Sonntag, 11. Oktober 2015

Der Mensch denkt - Gott lenkt,

Bemerkung 01) Sorry! Seit der Eroeffnung der Family-Synod 2015 hab' ich diesbezueglich NICHTS mehr gehoert. Bin ich zuweit weg? Hat der Vatikan eine Info-Sperre verhaengt? Ist die Irrelevanz der Synode 15 angezeigt?

Bemerkung 02) Seit Paulus ueber Luther bis Papst Francis haben wir im Christentum die theologische Gottes-Auffassung vom christlich-theistisch-trinitarischen Gott als Haupt- stroemung. Dann gab es ein theologisches Erdbeben [Lissabon 1655 - Nietzsche ca. 1888 - Paul Tillich 1965] und seither gibt es eine starke Stoemung, die fraegt: Welchen Gott beten wir denn nun an? Natuerlich den Einen? Dabei durchzieht die Botschaft von der Inkarnation Gottes die christliche Theologie wie ein roter-brennender Faden. Heute ist 

die Frage: wie gehen der theistische Gott und der inkarnierte Gott zusammen?
THEOLOGIE: "Sprechen ueber Gott". Meta-THEOLOGIE: "Ueber welchen Gott?"


Woher nur erhielt ich diese religioese Volksweisheit und zwar so, dass sie mir bis ins Mark floss...  Wahrscheinlich von meinem Elternhaus und dann von der religioes katholischen Urner-Umgebung bestaetigt. Alle glaubten so. Auch dann im Gymi, im 
Semi und dann auch in der kirchlichen Pastoral... bis heute !
Zugut kam mir, dass ich schon von frueher Kindheit an den Herrgott eher als gut, liebevoll kennenlernte. Natuerlich konnte er boese sein, strafen, sich raechen - aber so sagten sie: das sei nicht sein Grundzug. Grundsaetzlich liebt der Herrgott die Menschen,er hat ja auch einen Erloeser geschickt, den Heiligen Geist  ausgegossen, die Beichte zugelassen, sich ein Volk auserwaehlt, und heute: Gott ist barmherzig etc...
Aber wenn die Menschen nicht mitmachen wollen - soll man sie etwa zum Guten zwingen? Natuerlich wurde der Herrgott auch erzieherisch eingesetzt: wenn... dann! Wenn du nicht gehorchst straft er dich (im schlimmsten Fall mit der Hoelle), wenn du gehorchst belohnt er dich (im besten Fall mit dem Himmel). Dieser aktive liebevolle Gott lenkt (auf allen Seinen unerforschlichen Wegen).

1. DAMALS.
Dieses religioese Dogma war ein wirklicher TROST. Wenn etwas schief ging: Gott wird es lenken; und seine Allmacht lenkt alles zum Guten. Nicht nur in meinem Leben sondern auch im Volk, in der Kirche gar und auch in der Welt. Er lenkt die Sterne und die Atome. So kann man gut schlafen: Schreckliches ist passiert, Unheil droht, keine Loesung in Sicht - aber "schlussendlich" Gott wird alles zum Guten lenken, wenn nicht jetzt, dann am Juengsten Tag (spaetestens nach 4.5 Milliarden Jahren, wenn unser Sonnensystem kollabiert). So ein vertauensvolles Nachtgebet ist Gold wert, psychisch und physisch!

Das Dogma vom lenkenden Gott war immer auch eine DEMUTS-Erziehung. Wenn etwas nicht nach meinen oder unseren Plaenen ging, unser Denken hatte versagt. Gott ist eben goesser als unser Denken (sogar dann, wenn wir IHN denken !!!). Unser Denken ist fragmentiert, halb-dunkel, ego-besessen, veraltet, kurzsichtig (d.h. "bedingt") ...
Denken ist schon recht, aber recht denken, das koennen wir Menschen noch nicht. Dazu braucht es Uebersicht und mehr... Der Herrgott weiss alles; wir aber haben nur kulturell-ich-bezogenes Teilwissen, und manchmal sind wir denkmuede, wenn nicht gar denkfaul. Wir geben zu: unser Denken ist 
fragmentarisch und einem starken Regulativ unterworfen; wir werden demuetig und freuen uns, dass der Herrgott lenkt (dadurch ist unsere Schwaeche kompensiert).

Der Glaube an den lenkenden Herrgott wirkte oft auch als MAHNUNG: Sei vorsichtig in deinem denkenden Urteil. Dein sinnen-verhaftetes Denken ist vielen Taeuschungen ausgesetzt. Denken ist nicht alles: es gibt auch das Erahnen, Empfinden, Erfuehlen, 
das risikobehaftete Wagen. Und entdecke: wie verschieden wir Menschen denken...  und manchmal sturrsinnig recht behalten wollen oder wir stellen oft fest: unser Denken ist krankhaft. Der Mensch denkt... und wieviel Unheil hat er dadurch angerichtet, teils ohne es zu merken; Gottseidank auch viel Grosses geleistet. Es ist wahrlich ein Fortschritt, dass wir think-thanks haben, wo Menschen gemeinsam denken - aber: es bleibt dabei: unser Denken ist reduziert - Gottseidank: Gott lenkt. Und dieses Denken, dass Gott lenkt, erlaubt es uns auch persoenlich und kirchlich unsere "Lenk-Wuensche" ihm demuetig vorzutragen.

Eine alte religioese Volks-Weisheit - fast wie ein Dogma - spendet TROST, erzieht zu DEMUT und MAHNT zu Gott-Vertrauen - bis zum heutigen Tag 2015.




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