Montag, 26. Januar 2015

Suenden-Reduktions-Strategie

Shikongo ist clever. Von seinem einstigen Pfarrer uebernahm er die Ansicht,
"Suenden-Reduktion" sei ein wichtiges Ziel der Kath. Kirche. Als er im Oct.14
die Family-Synode in Rom beobachtete, musste er jenen Mitras zustimmen, die beklagten: dass heutzutage "ausserehelich" (im vor- neben- und nachehelichen Berich) gegen das 6. Gebot der Sexualitaet recht viel gesuendigt wird. 
Das Verbot scheint fast wirkungslos. Gibt es eine positive Suenden-Reduktions-Strategy in diesem vitalen Bereich ?
Shikongo meint JA. Also geht er zu seinem Bischof und bittet ihn den folgenden
Vorschlag der Family-Synode (Oct 2015) zur Beratung vorzulegen:
"Neben leichteren Ehe-Nichtigkeitsprozessen empfiehlt der Vatikan anderseits
die 24 Stunden-Ehe. Wer immer mit einem Partner/in freien Sex zu haben ent-
schlossen ist, der moege dem Vatikan ein sms senden mit E+ (ID des gewuensch-
ten Partners/in. Der Vatikan setzt hinter die ID-Nummer ein Fragezeichen und sendet so das sms dem begehrten Partner/in zu. Dieser/diese setzt hinter das Fragezeichen ein Y (yes) oder ein N (NO) und sendet das sms dem Vatikan zurueck; im Fall Y  registriert er und segnet die 24h-Ehe ab womit sie auch in Kraft tritt. Der Vatikan gibt das sms dem Erstabsender zur Information zurueck. Wer die 24h-Ehe verlaengern will, setzt auf "repeat" und der sms-Weg wiederholt sich." Der Bischof sieht ein hartes Probelm auf die Kirche zukommen: Die sakramentale Ehe wir auf ein Zeit-Ereignis reduziert und die Ewigkeits-Ehe entmonopolisiert. Die Entschuldigung folgens Shikongo heisst: "Die Reduzierung aller "ausserehelichen sexual Suenden"  auf geradezu Null ist ein so grosser Heiligkeits-Sprung fuer die Welt, dass diese Strategy es verdient ausprobiert zu werden. Darauf faellt die Mitra ins kanonistische Traeumen: Besser 24h treu als gar nichts! Sollte die 24h-Ehe Anklang finden, so ist vorgesehen im 2018 die 7x24h-Ehe in den Ehe-Katalog aufzunehmen. Ab dem Jahr 2020 erhaelt jeder Abschluss einer 12x4x7x24h-Ehe
einen speziellen paepstlichen Segen. Die Ehe X x (12x4x7x24h), also lebenslang,
wird ab 2022 ins Weltkulturerbe-Gut aufgenommen und von der UNESCO weltweit
subventioniert.  Die Mitra, die Shikongo's Vorschlag der Synode auftischen wird,
ist bereits in der Stickerei - wir sind gespannt auf Oct 2015. Kardinal Kasper und Pell sind zu einem Symposion eingeladen um Antworten zu geben auf den neuesten
Synode-Fragebogen. Shikongo hilft beim ausfuellen....

Freitag, 16. Januar 2015

Das "Gott-geweihte Leben" / schraeg gesehen...

Als ein "secular priest" der Dioezese Chur in CH, arbeitend seit 1988 in Namibia
als "Fidei-Donum-Priester" gehoere ich nicht zu den "Religioesen" ( den alten und neuen Orden). Ich hab' kein Anrecht auf denTitel "Gott-geweihtes Leben" - denn ich hab' keine Geluebde abgelegt. Aber ich darf jene bestaunen...

