Montag, 21. November 2016

Adventliche Barmherzigkeit

Die kath. Bistuemer der CH haben den Mut, das JdB als Erfolg zu sehen... die Kriterien
um von Erfolg zu sprechen sind mysterioes...  aber wir freuen uns, wenn Tausende beim andaechtigen Durchschreiten der Pforte der Barmherzigkeit sich vorgenommen haben "sich im Leben zu bessern" und sie sich nun der Suenden- und Schuld-Vergebung erfreuen.

Ich gehoere zu den Verlierern:
Niemand zahlte mir das Ticket zur Vatikanischen Pforte B und als ich in Windhoek war, da fand ich einfach nicht die Zeit, andaechtig die Pforte B zu durchschreiten. Und als ich in Okatana war, hab' ich die Pforte zwar durchlaufen - aber nicht andaechtig sondern nur als Reisefuehrer und weil die andern Tueren geschlossen waren, gab's keine Alternative.
In Otshikuku und in Otjiwarongo hab' ich die Heilige Pforte nicht gefunden.

Die tellsche Weisheit "durch diese Gasse muss er kommen" - no other way! ist ja faktisch auch so beim Herrgott: ohne B geht's nicht.
Da aber Gott wie die Sonne strahlt und es an uns liegt die Sonnenstrahlen zu nutzen - finde ich mich trotzdem nicht verloren...  Ich denke die Pforte diente vielen dem Beduerfnis nach Sicherheit: der Himmel ist nun sicherer; sie moegen sich daher nun eher der Erde annehmen.


Adventliche Zukunft.
Es ist anzunehmen, dass die Barmherzigkeit nach einem erfolgreichen JdB auf dieser Erde zunehmen wird. Die Christlichen Glauebigen, immerhin mehr als die Haelfte der Welt- bevoelkerung, sind nun sensibilisiert; jeder weiss: ohne B geht's nicht und an Gottes B fehlt's nicht. In der neuen Weltordnung sind mehr als die Haelfte der Menschen: demokratisch - staedtisch - barmherzig und arm. Auch die Kirche wird's bald wahrnehmen.
Darum hab' ich auf www.kath.ch/author/leuhans/  philosophisch 
ueber den Advent
geschrieben: "Unser Advent ist so etwas wie: Das ANKOMMENENDE IM ANKOMMEN
BEGLEITEN". 

Gott und seine B sind sets ankommend, jeden Tag, jedes Jahr wieder...
Der ADVENT hat etwas vom Vorfruehling...

Gebet:  Gott der Barmherzigkeit. Es wurde uns gesagt dass Deine Barmherzigkeit strahlt.
             So setzen wir uns diesem Strahlen aus, nutzen diese Strahlen um sie in humane
             Energie zu verwandeln, so dass wir die Kraft haben den Weg zur Fulle des Lebens                fuer alle zu gehen / AMEN. 

Dienstag, 15. November 2016

Barmherzigkeit in FRAGE gestellt...

Angenommen, Sie verstehen unter Barmherzigkeit nicht nur einen augenblicklichen Gunst-Erweis, eine momentane Hilfe-Stellung, einen Verzeihungs-Akt sondern einen verwobenen vier-phasigen Prozess: Akzeptanz, Gestaltungs-Beitrag, Entlassung in die Freiheit, Begleitung - [das Urbild fuer mich ist die Schwangerschaft] - dann haben Sie Grund zur FRAGE: Gegenueber wem bin ich barmherzig? Dass wir als Christen die Barmherzigkeit Gottes verkoerpern sollten, ist uns schon klar. Ueber unsere Barmherzigkeit gegenueber der Kirche hab' ich deshalb im Blog Vic 36 nachgedacht. Aber ich habe FRAGEN...

Die Wirklichkeit Gottes:
Dass Gott ein "absolut heiliges Ereignis-Geheimnis" ist - ist meine Annahme. Deshalb draengt sich die FRAGE auf: Ist Gott wirklich barmherzig? Wer kann das wissen? Oder neigen die Profeten dazu neuerdings Gott als barmherzig zu proklamieren in Geschichten
und Geschichtskonstruktionen? Es tut uns ja gut, IHN so zu sehen; auch wenn wir IHN als solchen so nicht erfahren koennen.
Angenommen, Gott sei wirklich total barmherzig - ist nicht seine Art Barmherzigkeit zu zeigen unerkennbar? Wo hat ER sie denn klar und deutlich gezeigt? Und wo es so sehr angebracht und angezeigt gewesen waere, da hat ER keine Barmherzigkeit gezeigt; jedenfalls haben die Menschen sie nicht wahrgenommen (Ich denke an Lissabon, die Weltkriege, an Rwanda, Tsunami etc...). Gottseidank meinen die meisten sog. Glaeubigen, Gott sei zwar total barmherzig; aber ob ER sie auch ausuebt, zeigt, das ist eine andere FRAGE. Daher die kirchliche Gewohnheit der Bitte: ER moege doch eher und mehr Barmherzigkeit erweisen, immer und immer wieder. Koennte das auch der Sinn des Jahres der B gewesen sein? Gott erweichen, mehr B deutlicher zu zeigen?


