Freitag, 28. Februar 2014

kna WVH

Der achte Sonntag spricht von der Zusage Gottes und wie antworten wir.
Is 49.14-15 Wort Gottes: "Ich werde euch nie vergessen."
Paulus: Die Leute sollten von uns denken: wir seien Diener Christi, denen die Geheimnisse Gottes anvertraut wurden. Der Herr wird die Absichten des menschlichen Herzens offenbaren. oder: "Gott allein ist mein Richter"
(1 Cor 4.1-5)

Dazu eine Geschichte:
Es geschah einst im staedtischen Dorf "Jammertal", jenseits der Landesgrenze.
Der Pfarrer verlas letzten Sonntag in der RKK einen Bischofsbrief, der bedauert,
dass die knaWVH [kirchlich-nicht-anerkannte Wieder-Ver-Heiratete] leider noch immer nicht zur Kommunion zugelassen werden koennen; aber man sei daran, eine Loesung zu finden; weshalb die knaWVH sich nicht scheuen sollten zur Messe zu kommen; der Segen sei schliesslich das Wichtigste und der sei fuer alle; sei es als kleines Kreuz auf die Stirn oder, falls sie die Messe nicht fuehzeitig verlassen,
jener am Schluss.
Am kommenden Sonntag nun getraute sich einer der im Dorf bekannten knaWVH zur Messe. Der Pfarrer sagte beim Kyrie: es sei nicht mehr klar, wem die Barm-
herzigkeit Gottes gelte; etwa allen? Und bei der Wandlung meinte der Pfarrer: auch hier sei eine Wandlung eingetreten: Jesus wisse nun auch nicht mehr ob er eigentlich fuer alle oder doch wenigstens fuer viele gestorben sei, und wenn fuer viele, fuer wen denn nicht, etwa nicht fuer die knaWVH? oder fuer jene nicht, die jenen das "Brot des Lebens" verweigern?
Der knaWVH aber war hungrig nach spiritueller Nahrung und ging bei der Kommunion nach vorn, beide Haende geoeffnet. Und siehe da: der Pfarrer gab ihm
wahrhaftig ein Kilo Schwarzbrot in die Haende mit den Worten: Wir alle sind ein Brot, ein Leib. Und vor dem Schluss-Segen bemerkte der Pfarrer: Der Segen Gottes ist wie die Sonne, sie/er geht auf fuer alle.
Und seither haben in der Kirche (oder gar im Dorf ?) die knaWVH merklich zuge-
nommen.
Das Geheimniss Gottes ist: Dass ER alle Menschen (und das ganze Universum) unfassbar unvoreingenommen und un-bedingt liebt.

Mittwoch, 19. Februar 2014

Eine hochgradige Empfehlung...

Eine Buchempfehlung ist fuer mich ein heikel Ding... denn ich bin ein kritischer Typ.
Aber hier mach ich nun eine Ausnahme... das folgende Buch fuehrt weiter + tiefer !

 Dr. Peter Wittwer: "Der Wind weht, wo er will" Paulus-Verlag CH / 2013

Der Autor war ein roem.kath, ein christ.kath + ein reformierter Pfarrer in der Stadt Zuerich und damit gelaeufig im Predigen. Nun hat er 42 davon dreiseitig getextet und legt sie je mit einem Anschlussgebet vor. Momentan ist Pfarrer Wittwer schwer-wiegend oekumenisch taetig.
Meine erste Lesung war im Dec 13; die 2. Lesung im Febr 14

In diesem Predigt-Zyklus geht es um das erst-klassierte Johannes-Evangelium und dessen zentrale Frage: Wer ist der Christus? Methodisch wird je ein kurzer Johannes-text vor Augen gefuehrt und dann dessen Thema haerauskristallisiert.
Die wohltuende Lese-Atmosphaere entsteht aus dem Gemisch von Sachkenntnis, gezielter undefinierter Wortwahl und mystischer Tiefe. Jene Fragen, die ein suchender Christ von heute gerne stellt sind eigentlich alle present, werden vertieft und einer tragenden Antwort nahe gebracht. Sprachlich bietet jedes Kapitel "goldene Saetze" jenem, der tiefer schuerfen will und "fluessige Merksaetze"
jenem, der verweilen moechte.  Inhaltlich wird "die Sehnsucht" heiliggesprochen, die Intuition gesegnet und der Hinweis klar, dass der Profet Jesus von Nazareth von Johannes als ein Lebender geglaubt wird. Gott dagegen wird als existent voraus-
gesetzt, aber das wo seines zum-Vorschein-kommens, das wird glaubhaft bekannt gemacht. Der Petrus-Felsen-Kirche wird die johanneische Gemeinde zur Balance empfohlen und das ritualisierte Abendmahl des Gekreuzigten wird weiter herausgefordert durch das "saekulare Morgenmahl" jener, die das inkarnatorische Wirken Gottes in der Welt erahnen.
Da diese Predigten zu einem neuzeitlichen Christenleben einladen und der Staerkung dienen, wird das Buch selten kritisch wohl aber manchmal gut ironisch.Wer die Hinweise des Autors beachtet, die er dem Johannes-Evangelium verdankt, wird seinen christlichen Weg im Wirrwarr der Zeit finden.
Das Buch ist dabei wie Wasser aus dem Jakobsbrunnen... 

