Montag, 28. Januar 2013

Mord-Anschlag auf JvN / Lk 4.21-30 (03.02.2013)

Dieser recht fruehzeitige Mord-Anschlag auf Jesus in Nazareth ist die Folge eines uralten Missverstaendnisses, das zu grosser Enttaeuschung und rachsuechtiger
Wut fuehrt...  bis heute 2013...

Lk zeigt die Profetische Situation:
Die Bewohner von Nazareth erwarten das "ein Sohn ihrer Stadt" ihren Bedurfnissen entgegenkommme und ihren Wuenschen entspreche.
Aber:
in Elia's Zeiten schon, da war eine grosse Hungersnot im Land - der Profet half nicht
in Elischas Zeiten, da gab es viele Aussaetzige im Land - der Profet half nicht
in Nazareth nun, da war auch nicht alles zum besten; es gab Kranke und Missstaende - der Profet half nicht!

Wenn aber Jesus, wie angekuendigt, der von Gott gesandte Messias-Erloeser ist und nun nicht hilft - die Enttaeuschung ist riesig gross, die Leute werden wuetend!

Anderseits Jesus konnte nicht helfen, weil die Erwartungen nicht stimmten -
in Cana spuerte Jesus: die Zeit ist noch nicht reif!

Das zugrundeliegende Miss-Verstaendnis:
Seit es Goetter gibt, erweckt eine gewisse religioese Stroemung in den (glaubenden) Menschen die Erwartung, dass die Goetter, wenn sie wollen,
den Menschen in ihren Anliegen, sogar in ihren Noeten, Verblendungen und
Maengel helfen koennen.
Die Goetter sind schliesslich sehr maechtig (sogar allmaechtig), sehr eigensinnig (sogar einzig), sehr freundlich (sogar lieb), manchmal zwar auch rach- und eifer- suechtig etc...   Gegenueber solchen Goettern verstehen sich die Menschen "beduerftig, untertan - und sie werden zu Bettlern oder Haendler (wenn sie bereit sind ihnen Opfer zu bringen) Dieses Miss-Verstaendnis erfasst auch viele Jahwe-Glaeubige - bis 2013 !

Es scheint, dass JvN ein anderes Selbstverstaendnis als Profet und damit (tiefer gesehen) ein anderes Gottes-Verstaendnis proklamiert und lebt:
Der wahre Gott, so wie Jesus IHN sieht, hat all seine Gunst/Gnade den Menschen mit-ge-teilt. Der Mensch ist hoch begnadet (wie Maria von Nazareth sich sieht). Und seither besteht "Mensch-sein" darin:
miteinander aktiv an der angebotenen Lebensfuelle teil zu nehmen.
Die Profeten sind gesegnet, den Weg zu weisen.

Freitag, 25. Januar 2013

INTEGRATION plus... 3. Sonntag C (27.01.2013)

In Lk 1.1-4 sagt uns der Autor, dass er sich einreiht in die Taetigkeit jener, die schon vor ihm die Ereignisse um JvN aufgeschrieben haben. Er will die Ereignisse so
aufzeichnen, wie er sie ueberliefert bekam, sogar von Augenzeugen. Aber er will die ganze Geschichte auch sorgfaeltig ueberdenken. Er will aufzeigen, wie sehr die neue Lehre fundiert ist. Die Absicht ist also geklaert: Er will die Tradition, die mit Jesus begann, weiterfuehren.
Tatsaechlich aber hat Lukas ein eigenwilliges Jesusbild gezeichnet...
Er hat sich kritisch in die Tradition eingelassen, diese aber auch markant ueberboten...

In Lk 4.14-21 geschieht das Gleiche nochmals. Lk zeigt uns, dass Jesus selbst sich in die profetische Tradition eingelassen hat. Jesus zitiert den beruehmten Profeten Isaiah (765 - 700 BC).  Er versteht sich in seiner Tradition, gesendet wie dieser, und hat auch inhaltlich dieselbe Aufgabe: "Gute Nachricht fuer die Betroffenen". Doch auch Jesus geht ueber die Tradition hinaus: Er identifiziert seine Person mit der Aufgabe. Jesus proklamiert zwar das Reich Gottes aber er macht es auch gegenwaertig.

