Mittwoch, 24. Dezember 2014

2014 NOCH un-entschieden

Es braucht Zeit bis die Getauften (und die Kirche als Ganzes) merken, was da
an Weihnachten verkuendet, was da in Szene gesetzt wird. Aber so langsam tagt es...  Der Jenseits-Himmel ist inzwischen stark relativiert; das irdische Leben im Hier + Heute ist aufgewertet (leider zuwenig:  "fuer alle" ! ); das Handeln Gottes "von Ewigkeit her" ist als Idee aufgeweicht; das Bild vom Interventions-Gott ist etwas verblasst (zugunsten der Einsicht, dass der Mensch einen vernuenftigen Handlungs-Auftrag hat).

Die Evolution des Geistes hat uns Menschen dahin gebracht, dass wir in vernuenftigen und gluecklichen Zeiten einsehen: das menschliche Hauptgebot besteht darin: "einander zu lieben". Diese evolutionaere Einsicht ist ueber die
Inkarnation gelaufen: So sehr Gott die Welt, die Menschen (seine Schoepfung)
liebt, so sollt auch ihr (Pfingsten wird sagen: Ihr seid die Representanten Gottes
in dieser Welt).  Die Jesusbewegung "beweist" mit der Weihnachts-Inszenierung, dass die Evolution des Geistes stimmt.  Der Gedanke vom "Deus incarnatus" vollendet (erloest) die Geschichte zum heutigen Tag hin...  wo ER / der Immanuel gelebt, gefeiert werden sollte... leider hat sich die Kath. Kirche noch nicht entschieden: will sie den neuen "Deus incarnatus" / den IMMANUEL verkuenden oder : "Gott in der Hoeh' sei Preis und Ehr'; den Menschen auf Erden wohl aber sein Wohlgefallen.

Es waechst die Einsicht: Die Menschen von heute brauchen nicht mehr ein Gottes Wohgefallen, das ER vom Himmel her willkuerlich austeilt; gnaedig gewaehrt oder gar aushandelt.  (Dieser alte Manipulations-Mechanismus seitens der Religionen
ist inzwischen gut durchschaut) IMMANUEL bedeutet: Got hat einfuerallemal sich
total ausgeleert; der Schoepfung, den Menschen gegeben, was er je zu geben hat -
und nun braucht IMMANUEL offene Herzen, einende Gedanken, dienende Haende,
die IHN gemeinsam HIER + HEUTE realisieren (Kirche als Leib Christi); die IHN gelingen lassen, so dass ER eine irdische Wirklichkeit wird in und fuer diese Weltzeit.
Es wird von uns traditionellen Christen viel verlangt, wenn wir die christliche Botschaft von IMMANUEL / Deus incarnatus fuer die heutige Zeit ein wenig verstehen wollen. Sie fuehrt uns in die Teilnahme an der verheissenen Lebensfuelle.

2014 Emmanuel

Und nun ist wieder Weihnachten: Krippe in Bethlehem; Jesusgeburt; die drei Weisen aus dem Osten - und noch mehr Szenen. Die Welt aber singt: "Stille Nacht, heilige Nacht". Konsum, Ferienbetrieb, Kirchenbesuch, aber auch "Weinen und Wehklagen" sind in diesen Tagen etwas ueberdurchschnittlich. Es ist als ob ein Teil der Welt eine etwas hoehere Temperatur hat; es ist wohl kaum ein christliches Erwartungs- fieber; der Advent wurde von zuviel Sorgen und Noeten, von Profitstreben und Vergnuegen ueberschattet. Wer will schon ein NEUES Gottes-BILD erarbeiten? Man hatte einst eines - jenes von gestern, jenes aus den Kindheitstagen - und es hat nicht viel geholfen. Ist denn die Welt besser geworden ? Was erwartet die KIRCHE von einem NEUEN Gottes-BILD ? wenn schon das alte sich kaum durch- setzen laesst. Gott ist stets der alte; einigen gar zu sehr vertraut.

