Mittwoch, 20. Juni 2018

Die Ewigkeit im Augenblick

Dass der "Augenblick" wichtiger wird,
dafuer gibt es auch Anzeichen in der Kirche. 

Wir leben fuer den Augenblick, fuer diese Zeitspanne,
fuer jene Weile, die die Ewigkeit bezeugt, erfahren laesst
und verheisst.








Einige Orden haben es bereits erkannt, dass Ewigkeit im Augenblick geschehen kann,
indem sie "Kloster auf Zeit" anbieten. Einige "Augenblicke" im Kloster erleben.
Das gilt nicht nur als "Probe-Zeit" (hoffentlich) sondern als Peak-Angebot.

Fuer das Buss-Sakrament gilt der "Augenblick" schon immer: die jetztigen Suenden sind jetzt vergeben; die Zukunft ist offen und der Augenblick wird wieder kommen...
Fuer die Kranken-Salbung gilt auch: Im jetztigen Augenblick (im Ritual) wird das Leben
auf Gott ausgerichtet und verdankt...   ein christl. Peak-Event.
Fuer Taufe, Ehe und Ordination scheint der "Augenblick" etwas komplizierter. Sie gelten
noch fuer jeden "Augenblick" des zukuenftigen Lebens, unabhaengig von der Situation,
die in den Blick kommt.
In bezug auf die Ehe hat die Welt bereits eine "Aufloesung der Ewigkeit" propagiert:
"Ehe auf Zeit". Die Kirche weiss, das ist ein Weg...  aber sie segnet ihn noch nicht ab.
Es bleibt abzuwarten, wohin dieser Weg fuehrt... vielleicht wird er gestaltbar.
Auch die "Ehe fuer alle" ersehnt vor allem den "Augenblick".
In bezug auf die Ordination ist noch keine "Zeit-Aufloesung" bekannt. Aber eine Ordination
auf eine gewisse Situation hin ist denkbar (und wird im System der Delegation geuebt).
Wenn jemand die Ordination fuer eine Eucharistiefeier "hic et nunc" erhalten wuerde,
dann waere die Unterversorgungs-Situation der Eucharistie aufgehoben.
In bezug auf die Taufe scheint die Sachlage nicht so schwierig; viele Christen wechseln
die Kirche, einige die Religion. Warum nicht eine "Taufe auf Zeit"  stets fuer die aus- gewaehlte Kirche. An Ostern koennte die Wahl oeffentlich erneuert werden. Das gaebe
diesem Sakrament eine einzigartige Dynamik (und der kirchl. Pastoral eine ungeahnte Herausforderung, denn entscheidende Augenblicke geschehen nicht nur willkuerlich sondern koennen auch gefordert und gestaltet werden).
Wahrscheinlich wird der Christ der Zukunft lernen: seine Zusage gilt seinem Leben, gegeben als ein Geschenk (GRACE of God). Dieses Leben hat er zu integrieren ins Wir
und zu managen als "Brot + Wein" und zu verwalten als human Investment. In diesem
fragmentarischen Leben kann es gottseidank passieren, dass das Ganze in den Blick kommt (das sog. end-gueltige Leben, die Freiheit im Leben; der Rahmen, der dich begrenzt; der Andere, der Dich voll beglueckt). Einige "Augenblicke" strahlen ein Leben lang !

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