Bisher - im ALTEN TESTAMENT - war das "Reich Gottes" fuer das Volk Gottes -
eine Verheissung. Der theistische Jahwe-Gott war beschaeftigt seine Konkurrenten nieder zu halten, in seiner montheistischen Glanzzeit wurde er zum Schoepfer des Himmels und der Erde, und als sein Niedergang einsetzte verspricht er:
Ein Messias wird kommen und ds Reich Gottes auf Erden realisieren...
ein Erloeser wird euch geboren...
Aber fuer das Erste Volk Gottes steht das Kommen des Messias noch aus.

Nun aber - im NEUEN-TESTAMENT - in der Jesus-Bewegung, wird das Reich Gottes durch den anerkannten Messias realisiert. Jetzt geht es um die Praxis der Ver-wirklichung der traditionell alten Verheissungen:
"Wasser wird in Wein vewandelt", Blinde sehen... Lahme gehen...
und die Juenger sind gesendet bis ans Ende der Welt. Die Dynamik des Neuen Volkes Gottes, des Christentums, hat die Welt veraendert.

In dieser NEUEN Welt, in einer neuen Bewusstseins-Entwicklung, werden die Tradition der Religionen und ihre Goetter auf den Wirklichkeitsgrund durchschaut.
Die dynamische Inkarnation Gottes - im Christentum erkannt - wird nun gesehen
als eine Verwirklichung Gottes in der humanen Dimension - auf der Humanebene.
Dieser Prozess schliesst nun endlich alle Menschen mit ein. Darum wird im
"GLOBALEN TESTAMENT"  Kosmos + Gott + Mensch als Einheit gesehen.
Das Geheimnis Gott - der Kosmos als seine Erscheinung - die Menscheit als seine Widerspiegelung. Diese gegenseitige Integration ist der heilende Bundesschluss im Globalen Testament.

Freitag, 18. Januar 2013

Das ERSTE aller Wunder (-Zeichen) Joh 2.1-12

Dieses ERSTE aller Wunder aktiviert den Jesu's Slogan, mit dem er als Profet
an die Oeffentlichkeit gelangt und sie herausfordert: "Das Reich Gottes ist nahe";
und dieses Wunder ist in allen Wundern Jesu als Basis enthalten.
Es ist ein grund-legendes Wunder, es hat Prioritaet:
 Jesus kommt um die festliche Lebensfreude zu steigern   denn:

 Das Reich Gottes ist LEBENS-bejahende-FREUDE.
Die Alltaeglichkeiten des menschlichen Lebens werden in einer neuen
Perspektive zu Zeichen einer Leben bejahenden Freude.

Damit die Botschaft vom eigentlichen Wunder Jesu nicht missverstanden wird,
gibt die joh, Erzaehlung ein "Vorspiel", gleichsam eine Warnung, ein Lernprozess:
grundsaetzlich ist Jesus nicht bereit euch in euren Beduerfnissen zu helfen!
(es kann mal passieren, dass ihr eine erbittete Hilfe als erfuellt erfahren koennt;
das darf als Gunst Gottes interpretiert werden, als Zeichen seines Wohlwollens).

