Samstag, 27. Februar 2016

META - NOIA / Aufruf zur Tat...

In der Fastenzeit begleitet uns der Ruf zur Um-Kehr; das beruehmte META-NOIA. Es gilt fuer viele als das erste Wort Jesu; es ist pro-vozierend und ein performativer Sprachakt.
Wie soll dieser Aufruf Jesu heute ins Deutsch uebersetzt werden? Um-Kehr ist wohl gut;
aber wohin umkehren, das bleibt offen. Ich selber uebersetze meta-noia mit "Jenseits des Denkens" (wie meta-physik = jenseits des Physischen). Wir Menschen denken oft gar viel, einige zwar weniger, aber die Viel-denker sind auch in der Gefahr, es beim Denken be- wenden zu lassen. Theologen denken ein wunderbares effektives Christentum, aber eben,
denken ist nicht genug. Jenseits des Denkens kommt die Tat. Meta-Noia ruft uns auf: den Schritt vom Denken zur Tat zu wagen. Christentum ist das Risiko, das richtig Gute
zu tun. Christentum besteht in der Tat. Gutes richtiges Denken ist sog. Voraussetzung; genau so wie Intuition und Erfahrung.
Aber erst in der Tat kommt das Christentum zur Geltung.

Jesus gibt an: "Das Himmelreich ist nahe" (zur Hand / moeglich / bevorstehend). Es ist auch klar, dass Jesus mit "Himmelreich" sich selber meint, seinen Lebenstil (way of life). Er ist die Tuer, der Weg, die Ermoeglichung. Und er tat viel, wie die Evv berichten, um das Geheimnis Gott in seiner Situation zu ver-wirklichen. Und der heutige Christ muss "seinen Jesus" in seiner eigenen Situation vor allem tun, nicht nur richtig denken. Inhaltlich ist das
"Himmelreich" klar kein politischer Staat, keine politische Partei; eben "nicht von dieser Welt", passt nicht in die weltlichen Kategorien. Ist in einem gewissen Sinne fuer uns "unvorstellbar". H.J. Fabry sagt: "Christentum ist die Vorstellung einer gigantischen Liebes-Beziehung und katholisch: d.h. die ganze Welt umfassend. "Christ-sein ist daher die Realisierung dieser weltumfassenden Liebesbeziehung".
Das aber ist meta-noia: die Realisierung! Einpflanzung in die hier-jetztige Wirklichkeit.


META-NOIA ist (beispielsweise):
* auf den Weg gehen; sich mit der Christengemeinde versamlmeln; zusammen feiern!
* Jesus im Wort und im Brot als "Brot fuer das Leben der Welt" tatsaechlich empfangen!
* Als begabt und gesegnet in die Welt-Situation gehen und sich dort "einmischen"!
* Einen eigenen selbstbewussten und verantworteten Lebensstil sich aneignen!
* Wer nicht zur andern Tat schreitet, kommt tatsaechlich unter die Raeder der Zeit.
* Das Beziehungs-Netz weit spannen - und "auf Draht sein": kommunizieren! Etc...

Montag, 15. Februar 2016

KIRCHE freigeben + frei-geben...

Das ist ein sehr zweideutiger Titel ! Die Kirche als Jesus-Bewegung von heute freigeben
oder als ein Kirchengebaeude freigeben...das sind zwei Dinge! vielleicht sind sie verwandt.


"freigeben + frei-geben" hat viele Aspekte:  a) warum   b) wozu
c) wer ist der Eigentuemer, der den Entscheid verantwortet...
d) wer hat ein legales Mitspracherecht, der gehoert sein will...


Die Jesus-Bewegung gehoert wem ? Dem Herrn Jesus Christus? Dem Volk-Gottes?
                                                                Den Bischoefen und dem Papst, dem Konzil?

                                                                Den Menschen, den Getauften, den Aktiven?

Die KIRCHE als Jesus-Bewegung ist ein Angebot, ein Geschenk der Evolution Gottes an die Welt und an die Menscheit im Besondern. Recht viele Leute haben sich zur Verfuegung gestellt, das Ereignis KIRCHE Wirklichkeit werden zu lassen. Diese Kirche ist grund- saetzlich freigegeben + frei-gegeben - aber eben einige nehmen sie stets in Beschlag und wir sollten diese Beschlag-Nehmer daran erinnern, dass die Kirche an die Glaeubigen und an die Menschen immer wieder freiggeben + frei-gegeben werden sollte. Dass einige Menschen die KIRCHE verwalten (administrieren) gehoert zur Entwicklung; aber die Verwaltung muss berufen, normiert und kontrolliert werden.

