Donnerstag, 19. Juli 2018

Evangelium im Alltag (03)










Wenn Du rausgeworfen wirst...


Scheinbar hat Jesus ein ganzes "Quartier" geheilt, befreit von "boesen Geistern".
(Mt 8.28-34). Das Ereignis wurde "stadtbekannt". Als die Stadt endlich mit ihm ins
Gespraech kam...  sagten sie einhellig: bitte verlass uns... wir wollen dich hier nicht mehr sehen; du bist entlassen, wir brauchen dich hier keineswegs; du bist hier falsch am Platz; bitte verschwinde !
Ein alltaegliches Geschehen!Sie sagen es dir diktatorisch oder hoeflich, vielleicht sogar demokratisch; aber es ist klar:
du bist unerwuenscht. Eine solche Ablehnung zu ertragen ist nicht so einfach. Natuerlich gibt es Gruende dafuer.  Vielleicht bist du in ihren Augen unglaubwuerig; oder ganz einfach nicht "zustaendig". Sie koennten vermuten, du habest geheime Motive. Oder: Du bist in deinen Projekten, Anforderungen, Werken zu weit gegangen - bist du ein Extremist?
Die Stadt, deine Freunde, der Verein, der Betrieb, die Institution konnten nicht mitgehen;
du erscheinst "fremdartig"; vielleicht meinen sie auch, du seiest nicht "fachkundig" genug?
Deine Forderungen stoerten, verlangten Veraenderungen - was viele Leute im Zeitalter der Unsicherheit nicht mehr ertragen. Wenn der "unheilige Geist" (das sog. Boese, das Verkehrte, das Ungesunde) ausgetrieben werden soll, dann gewiss nicht ohne einschnei- dende Massnahmen... aber die passen eben vielen nicht! Es ist jetzt genug der vielen Neuerungen - bitte geh, lass uns in Ruhe; du bringst uns nur Aufregung und Durcheinander.
Dabei willst du doch nur das Gute, die Heilung, die Einheit, das gegenseitige Verstehen;
du willst Gerechtigkeit und Frieden; du willst die fuerchterlichen Probleme nun mal loesen... 
die Welt zum Bessern wenden; du willst "Liebe praktizieren"...  und als Christ denkst du
Dein Handeln stehe in der Nachfolge Jesu... und sie sagen: bitte doch nicht hier und jetzt.
Viele ernsthafte Christen erleben diese Situation. Da ist es gut zu verinnerlichen: das war auch die Situation von Jesus selbst! Wie hat er reagiert? Nun aber bist du gefordert:
Was ist deine Reaktion? Und du weisst bereits: Deine Reaktion offenbart dich selbst und stellt dein Wirken wohl nochmals in Frage.
Stehst du in einer rettenden Beziehung? Wer gibt dir die Kraft nicht aufzugeben?
Woher nimmst du den Mut, dich immer und immer wieder zu erklaeren? Worauf basiert deine prophetische Ader?

Dienstag, 10. Juli 2018

Evangelium im Alltag (02)

Mk 5.25
12 Jahre krank und unrein;
kein Arzt konnte helfen;
Vermoegen ausgegeben;
und es wird schlechter;
da hoerte die Frau von Jesus
und in ihrer Verzweiflung fasste sie den Mut:
Wenn ich ihn beruehre, wenn auch nur sein Gewand,
dann bin ich gerettet!

Und siehe da: der Blutfluss stoppte
und sie fuehlte sich geheilt.


