Wir beginnen diesen Gedaechnis-Gottes-Dienst
(21.04.2018 in St. Martin Altdorf)
im Namen des Vaters + des Sohnes + des Heiligen Geistes
und die Gnade des auferstandenen Jesus Christus sei mit euch.
Ich darf sie alle zum kirchlichen Gedaechnis von Josef Leu, be-
gruessen, der unerwartet ploetzlich am 30.03.2018 verstorben ist.
Mit uns konzelebrieren Vic. John Joy, Kolping, Br. Nicodemus,
Soziales Seminar; Pfr. Walti Mathis, ein Familienfreund und Ich kam
von Namibia um mit den Leuen-Familien und mit euch allen uns
von Josef Leu kirchlich zu verabschieden, fuer sein Leben zu danken
und Einiges von seinem Lebensstil in Erinnerung zu behalten.
Als Getaufte haben wir uns fuer den Auferstehungs-Weg entschieden: Herr erbarme Dich
Als Getaufte haben wir uns entschieden dem J X nachzufolgen: Christus erbarme Dich
Als Getaufte sind wir offen fuer die Fuelle des Lebens: Herr erbarme Dich
Lesung: 1 Kor 13
Jeder Lebenslauf eines Christen zeigt uns, wie er dieses Loblied auf die Liebe in die Tat umgesetzt hat (Karin + Tom + Silvia tragen den eigens verfassten Lebens-Lauf von Josef, ihrem Vater vor).
Ev Joh 6.35-40 + Homily von Vic. Hs. Leu / Namibia (gekuerzt).
Die Auferstehung Jesu ist fuer uns ein Zeichen, dass wir alle, alle Menschen zum Leben geboren werden; zu einem Leben in dem wir Schritt fuer Schritt den Aufestehungs-Weg gehen, den Weg in die Fuelle des Lebens. Fuer diesen seinen Lebens-Weg hat Josef einen privaten Weisheitslehrer gefunden: den juedischen Gelehrten Martin Buber (* 1878 in Wien + 1965 in Jerusalem). Auf dem Weg der eigenen Mensch-Werdung, wenn Jemand eine eigene Persoenlichkeit werden will, dann sagt ihm Martin Buber "Der Mensch wird am Du zum Ich". In dieser Konzentration auf das Du wird Freundschaft, Partnerschaft wichtig. Der, den ich zum Partner/in waehle, wird fuer meinen Lebensstil bestimmend. Das ist ein Grund, warum wir auch auf den Namen Jesu getauft werden; er soll ein Du werden, das unseren Lebensweg mitbestimmt.
Josef und Ich waren ein-eiige Zwillinge; wir wurden oefters verwechselt; es war stets amuesant. Diese Verwechslungen waren fuer mich aber auch lehrsam. Es ruft dich einer "hallo Josef" obwohl du Hans bist. Das bedeutet: der andere ruft nicht dich (als Person) sondern er ruft das, was er kennt, was er sich vorstellt, seine eigene Vorstellung. Ein Zeichen dafuer, dass Menschen oefters nicht die Realitaet sehen sondern das, was sie sich einbilden. Ich entdeckte die Macht der Einbildung und lehrte diese Macht zu relativieren.
Als Theologe bekam ich ein Gespuer dafuer, dass Leute "Jesus" sagen und ihre Vorstellungen von Jesus meinen (also der Einbildung unterworfen sind und noch nicht den Zugang zur Realitaet fanden). Dieses Verwechslungs-Spiel wird sehr bedeutsam in bezug auf unsere Gottes-Beziehung: Wir meinen zu Gott zu beten - in Wirklichkeit beten wir zu unserer Vorstellung von Gott (und sind daher Goetzen-Anbeter geworden - und merken es nicht). Als Psychologe machte ich die Erfahrung, dass viele Partner nicht ihre Partnerin kennen sondern nur die eigenen Vorstellungen pflegen und fuer die Realitaet des andern (Partnerin) blind sind (was oft zum Bruch der Partnerschaft fuehrt).
Die Zwillings-Verwechslungen wurden mir zu einem Augen-Oeffer und ihre Erfahrung werd'
ich wohl bewahren.
Dass nun Josef so ploetzlich abgerufen wurde, versetzt uns in ein Trauma, denn das Ereignis ist ein nicht nachvollziehbares Diktat. Vielleicht kann das G7 Gebet Hilfe sein:
Gott hat's gegeben; Gott hat's genommen, gepriesen sei der unverstaendliche heilige Gott.
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