Der Lernprozess, die Wunder Jesu zu verstehen, hat folgende Schritte:
a) Es gilt eine Situation wahrzunehmen!  Hier nun geht es um ein "zuwenig / nicht genug" ; wir sind in einer "Mangelsituation".  Um das Grund-Wunder vorzubereiten: es mangelt ausgerechnet an Wein -
Wein ist Symbol der Lebens-Freude.

b) Die Mutter Jesu, Maria, Symbol fuer die Kirche 1. erkennt "die Zeichen
der Zeit" (wenn's nur auch heute so waere!) und 2. sie weiss an wen sich zu wenden.

c) Nun die beruehmte Frage: Jesus stellt sie: Warum gelangt ihr an mich ?
Diese Frage gehoert ins Bewusstsein jedes Christ-Glaeubigen im Jahr 2013.
Besonders die Frommen muessen sich endlich fragen: Warum muss immer Jesus helfen - und nicht einer der 7 Billionen Mitmenschen oder einer der Mit-Christen
im Gottes-Dienst ? ? ?  (Vielleicht sind die Menschen auch dazu geboren einander
zu helfen - das koennte wahrer sein als der Sozial-Darwinismus es weiss).

d) Und nun kommt prompt die Ablehnung; grundsaetzlich bin ich nicht da um eure
Beduerfnisse zu befriedigen. "Meine Stunde ist noch nicht gekommen!"
Das ist die Erfahrung der meisten Fuerbitten-Beter. Ich schaetze, dass 95% der Fuerbitten die an Jesus oder Gott gehen, nicht im Sinne der Bittenden erhoert werden. Grund: weil die Atmosphaere nicht stimmt; die Mitspieler sind auf das Ereignis "Wunder-Zeichen" nicht eingestimmt.

e) Und nun die grosse Ueberraschung: Die Mutter-Kirche gibt den Rat: Ob die Zeit
gekommen ist oder nicht, ob die Stimmung schon stimmt oder noch nicht -
in jedem Fall gilt, ist es besser  "tut was ER euch sagt!" Es koennte ja sein,
dass das "Grundwunder" (das Reich Gottes: die erhoehte Lebens-bejahende-Freude) nahe, moeglich, zurhand ist.
Und so geschah es denn auch: Die Alltaeglichkeiten des menschlichen Lebens werden verwandelt in Zeichen einer grundlegend lebensbejahenden Freude.

Donnerstag, 17. Januar 2013

Die Legitimation Jesu (13.01.2013)

Die wundervolle Taeufer-Geschichte (Lk 3.15-16 + 21-22) scheint mir ein
Versuch der Evv zu sein, Jesus als MESSIAS zu legitimieren. Jesus von Nazareth
starb bekanntlich am Kreuz; d.h. oeffentlich als ein Krimineller. Die Jesus-
Bewegung (Leute, die sich fuer Jesus und seine Lebens-Art entschieden haben)
macht grosse Anstrengungen, Jesus als den verheissenen "Messias von Gottes-
Gnaden" vorzustellen, gar zu proklamieren.
Nach seiner Handwerkerzeit (als "Schreiner") ist Jesus irgendwann zur Johannes-
Taeufer-Bewegung uebergetreten, hat gelernt Profet zu werden und stand beim
Meister-Profeten in hohem Ansehen. Die Evv benutzen die Profeten-Taufe nun
dazu, allen Hoerern (LeserInnen) klarzumachen, dass dieser JvN vom Jahwe-Gott hoechstpersoenlich beglaubigt wurde
+ der Himmel oeffnet sich
+ der Heilige Geist steigt auf IHN herab
+ die Himmelsstimme erklaert: ER ist Gottes-Sohn
                                                 Die Gunst Gottes ist auf seiner Seite.
Im Zeitraum der ersten Taufe Jesu, der Beschneidung, hatten Weise aus dem
Morgenland mit den Gaben und dem Verhalten angedeutet:
ER ist der Neue Hirte Israels, der Neue Koenig:
                                               politisch: an Stelle von Herodes
                                               religioes: an Stelle des Tempels (Jahwe)
Nachdem also die "menschliche Weisheit" IHN bezeugte, legt nun "Gott selbst"
fuer IHN Zeugnis ab.  Von menschlicher Weisheit und von Gott legitimiert,
das sind ? und waren damals ! gewichtige Gruende auf IHN zu hoeren, IHN zu beachten.
FRAGE: Was sind denn heute unsere Gruende, auf Jesus aufmerksam zu werden ?

