Mittwoch, 4. März 2015

Staub bekommt Bedeutung

Die Fastenzeit sagt uns zuerst mit dem Aschenkreuz: "Staub bist du..."
Die Muttersprach-Forschung fraegt: heisst das: Dreck, Niemand, Unbedeutend ??? Gewiss, der Mensch ist Staub ! Wer wagt es dabeizubleiben ???
Am 2. Fasten-Sonntag geht die Kirche weiter (Mk 9.2-10 / Transfiguration / Tabor!)
Der Christliche Lebensstil besteht also darin: immer wieder weiter sehen; neues
entdecken, kreativ neues schaffen; ueber das Vorliegende hinausgehen; ein "MEHR"
wagen. Transfiguration = die Figur "ueberholen". Ein "MEHR" an Bedeutung der
Figur, der Form  "anzudichten", ihr "zuzugestehen".

Ja, der Mensch ist ein evolutionaeres Naturprodukt (also Sternenstaub); in einer
neueren Sicht ist der Mensch "mehr" eben "ein Kind Gottes". Dies zu realisieren,
zu erkennen und zuzugestehen, das ist Transfiguration.
Unser Universum ist ein Kosmos (ein heikles Kraftfeld); in einer neueren Sicht ist dieser Kosmos ein "mehr", eine Kreation (eine Schoepfung aus der Hand Gottes).
Jenes Girl, das ich gestern entdeckte, ist wirklich (dem Gott Eros sei Dank) das
wunderhuebscheste Geschoepf. In einer neueren Sicht wurde es mir zum Girlfriend, zur Braut, dann zur Gattin, zur Mutter, zur Hausfrau - eine typische Bedeutungs-Zuwachs-Reihe im 20. Jhh (soziale transfigurationen).
Das Haus, das ich kaufte kostete vielleicht CHF 250'000; nun aber machen wir es zu einem "Zu-Hause", zu "mehr", zu einem Heim fuer uns (hier bin ich daheim).
Wir Menschen leben, schwimmen in einem Meer von steten Tansfigurationen.
Sogar unser Weltbild ist stets eine Tansfiguration.

JvN ist ein typisches "Opfer" von Transfigurationen. Die Glaeubigen sehen in ihm immer "MEHR" Werte personal gelebt, dargestellt. Petrus sah in ihm den neuen
Moses und zeitigen Profeten; Paulus sah in ihm den Friedensfuersten; noch heute sehen wir ihn als "Licht im Dunkel der Welt" oder als "Brot fuer das Leben der Welt".
(cf. die Eucharistie als Tranfigurationsprozess) JvN wird zum Erloeser der Welt  (trans-figuriert) "stilisiert".
Fuer uns Christen ist entscheidend, dass wir diese Transfigurationen als Wirklichkeit anerkennen; sie sind nicht leere Einbildungen sondern dynamisch wirkende Bilder, die unser Leben praegen.
Ich wuensche allen viele Tabor-erlebnisse / peak-experiences.

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