Und Jesus? Auch er spuerte die Beruehrung. Aber ER fraegt nach:
Wer hat mein Gewand beruehrt? Und ER sucht die Frau in der Menge...
sie kam auf IHN zu; fiel zu seinen Fuessen; erzaehlte ihm ihre ganze Geschichte.
Da offenbarte ER ihr: Frau, dein GLAUBE hat dich gesund gemacht.
Geh nun hin im Frieden, befreit von deinem Uebel.
Ein alltaegliches Geschehen!
Auch heute noch: viele Kranke suchen Heilung. Bei wem geh ich in Behandlung
(eine ziemlich alles umfassende Beruehrung)?  Ins Staats- oder ins Privat-Spital,
in die Klinik? zur Praxis von Dr. J?
Nach der Heilung bin ich froh, dass das Leben wieder normal gelingt.
Aber etwas musst du lernen, dir merken und nie wieder vergessen:
Mk sagt es so: Die heilende Klinikaerztin sucht dich um dir klar zu offenbaren:
Eigentlich hat dich dein Vertrauen, dein Glaube in die Klinik-Aerztin gesund gemacht.
Darum die Deklaration: Ich danke dir fuer dein Vertrauen - denn erst dadurch kommen
wir mit all unserer potentiellen Wirkkraft zur tatsaechlichen befreienden Wirkung.
Es wird hier geoffenbart: In der vertrauensvollen Beziehung kommen wir zum Frieden und zur Freiheit. Das gilt fuer alle menschlichen Taetigkeiten!
Es gibt eine Klinik, die heisst: "Zur Auferweckung in ein NEUES Leben".
Die christliche Gemeinde bietet viele heilende Therapien an zB die Sakramente,
vor allem die sonntaegliche Eucharistie-Feier und das aufklaerende Beichtgespraech etc...
Auch Gebetskreise und soziale Dienste... in allem liegt die Potenz, dich weiter zu bringen, dich zu heilen, dich aufzuwecken... falls es dir gelingt, vertrauensvoll dich in diese Riten
eingehen zu lassen; sie zu "beruehren"; darin liegt dein Frieden, deine Freiheit.
Mk sagt deutlich: Dein vertrauendes Glauben soll sich auf "JESUS "ausrichten!

Mittwoch, 4. Juli 2018

Evangelium im Alltag (01)











Auferweckung ins Christliche Leben




Mk (5.21-24,35-43) erzaehlt von Jairus, einem Beamten der juedischen Synagoge.
Wie er Jesus zu Fuessen faellt und ernsthaft bittet: Komm, heile meine Tochter und rette
ihr das Leben. Jesus geht auf den Weg... da kommen Leute vom Hause Jairus und sagen: deine Tochter ist gestorben; entbinde den Meister Jesus von den Muehen hinzukommen.
Jesus macht seine beruehmte Bemerkung: Hab keine Angst; glaub' an mich! 
Im Hause Jairus war die Aufregung gross. Jesus fraegt: Warum auch diese grosse Verwirrung? Das Kind ist ja nicht tot, nur "eingeschlafen".  Da lachen sie ihn aus. 
Jesus ging zum Maedchen, fasst seine Hand und sagt: Maedchen komm steh auf!
Und siehe da: Das Maedchen steht auf und laeuft umher (es war ja bereits 12 Jahre alt).
Als dies geschah staunten alle und Jesus empfahl, schweigt darueber und gebt ihm gescheiter was zu essen (denn es ist evident hungrig / "unternehmungs-lustig"...).
Ein bis heute alltaegliches Geschehen!

Ein 12 jaehriges Maedchen (bald erwachsen) verweigert seinem religioesen Vater den Gehorsam, nun tatsaechlich aufzustehen (um zur Messe zu gehen, um eine Arbeit zu vollenden, um ein christliches Leben zu fuehren...). Es gibt sich vom Anruf des Vaters
oder der Mutter unbetroffen (immer die alten bekannten Anordnungen / Anforderungen).
Der Vater ist irritiert. So ein ungehorsames Maedchen ist doch krank; wenn es meine (goettlichen) Anordnungen nicht mehr anhoert, geschweige denn befolgt.
Mk laesst den Jairus beherrscht reagieren. Es braucht eine andere Stimme (Stimmung);
er gesteht seine Machtlosigkeit / die Beziehung ist eingefroren.
Ein fremder Heiler, eine ueberraschende neue Anordnungs-Stimme mag helfen.
Und Mk zeigt uns allen von heute: um zum Neuen Leben aufgerufen zu werden,
brauchen wir in der Aufbruch-Stimmung des Lebens eine neue Auferweckung durch eine neue Beziehung, und diese Stimme ist die Stimme Jesu (die im christlichen Geist uns ruft).
Hoffentlich ist diese Stimme in der heutigen Kirche (in den christlichen Gemeinden) vernehmbar - neben all den vertrauten Anforderungen der Familien- Klassen- Gesellschafts- und Weltstimmen.


