Wir leben in diesen Tagen in einer theologischen Hoch-Zeit. Schon dass die Menschheit einen Gott erahnt - und was fuer einen !!! - IHN sogar erwartet und sein geschichtliches Ankommen beobachtet - dieser Prozess - der ja andauert - ist es wert, jaehrlich gefeiert zu werden. Darum Advent-Feier! Ring-Kranz einer Spirale mit vier aufeinander folgenden Kerzen - bereit um angezuendet zu werden.
Dann aber ueberschlagen sich die kirchlichen Fest-Wellen: Jesu Geburt / Maria - Mutter Gottes / Epiphany / Taufe Jesu - alles hochgradige Feste, die der theologischen Interpretation beduerfen; d.h. die Theologen sind herausgefordert (das sind jene, die es
sich erlauben, ueber Gott nachzudenken: und das sind doch alle!).
Die Wirkung dieser Feste ist in Frage zu stellen.
Dieses beginnende Kirchen-Jahr (2016/17) wird oeffentlich begleitet vom weltlichen Sonnen-Jahr. Da gibt es soeben auch eine Geburt: Mutter NATUR + Vater KULTUR gebaeren ein neues Jahr. Es gleicht einer Silber-Raupe mit 365 Beinen, 52 Schuppen in
12 Farben und entpuppt sich in 12 Monaten als Schmetterling. Die einstige Baby-Raupe 2016 ist inzwischen soweit; wir verabschieden sie ins Welt-All und heissen willkommen die Baby-Raupe 2017. Man sagt sie sei neu. Aber das Neue an ihr wird noch zu entdecken sein. Besser: wir wachen auf und fragen uns, was denn wollen wie NEU machen? Oder: "soll alles beim alten bleiben"? Innovation, Implementation stehen doch auf der Improvements-Liste!
Waehrend in unserer Kultur Sonnenjahr + Kirchenjahr + Geschaeftsjahr einander noch immer irgendwie tolerieren (akkomodation) waere es hoechste Zeit, dass die Theologen das Kirchen-Jahr unter die Lupe nehmen. FRAGE: feiern wir als Kirche eine angenehm alte religioese Kultur-Tradition "alle Jahre wieder" (trotz A/B/C) oder wagen wir den Schritt
"TATSACHEN" zu feiern.
zB. Wenn wir Jesu Geburt feiern [weil wir ueberzeugt sind, dass sein Leben uns den Weg in die Fuelle des Lebens weist], warum plaedieren wir dann: Jesus soll zur Wirkung kommen im Sinne von ER soll wirken, statt dass wir IHN erwirken indem wir feierlich versuchen, seinen Geist in unserer Zeit-Raum-Situation zu verkoerpern und wir IHN so zur fort- gesetzten Aus-Wirkung bringen.
"TATSACHEN" feiern heisst: Ereignisse als Wirklichkeit wahrnehmen und achten und sich danach richten. Das Faktum "Jesus is geboren" nehmen wir wahr indem wir unser denken, reden und tun danach ausrichten. Im Jahr 2017 soll es demnach kein Bitt-Gebet mehr geben, der Erloeser moege doch kommmen oder er moege doch wirken...
Wir setzen es als TATSACHE, dass er kam (als einer unter uns) und wirkt, wie es sich gehoert. Wir verstehen uns als zur MIT-WIRKUNG eingeladen...
und darum wuensche ich allen Blog-Visitors den Mut und die Kraft im Sonnen-Jahr 2017 wenigstens irgendetwas irgendwie NEU zu gestalten.
Ich will versuchen Gedanken zum Weiterdenken anzubieten in der Theologie, Psychologie und zu einem evolutiven Weltbild.
Donnerstag, 29. Dezember 2016
Samstag, 24. Dezember 2016
Weihnachten 2016
Liebe Blog-Besucher/innen.
Zuerst danke ich Ihnen fuer Ihre Besuche bei meinem theologischen Vic-Blog. Ich hoffe sie seien anregend. Die Versuche theologisch und philosophisch-anthropologisch in die Zukunft zu denken sind teils anstrengend, teils amuesant. Ich werde auch in 2017 damit fortfahren.
Auch Weihnachten gibt Anlass zum Nach-Denken. Ist das Gerede von Inkarnation noch verstaendlich? Jesus ist geboren, wir freuen uns! Aber diese Geburt in unser Weltbild einordnen oder unser Weltbild dieser Geburt anzupassen... wie sagt man dieses Geheimnis den denkenden Menschen unserer Zeit?
