Der Sammelband QD 262 hggbn von R.A. Siebenrock + Ch. J. Amor unter dem Titel
"Handeln Gottes" versteht sich als "Beitraege zur aktuellen Debatte" (Herder 2014). Das Umfeld dieser Beitraege ist das theolog. Forschungszentrum der UNI Innsbruck RGKW (Religion, Gewalt, Kommunikation, Weltordnung) "gegruendet" von
R. Schwager SJ (1935 - 2004) cf. www.uibk.ac-at/rgkw/drama (/komtheo)
20 Theologen/innen verteidigen auf hohem Niveau die Ueberzeugung, "dass Gott in der menschlichen Geschichte und im individuellen Leben wirkt, ja dass er handelnd darin praesent ist". Diese Ueberzeugung ist genaehrt von der Bibel, von der Theo-logy und von existentiellen Erfahrungen. Alle Beitraege meinen, ein Handeln Gottes anzunehmen sei unumgaenglich - das Buch ist also apologetisch - und eindeutig.
Mir fehlt der Psychologe, der die Erfahrungen vom Handeln Gottes in Frage stellt;
der Soziologe, der ihren "Gesellschaftswert" aufzeigt und der sog. Atheist, der die
Mechanismen zur Aufrechterhaltung des Glaubens an ein Wirken Gottes durch-schaut. Es ist doch klar, alle Glaeubigen freuen sich am Wirken Gottes (er ist fuer sie ja Vollendung, Liebe, Freiheit);aber Theologen muessten aufzeigen, dass dieser
Glaube einem Entscheid entspringt, der das Human-Risiko eingeht.Dass Gott angeblich nicht wirkt und wenn schon, dass sein Wirken nicht wahrgenommen werden kann - das ist doch das Problem. Dass er wirkt ist so selbstverstaendlich
wie Wasser und Luft - jeder Gedanke (Bewusstseins-Vorstellung) wirkt, auch der
Gottesgedanke! (der einem "Splitter im Fleisch" gleichkommt).
Aber damit kommen wir auf die Ebene der Inkarnation: Gott hat sich in sein Wort, sein Bild (Image) ausgegossen (Kenosis) und wirkt als "Beziehungsfaktor; womit das Wirken das absoluten Gottes in sein Fragment verlagert wird und als solches hinfaellig wird. Diese Denkrichtung wird in 3 Beitraegen angedeutet,
die das Buch als Diskussionsbeitrag interessant machen:
Josef Niewiadomski: "Dramatische Aspekte des Glaubens an das Handeln Gottes"
Martina Kraml: "Gott" als Stolperstein.
Wilhelm Guggenberger: Die Frage nach gottgemaessem Handeln am Beispiel
Dietrich Bonhoeffers.
HsL: DER MENSCH ALS DIE IKONE GOTTES
ERSCHLIESST DAS GEHEIMNIS GOTT IN SEINEM WIRKEN.
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