Dienstag, 26. Juni 2018

Die Ewigkeit weicht dem Augenblick (3)

Der Augenblick ist nicht fuer die Ewigkeit bestimmt,
wohl aber die Ewigkeit fuer den Augenblick - und das,
um ihn zu erfuellen, zu vertiefen und zu werten
als jenes Fragment, in dem Gott uns erfahrbar aufblitzt.



"Auch die Ewigkeit besteht aus Augenblicken"


Wenn dem so ist ...


Die Menschen (vor allem die sog. Glaeubigen) und die Pastoral waeren gefordert
und damit gefoerdert - und der Herrgott, der ja keine Zeit kennt - waere froh, wenn
die Menschen, die ER fuer einen "Augenblick" in die Welt sandte, den Augenblick mehr schaetzen wuerden und sich dessen heilsam annehmen koennten.

Das sog. "Ewige Leben" als "leben im Augenblick" kommt dann einem grossartigen Verstaendnis-Wechsel gleich, der dem zukuenftigen Menschenleben wahscheinlich entspricht. Im Augenblick ist die Vergangenheit gegenwaertig und die Zukunft ankommend (adventlich). Der Augenblick ist der Ort der Entscheidung, wo Vergangenheit und Zukunft sich treffen: da ist das Leben komprimiert offen, Freiheit fassbar; neue Wege erweisen sich als moeglich, alte als bewaehrt oder als "Sachgasse". Solche Augenblicke erhoehen das Menschenleben zu einem "Peak-Erlebnis".

Praktische Konsequenzen:
Anstatt vom "ewigen Leben im Himmel" sprechen wir nun von der "Lebensfuelle fuer alle", die im Kommen ist und in einigen Augenblicken erahnt werden kann.
Anstatt von der "ewigen Liebe" sprechen wir nun von den Augenblicken, wo wir von der Liebe ueberwaeltigt werden.
Anstatt "Vater im Himmel" sagen wir nun: "Gott aufblitzend in Augenblicken von glauben, hoffen und lieben".
Anstatt "bis in alle Ewigkeit" streben wir nun "in die Tiefen des Augenblicks".
Anstattt "ewige Geluebde abzulegen" entscheiden wir uns nun fuer Augenblicke,
wo teilen und mitarbeiten und vernetzen tatsaechlich geschehen.
Anstatt "in den Himmel" (ewiges Leben) sollte man nun in die Messe (leben im Augenblick) gehen wollen.
Anstatt "die Ewigkeit" als Verdienst erhoffen, koennte der Christ lernen, den Augenblick
als Geschenk zu schaetzen.
Anstatt "von Ewigkeit zu Ewigkeit" k
oennten wir nun beten: von Augenblick zu Augenblick.

Vordenker:
Andreas Gryphius:
"Mein sind die Tage nicht, die mir die zeit genommen.
Mein sind nicht die Jahre, die etwa moechten kommen.
Der Augenblick ist mein.
Und nehm ich den in acht, so ist der mein, der Jahr und Ewigkeit gemacht".
Soeren Kierkegaard:
"Der Augenblick ist jenes zweideutige, worin Zeit und Ewigkeit einander beruehren".
JW v Goethe.
"Was glaenzt, ist fuer den Augenblick geboren; das Echte bleibt der Nachwelt unverloren.
Arthur Schnitzler:
"Bereit sein ist viel, warten koennen ist mehr; doch erst den rechten Augenblick nutzen -
ist alles".
Friederich Schiller:
"Ein Augenblick, gelebt im Paradiese, wird nicht zu teuer mit dem Tod gebuesst".


Mittwoch, 20. Juni 2018

Die Ewigkeit im Augenblick

Dass der "Augenblick" wichtiger wird,
dafuer gibt es auch Anzeichen in der Kirche. 

Wir leben fuer den Augenblick, fuer diese Zeitspanne,
fuer jene Weile, die die Ewigkeit bezeugt, erfahren laesst
und verheisst.








Einige Orden haben es bereits erkannt, dass Ewigkeit im Augenblick geschehen kann,
indem sie "Kloster auf Zeit" anbieten. Einige "Augenblicke" im Kloster erleben.
Das gilt nicht nur als "Probe-Zeit" (hoffentlich) sondern als Peak-Angebot.