Der Glaube an die Barmherzigkeit Gottes:
Die Intuition ist bei den meisten heute so weit entwickelt, dass sie annehmen, Gott sei wahrscheinlich in sich barmherzig; Gott ist die Barmhrzigkeit selbst. Diese Intuition wird durch Heilige, Katecheten, Prediger und Profeten (bis auf heute) verstaerkt - es sind jene, die es ja wissen muessen. Sie entnehmen ihr Wissen der Bibel oder ihrem Geschichts-Verstaendnis. Aber an die Barmherzigkeit Gottes glauben, das ist eher selten. Die sog. Glaeubigen haben sich nicht entschlossen, dass Gott tatsaechlich barmherzig ist, sondern sie haben den Verdacht, gar die Angst, ER koennte es eventuell nicht sein oder eben nicht zeigen. Oder spekuliert ER auf ein Geschaefts-Abkommen? Daher verfallen sie der alten Gewohnheit das stete Gebet stets zu wiederholen: "Herr erbarme dich unser".  Man kann bei Gott nie wissen - und bei einem Blick in die Geschichte scheint es, Gott hat seine Barmherzigkeit zu oft zurueckgehalten.
Dahinter lauert die FRAGE: welches Gottesbild proklamieren wir heute !


Gott ist wie die Sonne.
ER strahlt Barmherzigkeit aus, das ist sein Wesen. Ein Gott, der nicht ewig und ueberall B ausstrahlt, das ist nicht unser Gott. Ein Christ (sich seiner humanen Kontingenz sehr bewusst) entscheidet sich (glaubt), dass die goettlichen Strahlen der Barmherzigkeit unaufhoerlich ewig strahlen.: Den Kosmos und alles was in ihm lebt und wirkt, *akzeptiert, *zu seiner Gestaltung beitraegt, *ihn in die Freiheit entlaesst, und *ihn begleitet. Diese vier verwobenen Phasen sind Gott seinsmaessig zuzugestehen (intuitiv, wissend und glaubend) unabhaengig davon ob der Mensch sie wahrnimmt oder eben auch nicht. "glauben" heisst: ich hab' mich entschieden Gott so zu sehen. Eine andere Sicht ist nicht christlich, aber wohl moeglich.
[Eine Zusatz-Bemerkung: Schatten gibt es nur, weil die Sonne scheint].


Die glaeubige Konsequenz:
1. Wir gehen davon aus, dass Gott ewig und ueberall Barmherzigkeit ausstrahlt -
wir akzeptieren das - und stoppen den Versuch, Gott zur Barmherzigkeit zu verfuehren.
"Herr erbarme dich unser" wird umgewandelt in "Gott erbarmt sich unser" (in jedem Fall -
und wir freuen uns darueber).

2. Die akzeptierte goettliche Barmherzigkeit wandeln wir um in humane Barmherzigkeit,
wie heute die Sonnen-Energie in elektrische Energie umgewandelt wird - das ist nun zeitgemaess. Wir verkoerpern die goettliche Barmherzigkeit in unserem Denken, Reden und Tun. Wir bringen die goettliche Barmherzigkeit zur leibhaftigen Erfahrung - uns und andern gegenueber.
[Das ist die einzige Art, Strategie, wie die goettliche B erfahren werden kann].

3. Solches Denken, Reden und Tun scheint uns nicht angeboren zu sein; es ist eine Kultur-
Leistung - und wir haben dieses "barmherzig sein" zu lernen. Weil aber die meisten meinen, Barmherzigkeit sei Chefsache, gibt es keine Kurse in "B lernen" (auch nicht im Jahr der B 2016: auf humane Art B zu erweisen und wahrzunehmen) sondern nur die Gewohnheit wie Bettler "Erbarmen zu erflehen", und dies mehr denn je.
4. Da die Kirche sich nicht wandelt, theologie-vergessen "Gebets-Bettler" animiert (mehr als ein ganzes Jahr lang) - gibt es keine Konsequenzen im kirchlichen Zeit-Raum; die Administration Gottes wird wie bekannt fortgesetzt. Die Barmherzigkeit Gottes wird weiter- hin in FRAGE gestellt - und anstatt dass wir sie human verkoerpern erbetteln wir sie als persoen
lichen Gunst-Erweis von oben.






