Montag, 24. März 2014

NATIONALER GEBETS-TAG / 3. Teil

WIE der Gebetstag tatsaechlich durchgefuehrt wurde, erlebten die Tn und berichteten die Medien. Das einmalige Ereignis hat tatsaechlich national, regional und local stattgefunden.
An der Nationalen Feier betonte der Praesident: "Namibia benoetigt Heilung,
denn die Nation ist krank". 
Pastor Maria Kapere (Scty.gen of the Council of Churches in Namibia): "Weil wir nicht den Geboten Gottes folgen, darum gibt es so viel Leid". (Es ist mir aufgefallen, dass kein Bischof weder das Wort ergriffen hat noch ein Gebet sprach).
Der juedische Rabbi sprach ueber den Wert der Family und warum Maenner die Frauen respektieren sollen.
Der evang. Pastor Katenda: "Unser Land ist eine Nation vieler unreiner Geister. Satan ist unter uns. Namibian Maenner sind wirklich eine Schande. Es fehlen die moralischen Werte in der Jugend"
Am 06.03.2014 titelte "the Namibian" (die groesste unabhaengige Zeitung Namibias):  "GOVT on its knees" In deutscher Uebersetzung ist die Aussage zweideutig:  + Die Regierung betet oder:
                   + Die Regierung ist bezwungen (sie weiss nicht mehr weiter).

Die offizielle Begruendung fuer den Gebets-Tag.
Als vordergruendigen Anlass zur Anordnung gilt die Haeufung der Gewalt-Akte in der Bevoelkerung. Vor allem wird die GBV (gender-based-violence), verstanden als "Toetung von "girls and Women", als ein Schock und eine Bankrott-Erklaerung der Regierung angesehen. Allein in Jan + Febr 2014 haben durch GBV 15 junge Frauen das Leben verloren.  M.Mensah-Williams: "Wir sind eine verfluchte Nation".  Sie fordert die offizielle Erklaerung des Notstandes (state of emergency) und schlaegt vor: Jeder / jede soll das ganze Jahr hindurch jeweils freitags 12h eine "Kerze der Hoffnung" entzuenden. Sam Nujoma laesst verlauten: Man soll diese Moerder "lebendig begraben". Recht viele verlangen die Todesstrafe! In dieser Situation beruhigt das Kabinet:  "lasst uns zusammen kommen, Christen und andere um zu beten. Was wir als Loesung finden ist: beten".  [Was in der Oeffentlichkeit uebersetzt wird mit: "Der Praesident sagt: 'Gebet ist die einzige Loesung'"

Donnerstag, 20. März 2014

NATIONALER GEBETS-TAG / 2. Teil

Mr. Hifikepunie Pohamba ist als Staatspraesident auch Vorsitzender im Cabinet.
Man weiss, er ist ein getaufter Christ - bescheiden, zurueckhaltend.  Er hat zusammen mit dem Cabinet an einer sepziellen Cabinet-Sitzung den Nationalen
Gebetstag angeordnet. Pohamba wird zitiert: "Gebet ist die einzige Loesung".
Er hat die Governors (Vorsitzende der 13 Regions-Regierungen) mit der Durch-
fuehrung beauftragt und "alle" eingeladen mitzumachen. Er hat einen 13 Punkte Aktionsplan bekannt gegeben u.a. einen Gebetstag mit einer Praesidialen Rede im Sam Nujoma Stadion in Katutura (06.03.14 / zw. 11h + 14h30).

Die Anordnung:
A) Der 6.Maeerz 2014 ist kein oeffentlicher Frei-Tag sondern ein von der Regierung verordneter Gebetstag.
B) Alle Regierungs-Taetigkeiten im ganzen Land kommen zum Stillstand (in den Ministerien, Schulen, Spitaelern, Institutionen etc..) denn die Staats-Angestellten sind aufgefordert um 10h auf den Weg zu gehen und um 11h an einer naechst-gelegenen "prayer-session" (Andacht, Wort-Gottes-Feier, etc.. ) obligatorisch teilzunehmen.
C) Das OPM (office of the Prime Minister) hat angeordnet:
1.) dass alle privaten, halbstaatlichen und staatlichen Institutionen, Kompanien,
Firmen, Geschaefte die Angestellten fuer die "prayer-session" freizugeben haben
(ob sie danach zur Arbeit zurueckkehren bleibt offen).
2. dass (in dieser Zeit) an diesem Tag kein Alkohol verkauft werden darf.
3. dass eine Schweigeminute einzuhalten sei (vor 13h)
4. dass um 13h alle Glocken im Land fuer 10 min laeuten sollen.
5.) das oeffentlich freier Transport zur Verfuegung steht.

Der Ombudsmann hat verdeutlicht:
a) Der Gebetstag ist nicht gesetzlich verpflichtend einzuhalten und so koennen die Leute nicht zur Teilnahme gezwungen werden und auch nicht zur "Ladenschliessung"
(Alkoholverkaufsverbot).
b) Der Gebetstag ist "nur" eine praesidiale bescheidene Aufforderung:
not a law but a request.
                                                                                    wird fortgesetzt...