Fuer das Buss-Sakrament gilt der "Augenblick" schon immer: die jetztigen Suenden sind jetzt vergeben; die Zukunft ist offen und der Augenblick wird wieder kommen...
Fuer die Kranken-Salbung gilt auch: Im jetztigen Augenblick (im Ritual) wird das Leben
auf Gott ausgerichtet und verdankt...   ein christl. Peak-Event.
Fuer Taufe, Ehe und Ordination scheint der "Augenblick" etwas komplizierter. Sie gelten
noch fuer jeden "Augenblick" des zukuenftigen Lebens, unabhaengig von der Situation,
die in den Blick kommt.
In bezug auf die Ehe hat die Welt bereits eine "Aufloesung der Ewigkeit" propagiert:
"Ehe auf Zeit". Die Kirche weiss, das ist ein Weg...  aber sie segnet ihn noch nicht ab.
Es bleibt abzuwarten, wohin dieser Weg fuehrt... vielleicht wird er gestaltbar.
Auch die "Ehe fuer alle" ersehnt vor allem den "Augenblick".
In bezug auf die Ordination ist noch keine "Zeit-Aufloesung" bekannt. Aber eine Ordination
auf eine gewisse Situation hin ist denkbar (und wird im System der Delegation geuebt).
Wenn jemand die Ordination fuer eine Eucharistiefeier "hic et nunc" erhalten wuerde,
dann waere die Unterversorgungs-Situation der Eucharistie aufgehoben.
In bezug auf die Taufe scheint die Sachlage nicht so schwierig; viele Christen wechseln
die Kirche, einige die Religion. Warum nicht eine "Taufe auf Zeit"  stets fuer die aus- gewaehlte Kirche. An Ostern koennte die Wahl oeffentlich erneuert werden. Das gaebe
diesem Sakrament eine einzigartige Dynamik (und der kirchl. Pastoral eine ungeahnte Herausforderung, denn entscheidende Augenblicke geschehen nicht nur willkuerlich sondern koennen auch gefordert und gestaltet werden).
Wahrscheinlich wird der Christ der Zukunft lernen: seine Zusage gilt seinem Leben, gegeben als ein Geschenk (GRACE of God). Dieses Leben hat er zu integrieren ins Wir
und zu managen als "Brot + Wein" und zu verwalten als human Investment. In diesem
fragmentarischen Leben kann es gottseidank passieren, dass das Ganze in den Blick kommt (das sog. end-gueltige Leben, die Freiheit im Leben; der Rahmen, der dich begrenzt; der Andere, der Dich voll beglueckt). Einige "Augenblicke" strahlen ein Leben lang !

Montag, 11. Juni 2018

Von der Ewigkeit zum Augenblick (1)



Seit einige Philosophen und Mystiker entdeckt haben, dass "DER  AUGENBLICK  EWIGKEIT  IST"
koennte die Kath. Kirche so langsam
einige Konsequenzen daraus ziehen.


Im folgenden ein gefaehrlicher Gedanken-Versuch!











