Sonntag, 31. August 2014

FATIMA "Kirche unter dem Baum"

1.) Ich kam zu spaet, denn der Weg dorthin wird "umgepfluegt", wahrscheinlich wird er geteert. 1 1/2 km vor Fatima gab's das Zeichen "gesperrt". So musste ich sehr langsam durch viele Umwege zwischen den Blechuetten durch meinen Weg suchen, kein Schild zeigte, wo's durchgeht.
2.) Ein recht kalter Wind liess das Altartuch flattern; zwei gefundene Steine verhinderten seinen Wegflug.
3.) Weder Leser'innen noch Saenger hatten vorbereitet; und wo ist der Kirchenrat?
4.) Im Gespraech einigten wir uns: fuer heute genuegt eine Lesung (Ev); wir vereinbarten Lieder und eine bessere Sitzordnung auf den liegenden Baumstaemmen (gegen den Wind).
5.) Als wir um 09h30 begannen liess ich die Hl. Geraete noch im Koffer.
6.) Im Kyrie sagten wir: Herr erbarme dich:
- wenn unsere Liebe + Guete im kalten Wind der rauen Wirklichkeit erkaltet:
- wenn wir vergebens auf Verstaendnis + Gemeinschaft warten:
- wenn wir die Wirklichkeit nicht wahrhaben wollen, uns in Jllusionen fluechten:
7.) Das Ev Mt 16.21-27 wurde in Oshiwambo gelesen.
8.) Homily: a) wer verheiratet ist moege nach vorne kommen (von 150 Tn kamen 5). Ich fragte: Was bringt euch die Ehe? Sie bekannten: Freude und Aerger....
b) Ihr habt Kinder; und sie bejahten: das bringt Freude und Schwierigkeiten.
c) Und die Arbeit (falls ihr welche habt)? Eben auch beides.
    Es scheint jedes engagement bringt Freude und Aerger.
d) Und nun hoert: ich verspreche euch eine Leben ohne Aerger, ohne Kreuz...
Mein Versprechen wurde skeptisch angezweifelt...
e) Doch das war heute genau Petrus. Er meinte zu Jesus: Dein Engagement in Ehren - aber doch kein Kreuz und Tod - davor behuet dich Gott.
f)  Jesus: Satan, du versprichst nicht Gottes Wege sondern des Menschen Jllusion.
g) Jesus stand zu den Konsequenzen seines Engagements; es gibt keinen Weg zur Einheit ohne Verzicht, keine Auferstehung (zur Fuelle des Lebens) ohne Kreuz.
h) Deshalb beten wir NICHT fuer das Wegnehmen von Schwierigkeiten sondern um die Kraft sie zu bestehen; in diesem Sinne gleich dem Gebet Jesu.
9.) Wie ich dann im kalten Wind die Gabenbereitung und das Hochgebet "zelebrierte"
ist der Fantasie ueberlassen.
9.) Auch der Friedensgruss folgte nicht der neuen roem. Instruktion, die ist etwas fuer die Kathedralen nicht fuer den Busch.
10.) Jedenfalls dankten mir die Leute fuer den Gottesienst recht herzlich:
Dies ist Ur-Christentum in 2014.

Dienstag, 26. August 2014

RKK: Oktober-Synode 2014 (6)

Ein Vorschlag: Wenn die namibische Bischofskonferenz mich als vollgueltigen Synodenteilnehmer delegieren wuerde, dann moechte ich - falls mich der Mut befluegelt - den anwesenden "Synodenvaetern" zum Synodenbeginn vorschlagen:
1.) Um konkret und nuetzlich fuer die Zukunft der Kirche zu wirken, moegen alle "Vaeter" morgen ihre MITRA ins Museum stellen und proklamieren, dass die heidnische MITRA-ZEIT nach fast 2000 Jahren fuer die Kath. Kirche endgueltig
vorbei sei.
2.) Wie beim Vatikan. Konzil II (1962-1965) beschliessen wir NICHT auf die Vatikan. Vorgabe einzutreten. Wir streichen das Thema "Family", weil wir als bewusst Zoelibataere "unzustaendig" sind. Erst wenn 75% aller Synodenteilnehmer verheiratet sind und 50% von uns Bischoefen weiblichen Geschlechts sind,
wollen wir das interessante Thema "Family today" wieder aufgreifen.
3.) Weil wir in den Christlichen Kirchen einem vergangenen Gottesbild anhaengen, mit dem nur noch wenige "etwas" anfangen koennen, erklaeren wir das Thema "GOTTESBILD fuer HEUTE" als unser jetztiges Hauptthema. Wer sich diesem
Thema nicht gewachsen fuehlt, wer die Gotteskrise in sich noch nicht erfahren hat, der ist eingeladen die Synode zu verlassen.
4.) Weil wir als Kirchen die Christliche Religion verwalten und verstauben lassen,
weil wir sie zusehr manipuliert haben zu unseren gunsten, setzen wir als zweites Hauptthema auf die Traktandenliste: "Saekulares Christ-sein". Dabei wird die Religion weiter entwickelt und gesehen als "Einheitsverlangen" von Mensch + Kosmos + Gott. Wir wollen dieses Eineitsverlangen foerdern und konkrete Schritte dazu als "KIRCHLICHE MISSION" aufzeigen.
5.) Wir beraten wie wir als Bischoefe in jeder Dioezese und in jeder Pfarrei alle Christen zu einer wahren heilsamen Einheit einladen koennen. Dabei gilt der Grundsatz "Einheit in Christlicher Vielfalt".
6.) Wir ernennen eine Aufsichtskommission, die alle Vorschlaege daraufhin untersucht, dass wir NICHT die Loesung im Sack haben, sondern dass wir
neue Loesungen tatsaechlich suchen und laden die wichtigsten Christlichen Stroemungen ein, uns bei der Suche ernsthaft zu helfen.
Mit diesem sechsfaeltigen Vorschlag meine ich die Grundidee Jesu fuer unsere Zeit vorlaeufig zu aktualisieren. Ich sehe: Papst Franziskus laechelt.

