Schon Johannes im Ev-Prolog kuendigt an: "Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen
nahmen ihn nicht auf" (Joh 1.11)
Diese Verheissung wird wieder realisiert in Ev Mk 6.1-6 In seiner Heimatstadt, bei
seinen Verwandten und in seinem eigenen Haus ist er nicht willkommen. Er kann
seinen Auftrag kaum erfuellen.
Wir wissen auch bei seinem eigenen Volk kam der Profet JvN nicht an; er wurde gar
verraten und gekreuzigt.
In einigen christlichen Kreisen ist heute die Frage ueblich: Wenn der Profet JvN heute in unsere Situation kaeme, was wuerde er sagen? Wie wuerde es ihm ergehen? Offiziell ist Jesus Christus in den Christlichen Kirchen zwar recht willkommen, auch in der Katholischen Kirche! Man meint ihn dort recht gut zu kennen; man hat ein offizielles Bild von ihm: der barmherzige Wundertaeter, Christus der Koenig, der Friedensfuerst etc... Aber ist dieses Bild von Jesus nicht gar etwas "hausgemacht" ? Ist ER fuer keine Uebrraschung mehr wert?
Ist dieser "hausgemachte Jesus" auch willkommen als "Brot fuer das Leben der Welt"? Hat er in Wirtschaft, Kultur und Politik auch noch was zu sagen? Und
in der Kirche selbst? Wuerde er unser heutiges hierarchisches System segnen?
Was wuerden die Seinen sagen, wenn er heute fuer das Frauenpriestertum sich
einsetzen wuerde? Auch er bekaeme Schweigegebot - wuerde der Profet von
Nazareth heute gar exkommuniziert?
Ich bin recht vorsichtig geworden Jesus zu kennen. Wenn wir beten: Komm Herr Jesus komm! welchen Jesus meinen wir dann? Den hausgemachten, bekannten, vorgefertigten - den, den er zu sein hat - ein anderer Jesus ist fuer viele nicht denkbar. Ist es nicht vorgesehen, dass ER in jedem Menschenkind auf uns zu kommt - was ihr dem Geringsten getan, das habt ihr mir getan - ein solches Kommen ist wohl etwas gar ueberraschend.
Wird das neue ueberraschende Geheimnisvolle am Menschen unterbewertet?
Die Mutter Erde jedenfalls hat uns und wird uns wieder aufnehmen - warum nur wird der, der kam um uns in die "Fuelle des Lebens" einzufuehren - immer wieder verworfen?
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