Es gibt in unserem Leben "Bewaehrungs-felder", wo wir zeigen koennen (uns selbst und andern) wer wir tatsaechlich sind: Jesus verweist uns heute auf so ein
Feld (Lk 16.1-13). Wenn ihr mit Geld - diesem kleinen beschmutzten Ding - nicht glaubwuerdig umgehen koennt, wer soll euch denn den wahren Reichtum anvertrauen? Wer also faehig ist, sein Geld vertrauenswuerdig zu managen, dem darf man die Fuelle des Lebens anvertrauen - wenn nicht, vergiss die Fuelle!
Beim christlichen Geld-Management sollte man sich zuerst der Grundfrage stellen: Welchen Stellenwert hat Geld fuer mich? Und bin ich faehig seinem Stellenwert gerecht zu werden ?
A) Wenn Geld Dir das wichtigste ist, kannst du diesem Anspruch entsprechen?
B) Wenn Geld dir nichts sagt, kannst du das verwirklichen? sog. Armutsgeluebde.
C) Wenn Geld dir wichtig ist, kannst du dementsprechend handeln ?
Ich nehme an, die meisten von uns gehoeren zu C) Geld ist uns wichtig; und zwar
fuer mich und fuer andere und deshalb begleitet uns die Frage:
wie werde ich reich?
- reich durch stehlen ist weit verbreitet und wird global unterschaetzt
- reich durch betteln ist selten; fuer viele der einzige Weg wenigstens fuer etwas
- reich durch teilen ist normal und empfehlenswert
- reich durch arbeiten gilt als zulaessig, als zeitgemaess und richtig.
Gelderwerb durch "arbeiten" gelingt best durch ein zuverlaessiges, transparentes
und ehrliches Geld-Management.
Regel 1) schreibe deine Buchhaltung! Einnahmen - Ausgaben - Betrag
ohne Buchhaltung: du giltst nicht als serioes
Regel 2) du kennst very well deine Geld-situation / du weisst wie's steht; daher
Regel 3) du bekennst (auch oeffentlich) ICH bin mein eigener Geld-manager.
Damit hast du die erste Bewaehrungsprobe bestanden - man kann dir auch mehr
anvertrauen (als nur Geld). Papst Franziskus hat verstanden, dass dies auch fuer die Kirche gilt. Umgang mit Geld ist eine ihrer sichtbarsten Bewaehrungs- probe, Glaubwuerigkeitsprobe. Eine Buchhaltungspruefung gehoert daher in jeden Firm-Unterricht. Darum wird die Diskussion uebr das schweiz. kirchl. Finanz-system so wichtig. Man muss sich als getauft und gefirmt fuer sein Geld (und spaeter fuer das Geld der Kirche, der Nation, der Welt) verantwortlich zeigen; ich bin faehig, dieses "peanut" richtig zu handhaben - du bist geeicht fuer mehr...
Ich will versuchen Gedanken zum Weiterdenken anzubieten in der Theologie, Psychologie und zu einem evolutiven Weltbild.
Samstag, 21. September 2013
Freitag, 13. September 2013
24. Sonntag C / 150913 / am Ende ein Fest...
Lk 15.1-32 macht uns darauf aufmerksam, dass Jesus attraktiv ist, und zwar sowohl fuer die Phariaeer als auch - und noch mehr - fuer die Suender. Er gibt sich mit ihnen ab, hat Zeit fuer sie, ladet sie ein, hat ein Wort fuer sie - er muss wirklich intressiert sein an ihnen... das ist ein frommer Vorwurf ... und er stimmt!
Lk gibt uns drei Parabeln, die das Interesse Jesu an den Suendern erklaert:
+ das verlorene Schaf + die verlorene Drachme + der verlorene Sohn
Was ist der Grund fuer dieses Interesse?
In der Sicht Jesu sind Suender "verlorene Menschen".
Sie haben eine Situation, eine Chance, eine Erfuellung verpasst... sie haben es verpasst, das richtige zu tun (das Reich Gottes aufzubauen); verpasst, fuer andere zu sorgen (sie sind eigensuechtig). Sie haben es verloren zu wissen: was ist gut fuer sie selber, fuer die andern, fuer das Gemeinwohl - noch mehr: sie haben nicht mehr die Kraft, das Gute zu tun. Anstatt auf die "Fuelle des Lebens fuer alle"
sind sie auf "Einzelheiten fuer sich" ausgerichtet.