Wer aber Weihnachten meditiert, der entdeckt: Da ist was ganz NEUES am Er-
scheinen. Die Jesusbewegung (die ersten Christen, Paulus, die 4 Evv, etc.) hat die INKARNATION GOTTES inszeniert. Wie die Roemer den Kaiser zum "Goettlichen" erklaerten, so aehnlich sagt Markus, dass Jesus in unseren christ- lichen Augen eben auch ein "Goettlicher sei". Und die Geburt des Kindes weist spezielle Zeichen auf, dass dieser Jesus der erwartete Messias sei; und die Mutter - wie es sich bei einem Goettlichen gehoert - ist ebenso auch eine Jungfrau. Diese Inszenierung ist der Jesusbewegung irgendwie vielfaeltig sehr wohl gelungen. Wer Johannes liest, staunt ueber das Bild, das von Jesus von Nazareth bereits 100 Jahre spaeter gezeichnet wird, verkuendet werden kann. Die Einheit von JvN und Jahwe-Gott ist nun perfekt. JvN gilt als richtiger, normaler, sterblicher Mensch; er gilt ebenso als wahrer Gott, Licht, Logos - zusammen ist ER der inkarnierte Gott (1 =+ 1 = 3). Und er wird auch deutlich so bekannt: ER ist der Immanuel (Gott mit uns). Dies ist eine epochale Einsicht, die sich nun unter Wehen und schweren Turbulenzen langsam in Theologie und in der Liturgie einnistet (cf. die Geschichte der Konzilien); aber vom Klerus immer mehr sabotiert wird, und von den Glauebigen kaum rezipiert werden kann. Und doch - die Szene: dass Gott vom Himmel herabsteigt und Mensch-Gott wird in einem (JvN / Immanuel) - gilt bis auf den heutigen Tag. Und diese Geltung wird sanktioniert durch die Szenen der Auferstehung und der Himmelfahrt.
                                                                                      Fortsetzung folgt

Dienstag, 9. Dezember 2014

Eine Weihnachts-Geschichte

Wie aktives Warten aussieht wurde uns gezeigt am Beispiel des Profeten Isaias,
er hat grossartige Bilder geschildert, an Johannes, er hat eine Wassertaufe  ein-
gefuehrt, an Markus, er hat ein Evangelium geschrieben...
Und Petrus (2 Peter 3.8-14): Wir warten auf das was Gott selbst hat vesprochen: den NEUEN Himmel und eine NEUE Erde.

Die folgende Geschichte will uns aufwecken auf dem Weg zu einem neuen Gottesbild
dem eine NEUE Erde wird folgen.

Herr Shikongo war ein normal-guter Katholik; fast jeden Sonntag ging er in die Messe und betete viel; immer wieder rief er Gott um gnaedige Hilfe an...
und eines Tages starb er - wie es sich gehoert.
Er waehnte sich je schon auf dem Weg zum Himmel - und siehe da, halbwegs vor dem Himmelstor begegnete er schon dem Hl. Pfoertner Petrus. Dieser verlangte von ihm: er moege das ticket vorweisen. Herr Shikongo zeigte sein grosses H-ticket
und Petrus wurde verwirrt. Es ging nicht anders; Petrus musste Herr Shikongo aufklaeren und also mitteilen: dass dieses H nicht Himmel meint sondern Hoelle. Herr Shikongo war geschockt. Da begann er sich verzweifelt zu verteidigen: Er sei jeden Sonntag in die Kirche gegangen und das Glaubensbekenntnis habe er stets laut gebetet: Ich glaube an Gott, den Schoepfer, an den Himmel und dass Gott guetig und hilfreich sei und so... Auch bete er jeden Tag das Vater-Unser, das Gott im Himmel weiss...  Da verlor Petrus die Geduld und sagte bestimmt: Herr Shikongo wissen Sie denn nicht, dass Gott-Vater zusammen mit dem Sohn Jesus schon vor 2000 Jahren den Himmel verlassen hat, nach Bethlehem und Nazareth ging und nach Jerusalem und spaeter dann in das Gebiet der heutigen Schweiz und viel spaeter dann auch nach Namibia und so in die ganze Welt hinaus...
Haben Sie denn nie vernommen, dass Jesus den eigenartigen Namen "Immanuel"
erhielt (Gott mit uns) - und da Sie doch getauft sind, warum sind Sie IHM nicht gefolgt ??? Herr Shikongo, seither ist der Himmel leer und Sie sollten doch wissen,
dass Gott sich seither freut unter den Menschen zu sein.
Es blieb Herr Shikongo nicht anderes uebrig als ungluecklich umzukehren ...
Waehrend andere schon laengst gluecklich den "Immanuel" entdecken...