Freitag, 14. Februar 2014

Etwas viel verlangt Mt 517-37

Soviel ist eigentlich klar: Ein gerechtes Gesetz steht im Dienst des Menschen und der Gesellschaft, es hat die Funktion Gemeinwohl und Einzelwohl ins Gleichgewicht zu bringen und die Menschen an der Lebensfuelle teilnehmen zu lassen.
Als so ein wohlwollendes "Gesetz" sehen wir die 10 Gebote vom Sinai, die Menschenrechte, die namibische Konstitution etc...
Diese "Gesetze" duerfen nicht abgeschafft werden, sie sind zu entwickeln...  damit sie ihre Funktion in neuen Situationen erfuellen. Einsatz fuer diese Gesetze, deren Einhaltung und Entwicklung ist hoch zu loben. Aber bei der Gesetzes-Entwicklung muss sehr darauf geachtet werden, wer denn das Sagen hat. Wie demokratisch geschieht "Gesetzes-Entwicklung". Wem dienen die neuen Gesetze? Allen, die ja vor dem Gesetz als gleich erklaert sind, oder doch nur den einen ? ev. den Besser-
verdienenden ? den Regierenden ? den multinationalen Konzernen den Finanz-
haien cf. Papst Francis: "Die Freude am Evangelium". Nicht jedes Freihandels-Abkommen dient allen oder gar den wenniger Bemittelten.
 JvN ist eindeutig fuer die Gesetzes-Entwicklung: Es steht im Grundgesetz "du sollst nicht toeten" [und das sollte auch fuer alle Namibier gelten!] und wer toetet muss vor Gericht! Darueber hinaus lehrt JvN nun: Jeder der den Mitmenschen zuernt, ihn verachtet, sich selbst bevorteilt (Corruption) muss nun auch vor Gericht; d.h. Rechenschaft ablegen. Wenn die Kath. Kirche das auch fuer sich selbst anwenden wuerde; zB im Kinds-Missbrauchs-Skandal. Oder in der Be- Ver-
urteilung der profetischen Theologen.
Das Problem: wenn die Gesellschaft sich nicht auch entwickelt, dann muessen wir bald alle for Gericht. Noch sind wir fast alle zwischenhinein "der Verachtung", der
"Selbst-Bevorteilung" schuldig! Gesellschafts-Entwicklung + Gesetes-Entwicklung muss hand in hand gehen und so demokratisch wie nur moeglich! Der Profet JvN
macht uns darauf aufmerksam, dass die gerechte Rechtssprechung ausser ordentlich ernst genommen werden muss  [gerade auch im "Herrschafts-Bereich"
Gottes]. Die Barmherzigkeit kommt nicht vor sondern nach der Gerechtigkeit; genau wie die Gnade die Natur voraussetzt. Zuerst kommt die Creation erst dann die Inkarnation. Es kommt auf folgendes heraus:
Die Forderung des JvN kann nur erfuellt werden, wenn wir "DIE KUNST DES LIEBENS" lernen; und das ist mehr als die Gesetzgeber und die Gelehrten lehren.

Freitag, 7. Februar 2014

Mt 5.13-16 erfrischen + erhellen

Mt hat uns eine vieldeutige Jesus-Aussage ueberliefert:
      IHR SEID DAS SALZ DER ERDE  /  IHR SEID DAS LICHT DER WELT
Gilt das als eine goettliche Ernennung ?
Ist das eine reportage-aehnliche Beschreibung ?
Sendet er uns eine moralische Aufforderung ?
Ist das nicht Hochmut sondergleichen ?
Koennte auch gelten als unbescheidener Missions-Auftrag ?
Widerspiegelt er ein kluges Selbstbewusstsein ?
Ist das nicht ein provozierendes Kompliment ?