Dienstag, 12. August 2014

RKK: Oktober-Synode 2014 (5)

All jene, die fuehlen, dass ihnen Ehe + Family irgendwie gelangen, die moegen und sollen wissen, dass sie von Natur + Kultur beguenstigt wurden, gesegnet - und duerfen damit mit Recht auf die Einehit von Ehe + Family ihr Loblied anstimmen.
In der breiten Wirklichkeit aber, da gibt es unzaehlige verschiedenste "Erzaehlungen"
betreffs "FAMILY" (Family-mythen), um nur drei zu erwaehnen: die chinesische Ein-
Kind-Family, die europaeische Arbeiter-Family, die schweizerische Buerger-Family...
In allen bisherigen Family-mythen sind stets zwei Faeden wie eine Einheit ein-verwoben: der rote Faden des liebenden Zusammenlebens (Ehe) und der gruene Faden der Fruchtbarkeit (Family).
Ist es denkbare fuer die RKK, dass sie im 3. Jht nicht mehr den Schwerpunkt ihrer Lehre und Praxis auf die natuerlichen Fruchtbarkeits-Regeln setzt sondern auf die Faehigkeit des Zusammenlebens verschiebt ??? Es liegt in der Natur, dass Menschen zusammenleben und sich vermehren. Aber vielleicht oeffnet sich die Natur und die Kultur bietet die Moeglichkeit diese beiden natuerlichen Kraefte zu unterscheiden und zwar legal und auch im Namen Gottes. Einst hiess es, es liege
in der Natur der Sache und es sei hoechstes Kulturgut, ja sogar der Wille Gottes, dass der Mensch die wahre Religion akzeptiere - natuerlich die katholische - und heute sagt Natur und Kultur und Gott, dass es ein Freiheits-Recht gebe in bezug auf Religion. Genauso verschiebt sich die Lehre von der Einheit von Ehe + Family in eine Vielfalt von Formen und in ein  Freiheits-Recht, die geeignete Form zu waehlen und zu leben; aehnlich dem heutigen Konfessions-Recht.

Diese Freiheits-Rechte (Religion, Zusammenleben) sollte der Staat gewaehren, sie
sollten aber nicht das Hauptproblem der Kirche (der Synode 2014) werden.Was nuetzt es den Menschen Rechte zu haben, wenn sie nicht faehig sind, sie in Anspruch zu nehmen und sie zu leben? Hier appeliere ich an den "Service-Charakter" der RKK.Es steht ihr gut an, "es liegt in ihrer Natur", die Menschen zur Faehigkeit zu befreien "gluecklich zusammenzuleben". Ein guter Hirte sieht seine Hauptaufgabe heute nicht mehr darin, die Zaun-Regeln einzuschaerfen sondern die Verdau-Faehigkeit zu ver-bessern (die fuenf Sinne des Menschen zu kultivieren).
Das Lied: "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind
(d.h. zusammen- leben), da bin ich mitten unter ihnen" sollte an jedem Synoden-Morgen von allen Bischoefen + Experten gesungen werden.

Donnerstag, 7. August 2014

RKK: Oktober-Synode 2014 (4)

Unter der Herausforderung "einander zu lieben" gibt es eine wunderbar ganzheitliche
Form des "einander liebens". Sie laeuft unter dem Namen "Zusammenleben".
Die "Familie" ist wohl die intensivste Form des wohltaetigen Zusammenlebens.
Aber es gibt deren viele Formen wie WG, Kloster, Gruppe, Vereine, Ferienlager,
Bergsteigen, Hochseeschifffahrt, Spital, Schulklasse, Buero... alles Formen des
Zusammenlebens in verschiedener Intensitaet. Was es alles braucht, dass diese
vielen Formen des Zusmmenlebens gelingen ! ! !
Und ich meine, dass die "Familien-Synode" diese vielen Formen des Zusammenlebens staerken sollte. Es wird heute in der RKK viel getan mit den Ehe-Vorbereitungs-
Kursen, dass die Familie gelingt. Die Lehre + Praxis der vielfaeltigen Beziehungen,
d.h. der Aufbau eines tragenden Beziehungs-Netzes duerfte ein Spezifikum der RKK
werden...  Was fuer eine Hoffnung !  Und es ist dringend !

