In Namibia (und vielleicht auch in andern Laendern) praesentiert sich die Kath. Kirche
als eine Bettlerin vor Gott und den Menschen. Wir haben intensiv extra gebetet - ein Jahr lang - fuer "Gott-geweihtes-Leben", dann fuer die Family (als die Bischofs-Synode tagte) und nun beten wir extra fuer Mercy (wohl wieder ein Jahr lang).
Einerseits verkuenden wir lautstark "Gott ist Mercy" (Gott ist voll von Erbarmen), ander- seits bitten wir instaendig: Er moege uns Erbarmen erweisen, zeigen, geben. Wir tun so, als warte Gott auf unser Bitten... vielleicht auf unser Opfer, unser Verhandeln... dann koennte es geschehen, dass Gott sich bereit erklaert, uns seine Barmherzigkeit zu geben; gleichsam einen Gunst-Erweis anzubieten. Als ob ER uns nicht schon ALLES geschenkt haette. Wir zeigen dieselbe "Spiritualitaet" gegenueber dem Hl. Geist. Einerseits:"Der Hl.Geist ist ausgegossen, gegeben" !!! anderseits bitten wir um eben diesen Geist. Wir werden es an Pfingsten wieder erleben und oeffentlich zeigen: wer bettelt ist richtig.
Diese Kath. Logik ist schwer nachzuvollziehen - was steckt dahinter ???
A) Wir glauben nicht so recht, dass Gott GRATIS Barmherzigkeit TOTAL erweist, immer- schon und immerzu... Dass Gott seinen Geist seit ewig ausgiesst, anbietet, je gratis gibt, gegeben hat und geben wird. Gott ist GABE (an sich).
B) Wir wollen es nicht merken, nicht wahrhaben, dass es darauf ankommt, dass wir das Akzeptieren, das Empfangen der Gnade, der Barmherzigkeit, des Hl. Geistes lernen. Wir tun uns schwer, uns als schon laengst Beschenkte zu verstehen.
C) Wir verstehen uns gerne als Einzel-Bittsteller vor seiner allmaechtigen Hoheit -
ER soll.. geben, etwas tun, endlich sich als gneadig erweisen... und das heisst: unseren guten (und manchmal nicht so guten) Willen erfuellen. "Dein Wille geschehe" ist zwar offizielles Gebet aber darum geht es nicht. Es geht um mein Leben, meine Glueck-Selig- keit... im besten Fall beten wir fuer andere... aber es geht darum, dass Gott endlich auf- wacht und handelt... wenn moeglich in unserem Sinne... dass es an uns liegt, das kommt uns selten in den Sinn.
D) Dass wir in unserer Not (echt oder eingebildet) uns als Menschen vereinen sollten
und gemeinsam das Leben gestalten... das ist zwar logisch, liegt aber nicht drinn... denn
die Kirche lehrt uns: "Gott ist die Loesung" (die Hilfe, die Gnade, die Barmherzigkeit).
Dieser Kath.Trend ist ungut. Er zerstoert unser Menschenbild als "Imago Dei" und macht uns zu stets bittenden Bettlern. Dass es den "Notschrei" gibt - versteh' ich gut. Es gibt Situationen, wo wir nicht anders koennen als um Hilfe zu schreien, das ist Natur! Aber:
Das Ziel der Kirche ist nicht, uns in diese ausweglose Situation zu manoeverieren, im Gegenteil: in der Nachfolge Jesu ist der Kreuzweg auch der Auferstehungsweg.
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