Donnerstag, 13. März 2014

NATIONALER GEBETS Tag / Namibia 06.03.2014

Fuer einen Theologen, Mann der Kirche, einen Schweizer, wirkend und lebend seit 1988 in Namibia, ist dieses EREIGNISS von besonderer Bedeutung.
Vorerst lege ich vor: A) Die Voraussetzungen  B) Die Anordnung  C) Was geschah
D) Die offizielle Begruendung   E) ANFRAGEN

A) Die Konstitution deklariert NAMIBIA als einen saekularen Staat (Artikel 1.1 / 1990) Das ist eine Deklaration, eine Vision, eine Annahme, ein Handlungsprinzip.
Der Staat wird als saekular definiert; nicht die Einwohner !
Sie sind es noch lange nicht...

WAS bedeutet "saekular" in der namibischen Konstitution ? Vielleicht so viel:
a) Es gibt keine Staats-Religion. 
b) Alle Religionen sind gleich und der Konstitution verpflichtet.
c) Der Staat ist oberste Gewalt und die Religion ihr unterworfen.
d) Es gibt Religions- und Gewissensfreiheit.
e) Die allg. Menschen-Rechte sind anerkannt.

Die Regierung (alle drei Gewalten)  ist in einem republikanisch-demokratischen
Staat zwischen Konstitution und Bevoelkerung angesiedelt. Sie ist an die Konsti-
tution gebunden und muss das Gemeinwohl anzielen.
Die Regierung besteht aus Menschengruppen: Cabinet (die Minister); Parlament (die zwei Kammern); der Gerichtshof; und dann die vielen Institutionen mit den vielen Staats-Angestellten..  Und dann die Parteien und Verbaende etc...

Die Personen: als Handlungssubjekte / Entscheidungstraeger sind sie:
a) der Konstitution verpflichtet
b) dem Wohl der Bevoelkerung verpflichtet
c) dem eigenen Gewissen verpflichtet
d) der Religion verpflichtet
e) nicht aber der eignenen Bevorteilung (weder privat, geschaeftlich noch stammes-
    maessig)
Diese Verpflichtungen auf einen Nenner zu bringen und die Bevorteilung zu ver-meiden, ist die Kunst der ehrlichen Politik.

Dienstag, 4. März 2014

FASTENZEIT 2014 MT 4.1-11

Wenn man das REICH GOTTES in dieser Welt einfuehren will, dann muss man eine Strategy entwickeln. Dieser Strategy-Entwicklung dient der 40 Tage Wuesten-Rueckzug. Mt 4.1-11 (die Versuchung Jesu) dient als Abschluss-Examen. Hier wird uns ein Jesus (an die Sohnschaft Gottes appelierend) gezeigt, der unsere Probleme nicht SO loest (Steine in Brot verwandeln) und der die Naturgesetze nicht aufhebt (sondern sie respektiert cf. Fallgesetz). Wo ist da die grossartige Allmacht Gottes ? Was ist das fuer ein Gott, der die Probleme der Menschen SO nicht loest und die Naturgesetze (von Zeit zu Zeit) zugunsten der Menschen nicht aufhebt ??? wozu ist ER gut ??? Soll man da nicht besser auf die Kraft des Boesen setzen ? Mit "luegen, stehlen, toeten und huren" kann man viel erreichen !
Aber Jesus (als Gottes Sohn) will SO nicht die Macht- und Verteil-probleme der Menschen loesen; er will den Menschen zeigen, WIE SIE, die Menschen aller- zeiten selbst, ihre Probleme loesen und das REICH GOTTES (die Teilnahme an der Lebensfuelle fuer alle) herbeifuehren - und dies mitten im beruehmten Evolutions- prozess. Das ist eine NEUE Strategy: der MENSCH erfuellt den Willen GOTTES.

Gott ist weder gegen noch fuer die Unabhaengigkeit Namibias. Er ist neugierig und besorgt, dass die Staaten das Gemeinwohl foerdern und dass in Namibia die Verantwortlichen das Verteilungs- und Gewaltproblem loesen. Aber Gott hat nicht im Sinn durch spezielle Interventionen die Probleme Namibias zu loesen; das ist nicht seine, die christliche Strategy! Gott ist eher wie ein Sonntagsturist, er bewundert Namibia und laesst die Namibier die namibischen Probleme loesen!
Auch am 06.03.2014 - also am Tag, den die Regierung als Gebetstag ansagte,   damit diese Katastrophe von GBV verdunste. Ein saekularer Staat,der Gebets- tage ausruft, hat das "Vater-unser" natuerlicherweise nicht begriffen.
Er traeumt noch von biblischen Zeiten, als Jahwe im Tempel hauste und dem Koenig erfolgreiche Regierungs-Richtlinien sandte. Dies zeigt, wie sehr wir noch spirituell trotz moderner Technik im magischen Zeitalter leben.
Dabei hat doch Mt 4.1-11 deutlich gezeigt: mit goettlichen Machtinterventionen ist bei Jesus nicht zu rechnen. Was zaehlt, ist die menschl. Erfuellung des Willens GOTTES - religioes oder saekular!
Die Fastenzeit ist also geeignet in einem Wuesten-Rueckzug unsere Strategy
zu evaluieren: WIE wir denn die Fuelle des Lebens fuer alle herbeifuehren.