Fuer wen schreibt Lk diese wundervolle Geschichte ?
Fuer die Pharisaeer und Schriftgelehrten ! Also fuer jene, die zutiefst ueberzeugt
sind: eingentlich sind sie recht; ihr Lebensstil ist der richtige!
Nun aber gibt es - und zwar von Natur aus - verschiedene Lebensstile...
jener des eher verschwenderischen, unternehmungslustigen Abenteurers;
risikohafte Ausschweifung wird gewagt,oft beherrschen die Triebe den Typ.
jener des eher zurueckhaltenden Zaghaften; gehorsam im Rahmen der Tradition,
ev. fleissig und produktiv; vielleicht asketisch..., gedankenorientiert...
Lk meint: Gott akzeptiert beide (den juengeren und den aelteren Sohn).
Aber - und hier kommt's zum Problem: der aeltere traditionsbehaftete, gehorsame,
produktive Unternehmer - er ist unfaehig zu dieser goettlichen Haltung.Er sieht sich als richtig und gerechtfertigt - und deshalb ist der Andere im Unrecht und zu
verurteilen. Es gibt fuer diesen gottesfuerchtigen ordentlichen Buerger nur einen gueltigen Lebensstil.
Die Akzeptanz dessen, der anders denkt und schaut und fuehlt und handelt; der Andersartige wird zum Problem - weil ich meine Art als grundsaetzlich allein richtig einschaetze (fuer mich und fuer andere).
Ein grosser Anteil an der Fuelle des Lebens ist dem juengeren gewiss (falls er diese Fuelle ertraegt und nicht bald an Aids stirbt)...dem aelteren wird die Fuelle anteilhaftig, wenn er sich dessen bewusst wird, was er alles schon erhalten hat.
In der modernen Gesellschaft: wir muessen miteinander reden wie weit wir faehig sind all die verschiedenen Lebensstile zu ertragen oder zu preisen.
Im Christentum ist die Oekumene der Ort, wo wir die verschiedenen Lebensstile
Jesus zu repraesentieren bejahen.
Im secularen Christentum wissen wir: Gott ist nicht die Instanz, Lebensstile zu sanktionieren... gutzuheissen... Gott ist die geklaerte Herausforderung.
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