Sonntag, 11. März 2012

Predigtskizze zum 4. Fasten-Sonntag B (18.03.2012) Eph 2.4-10 + Joh 3.14-21

Ein erfuelltes Leben.
Das ist ein grossartiger und recht weit verbreiteter Wunsch! Um ihn zu realisieren gibt es viel Hilfe, Vor- und Ratschlaege, Buecher, CD's und Kurse etc...
Das meiste, das wir im Verlauf des Lebens unternehmen, steht irgendwie mit diesem Ziel im Zusammenhang.
Die Fastenzeit kann als Trainingsfeld der christlichen Praxis gesehen werden. Im Training mal Ausschau halten nach dem Ziel ist wohl klug und wohltuend. So fragen wir uns heute: Wie fuehrt uns das Christentum zu einem "erfuellten Leben"?  (in der alten Sprache: "ewiges Leben"). Die andere Frage: wie denn ein erfuelltes Leben aussieht, die koennen wir kaum beantworten, hoechstens ertraeumen (was oft fehlgeht).

Jesus im Nikodemusgespraech und Paulus im Epheserbrief legen heute die Grund-
lagen, Grundhaltung fest:
A) Fuer sie beide gilt es als reales Faktum, dass der Jahwe-Gott die Welt und uns liebt. [In der Wahrnehmungs-Entwicklung des Jahwe-Gottes hat sich diese Sicht inzwischen als prioritaer durchgesetzt]. Wer sich fuer diese neue Sicht nicht entscheiden kann, lebt in der alten Welt; Er weiss dann, dass er noch nicht in eine neue Welt wiedergeboren ist.
B) Weil aber dieser Entscheid (angesichts der Wirklichkeit der alten Welt) nicht so einfach ist, sollten wir Hinweise suchen; Hinweise, dass Gott die Welt liebt (wer sucht, der findet).
1. Heute nun werden wir darauf aufmerksam gemacht, dass der Christ das Leben des JvN als solchen Hinweis auffassen koennte. Gott hat uns ein solches Leben vor Augen gefuehrt...d.h. auch: auf unseren eigenen Weg mitgegeben - das ist eine grosse Gnade. Es ist also ratsam, vielleicht sogar sehr wichtig, das Leben des JvN so kritisch und meditativ wie moeglich zu verinnerlichen.
2. Auch ein Blick auf uns selbst kann uns weiterfuehren. Wenn wir unsere Person und unser Leben als "ein Kunstwerk Gottes" wahrnehmen, dann wird unsere Existenz ein Hinweis, dass Gott die Welt liebt. Neugeboren heisst ja, neue transzendenzfaehige Sinne haben, d.h. ein neues Wahrnehmungsvermoegen und damit konstruktiv eine neue Wirklichkeit wahrnehmen.
C) Vielleicht nehmen wir diesen Gedanken mit in den Uebungs-Alltag: Der Wahrnehmung besondere Beachtung schenken! Wagen wir es doch, darauf zu achten: von der komplexen Wirklichkeit: was waehlen wir aus? welche Modelle nutzen wir zur Wirklichkeitserfassung? welche "Farben" (Emotionen) tragen wir auf? was halten wir ueber die Zeit hinaus fest? und was vergessen wir so gern? ...  Ein Licht geht uns auf, wenn wir feststellen, wie sehr unser Wahrnehmungs-Vermoegen das praegt, was wir dann "Wirklichkeit" nennen. In diesem Licht kann sogar der heidnische Koenig des Perserreiches Cyrus als "Erloeser des Volkes Gottes" gesehen werden!  (AT-Lesung /
ein Titel, den wir fuer gewoehnlich dem Jesus Christus allein zugestehen)
"Erst wer Gnade wahrnehmen kann, kann sich erloest vorkommen".

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