Die folgende Meditation basiert auf den Lesungen des 2. Fasten-Sonntags:
Gen 12.1 / 2. Tim 1.8-10 / Mt 17.1-9 und erweitert sie in eine Lebensstrategie fuer
heutige Christen. Die Tabor-Verklaerung gilt als Anweisung fuer heute - also fuer
die Zeit nach Jesu Tod, wo es fuer alle Menschen und Institutionen darum geht,
die je eigen-artige Berufung Gottes zu verkoerpern.
1. Der Aufbruch
Alles beginnt mit dem Ruf an Abram, aufzubrechen in eine ungewisse Zukunft...
Dabei ist dieser Ruf universal! Er gilt dem Kosmos, unserem Sonnensystem, der Erde,
der Natur, dem Menschen... In der Abram-Story kommt der Ruf-Charakter ins universale Bewusstsein. Alle Werke und vor allem die Menschen folgen dem Ruf, sich in eine ungewisse Zukunft hinein zu entwickeln... Die Planung, der Einsatz gewissenhafter Managers, und die Zukunftsforschung vermindern nur das Fehl-Risiko, beherrschen aber keinesfalls die Ungewissheit der Zukunft. Der Mensch ist durch diesen Ruf in seine
bewusste Eigenverwirklichung entlassen... falls er diesen Ruf achtsam wahrnimmt.
2. Die Zusage
Der Creator macht eine wichtige Zusage, eine Verheissung, eine Vision. Das ist der Vorteil des Glaubens an einen Creator, dass man seine Zusage annehmen kann - und die heisst:
A) Dein Werk wird gross + B) Du wirst ein Segen. Wer aufbricht tut gut daran, diese Zusage zu internalisieren. Er muss sie als Realitaet wahrnehmen. Das ist beste Voraus-
setzung fuer einen erfolgreichen Aufbruch.
Paulus bestaerkt diese Strategie. Die Gnade der Berufung und der freiheitlichen Wirkung (einSegen wirst du sein) sind durch Gott garantiert - und dies in jedem Fall.
3. Die christliche Vision
Als Christ, so Mt 17.1-9, stellst du dir Jesus Christus vor: Ein Peak-Erlebnis - Jesus Christus wie die Sonne und eindeutig klar wie ein weisses strahlendes Gewand.
Dieser JX, wie er im NT gezeichnet und von der Kirche verstanden wird, gilt dir als Licht,
um die Realitaet wirklich wahrzunehmen, als woertliche Anweisung, als naehrendes Brot und erfrischenden Wein. Damit wird dein Aufbruch, motiviert durch die Zusage, zu einem Auferstehungsweg. Die alte Abram-Vision ist konkretisiert. Es geht um die Christianisierung der Welt und das heisst erstaunlich eindeutig, um die Fuelle des Lebens fuer alle. Bekanntlich ein schwieriger, harter Weg (wie Paulus anmerkt) und nur in Gemeinschaft moeglich.
4. Die Ver-Wirklichung
Es darf nicht bei der Vision bleiben. Der Aufbruch fuehrt in die konkrete Wirklichkeit unserer Lebenssituation. Der Visionaer-Aufgebrochene muss ins Tal, auf den irdischen Boden kommen und gerade dort wirken... nur so wird einer "gross" und "segensreich" auf seinem Weg. Wenn JvN ein historisches Faktum war, dann leben die Christen in einem post- faktischen Zeitalter und dafuer ist die Tabor-Verklaerung animierend.
"Sonntag first" weil die Sonntags-Eucharistie fuer diesen Weg den Teilnehmenden
Mut und Nahrung gegeben hat.
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