Freitag, 10. Februar 2012

Kurze Ueberlegungen zum 6. Sonntag B (12.02.12) Mk 1.40-45

Jesu' IMAGE

Wir leben in einer Zwischen-Zeit und feiern dies als zwischen Weihnachtszeit (ins Leben einsteigen) und Fastenzeit (vom Leben aussteigen) (zwischen: Dargeboten dem Tempel und Dargeboten der Aschen-Erde / Sternenstaub).In dieser Zwischen-
Zeit will die Kirche 2012 uns durch Markus den aktiven Jesus zeigen.

Nachdem ER (Mk1.15) das "Koenigtum Gottes" als bevorstehend-nahe proklamiert
hat - wird Jeus gefaerlich und irritierend aktiv: Auf seiner galilaeischen Wanderung, so hebt Markus hervor, beruft und heilt ER. Diese seine heilende Taetigkeit wird als sehr dramatisch und hintergruendig dargestellt; seine Heilungen erscheinen als sehr
Erkenntnis-traechtig: Die Auseinandersetzung mit destruktiven Geistern scheint sein eigentliches Wesen zu gefaerden, das Eingehen auf die  juedischen Vorschriften
bringt grosses Missverstaendnis und die Sorge um sein oeffentliches Image wird kritisch .

Im juedischen Lebensmilieu war es klar, viele koerperliche Symptome stempelten den Menschen als "unrein". (und damit als abgesondert, ausgestossen, gefaehrlich).
Wenn nun Jesus diese Symptome durch Heilung zum Verschwinden brachte, dann
wurde das als "rein-machen" (re-sozialisierung) interpretiert; was ja gerade dem
Reinheits-verstaednis von Jesus diametral entgegensteht. Wir wissen von
Mk 7.14-23, dass Jesus die "Reinheitsdiscussion" auf die Intentionsebene ver-schieben wollte, statt auf die Koerpersymptome fixiert zu sein. Folglich soll der
von der Hautkrankheit Geheilte schweigen; zwar dem oeffentlichen Gesetz Folge leisten, aber nicht diese Heilung als "rein-machung" propagieren, denn dadurch wird das vorherrschende System (die allgemeine Auffassung) nur zementiert. Sorry, der
Geheilte ruinierte dann Jesu Image.

Natuerlich stehen wir heute noch vor dem gleichen Problem: Welches Image bauen wir heutzutage von Jesus durch unsere Erzaehlungen auf? Als Gekreuzigter (ein
Krimineller) und als Auferstandener (ein Unmoeglicher) hat er Glaubwuerdigkeits-probleme. Repraesentiert durch Mitra's und paepstliches Zeremoniell, durch inner-
kirchliche Streitigkeiten und Autokratie bekommt Jesus ein eingenartiges fuer viele fragwuerdiges Image. Durch den Klerikalismus wird er zum sonderbaren Hohepriester
deklariert.Durch die Braut-Mystik wird er zum Partner-Ersatz etc....
Daher die dringliche Mahnung: Wenn Du meinst, Dein Jesus habe Dir geholfen, bitte schweige! Denn ER moechte nicht als "aller-welt-helfer" gelten; das Gegenteil ist der Fall: ER moechte uns einladen, dass WIR einander helfen!
Daher die dringliche Mahnung: Wenn Du meinst, Dein Jesus sei Dir "Ein + Alles",
bitte schweige! Denn ER moechte nicht Deiner Liebe zu Deinen Mitmenschen im
Wege stehen. Und vor allem: wenn Du meinst mit Deinem oeffentlichen Bekenntnis Jesu Image aufzupolieren, bitte schweige, lass Taten sprechen.

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