In der Kath. Kirche ist vieles, wenn nicht alles, auf die Ewigkeit ausgerichtet. Katholiken haben gelernt prioritaer zu hoffen "in die ewige Seligkeit" einzugehen. Leider haben sie auch gelernt: "Die Ewigkeit kommt immer nachher, spaeter"... zuerst das "leben" dann die Ewigkeit; zuerst die zeitliche Erde, dann der ewige Himmel. Das Leben selbst gilt als linear, nicht nur die Wahrnehmung. Statt eins im andern gilt: eins nach dem andern.
Sollte diese Logik nun verdunsten, dann kaeme dem Augenblick, der Weile, der Zeit mehr Gewichtigkeit zu. Vielleicht sogar Prioritaet. Was einst mit "ewig" geschmueckt und gewichtet wurde, das kaeme nun dem Augenblick zugute. Statt "ewig leben" koennte es nun heissen: "leben im Augenblick".
Die Taufe, die ewig gilt, wuerde in jedem Augenblick gelten. Alles bisher Ewige wuerde den Augenblick begluecken. "Eingehen ins ewige Leben" koennte nun heissen: " sich in den Augenblick vertiefen". Statt das "ewige Leben" zu egruenden, um daran zu glauben, koennte man nun den "Augenblick" erforschen und lernen an ihn zu glauben.
Es ist daher hoechste Zeit zu fragen: Was ist "Augenblick" ?
"Aus dem Auge aus dem Sinn" diese Weisheit koennte uns beistehen. Augenblick wuerde dann uebersetzt mit: "Was dem Auge momentan in den Blick kommt".  oder : "das, was ich im Blick hab". "Ich habe etwas - aber eben nur im Blick". Und das, was ich im Augenblick hab', ist immer nur Fragment. Der Kosmos, gar das Geheimnis Gott, das "ganze" Leben, alles ist uns immer nur fragmentarisch gegeben, zuaenglich, wahrnehmlich, verfueglich.
Das Ewige ist im Fragment des Augenblicks erahnbar, zur Verfuegung, zur Beglueckung uebergeben. Der "Augenblick" ist alles , was wir haben - und der ist bekanntlich kurz.
Fuer einige Mystiker mag er etwas verlaengert sein - oder aber, wenn es viele sind, sie sind  trotzdem kurz und fragmentarisch. Wir haben es vernommen: "Der Christ der Zukunft ist ein Mystiker". Warum nicht einige Katholische Konsequenzen daraus ziehen ?
zB: "Echte Liebe ist ewig" d.h sie ereignet sich eben in dem Geschehen, das im moment in den Blick kommt (oder dann eben nicht).
zB: "Gott ist ewig" d.h er offenbart sich jm je Jetztigen Geschehen (und die Offenbarungen der Vergangenheit und der Zukunft gelten zuerst im Augenblick oder dann eben nicht).
So geht es eventuell auch mit allen Sakramenten: sie gelten im Jetzt, was auch immer in den Blick kommen mag. Sie gelten nicht mehr "ein Leben lang", sondern sie gelten im Augenblick, wo sie dem Leben eine ganz neue Perspektive, eine neue Deutung, eine neue Wirklichkeit geben. Vielleicht hat die Wendung von der Ewigkeit zum Augenblick schon begonnen. (Ftstg folgt).

Sonntag, 27. Mai 2018

Dreifaltigkeit

Predigt von Vic. Hs. Leu in Assunta, Otjiwa
am 27.05.2018 gehalten in Afrikaans und
hier in einen deutschen Text uebersetzt.





Der Hl. Geist ist uns auch gegeben um das Geheimnis Gott besser zu verstehen.
Der Eine Gott ist uns Menschen (und der ganzen Schoepfung) geschenkt als ein
absolutes Geheimnis. Dieser Eine bekam einen NAMEN - heilig und kaum uebersetz-
bar und in Ehrfurcht verschwiegen. Aber das juedische Volk ahnte: Ein Gott fuer uns.
Jesus und seine Juenger gingen einen Schritt weiter. Sie wagten das Wort "EMMANUEL":
Ein Gott mit uns.
Was fuer ein Gott ist es, der da mit uns fuer uns geht?
Die groesste Zumutung war wohl als man begann IHN als Father - Erzeuger -Schoepfer des Himmels und der Erde zu definieren: total transzendent. Aber dann wuchs die staunenswerte Ueberraschung: Die Einheit von Gott und Mensch  - in Jesus, in den Seinen, in den Menschen. Der eine ist den Menschen als Mit-Mensch gegeben: total immanent.
Wenn schon Father / Schoepfer und Mit-Mensch...  wie wirkt Er unter uns?
Als Geist der Einheit, Geist der Liebe.
So laesst sich Gott dreifaltig sehen, so gibt Er sich uns: als der Eine, der alles geschaffen;
als der Eine, der mit uns fuer uns geht; als der Eine, wirkend als Energie-Geist der Liebe.
So bekam der Eine Gott drei Masken (Personen); drei Epiphanien (Erscheinungsweisen).
(Die Theologie-Geschichte zeigt uns diesen Erkenntnisprozess recht dramatisch).