Die Gleichnisse zeigen auf, was denn die Suender noetig haben:
a) Einfuehlungsvermoegen und Barmherzigkeit; b) jemanden, der sich um sie kuemmert, nach ihnen Ausschau haelt, an ihnen interessiert ist; c) sie brauchen die Herausforderung, sich zu bekehren; d) sie brauchen die Erfahrung, in die Ge-
meinschaft eingeladen zu werden (anstatt ausgeschlossen zu werden); e) sie
sind auf gute Beispiele angewiesen; f) vielleicht brauchen sie "Uebungen im Guten";
g) und vor allem, es muss ihnen gezeigt werden, dass, wenn sie sich bekehren, wenn sie auf den rechten Weg zurueckkehren... dann herrscht in der Gemeinde grosse Freude... es gibt ein Fest.
Wenn Du Dich auf den rechten Weg zurueckbegibst, dann ist das gut fuer Dich, gut fuer alle und vor allem gut fuer das Gemeinwohl.
JESUS VERMITTELT DIESE ERFAHRUNG.
Heute hat jede Christliche Gemeinde eine bekannte Strategie "uns Suender vom Uebel der Suende zu befreien". Frag nur den Pfarrer...
Aber, wenn er zu beschaeftigt ist mit seinen 99 rechten Glaeubigen; wenn er die
Hoffnung auf die Bekehrung der Suender aufgegeben hat; wenn er die Bekehrungs-
strategie nicht kennt; wenn er meint, dies sei zu schwierig und zu kompliziert...
dann braucht er wirklich Ferien, ev. ein Sabbat-Jahr oder ein zeitgemaesses Pastoral-Training und eine Meditation ueber "sekulares Christentum"...
und vor allem: JESUS HAT EINE ALTERNATIVE GEZEIGT !
Lk gibt uns drei Parabeln, die das Interesse Jesu an den Suendern erklaert:
+ das verlorene Schaf + die verlorene Drachme + der verlorene Sohn
Was ist der Grund fuer dieses Interesse?
In der Sicht Jesu sind Suender "verlorene Menschen".
Sie haben eine Situation, eine Chance, eine Erfuellung verpasst... sie haben es verpasst, das richtige zu tun (das Reich Gottes aufzubauen); verpasst, fuer andere zu sorgen (sie sind eigensuechtig). Sie haben es verloren zu wissen: was ist gut fuer sie selber, fuer die andern, fuer das Gemeinwohl - noch mehr: sie haben nicht mehr die Kraft, das Gute zu tun. Anstatt auf die "Fuelle des Lebens fuer alle"
sind sie auf "Einzelheiten fuer sich" ausgerichtet.
Die Gleichnisse zeigen auf, was denn die Suender noetig haben:
a) Einfuehlungsvermoegen und Barmherzigkeit; b) jemanden, der sich um sie kuemmert, nach ihnen Ausschau haelt, an ihnen interessiert ist; c) sie brauchen die Herausforderung, sich zu bekehren; d) sie brauchen die Erfahrung, in die Ge-
meinschaft eingeladen zu werden (anstatt ausgeschlossen zu werden); e) sie
sind auf gute Beispiele angewiesen; f) vielleicht brauchen sie "Uebungen im Guten";
g) und vor allem, es muss ihnen gezeigt werden, dass, wenn sie sich bekehren, wenn sie auf den rechten Weg zurueckkehren... dann herrscht in der Gemeinde grosse Freude... es gibt ein Fest.
Wenn Du Dich auf den rechten Weg zurueckbegibst, dann ist das gut fuer Dich, gut fuer alle und vor allem gut fuer das Gemeinwohl.
JESUS VERMITTELT DIESE ERFAHRUNG.
Heute hat jede Christliche Gemeinde eine bekannte Strategie "uns Suender vom Uebel der Suende zu befreien". Frag nur den Pfarrer...
Aber, wenn er zu beschaeftigt ist mit seinen 99 rechten Glaeubigen; wenn er die
Hoffnung auf die Bekehrung der Suender aufgegeben hat; wenn er die Bekehrungs-
strategie nicht kennt; wenn er meint, dies sei zu schwierig und zu kompliziert...
dann braucht er wirklich Ferien, ev. ein Sabbat-Jahr oder ein zeitgemaesses Pastoral-Training und eine Meditation ueber "sekulares Christentum"...
und vor allem: JESUS HAT EINE ALTERNATIVE GEZEIGT !
Montag, 9. September 2013
23. Sonntag C / Katastrophen - Messe
Gestern war ich seit langem wieder mal fuer Kalkfeld gebucht. Ein schwer "verwaistes Dorf" 60 km nach Otjiwarongo auf dem Weg nach Omaruru. Das
Handels-Ministerium baut dort gerade ein Touristen-office fuer mehrere
Millionen N$ (gewiss ein "weisser Elefant").