Ich bin soeben von Swakopmund, vom kuehlen Ocean zurueck in Otjiwarongo, also wieder in der Sand-Hitze. Die Musikwoche mit den 30 Tn vom APC-Tsumeb gab bewunderns-
werte Konzerte; und der taegliche Strandmarsch Erfrischung.
Ich wuensche Euch allen eine frohe Weihnachtsfeier; eine Demonstration, dass wir den Jesus Christus willkommen heissen - auch wenn wir sein Kommen noch wenig und seine Person noch weniger verstehen.
Leben ist wichtiger als Verstehen; aber ohne einander zu verstehen gehts unmenschlich zu... und wir wuenschen uns doch ein glueckliches Menschsein miteinander.
Vic. Hans Leu
weitere Blogs, an denen ich arbeite:
www.leu-apcnamibia.blogspot.com [woechentliches Tagebuch in Deutsch]
www.kath.ch/author/leuhans/ [woechentliche spirituelle Wanderung / Deutsch]
www.kameel-doring-boom.blogspot.com [woechentlich liturgischer Beitrag / English]
Zuerst danke ich Ihnen fuer Ihre Besuche bei meinem theologischen Vic-Blog. Ich hoffe sie seien anregend. Die Versuche theologisch und philosophisch-anthropologisch in die Zukunft zu denken sind teils anstrengend, teils amuesant. Ich werde auch in 2017 damit fortfahren.
Auch Weihnachten gibt Anlass zum Nach-Denken. Ist das Gerede von Inkarnation noch verstaendlich? Jesus ist geboren, wir freuen uns! Aber diese Geburt in unser Weltbild einordnen oder unser Weltbild dieser Geburt anzupassen... wie sagt man dieses Geheimnis den denkenden Menschen unserer Zeit?
Ich bin soeben von Swakopmund, vom kuehlen Ocean zurueck in Otjiwarongo, also wieder in der Sand-Hitze. Die Musikwoche mit den 30 Tn vom APC-Tsumeb gab bewunderns-
werte Konzerte; und der taegliche Strandmarsch Erfrischung.
Ich wuensche Euch allen eine frohe Weihnachtsfeier; eine Demonstration, dass wir den Jesus Christus willkommen heissen - auch wenn wir sein Kommen noch wenig und seine Person noch weniger verstehen.
Leben ist wichtiger als Verstehen; aber ohne einander zu verstehen gehts unmenschlich zu... und wir wuenschen uns doch ein glueckliches Menschsein miteinander.
Vic. Hans Leu
weitere Blogs, an denen ich arbeite:
www.leu-apcnamibia.blogspot.com [woechentliches Tagebuch in Deutsch]
www.kath.ch/author/leuhans/ [woechentliche spirituelle Wanderung / Deutsch]
www.kameel-doring-boom.blogspot.com [woechentlich liturgischer Beitrag / English]
Montag, 5. Dezember 2016
Der adventliche Mensch geniesst das Leben.
Gute Atheisten plakatieren: "Wahrscheinlich gibt es keinen Gott, also sorge dich nicht und geniesse das Leben". Die haben leider den Propheten Jeremia (33.14-16) noch nicht gelesen. Dieser verkuendet zum grossen Erstaunen aller Menschen, dass Gott nun selbst angekuendigt hat, dass ER sein Versprechen in Erfuellung gehen laesst: Einer wird kommen, der Recht und Gerechtigkeit praktizieren wird, das Land wird gesund sein und in Sicherheit verweilen und die Stadt wird "Gott ist unsere Zuversicht" genannt.
Das ist es doch, das uns sorgenlos leben laesst: wenn Recht und Gerechtigkeit praktiziert wird, wenn Sicherheit garantiert ist. Wenn in unserer Stadt alles zum Besten bestellt ist - dann geniessen wir das Leben. Und genau das ist der Plan Gottes fuer uns Menschen.