Die Erfahrung zeigt: Es ist nicht nur Gott, der sich drei- und mehrfaltig sehen laesst.
Auch die Schoepfung gibt sich so:
zB. die Sonne als fuer unseren Planeten Erde das eine Existenzgeheimnis:
Es gibt sich als Licht, als Aufwaermung, als Energiequelle usw...
zB. das Geheimnis Frau. Sie - die Eine - gibt sich als Freundin, als Gattin, als Mutter usw
zB. der Baum. Als geheimnisvolles Gewaechs gibt er sich als Schattenspender, als Fruchtbringenr, als Holz-Energie usw...
Die Dreifaltigkeit Gottes ist also ein Natur-Evolutions-Ereignis. Der Mensch entdeckt sich und wird zur Tuer (Jesus: Ich bin die Tuer) durch die dann das Geheimnis Gott sich
zeigt als jenes, in welchem er sich kosmisch zuhause fuehlt (Father / Schoepfer), der fuer ihn sich gibt und 
mitgeht (Jesus / Mensch) und der ihn ruft und engagiert und eint (Hl. Geist / Energie).
In diesem dreifaltigen Namen taufen wir, beginnen wir den Tag und wagen unsere Taten.
Der Dreifaltige ist nicht nur ein Gott in drei Vorstellungen; Er ist ein vielfaeltiger Effekt -
und der Glaeubige erhaelt die Chance, diese Wirkungen zu erleben und zu verdanken.

Dienstag, 1. Mai 2018

Gottes - Dienst fuer Josef Leu 210418

Wir beginnen diesen Gedaechnis-Gottes-Dienst 
(21.04.2018 in St. Martin Altdorf)
im Namen des Vaters + des Sohnes + des Heiligen Geistes
und die Gnade des auferstandenen Jesus Christus sei mit euch.
Ich darf sie alle zum kirchlichen Gedaechnis von Josef Leu, be-
gruessen, 
der unerwartet ploetzlich am 30.03.2018 verstorben ist.
Mit uns konzelebrieren Vic. John Joy, Kolping, Br. Nicodemus,
Soziales Seminar; Pfr. Walti Mathis, ein Familienfreund und Ich kam
von Namibia um mit den Leuen-Familien und mit euch allen 
uns
von Josef Leu kirchlich zu verabschieden, fuer sein Leben zu danken
und Einiges von seinem Lebensstil in Erinnerung zu behalten.


Als Getaufte haben wir uns fuer den Auferstehungs-Weg entschieden: Herr erbarme Dich
Als Getaufte haben wir uns entschieden 
dem J X nachzufolgen: Christus erbarme Dich
Als Getaufte sind wir offen fuer die Fuelle des Lebens: Herr erbarme Dich


Lesung: 1 Kor 13 
Jeder Lebenslauf eines Christen zeigt uns, wie er dieses Loblied auf die Liebe in die Tat umgesetzt hat (Karin + Tom + Silvia tragen den eigens verfassten Lebens-Lauf von Josef, ihrem Vater vor).