"Katastrophen-Messe" meint: niemand hat etwas vorbereitet und niemand weiss was zu tun ist. Ich werd dann zum "Regisseur".
Um 9h war gerade mal der Sakristan und ich vor Ort. Also warten. Um 9h45 begannen wir mit ca. 70 Tn. Welches Lied ? Ich sprach Afrikaans, das Hochgebet
English. 1. Lesung Oshiwambo. Die Antworten waren ein murmelndes Durch- einander. Kurz vor der Predigt waren wir ca. 100 Tn ( 25 Erwachsene, mehr Maenner als Frauen! 15 zwischen 16 und 24 Jahre alt, 60 Kinder zwischen 6
und 18 Jahre alt, davon 10 ungetauft).
Da hab ich die Predigt umgestuerzt: "Wie wir Messe feiern wollen..." mit den Augen, den Ohren, den Haenden und mit den Fuessen, mit Kopf und mit Herz.
Und wir haben "alles" eingeuebt. zB die Hand am Ohr heisst: "Ich hoere"; die Hand am Herz bedeutet: Ich schweige tief! Auch die Haende singen mit...; die Gaben-
Bereitung wurde aktiviert... bei der "Wandlung" schauten alle aufs Brot mit der Ueberraschung, dass Jesus fuer die Welt Brot sein moechte... etc... etc...
Es wurde die Messe zur aktiven Auffuehrung... gegen alle Regeln; aber sie waren alle "ganz dabei" und staunten wie lebendig sie alle sein koennen... ich dankte fuer das intensive Mitmachen und entliess sie (in fuer uns unvorstellbare Situationen).
Moni gab einer Frau mit vier Kindern (sie sagte seit Freitag haetten sie nichts mehr zu essen gehabt) unseren ganzen mitgebrachten Verpflegungs-sack. Und Ailly sagte trocken: "it was funny".
Und mir blieb die Frage: was geht so schief in unserer Pastoral? Ob es mir gelingt,
mit unserem neuen Pfarrer von Otjiwarongo Fr. Josef Mutumbulwa darueber ins
Gespraech zu kommen? Vederemo....
Handels-Ministerium baut dort gerade ein Touristen-office fuer mehrere
Millionen N$ (gewiss ein "weisser Elefant").
"Katastrophen-Messe" meint: niemand hat etwas vorbereitet und niemand weiss was zu tun ist. Ich werd dann zum "Regisseur".
Um 9h war gerade mal der Sakristan und ich vor Ort. Also warten. Um 9h45 begannen wir mit ca. 70 Tn. Welches Lied ? Ich sprach Afrikaans, das Hochgebet
English. 1. Lesung Oshiwambo. Die Antworten waren ein murmelndes Durch- einander. Kurz vor der Predigt waren wir ca. 100 Tn ( 25 Erwachsene, mehr Maenner als Frauen! 15 zwischen 16 und 24 Jahre alt, 60 Kinder zwischen 6
und 18 Jahre alt, davon 10 ungetauft).
Da hab ich die Predigt umgestuerzt: "Wie wir Messe feiern wollen..." mit den Augen, den Ohren, den Haenden und mit den Fuessen, mit Kopf und mit Herz.
Und wir haben "alles" eingeuebt. zB die Hand am Ohr heisst: "Ich hoere"; die Hand am Herz bedeutet: Ich schweige tief! Auch die Haende singen mit...; die Gaben-
Bereitung wurde aktiviert... bei der "Wandlung" schauten alle aufs Brot mit der Ueberraschung, dass Jesus fuer die Welt Brot sein moechte... etc... etc...
Es wurde die Messe zur aktiven Auffuehrung... gegen alle Regeln; aber sie waren alle "ganz dabei" und staunten wie lebendig sie alle sein koennen... ich dankte fuer das intensive Mitmachen und entliess sie (in fuer uns unvorstellbare Situationen).
Moni gab einer Frau mit vier Kindern (sie sagte seit Freitag haetten sie nichts mehr zu essen gehabt) unseren ganzen mitgebrachten Verpflegungs-sack. Und Ailly sagte trocken: "it was funny".
Und mir blieb die Frage: was geht so schief in unserer Pastoral? Ob es mir gelingt,
mit unserem neuen Pfarrer von Otjiwarongo Fr. Josef Mutumbulwa darueber ins
Gespraech zu kommen? Vederemo....
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