Nun sind wir also soweit: "Das Leben geniessen" ist unser gemeinsames Ziel. Atheisten und Glaeubige sind sich einig: es geht darum, dass moeglichst alle an der Fuelle des Lebens teilhaben, das Leben also geniessen koennen. Der Unterschied besteht in der Methode: Um die adventliche Methode zu entdecken, stellen wir uns einen Moment vor:
Es ist ganz dunkel. Was tun? Der adventliche Mensch sagt: "Es werde Licht" und entzuendet eine Kerze. Er staunt ueber das Ereignis Licht und bewundert wie im Hell- werden die Umgebung sichtbar wird; er freut sich und geniesst es, der Eine zu sein, der ein Licht im Dunkel entzuendet hat. Die Alternative dazu: Der Mensch sitzt im Dunkel, schliesst die Augen und tut nichts. Es ist wie damals, als der Kosmos begann: Ein beruehmter Urknall und die Dinge nehmen Gestalt an im entstandenen Raum und in der beginnenden Zeit. Ein altes Gedicht sagt das Gleiche: Die Welt-Ur-Kraft singt: "Es werde Licht". Der adventliche Mensch hat die evolutive Ur-Kraft entdeckt und staunt, wie sich der Kosmos und die Natur wunderbar und schrecklich entfalten. Und er stellt auch staunend fest, dass er mitten in diesem auf- und ab-, hin- und her-schwingenden evolutiven Prozess sich selbst findet. Der Selbstfindungsprozess laesst ihn aber auch erkennen, dass er jener eine ist, der Hand anlegen muss: Die Methode des adventlichen Menschen ist es, sich heraus-
gefordert zu wissen im Denken und Fuehlen und Handeln, dem ziellosen Evolutionsprozess eine Richtung zu geben, einen Sinn einzustiften: dass moeglichst alle an der Fuelle des Lebens Anteil geniessen. Aber eben: jede Person ist gerufen, jene Person zu sein, die ankommen wird (Advent = Ankommen) um im Hier und Jetzt Recht und Gerechtigkeit zu praktizieren und Sicherheit zu gewaehrleisten. Dabei ist es gestattet, sich dazu vom transzendenten Geheimnis der Welt aufgerufen zu wissen.
Das ist es doch, das uns sorgenlos leben laesst: wenn Recht und Gerechtigkeit praktiziert wird, wenn Sicherheit garantiert ist. Wenn in unserer Stadt alles zum Besten bestellt ist - dann geniessen wir das Leben. Und genau das ist der Plan Gottes fuer uns Menschen.
Nun sind wir also soweit: "Das Leben geniessen" ist unser gemeinsames Ziel. Atheisten und Glaeubige sind sich einig: es geht darum, dass moeglichst alle an der Fuelle des Lebens teilhaben, das Leben also geniessen koennen. Der Unterschied besteht in der Methode: Um die adventliche Methode zu entdecken, stellen wir uns einen Moment vor:
Es ist ganz dunkel. Was tun? Der adventliche Mensch sagt: "Es werde Licht" und entzuendet eine Kerze. Er staunt ueber das Ereignis Licht und bewundert wie im Hell- werden die Umgebung sichtbar wird; er freut sich und geniesst es, der Eine zu sein, der ein Licht im Dunkel entzuendet hat. Die Alternative dazu: Der Mensch sitzt im Dunkel, schliesst die Augen und tut nichts. Es ist wie damals, als der Kosmos begann: Ein beruehmter Urknall und die Dinge nehmen Gestalt an im entstandenen Raum und in der beginnenden Zeit. Ein altes Gedicht sagt das Gleiche: Die Welt-Ur-Kraft singt: "Es werde Licht". Der adventliche Mensch hat die evolutive Ur-Kraft entdeckt und staunt, wie sich der Kosmos und die Natur wunderbar und schrecklich entfalten. Und er stellt auch staunend fest, dass er mitten in diesem auf- und ab-, hin- und her-schwingenden evolutiven Prozess sich selbst findet. Der Selbstfindungsprozess laesst ihn aber auch erkennen, dass er jener eine ist, der Hand anlegen muss: Die Methode des adventlichen Menschen ist es, sich heraus-
gefordert zu wissen im Denken und Fuehlen und Handeln, dem ziellosen Evolutionsprozess eine Richtung zu geben, einen Sinn einzustiften: dass moeglichst alle an der Fuelle des Lebens Anteil geniessen. Aber eben: jede Person ist gerufen, jene Person zu sein, die ankommen wird (Advent = Ankommen) um im Hier und Jetzt Recht und Gerechtigkeit zu praktizieren und Sicherheit zu gewaehrleisten. Dabei ist es gestattet, sich dazu vom transzendenten Geheimnis der Welt aufgerufen zu wissen.
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