Samstag, 5. Januar 2013

Erscheinung des Herrn EPIPHANY

Was kommt denn da in der Geschichte von den "Heiligen Drei Koenigen"
zum Vorschein ? (Mt 2.1-12)
Im ersten Kapitel zeigt Mt in seinem Ev, dass Jesus v. N. sicher ein Jude ist (Genealogy); auch weil Josef ihn (um sicher zu gehen) adoptiert hat.
Fuer Mt ist das neue Christentum, die Jesus-Bewegung, die Vollendung des Judentums...
Im AT ist klar: Der JAHWE-Gott ist der wirkliche Koenig, der wahre Hirte des
Volkes Israel. Die politischen Koenige haben IHN nur zu representieren. Und
Herodes fuerchtet nur einen politischen Rivalen - der wirkliche Koenig JAHWE
ist nie in Gefahr; ER ist der Herrscher des Universums: alles klar!
Darum auch gilt IHM alle Verehrung im Tempel und im Alltag, alle Opfer und
Geschenke gelten (theoretisch) IHM; ebenso alle Sympathy und Hingebung und Liebe. Hoere Israel! Gott ist der Eine und Einzige!
Und nun; wie ist das NEUE zu verstehen ?
Weise aus dem Morgenland, den NEUEN JUNGEN KOENIG des Volkes Israel,
suchend (den politischen oder den Nachfolger von JAHWE ? ? ?) huldigen dem
Kind (nicht dem JAHWE), geben dem Kind die Geschenke (nicht dem JAHWE)
und das alles spielt sich nicht im Tempel ab sondern ausserhalb...
Alles ist nun auf das Menschenskind Jesus ausgerichtet...

Diese erste Geschichte im Mt NEUEN TESTAMENT  ist fuer das Judenvolk
geladen mit Dynamit. Hier wird JAHWE in Frage gestellt. Hier wird auf einen
unvorstellbaren Messias hingewiesen. Ist denn nun alles ganz anders als wir es
von den Vorfahren gelernt haben ? Alles ganz anders ? ? ?
Kommt ein ganz neues Gottes- Welt- und Menschen-Verstaendnis zum Vorschein ?
"Epiphany" war einst das eigentliche Weihnachtsfest - weil Weihnachten wirklich
EPI-PHANY ist (ganz neues kommt zum vorschein).

Mittwoch, 2. Januar 2013

zum 1. Jan 2013 Wir segeln ins Weite...

Wer an den Schoepfer-Gott glaubt, kann sich vorstellen,
dass Gott das Neue Jahr als Geschenk an das Leben anbietet.
Das Neue Jahr kann gesehen werden als ein Angebot fuer die Menschen,
ein offener Zeitraum, ein komplexes Gefuege -
worin die Menschen die Chance erhalten: A) die "Welt-situation" zu bewundern,
                                                               B) darin Gutes zu tun
                                                               C) und Verbesserungen anzubringen.

Diese religioese Aussage wird untermauert von der naturwissenschaftlichen Sicht:
Die manifeste Welt im Universum ist dauernd im Aufstieg zur Gegenwart
                                                                und im Abstieg zum Grund des Seins.

Ein Blick ins Neue

Dienstag, 1. Januar 2013

EIN NEUES JAHR 1939 + 74 = 2013

                                                WIR steigen in eine NEUE Runde.
Die Landschaft, die vor uns liegt, der neue Zeitraum, wird nun 2013 genannt.
Beackern, saeen, bangen,ernten wird bleiben.
Ich wuensche allen Leserinnen und Lesern
eine milde Sonne, ertraeglichen Regen und auffrischenden Wind.
Die meisten Tage in der Wueste sind blau...
wenn dunkle schwere Wolken aufziehen
wird Regen verheissen, Hoffnung auf Ernte.
                                                                            Vic. Hans Leu