THOMAS der SINNENbegabte - genuegt nicht mehr...
Im Ev Joh 20.19-31erhaelt Thomas (Nach Ostern) die Aufforderung:
"Gluecklich die Menschen, die nicht sehen und doch glauben".
Thomas wird dargestellt als jener Menschentyp, der auf seine Sinne baut.
Diese Sinne sind in einem jahrmillionen Entwicklungsprozess erfolgreich geformt worden und dienten vor allem dem Ueberleben der Gattung. Mit der Zeit hat sich
aber auch ein Bewusstsein entwickelt - der Mensch entstand - und mit kam ihm
die Welt des Geistes zum Vorschein.
Die Sinneswahrnehmung wird sich evolutiv weiter entwickeln, gewiss. Es ist inzwischen auch erkannt, dass die Sinneswahrnehmung nicht die "Realitaet" erfasst sondern kreativ ein Modell von ihr vorstellt. Unsere Welt-Anschauung ist nicht die
Welt wie sie ist sondern wie sie uns vorgestellt wird - durch Phantasie, Mythen und
Wissenschaften, basierend auf der Sinneswahrnehmung.
Durch die geistige Entwicklung entstanden Friede, Liebe, Gottesbilder etc...
Diese "Geistesgroessen" entstehen nicht durch die modellhafte Wahrnehmung
sondern durch Entscheidungen (hoffentlich basierend auf Realitaetswahrnehmung und Einsicht). Die Liebe entsteht dadurch, dass ein Mensch sich entscheidet zu lieben (in der Hoffnung seine Motive seien ehrlich und gereinigt).
Der Glaube ist die persoenliche Entscheidung, dass das Mysterium-Gott sei.
Sie gibt ihm mentalen geistigen Wirklichkeits-Status. Gott ist ja nicht Materie! Fuer diese Entscheidung reicht die Sinneswahrnehmung darum nicht aus. Diese ist vergangenheitsorientiert, modellhaft, abmessend, hinweisend und Stueckwerk.
Fuer die persoenliche Entscheidung, dass Gott sei, ist a) die offene Zukunft notwendig. Sie impliziert einen Neu-Anfang (wie die Taufe es uns lehrt).
b) Ebenso notwendig ist die menschliche Gemeinschafts-Anerkennung (Beziehung). Ohne Mit-Menschen gibt es keine Entscheidung fuer Gott, der wird eben nicht vom Individuum erfunden (hoechstens gefunden). c) Und darum ist auch das Angebot
der Herusforderung entscheidend (sog. Missionierung).
Gott aber entsteht in der Menschen-Wirklichkeit in der personalen Entscheidung.
Das ist die Herausforderung an Thomas, den "Unglaeubigen".
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