Es wird ernst: Veroeffentlichung
Das "Geruecht" wird Jerusalem erreicht haben, dass da ein Profet aus Nazareth,
eine eigenartige und gefaehrliche Lehre verbreitet...
und jetzt inszeniert die "Jesus-Bewegung" einen oeffentlichen Einzug in die Stadt.
Einige jubeln, andere sind strikt dagegen, was soll das? Es scheint, die neue Bewegung hat entschieden: oeffentlich zu werden; in der Oeffentlichkeit mitzureden.
Man kann nicht eine "geheime Sekte" sein und die politisch-religioese Autoritaet
walten lassen. Heilsame Veraenderung braucht den Mut zur Oeffentlichkeit.
Sie wissen noch nicht, dass der Einzug in die Stadt den Tod bedeutet; dass die Stadt dann spaeter zerstoert wird; dass das Judentum in die Welt zerstreut wird...
und dass das Christentum die groesste Weltreligion werden wird.
Sie konfiszieren eine junge Eselin, sie konfiszieren einen Saal fuer ihre historische Befreiungsfeier, die zum "Letzten Abendmahl" wird. Sie machen vorerst einen Spektakel... singen Hosannah...
Spaeter werden noch manche, die in einer Stadt eine Christengemeinde gruenden,
den Tod erleiden; die vorherrschende Macht will bewusst an der Macht bleiben...
Es stellt sich also die Frage: wie will das Christentum die realen menschen-verachtenden Machtverhaeltnisse aendern?
Der eine, erste Weg: die Menschen muessen in ihrem Herzen, im Denken und im
Handeln geheilt weden. Das geht nur in Gemeinschaften. Aber diese koennen nicht
"Geheimbuende" bleiben. Darum der zweite Weg: Man muss mit der Oeffentlichkeit und mit der bestehenden Macht (in Politik, Religion, Wirtschaft, Kultur) ins Gespraech kommen. Das ist ein Risiko...
Die Geschichte zeigt, mit dem Kaiser Konstantin hat sich die Situation stark geaendert. Das Christentum selbst kam an die Macht.
Heute erleben wir wieder eine sehr starke Situations-Veraenderung. Das Christentum ist oeffentlich hoch anerkannt; aber es verliert zusehends an gestaltender Kraft. Im weltweiten Machtgefuege - bis in die Doerfer, sogar in die Familien hinein - bestimmen andere Kraefte die Menschen.
Es stellt sich wieder noch draengender die Frage: wie will das Christentum die realen menschenverachtenden Machtverhaeltnisse aendern?
Wie wir es im Mittelalter gesehen haben: mit Bannstrahl, Verfolgung, Krieg und Diplomatie? Diese Strategien sind im Bewusstsein vieler Christen obsolet geworden; so geht's nicht mehr. Aber der Einzelne ist auch ziemlich machtlos...
Aufgeweckte Christengemeinden, mit gut vernetzten Menschen und teils in guten Stellungen in der Oeffentlichkeit... sie koennten als Sauerteig in Frage kommen.
Leider sind die meisten Christen mehr fromm als politisch, wirtschaftlich, oekologisch, kulturell aktiv... aktiv aus einem christlichen Menschen- und Weltverstaendnis heraus. Der Palmsonntag fraegt uns: bist Du bereit in einer Gruppe, einer Gemeinde von Jesus-Bewegten in Deine Oeffentlichkeit zu gehen?
Um dort die Botschaft Jesu heilsam wirken zu lassen!
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