In der Fastenzeit begleitet uns der Ruf zur Um-Kehr; das beruehmte META-NOIA. Es gilt fuer viele als das erste Wort Jesu; es ist pro-vozierend und ein performativer Sprachakt.
Wie soll dieser Aufruf Jesu heute ins Deutsch uebersetzt werden? Um-Kehr ist wohl gut;
aber wohin umkehren, das bleibt offen. Ich selber uebersetze meta-noia mit "Jenseits des Denkens" (wie meta-physik = jenseits des Physischen). Wir Menschen denken oft gar viel, einige zwar weniger, aber die Viel-denker sind auch in der Gefahr, es beim Denken be- wenden zu lassen. Theologen denken ein wunderbares effektives Christentum, aber eben,
denken ist nicht genug. Jenseits des Denkens kommt die Tat. Meta-Noia ruft uns auf: den Schritt vom Denken zur Tat zu wagen. Christentum ist das Risiko, das richtig Gute
zu tun. Christentum besteht in der Tat. Gutes richtiges Denken ist sog. Voraussetzung; genau so wie Intuition und Erfahrung.
Aber erst in der Tat kommt das Christentum zur Geltung.
Jesus gibt an: "Das Himmelreich ist nahe" (zur Hand / moeglich / bevorstehend). Es ist auch klar, dass Jesus mit "Himmelreich" sich selber meint, seinen Lebenstil (way of life). Er ist die Tuer, der Weg, die Ermoeglichung. Und er tat viel, wie die Evv berichten, um das Geheimnis Gott in seiner Situation zu ver-wirklichen. Und der heutige Christ muss "seinen Jesus" in seiner eigenen Situation vor allem tun, nicht nur richtig denken. Inhaltlich ist das
"Himmelreich" klar kein politischer Staat, keine politische Partei; eben "nicht von dieser Welt", passt nicht in die weltlichen Kategorien. Ist in einem gewissen Sinne fuer uns "unvorstellbar". H.J. Fabry sagt: "Christentum ist die Vorstellung einer gigantischen Liebes-Beziehung und katholisch: d.h. die ganze Welt umfassend. "Christ-sein ist daher die Realisierung dieser weltumfassenden Liebesbeziehung".
Das aber ist meta-noia: die Realisierung! Einpflanzung in die hier-jetztige Wirklichkeit.
META-NOIA ist (beispielsweise):
* auf den Weg gehen; sich mit der Christengemeinde versamlmeln; zusammen feiern!
* Jesus im Wort und im Brot als "Brot fuer das Leben der Welt" tatsaechlich empfangen!
* Als begabt und gesegnet in die Welt-Situation gehen und sich dort "einmischen"!
* Einen eigenen selbstbewussten und verantworteten Lebensstil sich aneignen!
* Wer nicht zur andern Tat schreitet, kommt tatsaechlich unter die Raeder der Zeit.
* Das Beziehungs-Netz weit spannen - und "auf Draht sein": kommunizieren! Etc...
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