Vorwort: Wegen vielen Ereignissen konnte ich mir die Zeit nicht nehmen,
diese Advents-Serie vor dem Advent zu veroeffentlichen. Sorry...
Diese Skizzze versucht die vier B-Sonntage in eine aufbauende Reihe
zu stellen - so etwas wie ein Predigtzklus.
1. Advents-Sonntag Mk 13.33-37 "aufmerksam-sein"
A) Tagtaeglich sind wir auf dem Weg in die Fuelle des Lebens. Wir haben
schon einige Erfahrungen gesammelt was "Leben" bedeutet" : wunderbare
und schreckliche Ereignisse; Gelingen und Versagen...
Wir sind auch aufmerksam gemacht worden auf die Situation der Getauften,
dass - bildlich gesprochen im Gleichnis - der Eigner der Welt in die Ferne
gezogen ist. Er hat uns sein Eigentum uebergeben, je nach Eignung, dem
einen fuenf oder drei oder ein Talent... und zu unbestimmter Zeit wird er
auftauchen und Rechenschaft fordern.Wir verstehen uns als "im Dienst"
an der Vollendung der Schoepfung.
B) Wir versuchen "richtig" zu leben, Freude und Leid zu teilen, zu werken
und zu geniessen - und stellen fest: es reicht nicht; wir wollen das Gute tun
und tun das Falsche; wir brauchen Hilfe, was ja gut ist; aber wir brauchen
noch mehr: Erloesung, losgeloest werden von der Macht der Suende.
Wir sind adventliche Menschen: wir wissen Erloesung kommt auf uns zu.
Auch hier liegen Erfahrungen und Lebensweisheit vor. Erloesung is angesagt.
C) Nun sind wir doppelt gefordert: aufmerksam zu sein auf die auf uns zu-
kommende Erloesung und auf den zurueckkehrenden Eigner zur Stunde der
Rechenschafts-Ablegung.
D) Ist es da nicht klug und dringend, unsere Aufmerksamkeit zu erhoehen?
Genau darin besteht der Markus-Aufruf von heute: Dass wir uns als Talent-typ
verstehen; dass wir mit unserem Talent umzugehen wissen, Lebenserfahrungen
riskieren. Der 1-Talent-Typ genuegt der Situation nicht mehr, Besitzstands-
wahrung fuehrt ins Unglueck... aufmerksam auf das rettend Neue, auf die
ueberraschende Erloesung, auf die Gnade der rechtfertigenden Entlastung.
2. Advents-Sonntag Mk 1.1-8 "viele Stimmen"
A) Auf unserem Weg in die Fuelle des Lebens werden wir bereichert mit vielen
profetischen Stimmen: Die atl + die ntl Profeten stehen uns zur Seite. Und
im Verlauf der Kirchengeschichte gibt es sehr viele, einige sogar offiziell
anerkannt, die uns beistehen mit ihrer Einsicht, Erfahrung und Einsatz.
Auf diese Botschafter, die mitteilen wie wir persoenliche und globale
Probleme loesen koennen, sollten wir viel (kritische und wohlwollende) Aufmerksamkeit investieren.
B) Sowohl der Erloeser als auch die entlastende Gnadenfuelle kommen
auf uns zu - nur durch Vermittler. Die Evangelisten sind fuer uns ein Zugang
zu JvN - und fuer JvN ein Zugang zu uns. Anders geht's nicht. Das Wort
Gottes wird ja Mensch, damit Menschen es vernehmen koennen. Dem Erloeser,
der Gnadenfuelle den Weg bereiten, das ist nicht nebensaechlich sondern
sogar entscheidend. Aufmerksam die Vermittlerrolle be-achten bringt uns weiter.
C) Es waere nicht abwegig einmal jener Vermittler zu gedenken, die uns mit
ihrer Einsicht, Einsatz und Erfahrung Erloesung und Gnadenfuelle nahe bringen.
3. Advents-Sonntag Joh 1.6-8,19-28 "Zeuge sein"
A) Wir sind dankbar fuer all die Zeugen, die Zuegnis ablegen von Erloesung
und Gnadenfuelle. Sie machen uns Mut auf dem Weg in die Fuelle des Lebens.
B) Johannes der Taeufer ist da ein Vorbild. Er spricht fuer das Licht, aber er sagt auch deutlich: er sei nicht das Licht.Er versteht sich als anmahnende Stimme.
C) Wahrscheinlich ist es klug, die Zeugen, die mit Wasser taufen, gut zu be-achten.
Aber eben: sie sind Stueckwerk, farbig, kontextuell, interessegeleitet etc...
Wenn ein Zeuge die Taeterrolle uebernimmt, bricht der Prozess zusammen.
Es ist ein grosser Gewinn die Zeugen befragen zu koennen; aufmerksames Fragen
bringt viel ans Licht...
D) Und die spannende Frage, gehoeren wir auch zu den Zeugen? Koennen wir
gutes Zeugnis ablegen; wollen wir in den Zeugenstand treten? Wahrheits-
findung ohne Zeugen - geht das?
4. Advent-Sonntag Lk 1.26-38 "Gabriel".
A) Gabriel ist ein Botschafter vom Wort Gottes und ein Zeuge des Willens
Gottes. Er provoziert Maria ein 5-Talent-Typ zu werden; persoenlich mitzumachen
auf dem Weg zur Lebensfuelle. Diesmal sind nicht die andern gefragt, sondern Du,
Maria. Du bist eingeladen, Deine Rolle zu entdecken und zu spielen. Gabriel ist
bereit Entscheidungshilfe zu leisten. Er verweit auf Visionen und Ereignisse.
B) Das Wichtigste um zum marianisch freien Ja zu kommen ist wohl die Ueber-
zeugung Gabriels: Du bist voll der Gnade; 5 x talented! Unsere Priester sollten
alle Gabriel heissen, ueberzeugt sein, dass der Welt-Eigner seine Talente den
Laien anvertraut hat.
C) Ein Erloeser wird nur kommen aufgrund des marianischen Ja's. Und viele solche Ja's lassen die Gnadenfuelle Gottes mehr und mehr Realitaet werden - Schritte auf dem Weg in die Lebensfuelle.
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