In Lk 1.1-4 sagt uns der Autor, dass er sich einreiht in die Taetigkeit jener, die schon vor ihm die Ereignisse um JvN aufgeschrieben haben. Er will die Ereignisse so
aufzeichnen, wie er sie ueberliefert bekam, sogar von Augenzeugen. Aber er will die ganze Geschichte auch sorgfaeltig ueberdenken. Er will aufzeigen, wie sehr die neue Lehre fundiert ist. Die Absicht ist also geklaert: Er will die Tradition, die mit Jesus begann, weiterfuehren.
Tatsaechlich aber hat Lukas ein eigenwilliges Jesusbild gezeichnet...
Er hat sich kritisch in die Tradition eingelassen, diese aber auch markant ueberboten...
In Lk 4.14-21 geschieht das Gleiche nochmals. Lk zeigt uns, dass Jesus selbst sich in die profetische Tradition eingelassen hat. Jesus zitiert den beruehmten Profeten Isaiah (765 - 700 BC). Er versteht sich in seiner Tradition, gesendet wie dieser, und hat auch inhaltlich dieselbe Aufgabe: "Gute Nachricht fuer die Betroffenen". Doch auch Jesus geht ueber die Tradition hinaus: Er identifiziert seine Person mit der Aufgabe. Jesus proklamiert zwar das Reich Gottes aber er macht es auch gegenwaertig.
Bisher - im ALTEN TESTAMENT - war das "Reich Gottes" fuer das Volk Gottes -
eine Verheissung. Der theistische Jahwe-Gott war beschaeftigt seine Konkurrenten nieder zu halten, in seiner montheistischen Glanzzeit wurde er zum Schoepfer des Himmels und der Erde, und als sein Niedergang einsetzte verspricht er:
Ein Messias wird kommen und ds Reich Gottes auf Erden realisieren...
ein Erloeser wird euch geboren...
Aber fuer das Erste Volk Gottes steht das Kommen des Messias noch aus.
Nun aber - im NEUEN-TESTAMENT - in der Jesus-Bewegung, wird das Reich Gottes durch den anerkannten Messias realisiert. Jetzt geht es um die Praxis der Ver-wirklichung der traditionell alten Verheissungen:
"Wasser wird in Wein vewandelt", Blinde sehen... Lahme gehen...
und die Juenger sind gesendet bis ans Ende der Welt. Die Dynamik des Neuen Volkes Gottes, des Christentums, hat die Welt veraendert.
In dieser NEUEN Welt, in einer neuen Bewusstseins-Entwicklung, werden die Tradition der Religionen und ihre Goetter auf den Wirklichkeitsgrund durchschaut.
Die dynamische Inkarnation Gottes - im Christentum erkannt - wird nun gesehen
als eine Verwirklichung Gottes in der humanen Dimension - auf der Humanebene.
Dieser Prozess schliesst nun endlich alle Menschen mit ein. Darum wird im
"GLOBALEN TESTAMENT" Kosmos + Gott + Mensch als Einheit gesehen.
Das Geheimnis Gott - der Kosmos als seine Erscheinung - die Menscheit als seine Widerspiegelung. Diese gegenseitige Integration ist der heilende Bundesschluss im Globalen Testament.
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