Wir feiern das Ende vom Kirchenjahr C, das Ende vom Glaubensjahr und das Fest von Christus dem Koenig.
Wenn das ENDE kommt, dann ist der Tod, das Nichts nahe; sei es empfunden als Erloesung oder Verdammnis. Dem JvN wird am Ende empfohlen: nun zeige was du kannst und rette dich selbst. Aber ein Koenig rettet sich selbst nur, wenn er sein Volk rettet. Beide sind gegenseitige Bezugsgroessen. Ein Mitleidender erkennt diese Gegenseitigkeit; ausgedrueckt im Vers: "Gedenke meiner o Herr, wenn du kommst in Herrlichkeit".
Diesem Glaubenden wollen wir am Ende des kirchlichen Glaubensjahres ein wenig auf die Spur kommen; ohne das Ende des Glaubens zu provozieren.
A) Der Glaubend ist eingebettet in die grosse humane Welle, die die Menscheit hervorgebracht hat: Jeder glaubt... ohne "glauben" kein Leben. Etwas in mir glaubt (eher unbewusst), die Welt sei im moment und bis in eine ferne Zukunft in etwa stabil. Der Boden traegt, die Sterne sind fix, das Universum lebt. Jeder ist im Kern ein Glaubenstraeger; jeder partizipiert in etwa an dieser Human-Kraft.
B) Innerhalb dieser umfassenden existentiellen Glaubensueberzeugung, die erst menschliches Leben ermoeglicht, erscheinen Objekte, denen der Einzelne oder die Gemeinschaft den Glauben entzieht. Ich glaube nicht mehr an... oder: ich glaube dir nichts mehr...Im Glaubensentzug verlieren einige Objekte ihre Wirkkraft.
zB. Ich glaube nicht an die heutige Welt-Oekonomie; oder: ich glaube nicht, dass Gott in das taegliche Geschehen eingreift. In der tragenden Kraftquelle des Glaubens aber bleiben die meisten Objekte erhalten; sie geniessen meinen Glauben
(zumindest irgendwie).
C) Glaube erscheint drittens als eine mentale, spirituelle, gar operationale Taetigkeit. Vor allem Getue liegen Entscheidungen (die meisten unbewusst und blitzschnell). Ich glaube an Gott bedeutet: Ich entscheide mich, dass es Gott gibt. Ich glaube an dich heisst: Ich entscheide mich, wir gehoeren zusammen. Ich glaube dir meint: Ich kann mich auf dich verlassen. Es it klar: Leben ist die Spur meiner Entscheidungen. "glauben" heisst: Ich entscheide mich in aller Unsicherheit, einer Potenz Wirklichkeit zu geben, damit eher etwas ist denn nichts.
Wenn wir uns fuer Gott entscheiden, dann wird er Wirklichkeit
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