Diese Deklaration ist auch noch mit einer WARNUNG versehen; so als ob sie ernstzunehmen waere: Wenn ihr geschmackloses Salz seid, seid ihr fuer nichts zu gebrauchen... wenn ihr nicht wie Licht erhellt, seid ihr sinnlos..

Es ist klar: diese Deklaration gilt der Juenger-GEMEINSCHAFT; nicht zuerst dem Einzelnen. Gilt sie der heutigen christlichen Kirche ? Den vielen Denominationen,
wenn sie denn einig waeren? Sollen wir heute uebersetzen:
All ihr christlichen Gruppen seid je ein Salzkorn, je ein Lichtstrahl ?

Dass wir "Salz + Licht" benoetigen (ERFRISCHENDE + ERHELLENDE TATEN)
ist ausser Frage...  wo aber finden wir sie in unserer ambivalenten Welt ?
Und vor allem: nach welchem Kriterium schaetzen wir sie ? Koennen wir uns
darauf einigen, welche Taten erfrischend + erhellend sind; bestimmt unser Gefuehl, unsere Erfahrung oder wer ?

Jesus hat durch seinen Tod und Auferstehung den Test bestanden. Die Heiligen auch (sagt die Kath. Kirche). Was wir heute im Zeitalter des Individualismus
brauchen sind "Salz-Licht-Gruppen" , wo die Einzelpersonen so sehr miteinander positiv vernetzt sind, dass sie wie "eine handvoll Salz", wie "gebuendeltes Licht" Welt erfrischen und erhellen; in die verworrene Situation Frische + Licht bringen.
Vielleicht wird die Kath. Kirche naechstens auf die Idee kommen, eine "Gruppe" als heilig zu deklarieren, nicht nur sich selbst.

Samstag, 1. Februar 2014

VERBINDUNG wieder hergestellt...

Am 2.Febr feiert die Kath. Kirche die PRESENTATION des Jesusknaben gegenueber dem Herrn, dem Jahwe-Gott, denn er war der Erstgeborene, und dies im Tempel zu Jerusalem gemaess dem Gesetz des Moses (Lk 2.22-40). Es war auch ein Los-Kauf des Knaben und die Reinigung der Eltern. Typisch juedisch...

Aber nun kommt Mr. SIMEON ! (rechtschaffen und glaeubig) voll von Hoffnung fuer
sein Volk Israel und begabt mit Heiligem Geist.Und nun unterstreicht Lk, dass ein "frommer richtiger Jude" diesen Jesus als den wahren MESSIAS anerkennt! Und dieser setzt so sehr auf diesen Jesus, dass er fuehlt: sein Warten und Hoffen ist nun er-fuellt, er kann nun getrost sterben. Er hat das kommende Heil gesehen, ein Licht, das sogar die Heiden erleuchten wird! Alles wird gut...   Was schon der Genesis-Bericht mitteilt: "die Schoepfung ist gut", das wird nun bestaetigt: der Vollender ist mit eigenen Augen gesehen worden - meint SIMEON.

Was Lk anmahnt ist religionsgeschichtlich nicht geschehen; das Judentum ging einen andern Weg... noch wartet das Judentum auf den MESSIAS!

Fuer "glaeubige Christen" mochte ich hier die SIMEON-Therapy empfehlen!
Wie immer der Tag verlief bis spaet in die Nacht - bevor du die Augen zum Schlafen
schliessest - uebernimm definitiv das Bewusstsein von SIMEON:
Der Welt- und Situations-Vollender ist geboren, ist am Werk... alles wird gut werden... du hast deinen Beitrag geleistet - nun kannst du getrost fuer diesen Tag abtreten, in den Schlaf versinken: Erleuchtung aller und Er-Loesung ist gesichert.
Nicht nur "der Mond ist aufgegangen", nicht nur die Sterne funkeln, die wahre Sonne taucht morgen die Wirklichkeit in ein Neues Licht...  schlussendlich:
alles wird gut! Du darfst ins Licht versinken...in den Schoss der Schoepfung.

Diese "gute Nacht" - Einbildung ist aeusserst gesund und heilsam; wer sie einuebt wird entdecken: besserer Schlaf ist gesichert, das Hirn erarbeitet Loesungen, die Nerven sind beruhigt, Morgen ist ein wirklich Neuer Tag!
Dieses alte Gebet "nunc dimitis" - nun laesst du Herr deinen Diener im Frieden gehen - ist Wunder-Medizin!