Freitag, 1. August 2014

RKK: Oktober-Synode 2014 (3)

Die kath. Kirche kennt "Die HEILIGE FAMILIE". Entweder als Ideal, wie es einige
"der Bibel entnehmen" oder als "gelungene Ein-Ehe mit Kinder" wie es einigen tat-
saechlich gelingt.
Wenn man dem Jesus von Nazareth zugesteht, dass sein Leben gelang, dann wird dies von vielen seiner Familie zugeschrieben. In meiner Sicht ist jene "Heilige Familie"
in Nazareth eine recht problematische. Auch wenn alle ihre Mitglieder durch die Evv hoch stilisiert sind, so darf man doch annehmen, dass die Situation des Vater Josef nicht einfach war. Der Mann meistert sein Schicksal, aber mit wieviel Frage-
zeichen, Unsicherheiten, Zweifel ... Und die gelobte Mutter Maria! Ihr "fiat" gilt als theologische Maximal-Leistung, teuer errungen mit dem Bild einer unbiologischen
Empfaengnis (virgo-mater)...  und ihr "ausserehelicher" Ersteborener ist keinesfalls
einfach, er hat da so seine "Eingebungen". Und dann die "verschwiegenen" Geschwister, weitgehend nicht anerkannt, kaum von der Kirche. Haben diese
"Familien-Mitglieder" zusammen-gehalten ? einander auch wirklich verstanden ?
Mir will scheinen, die biblische Heilige Familie ist stilistisch heilig gemacht worden - gerade weil wir die Realitaet nicht kennen und weil sie - theologisch - nicht zaehlt.
Sie ist ein biologisch-kulturelles Ereignis, das der Erloesung bedarf; d.h. der Ent-
wicklung und der In-Dienst-Nahme seitens des Gemeinwohls.
Ich hoffe sehr, dass die Synode gerade nicht die "Nazareth-Familie" als idyllische Einheit beschwoert sondern ihre zentrifugalen Kraefte ins Auge fasst:
a) Ein Mann, der den Willen Gottes erforscht und ein Wagnis eingeht...
b) Eine Frau, die es wagt, dem sog. Willen Gottes Fragen zu stellen...
c) Kinder, die den eigenen Weg wagen...
In diesem zentrifugalen Wagnis einander beistehen, weil keiner allein leben kann,
weil Menschen Menschen brauchen (MbM), weil Menschen nicht verzweckt werden duerfen - das ist ein GRUNDZUG, der in Erinnerung zu rufen ist. Dieser Grundzug
ist human und geht tiefer als "gender", geht hoeher als "Fruchtbarkeit", geht breiter
als "Familien-Stammbaum". Wenn die Kirche diesen Grundzug faehrt, wird sie den verschiedenen Kulturen einen wichtigen Dienst erweisen. Und die Kulturen werden eher gangbare und Gemeinwohl vertraegliche Familienbilder finden.
"Wenn die beiden Verliebten vor dem Altar ihr ehrliches Ja zueinander verlauten -
dann darf das offiziell und oeffentlich als Inkarnation der Liebe Gottes proklamiert
werden (Sakrament) - aber man darf dem Herrgott nicht auch noch ganz andere
Inkarnationen seiner Liebe verweigern".

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