Ich will versuchen Gedanken zum Weiterdenken anzubieten in der Theologie, Psychologie und zu einem evolutiven Weltbild.
Mittwoch, 24. Juli 2013
17. Sonntag C / Lk 11.1-13 BETEN
Beten ist weit verbreitet, bedeutet vieles, aber in neuerer Zeit eher:
Eine Beziehung herstellen zum Geheimnis Gott.
Jenachdem, wie Jemand das Geheimnis Gott sich vorstellt,
so wird dieser Jemand, seiner Vorstellung gemaess,
sich in Beziehung zu diesem Gott setzen:
+ ueber diesen Gott nachdenken (ihm eine mentale Existenz geben)
+ diesen Gott empfinden (im Gefuehl zur Wirkung kommen lassen)
+ auf diesen Gott hoeren (ihm zugemutete Aussagen abrufen)
+ zu diesem Gott sprechen (das Eigene ihm anvertrauen)
+ mit diesem Gott ein Gespraech inszenieren (Gott als Dialogpartner)
"Beten" ist eine Vorstellungs-Angelegenheit und trifft nicht das
Geheimnis Gott sondern narzistisch nur die menschlichen Vorstellungen.
Dies anzuerkennen, dass Gott fuer uns unzugaenglich ist, ist fuer viele
enttaeuschend. Sie fuehlen sich zu Hoeherem berufen.
Die christliche Erziehung sagte: Man kann aktiv auf Gott zugehen...
Ihn ansprechen etc... und Er hoert... aber sie sagte nicht:
dass wir Menschen uns ein intrapsychisches Spiel mit Gott erlauben.
Die Erkenntnis-Begrenzung des Menschen wird nicht in Rechnung gestellt.
Noch denkt sich der Mensch nicht nur konstitutiv fuer die Weltanschauung
sondern auch fuer die Weltwirklichkeit.
In Wirklichkeit:
Unsere Vorstellungen/ Empfindungen von Gott sind nicht Gott!
Gott ist immer das Ganz-Andere, das in der Transzendenz erahnt, in der
Immanenz (Schoepfung, Religionen, Jesus) repraesentiert wird.
Dieser erahnte und repraesentierte Gott ist in Wirklichkeit mehr als
abwesend (in seiner erahnten Herrlichkeit) und mehr als anwesend
(in seinen repraesentierten Wirkungen) - wie beim Baby im Mutterschoss.
Darum muendet das laute Beten stets in ein stilles Schweigen
auf dem Weg zur Geburt eines Heiligen.
Auf das Geheimis Gott aktiv zuggehen ist eines -
das Geheimnis Gott auf uns zukomen lassen ein anderes.
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