Freitag, 4. November 2016

Auferstehung von Barmherzigkeit.

Auch das Jahr der Barmherzigkeit endet. Es gab hier in Namibia ein offizielles Gebet zum Jahr der Barmherzigkeit, fast in allen Gottes-Diensten stets als "Hinzu-Fuegung" gebetet und gebetet... Ich denke die Barmherzigkeit Gottes wurde viel und weltweit erbetet...
Ob dieses kath. Gebet erhoeht wurde ? Es gab an vielen Orten ein Durchgng genannt: "die Tuer der Barmherzigkeit"; viele werden durchgegangen sein - mit Ablass-Hoffnung und Wirk-Vertrauen (im Petersdom 20 Millionen). Vielleicht beginnen bald die Erzaehlungen,
wo und wie die Barmherzigkeit zugenommen hat... fehl-ging oder versagte.
Dass "Barmherzigkeit" mit: "eine Gunst erweisen" oder mit: "nach der Gerechtigkeit auch noch verzeihen" uebersetzt wurde... das ist immer noch gelaeufig. Die tiefere vier- dimensionale Ueber- Setzung i
st wenig deutlich geworden   " 1. akzeptieren / 2. zur Gestaltwerdung beitragen / 3. in die Freiheit entlassen /  4. begleiten " / (cf. der barmherzige Samaritan). Barmherzigkeit ist eben nicht: "eine Coca-Cola schenken" sondern ein Prozess, der ins Leben fuehrt. Barmherzigkeit ist eine schwierige quadratische Therapy, eventuell fuer sich selbst oder an andern. Ich hoffe, das Jahr der Barmherzigkeit war eine Auf -hellung... daher bin ich gespannt auf die Vatikansche Evaluation dieses Heiligen Ereignisses (nicht nur Statistik sondern an welchen Kriterien es gemessen wird).

In Zukunft BARMHERZIG gegenueber der Kath. Kirche (2017 etc...).
1. Die Kirche akzeptieren, wie sie in 2000 Jahren geworden ist. Viele tun das in der Taufe; einige im sonntaeglichen Gottes-Dienst und in der Mitarbeit: "Unsere KIRCHE ist nun mal so... " sollte als erste kluge Feststellung gewertet werden.
2. Aber die KIRCHE (semper reformanda) geht weiter in die Zukunft und - wie sehr sie auch in 2000 Jahren unter die Raeuber gefallen ist - sie benoetigt unseren Beitrag zur neuen lebensfaehigen Gestaltwerdung. Das Erbe muss fuer die Zukunft gestaltet werden, sodass ihre Kraft weiter heilend, erloesend wirkt auch in 2017 und darueber hinaus.
3. Die KIRCHE muss aus dem Mutterschoss der Erde in die Freiheit entlassen werden. Wir duerfen sie nicht festhalten, sie muss sich ent-wickeln; auch wenn sie in die 
Kultur-Evolution integriert ist. Weder die Macht- noch die Geldgier, weder die Politik noch die Wirtschaft, weder die Wissenschaften noch die Gesellschaft duerfen die KIRCHE behalten oder festbinden. Die Religionsfreiheit ist unueberholbar - gerade auch fuer die KIRCHE. Auch der Papst, die Bischoefe, die Pfarrer duerfen die Kirche nicht pachten; sie gehoert nicht ihnen.... und auch kein Laienverband darf die Kirche besetzen... weder die Maenner noch die Frauen...
4. Als mit allen Sakramenten begnadigt liegt es an uns, das Geheimnis KIRCHE als ein eigenstaendiger "Leib Christi" kreativ-gestalterisch zu begleiten. Also nicht zu befehlen (gilt auch fuer Bischoefe) aber zu raten (klar und deutlich) und zu ueberzeugen; Vor- schlaege einzubringen; gemeinsam zu entscheiden. Mit den Leiden der KIRCHE zu leiden, mit den Freuden der  KIRCHE sich zu freuen. "Wir sind KIRCHE" - das ist richtig. Als ein pilgerndes Gottes-Volk ist der Einzelne darin ein mitgehender, begleitender flexibler Standpunkt (ein ICH im WIR !!! / nicht ohne WIR !!!).

Da Gott - nun ends 2016 mit mehr Ueberzeugung - als barmherzig gilt (vierdimensional), koennen wir mit neuem Mut und Gott-Vertrauen unserer KIRCHE (zuerst die Gemeinschaft vor Ort, die Pfarrei) Barmherzigkeit erweisen als ein quadratischer Prozess auf dass die vierdimensionale Barmherzigkeit in ihr aufersteht; sichtbar wird. 
Stets akzeptieren, stets beitragen, stets entlassen, stets begleiten.