Freitag, 13. September 2013

24. Sonntag C / 150913 / am Ende ein Fest...

Lk 15.1-32 macht uns darauf aufmerksam, dass Jesus attraktiv ist, und zwar sowohl fuer die Phariaeer als auch - und noch mehr - fuer die Suender. Er gibt sich mit ihnen ab, hat Zeit fuer sie, ladet sie ein, hat ein Wort fuer sie - er muss wirklich intressiert sein an ihnen...  das ist ein frommer Vorwurf ... und er stimmt!
Lk gibt uns drei Parabeln, die das Interesse Jesu an den Suendern erklaert:
   + das verlorene Schaf     + die verlorene Drachme    + der verlorene Sohn

Was ist der Grund fuer dieses Interesse?
In der Sicht Jesu sind Suender "verlorene Menschen".
Sie haben eine Situation, eine Chance, eine Erfuellung verpasst...  sie haben es verpasst, das richtige zu tun (das Reich Gottes aufzubauen); verpasst, fuer andere zu sorgen (sie sind eigensuechtig). Sie haben es verloren zu wissen: was ist gut fuer sie selber, fuer die andern, fuer das Gemeinwohl - noch mehr: sie haben nicht mehr die Kraft, das Gute zu tun. Anstatt auf die "Fuelle des Lebens fuer alle"
sind sie auf "Einzelheiten fuer sich" ausgerichtet.
Die Gleichnisse zeigen auf, was denn die Suender noetig haben:
a) Einfuehlungsvermoegen und Barmherzigkeit;  b) jemanden, der sich um sie kuemmert, nach ihnen Ausschau haelt, an ihnen interessiert ist;  c) sie brauchen die Herausforderung, sich zu bekehren;  d) sie brauchen die Erfahrung, in die Ge-
meinschaft eingeladen zu werden (anstatt ausgeschlossen zu werden);  e) sie
sind auf gute Beispiele angewiesen;  f) vielleicht brauchen sie "Uebungen im Guten";
g) und vor allem, es muss ihnen gezeigt werden, dass, wenn sie sich bekehren, wenn sie auf den rechten Weg zurueckkehren... dann herrscht in der Gemeinde grosse Freude... es gibt ein Fest.
Wenn Du Dich auf den rechten Weg zurueckbegibst, dann ist das gut fuer Dich, gut fuer alle und vor allem gut fuer das Gemeinwohl.
                                             JESUS VERMITTELT DIESE ERFAHRUNG.
Heute hat jede Christliche Gemeinde eine bekannte Strategie "uns Suender vom Uebel der Suende zu befreien".  Frag nur den Pfarrer...
Aber, wenn er zu beschaeftigt ist mit seinen 99 rechten Glaeubigen; wenn er die
Hoffnung auf die Bekehrung der Suender aufgegeben hat; wenn er die Bekehrungs-
strategie nicht kennt; wenn er meint, dies sei zu schwierig und zu kompliziert...
dann braucht er wirklich Ferien, ev. ein Sabbat-Jahr oder ein zeitgemaesses Pastoral-Training und eine Meditation ueber "sekulares Christentum"...
und vor allem: JESUS HAT EINE ALTERNATIVE GEZEIGT !

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