Die KIRCHE als Gebaeude freigeben oder frei-geben...  (vielleicht weil es kaum noch Glaeubige gibt, oder weil ein neues Gebaeude sich besser eignet ???)
haengt hoffentlich von der "Freizuegigkeit des Eigentuemers" ab...
Heisst "freigeben" auch Zweckaenderung? Also eine neue Nutzungsart? Um-Nutzung?
Auch "ein Ort zweckfreien Seins" ist ein Nutzung! Der Tempel wird genutzt, sei es um Gott zu ehren, um Leute zu versammeln oder um Opfer-Geschaefte zu machen...


Fitness-Center / Nachtklub / Moschee / Disco-Bar / Privatwohnung / Theater / Bank /
Magna-Aula / Museum / Bibliothek / Kunstschule / Frei-Kirche / Begraebnis-Kirche /
Musik-Akademie / Restaurant...

Abend's geh ich in eine ehemalige Kirche, heute Restaurant, und trink zur Erholung ein Bierchen - ich schau mich um... "Kirche" kommt mir in den Sinn... ist das so schlimm?
Und wenn ein Muslim merkt, dass er in einer ehemaligen kath. Kirche betet - so schlimm?

Wir haben nie genug "Gottes-Dienst-Orte"!!! Die ganze Welt ist ein Gottes-Dienst-Ort !
Eucharistie unter dem Baum oder am Familientisch ist fuer mich "normal".

Sonntag, 7. Februar 2016

Menschen fischen um sie zu befischen...

Nachdem JvN sein Projekt oeffentlich deklariert hat (zB am 2. Sonntag C: Joh 2.1-12;
oder am  3. + 4. Sonntag C: Lk 4.14-21-30) wissen wir:

A) JvN versteht sich als gesendet "um zu geben" (Good-News + Liberty + Freedom + New Sight + Grace) [und nicht um zu fordern oder um Wuensche zu erfuellen].
B) JvN personalisiert. Was ER gibt, ist - zum Erstaunen aller - seine Person. Er gibt nicht ein Aktions-Programm oder eine Hilfe um etwas zu erreichen. Er gibt sich selbst. 


Nachderm JvN recht lange vom Boot aus die neugierige Menschen-Menge belehrte
(Lk 5.1-11) - Jesus gibt sich im Wort Gottes - wendet sich JvN - gemaess Lukas - dem Simon-Petrus zu (also der damaligen und heutigen Jesus-Bewegung). JvN macht, gibt den Vorschlag in die Tiefen des Meeres hinauszurudern und Netze fuer einen grossen Fang auszuwerfen. Der erfahrene Simon-Petrus weist darauf hin, dass sie die ganze Nacht hart gearbeitet haben - vergeblich; fuer nichts. Aber... "wenn Du es sagst, ich probier's".

Wenn das Netz-Auswerfen im Namen Jesu geschieht, dann die wirkliche Ueberraschung:
Der grosse Fang / die Fuelle des Lebens.


Es ist wie so oft im Leben: Der Mensch tut seine Arbeit...  er setzt sich ein...  er will das Beste...  aber es gelngt nicht. Soviel vergebliche Liebes-Mueh'...  Wie viele Eltern versuchen ihr Bestes in ihrer Erziehungs-Arbeit - vergeblich. Soviele Menschen arbeiten hart... vergeblich... wenn wir im 2016 die Stimme im Herzen vernehmen: "versuch's wiederdann wissen wir heute: das ist die Stimme Jesu (und durch ihn die Stimme Gottes).

Lukas will uns sagen: Jeder Versuch (try again) ist ein Schritt in Richtung: "Die Fuelle des Lebens naht". Das stete Nicht-Gelingen sind auch vorlaeufige Schritte - wichtigste Erfahrungen - im Ausgreifen nach der Lebens-Fuelle. Es (das stete Nicht-Gelingen) weist darauf hin, dass wir noch auf der falschen Faehrt jagen; wir sind noch nicht auf der Ziel-Linie der wahren Fuelle. Wir haben unsere Hingabe noch zuwenig personalisiert. Wir arbeiten und geben uns hin (die Zeit, die Kraefte) fuer ein sehr achtenswertes Ziel (wir fischen Fische und geben sie den Menschen zur Nahrung). Aber wir arbeiten zuwenig an unserer Hingabe. 
Fuer die Kirche gilt: Es ist in Zukunft der Mensch, den sie "fangen" wird, um ihn den Menschen als Nahrung zu vermitteln. Der Mensch wird von der Kirche einvernommen, um in "Brot fuer das Leben der Welt" verwandelt zu werden (cf. Eucharist).
Lukas laesst JvN darauf hinweisen, dass es der Kirche um den Menschen geht. Nicht um den Menschen "zu haben" sondern: um ihn zu befreien, zu befaehigen fuer den Menschen da zu sein  [MbM = Menschen brauchen Menschen].