Shikongo war gerade 12 Jahre alt geworden, als er eines Sonntags einen begeist-
ernden Prediger ueber das "Gott-geweihte Leben" schwaermen hoerte. Es wurde ihm klar, dem Heiligen Allmaechtigen geweiht, das ist schon was! Ihm zu gehorchen ist auch klug: Er weiss ja alles, - und nebenbei - man muss keine eigenen Entschei-
dungen mehr faellen. Und die Armut - es wird einem alles Noetige gegeben, und man muss keine Lohnarbeit verrichten - nicht schlecht. Und was die Keuscheit betrifft: Abstand von Maedchen heisst auch, sie koennen dich nicht ausbeuten. Die Frage ist nur: wie setzt man so ein hehres Ziel in die Praxis um ?
Inzwischen hat Shikongo sein Abitur ordentlich bestanden und er vernahm 2015 soll ein Jahr des "Gott-geweihten Lebens" sein. Darum war er am Epiphany-Fest mit Herz und Kopf dabei: Sterngucker finden den Weg; Weihrauch ist wie Gehorsam, Gold-weg-geben wie Armut; Keuschheit wie Myrrhe. Sein Entschluss stand fest: Er wird in den "Orden vom Heiligen Abendstern" eintreten. Weihrauch stieg auf, ein goldenes Kreuz wurde ihm umgehaengt, ein weisses Gewand uebergestuelpt. Nach den drei feierlichen Geluebden bestand im Orden sein Ziel darin, den Abendstern jeden Tag so frueh wie moeglich zu sehen, seine Botschaft dann zu entschluesseln und schlussendlich zu verbreiten. Als er vernahm in Durban komme der Abendstern frueher auf als in Namibia, beam er die Erlaubnis als Abendstern Missionar nach Durban zu wandern. Spaeter kam er so nach Moskau, ja sogar nach 10''000km Bahnfahrt nach Wladiwastok. Geaergert hat er sich stets am Mond, der oft dem Stern das Leuchten stahl.; an der liturgischen Vernachlaessigung von Weihrauch, an den goldigen Kirchenkuppeln von Moskau  und an der eisigen Kaelte am Ende der Welt. Dort verstarb er auch eines natuerlichen Todes, ausgezehrt von der weiten Pilgerreise. Als er vor das Himmelstor kam, fand er dieses verlassen und ver-schlossen. Durch ein vergittertes Fenster sah er drinnen ein altes Weihrauchfass ohne Kohle, eine Krone ohne Gold, ein Myrrhe-stengel ohne Blaetter. An einem Anschlag las er: Wir haben uns neu orientiert, sind umgezogen und folgen nun dem Morgenstern. In seiner Verrwirrung begann er das Schubert-Lied zu singen: "Wohin soll ich mich wenden..."

Dienstag, 13. Januar 2015

2015 - Aufbruch ins Neue - ein Wagnis !

1.) Unsere Gottes-Vorstellungen sind praechtig. Eine hervorragende humane Kultur-Leistung. Das Geheimnis Gott aber bleibt - wie je - tiefsinnig unerforsch-
bar. Diese Unterscheidung zwischen UNSEREN Vorstellungen und DER Wirklichkeit
ist zukunftsweisend und wird immer wichtiger. Der Mensch schwimmt im unueber-
sehbaren Meer der Wirklichkeit und spricht dem, was er wahrnimmt, mehr oder weniger Wirklichkeit zu. Bei der Unterscheidung zwischen MEINER Wirklichkeit und DER Wirklichkeit ist zwar kluge Demut angesagt; aber jeder Mensch moege seine Sicht zur Sprache bringen - das ist unser aller Gewinn.

2.) Die Religionen haben die Gottes-Vorstellungen gebuendelt, kultiviert, admini-
striert, verteidigt, bekaempft und manipuliert. Ihre Agenturen (Tempel, Kirchen,
Moscheen und ihre diesbezueglichen Organisationen) vermitteln der Menschheit dieses Kultur-Gut - wie Meereswellen am Strand. Davon zu unterscheiden ist die
Kraft des Einzelnen und der Gruppe aus den eigenen Intuitionen und Erfahrungen heraus dieses Kultur-Gut nicht nur zu hinterfragen sondern auch neu zu beleben,
gar NEUES beizutragen. So erfuellt sich die Verheissung: ein NEUER Himmel,
eine NEUE Erde ist angesagt...  das ist unser aller Beitrag.

3.) Im praktischen Alltags-Leben des Einzelnen und in der Gruppe, vor allem auch in der Liturgie (gemeinsamer Gottesienst, Gebet...) treffen diese zwei Unterschei-
dungen aufeinander und ergeben ein grossartiges Konfliktsfeld. Es zu unterdruecken
waere ein Skandal, Leben zerstoerend. Darum wird in allen Tempeln, Kirchen, Moscheen das Konflikt-Management prioritaer. Das ist unser aller Chance.

Wenn jeder und jede - seine und ihre - Sicht der Wirklichkeit zur Sprache bringt,
die notwendige Kreativitaet einbringt, und den Konflikt fruchtbar gestaltet - dann
ist das Wagnis gerechtfertigt, hoffentlich ueberall auch erwuenscht.

Darum wuensche ich allen Blog-Leser und Leserinnen den Mut, "was immer wir haben, es fuer das Allgemeingut zu nutzen; was immer wir brauchen, es zu erwerben, wenn noetig auch zu erfragen; was immer uns geschenkt wird, es gemeinsam zu geniessen."