Ev Joh 6.35-40  + Homily von Vic. Hs. Leu / Namibia (gekuerzt).
Die Auferstehung Jesu ist fuer uns ein Zeichen, dass wir alle, alle Menschen zum Leben geboren werden; zu einem Leben in dem wir Schritt fuer Schritt den Aufestehungs-Weg gehen, den Weg in die Fuelle des Lebens. Fuer diesen seinen Lebens-Weg hat Josef einen privaten Weisheitslehrer gefunden: den juedischen Gelehrten Martin Buber (* 1878 in Wien  + 1965 in Jerusalem). Auf dem Weg der eigenen Mensch-Werdung, wenn Jemand eine eigene Persoenlichkeit werden will, dann sagt ihm Martin Buber "Der Mensch wird am Du zum Ich". In dieser Konzentration auf das Du wird Freundschaft, Partnerschaft wichtig. Der, den ich zum Partner/in waehle, wird fuer meinen Lebensstil bestimmend. Das ist ein Grund, warum wir auch auf den Namen Jesu getauft werden; er soll ein Du werden, das unseren Lebensweg mitbestimmt.
Josef und Ich waren ein-eiige Zwillinge; wir wurden oefters verwechselt; es war stets amuesant. Diese Verwechslungen waren fuer mich aber auch lehrsam. Es ruft dich einer "hallo Josef" obwohl du Hans bist. Das bedeutet: der andere ruft nicht dich (als Person) sondern er ruft das, was er kennt, was er sich vorstellt, seine eigene Vorstellung. Ein Zeichen dafuer, dass Menschen oefters nicht die Realitaet sehen sondern das, was sie sich einbilden. Ich entdeckte die Macht der Einbildung und lehrte diese Macht zu relativieren.
Als Theologe bekam ich ein Gespuer dafuer, dass Leute "Jesus" sagen und ihre Vorstellungen von Jesus meinen (also der Einbildung unterworfen sind und noch nicht den Zugang zur Realitaet fanden). Dieses Verwechslungs-Spiel wird sehr bedeutsam in bezug auf unsere Gottes-Beziehung: Wir meinen zu Gott zu beten - in Wirklichkeit beten wir zu unserer Vorstellung von Gott (und sind daher Goetzen-Anbeter geworden - und merken es nicht). Als Psychologe machte ich die Erfahrung, dass viele Partner nicht ihre Partnerin kennen sondern nur die eigenen Vorstellungen pflegen und fuer die Realitaet des andern (Partnerin) blind sind (was oft zum Bruch der Partnerschaft fuehrt).
Die Zwillings-Verwechslungen wurden mir zu einem Augen-Oeffer und ihre Erfahrung werd'
ich wohl bewahren.
Dass nun Josef so ploetzlich abgerufen wurde, versetzt uns in ein Trauma, denn das Ereignis ist ein nicht nachvollziehbares Diktat. Vielleicht kann das G7 Gebet Hilfe sein:
Gott hat's gegeben; Gott hat's genommen, gepriesen sei der unverstaendliche heilige Gott.

Sonntag, 8. April 2018

Tod + Auferstehung


Es ist wohl einmalig in der bisherigen
Welt-Geschichte, wie die Kath. Kirche
dem JvN Auferstehung zugesteht.
Die Kirche lebt von der Ueberzeugung:
Wir leben nun die Epoche "nach der
Auferstehung". Sie haelt es fuer gewiss,
wenn auch nicht fuer bewiesen, dass
Auferstehung ein Faktum, eine Wirklich                                                                                     keit ist, eine Moeglichkeit fuer alle.


Im minimum heisst Auferstehung immer: "er lebt..." im maximum: "er ist in den Himmel aufgefahren und hat seinen Geist als Angebot ueber die Welt ausgegossen".
Diese Proklamation von Auferstehung hat nun eine 2000 jaehrige reiche Verstehens-
und Wirk-Geschichte. Alle Christlichen Kirchen predigen Auferstehung, auch wenn sie zugeben: Auferstehung uebersteigt unser Begriffs-Vermoegen; menschlich rational
gesehen ist dieser Glaube ein Risiko; menschlich gewiss gesehen ist er heilend, befreiend, zukunftstraechtig, verheissungsvoll. 
Es gibt im Humanbereich, im wissenschaftlichen

Bereich, geschweige denn im transzendenten Bereich recht Vieles, das sich einfach ereignet und sich jeglichem Verstehen (noch) entzieht.Der Auferstehungs-Glaube aber ist nicht voraussetzungslos. Auferstehung setzt einen ganz bestimmten Creator-Typ voraus.
Es wird angenommen, dass Gott den Kosmos, die Natur, 
den Menschen ins Leben ruft...  und wenn Er ruft, dann nicht 30% sondern 100%, dass Er also in die Fuelle des Lebens ruft "Schritt fuer Schritt".
Die erste Lebensphase ist die "irdische" (geboren und auf dem Weg...); die zweite der Tod (absterben und Frucht bringen) und die dritte ist die ewige... die in der ersten und zweiten Phase stets anwesend diese Phasen ermaechtigt nicht endgueltig zu sein. Wie der Tod mitten im Leben sich auswirkt, so auch die Auferstehung im irdisch-toedlichen Leben.
Ich glaube an Gott heisst also: ich glaube an die Auferstehung. Wer Auferstehung zuge- steht, gewaehrt Gottes Existenz.
Es ist im nach-oesterlichen Zeitraum, in dieser Aera, in der die Fuelle des Lebens nicht mehr nur ein Traum sondern reale Verheissung ist, recht klar geworden, dass Auferstehung
der Zentralbegriff des Christentums ist... wir gehen den Auferstehungs-Weg.
Demgegenueber erhaelt der Kreuz-Weg den Status einer Strategy. Es ist in der vorhandenen irdischen Wirklichkeit scheinbar gar nicht moeglich in die Fuelle des Lebens zu gelangen, ohne den Kreuz-Weg mitzustolpern. Der Natur-Imperialismus ist im Human-
Bereich noch keineswegs ueberwunden. Die "Brot+Wein"-Existenz fuer alle ist noch ausstehend; darum feiern wir sonntaeglich Eucharistie, um dieses Heilmittel gegen den Imperialismus zu proklamieren und zu realisieren.
Die "Brot+Wein"-Existenz versoehnt den Kreuzweg mit dem Auferstehungsweg und
muendet in die Lebensfuelle, jenes Geschenk, das Gott vorgesehen hat.

