"Das Leben ist ein Wuerfelspiel,
wir wuerfeln jeden Abend,
Dem einen bringt das Schicksal viel,
dem andern nichts als Plage.
Drum frisch auf Kameraden,
den Becher zur Hand; den Wuerfel auf
den Tisch... der eine ist fuers "Vaterland", der andere ist fuer mich"
Joha ist Scty im APC-Otshi, 38 Jahre jung, 2 Kinder (10 + 2), wohnhaft im Egumbo der Eltern, hat nun am Freitag 27.10.2017 in der Lutherischen Kirche Eengelo Simon, den
Vater ihrer Kinder, geheiratet. Das ist mir ein Raetsel: warum nur heiraten die beiden ?
Um die Besitzverhaeltnisse festzulegen? Die lutherische Trauung ist in Namibia zivilrechtlich und kirchlich / aber kein Sakrament. Oder wollen sie uns sagen: Wir
sind entschlossen den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen; Bestaetigungsfeier ?
was heisst fuer sie nun: "stepping into married life" ? Sie hatten ja schon alles...
oder ist es ein Uebergang vom Versuchs-Stadium (Test-phase) zur endlichen Entschlossenheit ?
Am Samstagmorgen (04.11.2017) erreicht uns die Meldung: "Jonny has gone"
Eine Umschreibung von "gestorben". Sie haben ihn gefunden: aufgehaengt / suicide.
Seine Schwester Joha hatte mir am 02.11.2017 mitgeteilt, sie koenne nicht zur Board-session 45 kommen (04.11.2017), sie muesse die Folgen vom grossen Trauungsfest in Ordnung bringen. Und nun Jonny - ihr Bruder - hat sich scheinbar entschlossen, sein
Leben nicht in Ordnung zu bringen sondern zu beenden. Der Grund ist uns allen ein Raetsel: Er hatte ein IT-Unternehmen gegruendet, war anerkannt (auch ich hab' ihm
stets telefonisch gedankt, wenn er den Computer im Buero von Joha wieder richtig stellte) und er galt als zukunftsbegabt.
Was sag' ich Joha ?
1. Wir respektieren seine Entscheidung. Da die Welt oft untragbar, zu grauenhaft oder
zu enttaeuschend ist, oder wie immer sie die Welt erfahren, gestehen wir Menschen zu:
"zu gehen". Die Lasten zu tragen hat sie ev. ueberfordert. Wir konnten unser Mittragen
nicht deutlich genug uebermitteln oder sie konnten es nicht wahrnehmen - und nun hat
er einen Entscheid gefaellt; wir gestehen ihm dieses Recht zu.
2. Da der Jahwe-Gott als Schoepfer dieser Welt gilt und Er die Mitwirkung seiner Geschoepfe am Gelingen fordert, muss Er deren Entscheid "das Mitwirken ist eine Ueberforderung" akzeptieren - zumal seine heilvolle Intervention durch Jesus Christus
den Charakter des Angebots traegt und das Heil nicht erzwingt oder definitiv fest legt.
Wer den Besucher ungefragt ins Haus ruft, muss ihm freiheitsliebend zugestehen im Kommen zu versagen. Wer dem Spieler das Spiel anvertaut, akzeptiert das Risiko, dass
der Spieler verliert.
3. Und die Lebensfuelle ist in jedem Fall geschenkt, sowohl dem Gluecklichen als auch
dem Ungluecklichen. Leben erfreulich zu gestalten ist eine Kunst, die nicht jedem gelingt, und nicht jedem zugestanden wird. Ein Raetsel...
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