Samstag, 9. November 2013

32. Sun C Lk 20.38 ein Gott der Lebenden...

Der Katechist fraegt ein Maedchen, was es denn zeichne. Es antwortet: "Ich zeichne Gott". Der Katechist meint: "Aber es weiss doch gar niemand, wie Gott aussieht". Das Maedchen: "Einen Augenblick bitte und sie werden es sehen".

Was das Maedchen tut: "Gott zeichnen", das tut die Menscheit als ganzes seit es Menschen gibt. Wir entwerfen Bilder von Gott. Die Geschichte, wie Menschen Gott "zeichnen" ist sehr interessant! Der Sieger-Gott, der Raecher-Gott, der Vater-Gott, Gott als Koenig, als Schoepfer (allmaechtig, barmherzig, liebevoll...);
Wer kennt nicht Marduk, Zeus, Wotan, Jahwe usw... Wie sieht Gott aus ?
Was soll man sich unter "Gott" denken ? Gott ist...
Vor allem fuer religioese Menschen ist es eine harte Entdeckung: Gott ist ein absolutes GEHEIMNIS. Keine Religion, keine Kirche, keine Theologie, kein Profet weiss "wie Gott ist". Die Fundamental-Theologie sagt als erstes: Gott ist ein
heiliges Geheimnis.
(Jesus - ein Kind seiner Zeit - hat den Gott seines Volkes gekannt und sein Beitrag
zu einem neuen Gottesverstaednis birgt noch heute grosse Ueberraschungen.)
Gerade weil Gott ein GEHEIMNIS ist, gibt es keinen andern Weg als zu entscheiden, wie wir Gott sehen. Von Gott reden heisst immer auch, sich von Gott ein Bild machen; sich ein Gottesverstaednis aneignen, ev. erarbeiten.
Die Faktoren, die zu einem Gottesverstaendnis beitragen, sind vielfaeltig, vielen
unbewusst (zB kulturabhaengig). Wie kommt der einst harte Jesuit Bergoglio
zu einem Gott der Barmherzigkeit ? Jene Mutter, die droht: Gott wird dich strafen, impraegniert im Kind das Image von einem strafenden Gott. Wenn die Kath. Kirche von Gott als "ens absolutum" spricht, kennzeichnet sie IHN als das
hoechste all-umfassende Sein.

Tote Menschen zeichnen Gott nicht (mehr), entscheiden nicht (mehr).Nur lebende Menschen denken Gott (je nach ihrer Art). Nur lebende Menschen entwerfen Gott und propagieren stets ihre Art von Gott. Gott ist zu allen Zeiten ein Gott der je Lebenden.
So sind wir heute eingeladen zu bedenken, welches Gottesbild wir praesentieren
und hoffentlich gelingt es uns, Gott ein attraktives Image zu geben.

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