Sobald ich aber das Wort "cohabitatio" gebrauche, wird deutlich, wie sehr die RKK sich verlaufen hat. Sie "verbietet" cohabitatio, d.h. die RKK hat den Ruf: sie sei gegen das "Zusammenleben". Wie konnte sie sich ein so schlechtes Image erwerben ? In jedem Zusammenleben spielt die Sexualitaet seine Rolle - Gott sei Dank! Und hier ist die RKK nicht gesund. Sexualitaet mus "administriert" werden zugunsten des Zusammenlebens, gepflegt und gelernt werden; sie ist eine recht kostbare Gabe, die es zu entfalten gilt.

Wer sich stark macht fuer die vielen Formen des Zusammenlebens, der weiss bald,
dass die Versuche auch misslingen koennen. Die Scheidungsziffern sind ein Indikator
aber auch die Bindungsaengste. Beim Bergsteigen lernten wir: auch der Abstieg ist zu lernen. Darum erwarte ich von der Familien-Synode, dass sie Wege findet und einfuehrt, die das "Aus-einander-gehen" der Eheleute versoehnlich macht und die Wunden der Trennung heilt. Wer aus einem Beziehungs-Netz herausfaellt, dessen Leben ist gefaehrdet; darum braucht es die "de-montage"-Lehre oder die Faehigkeit
des "dis-engagement".

Die RKK tut der Welt eine grossen Dienst, wenn sie das Zusammenleben in den vielfaeltigsten Formen begruesst und lehrt und heiligt und deren Gelingen feiert
und deren Nichtgelingen heilt.

Freitag, 1. August 2014

RKK: Oktober-Synode 2014 (3)

Die kath. Kirche kennt "Die HEILIGE FAMILIE". Entweder als Ideal, wie es einige
"der Bibel entnehmen" oder als "gelungene Ein-Ehe mit Kinder" wie es einigen tat-
saechlich gelingt.
Wenn man dem Jesus von Nazareth zugesteht, dass sein Leben gelang, dann wird dies von vielen seiner Familie zugeschrieben. In meiner Sicht ist jene "Heilige Familie"
in Nazareth eine recht problematische. Auch wenn alle ihre Mitglieder durch die Evv hoch stilisiert sind, so darf man doch annehmen, dass die Situation des Vater Josef nicht einfach war. Der Mann meistert sein Schicksal, aber mit wieviel Frage-
zeichen, Unsicherheiten, Zweifel ... Und die gelobte Mutter Maria! Ihr "fiat" gilt als theologische Maximal-Leistung, teuer errungen mit dem Bild einer unbiologischen
Empfaengnis (virgo-mater)...  und ihr "ausserehelicher" Ersteborener ist keinesfalls
einfach, er hat da so seine "Eingebungen". Und dann die "verschwiegenen" Geschwister, weitgehend nicht anerkannt, kaum von der Kirche. Haben diese
"Familien-Mitglieder" zusammen-gehalten ? einander auch wirklich verstanden ?
Mir will scheinen, die biblische Heilige Familie ist stilistisch heilig gemacht worden - gerade weil wir die Realitaet nicht kennen und weil sie - theologisch - nicht zaehlt.
Sie ist ein biologisch-kulturelles Ereignis, das der Erloesung bedarf; d.h. der Ent-
wicklung und der In-Dienst-Nahme seitens des Gemeinwohls.
Ich hoffe sehr, dass die Synode gerade nicht die "Nazareth-Familie" als idyllische Einheit beschwoert sondern ihre zentrifugalen Kraefte ins Auge fasst:
a) Ein Mann, der den Willen Gottes erforscht und ein Wagnis eingeht...
b) Eine Frau, die es wagt, dem sog. Willen Gottes Fragen zu stellen...
c) Kinder, die den eigenen Weg wagen...
In diesem zentrifugalen Wagnis einander beistehen, weil keiner allein leben kann,
weil Menschen Menschen brauchen (MbM), weil Menschen nicht verzweckt werden duerfen - das ist ein GRUNDZUG, der in Erinnerung zu rufen ist. Dieser Grundzug
ist human und geht tiefer als "gender", geht hoeher als "Fruchtbarkeit", geht breiter
als "Familien-Stammbaum". Wenn die Kirche diesen Grundzug faehrt, wird sie den verschiedenen Kulturen einen wichtigen Dienst erweisen. Und die Kulturen werden eher gangbare und Gemeinwohl vertraegliche Familienbilder finden.
"Wenn die beiden Verliebten vor dem Altar ihr ehrliches Ja zueinander verlauten -
dann darf das offiziell und oeffentlich als Inkarnation der Liebe Gottes proklamiert
werden (Sakrament) - aber man darf dem Herrgott nicht auch noch ganz andere
Inkarnationen seiner Liebe verweigern".