Als Getaufte haben wir uns entschieden:
A) Der Gott Jesu sei anerkannt als unser Gott.
B) Jesus selbst sei der Zugang zu diesem Gott, die Wirklichkeit dieses Gottes
und die Lebendigkeit dieses Gottes.
C) Der Heilige Geist sei ausgegossen ueber diese Welt
(Mensch, Natur, Kultur, Kosmos)
Aufgrund dieses Entscheides, weil wir also an den Gott Jesu glauben,
weil wir seinem Wort Aufmerksamkeit schenken, darum hoeren wir heute
Gottes Botschaft durch den Profeten, durch die Kirche und durch unseren
Gottes-Dienst wie folgt (Zach 9.9-10):
1.) Eine Aufforderung in unsere alltaegliche Situation:
"Freue Dich von ganzem Herzen, mit Leib und Seele freue Dich.
Sei froehlich und juble, tanz mir das Spiel vom Leben".
2.) Eine Begruendung fuer diese not-wendende Aufforderung:
Der, der als Schoepfer des Himmels und der Erde gesehen wird;
Jesus der als der Weg, die Wirklichkeit und die Lebendigkeit Gottes gilt;
und der Geist, der grundlegend unser Leben animiert,
diese eine vorgestellte "Herrlichkeit" Gottes ist am Kommen;
d.h. sie ist bewusstseinsmaessig in einem Inkarnations-prozess.
Diese "Herrlichkeit" (kreativ, sich entfaltend, lebendig) kommt
mehr und mehr im Menschen zum Ausdruck.
3.) Eine Beschreibung des im Inkarnations-prozess Kommenden:
Diese im Menschen ankommende drei-eine Herrlichkeit ist grundsaetzlich
siegreich; d.h. sie wird immer wieder nach jedem Tod aufsneue auf den
Auferstehungsweg gehen.
Sie ist triumpf-gleich; d.h. sie (die Kreativitaet, die Verwirklichung, das Leben)
gewinnt schlussendlich in jeder Niederlage (in jeder Zerstoerung,
in jedem Stillstand, in jedem Verfall).
Sie ist demuetig-gelassen; d.h. ohne Angst und Hast, ohne Aufregung und
Zerwuerfniss (ohne Diktatur und ohne Vereinnahmung).
M.a.W. dieser Inkarnationsprozess Gottes ist erfreulich
(unaufhaltsam, befreiend, fast wie selbstverstaendlich).
4.) Dieser Inkarnationsprozess Gottes hat bedeutungsvolle Auswirkungen:
a) Er bannt den Krieg (ein fuer die Evolution des Menschen und der Welt
aeusserst wichtiges Merkmal). Umsichtig sehen wir heute die Welt
(die UNO etc...) am Werk, den Krieg als Problemloesungsmittel zu minimalisieren.
Dazu gehoert: die Aufruestung zu stoppen und Gewalt zu aechten.
b) Der begonnene Inkarnationsprozess aber ist viel mehr:
Es geht darum, den Aufbau eines gerechten Friedens (zwischenmenschlich,
gesellschaftlich und international) oeffentlich zum Programmpunkt zu erklaeren
(cf. Jamaica). Das Ziel ist nicht begrenzt auf: kein Krieg, kein schmutziger
Gewinn, keine Gewalt; das Ziel ist erklaertermassen: "den Frieden zu
lernen" d.h. das miteinander und fuereinander zu praktizieren (lokal und global;
denkend und agierend) in Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur.
5.) Dieser Inkarnationsprozess Gottes hat eine besondere Eigenschaft:
Er findet auf der ganzen Welt statt und umfast alle Lebensbereiche.
In diesem Sinne ist er ganzheitlich (integral / katholisch).
Das ist wohl ein Grund warum er fuer so viele attraktiv ist.
Die alte Religion des objektiven Mono-theismus ist am abflauen,
befreit nicht mehr aus den heutigen Noeten. Nicht die Erzaehlung:
"der Allmaechtige auf dem richterlichen Jenseits-stuhl" sondern
der Prozess der Inkarnation des Gottes Jesu ist heute Leben spendend.
Denn nun kommt mehr und mehr die "drei-eine Herrlichkeit" Gottes
in Menschen (und in ihrer Kultur) zum Vorschein;
sie wird von Glaeubigen dort lokalisiert.
Gemaess Paulus (Rom 8.9,11-13) ist dieser Inkarnationsprozess Gottes
die eigentliche christliche Spiritualitaet;
sie macht lebendig und froh; sie ist der Sinn des Lebens.
Und in Mt 11.25-30 sagt Jesus: nicht die Gestudierten als solche
und nicht die Wissenschaften werden diese Spiritualitaet bringen;
es sind die Glaeubigen (also jene, die sich entschieden haben,
Gott sei auf die Art Jesu zu aktivieren).
Der heutige Aufruf "freuet euch" zeigt uns zugleich,
was fuer eine wunderbare Aufgabe die Kirche von heute haette...
Der bewusstseinsmaessige Inkarnationsprozess Gottes ist ein Hauptanliegen
des sekularen Christentums; die Evolution Gottes macht einen weiteren Sprung -
und wir sind neugierig wohin er tendiert
und wie viele Christen sich diesem Anliegen widmen koennen.
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