Samstag, 4. Februar 2012

Eine beunruhigende Frage... Januar 2012

An Weihnachten 2012 war ich recht intensiv dabei... hab' aber im Januar mich
voll der APC-Arbeit gewidmet: Es ging darum den Betrieb von APC-Tsumeb, von
APC-Otshikuku und von APC-Otjiwarongo fuer 2012 zu untermauern. Nun, der
Start ist geglueckt...

Wenn wir mit dem Kirchenjahr wandern, dann folgt nach der Geburtsszene bei Lukas die Namensgebung, die Praesentation im Tempel (Simon + Anna) und dann das
unbekannte Leben Jesu in Nazareth.
Bei Mt folgt auf die Geburtsszene, die interessante Ehrung durch die 3 Weisen
aus dem Morgenland, der dramatische Kindermord und dann auch der Hinweis auf
das Leben in Nazareth.
Der "Nazarener" verbringt also viele Jahre im Staedtchen mit der Family "Josef + Maria etc...". Und als ER mit 30 in der Oeffentlichkeit auftaucht, da war ER bereits
ein staunenswert reifer junger Mann - begabt - und gerade daran, seinen Lebens-
entscheid zu realisieren: Johannestaufe ja - aber ER hat seine eigenwillige, gar
eigensinnige Botschaft. Den Test in der Wueste (Mt 4.1-11) hat er hervorragend
bestanden. Jesus ist fuer seinen Auftritt bereit!

Fuer einen Entwicklungspsychologen stellt sich die Frage: wie kam es zu dieser fruehen Bereitschaft, zu seinem profetischen Lebensstil, zu diesem eigenartigen Empowerment, zu dieser klaren neuen Lebenslinie, die - obwohl kurz - bis heute viele fasziniert?

Ich denke man muesste die lukanische Fimszene Lk 2.41-52 sehr zu Herzen nehmen, sowohl in der Katechese als auch in der Religionspaedagogik.
1) Jesus war fuer die Family ein verlorenes Kind.
2) Er hat sich eben "der Sache Gottes" angenommen und ist damit irdischen Plaenen und Sorgen distanziert geworden.
3a) Das war die Folge von seinem intensiven Hinhoeren auf die juedischen Lehrer
(juedische Lebens-Weisheit, Weltverstaendnis, Zeitsituation)
3b) er befragte sie intensiv, hat wohl alles in Frage gestellt
3c) und er hat immer neue intelligente, staunenswerte Antworten preisgegeben; und wohl die Reaktionen darauf als Lernprozess erlebt.
4) Dieser langjaehrige Ausbildungsprozess hat ihn weiter gebracht - er wurde ein Virtuose, nicht im Harfenspiel (David) aber im Welt- und Lebensverstaendnis.
5) Er hat sich so ein Gottes- und Weltbild augeeignet, das noch heute - im Kern - ultramodern ist.
Erst wenn die Kirche sich diesem Erziehungsprozess wieder und wieder anvertraut, wird sie Profeten fuer die Zukunft gebaeren.

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