1.) Unsere Gottes-Vorstellungen sind praechtig. Eine hervorragende humane Kultur-Leistung. Das Geheimnis Gott aber bleibt - wie je - tiefsinnig unerforsch-
bar. Diese Unterscheidung zwischen UNSEREN Vorstellungen und DER Wirklichkeit
ist zukunftsweisend und wird immer wichtiger. Der Mensch schwimmt im unueber-
sehbaren Meer der Wirklichkeit und spricht dem, was er wahrnimmt, mehr oder weniger Wirklichkeit zu. Bei der Unterscheidung zwischen MEINER Wirklichkeit und DER Wirklichkeit ist zwar kluge Demut angesagt; aber jeder Mensch moege seine Sicht zur Sprache bringen - das ist unser aller Gewinn.
2.) Die Religionen haben die Gottes-Vorstellungen gebuendelt, kultiviert, admini-
striert, verteidigt, bekaempft und manipuliert. Ihre Agenturen (Tempel, Kirchen,
Moscheen und ihre diesbezueglichen Organisationen) vermitteln der Menschheit dieses Kultur-Gut - wie Meereswellen am Strand. Davon zu unterscheiden ist die
Kraft des Einzelnen und der Gruppe aus den eigenen Intuitionen und Erfahrungen heraus dieses Kultur-Gut nicht nur zu hinterfragen sondern auch neu zu beleben,
gar NEUES beizutragen. So erfuellt sich die Verheissung: ein NEUER Himmel,
eine NEUE Erde ist angesagt... das ist unser aller Beitrag.
3.) Im praktischen Alltags-Leben des Einzelnen und in der Gruppe, vor allem auch in der Liturgie (gemeinsamer Gottesienst, Gebet...) treffen diese zwei Unterschei-
dungen aufeinander und ergeben ein grossartiges Konfliktsfeld. Es zu unterdruecken
waere ein Skandal, Leben zerstoerend. Darum wird in allen Tempeln, Kirchen, Moscheen das Konflikt-Management prioritaer. Das ist unser aller Chance.
Wenn jeder und jede - seine und ihre - Sicht der Wirklichkeit zur Sprache bringt,
die notwendige Kreativitaet einbringt, und den Konflikt fruchtbar gestaltet - dann
ist das Wagnis gerechtfertigt, hoffentlich ueberall auch erwuenscht.
Darum wuensche ich allen Blog-Leser und Leserinnen den Mut, "was immer wir haben, es fuer das Allgemeingut zu nutzen; was immer wir brauchen, es zu erwerben, wenn noetig auch zu erfragen; was immer uns geschenkt wird, es gemeinsam zu geniessen."
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