Donnerstag, 22. März 2018

abhaengig + frei

Im Spiel zeigt sich diese Spannung:
abhaengig und frei !














1.) Die Stadt Tsumeb hat es als Ehre empfunden als der Staatspraesident sie beauftragte, die Feier zum 28. Geburtstag der Nation zu organisieren. Da APC inzwischen ein Merkmal von Tsumeb wurde, war es bald klar, dem APC wird eine Orchester-Auffuehrung zuge- standen (gegen Konkurrenz von Windhoek). Am Sonntag 18.03. hab ich Lis die Anerkennung der von ihr komponierten Auffuehrung gegeben.
2.) Dann ging es 400 km weiter; um 19h waren wir im Egumbo Nauta; wobei der 10 km
lange normale Nauta-Busch-Weg bereits "recht waesserig" war. Am 19.03. war es gewiss der Hl. Josef, der mir den Mut gab, trotz dem Regen in der Nacht, den gleichen Weg wieder zu fahren um im APC Otshikuku (50 km entfernt) die ersten 3 Monate des neuen CM zu evaluieren. Am Dienstag im Egumbo Nauta begann der Regen um Mitternacht - 11 Stunden lang... Morgens um 08h musste ich vernuenftig einsehen: wir sind im Egumbo Nauta "eingeschlossen"; zu viel Wasser ueberall rundum.Um 11h fand Moni einen einheimischen "Lotsen" der den Nordweg gut kannte (jenen Weg nach Utapi hinauf). Er fuhr mir voraus...
zB durch 6 "weite flache Seen". Ailly hat mir dann fuer den Mut gratuliert, denn an manchen Stellen watete der car erstaundlich tief im Wasser.
            In der Nacht auf Dienstag, als es regnete und regnete und das Wellblech-Dach den              Regen-Rausch stark verstaerkte, "stand" ich vor der Aufgabe in meinem  Bewusst 
            sein die Aengste "fuer Tage nun eingeschlossen zu sein" zu steuern. Ich versenkte
            mich ins Rauschen und interpretierte es als das "Summen des Geistes" im Kosmos,
            das dann bei Sonnenaufgang in die Stimmen der Menschen sich verliert. Die realen
            und eingebildeten Aengste verstummten und ich fiel in einen laengeren Schlaf.
3.) Ich teilte die Freude mit den Namibier am 21.03. in Tsumeb den Geburtstag der Nation zu feiern. Das APC ist dabei erstmals "national" aufgetreten; eine angenehme Ehre. Es ist mir immer mehr ein Raetsel, warum der Geburtstag als "Unabhaengigkeits-Feier" gilt.
Die Verblendung wird deutlich, wenn Politiker in 2018 sogar von "totaler Unabhaengigkeit"
schwaetzen. Es zeigt, wie sehr irrationale Einbildung die natuerlichen Realitaeten ueber- schwemmen und damit viele Wege blockiert werden.
Der Geburtstag ist ein 'gluecklicher", wenn in der neuen Situation (nach der Geburt, nach der Heirat, nach der Nation-Bildung etc...) der Ausgleich der gegenseitigen Abhaengigkeiten zu einer win- win-situation fuehrt.  In der Theology-Geschichte lernen wir, dass der einst "Allmaechtige unabhaengige Jahwe-Gott" einen neuen Bund der gegenseitigen Abhaengig keit erfraegt (cf. Jeremia 31.31) und Gott sandte den Engel Gabriel (25.03!) zu Maria um ihr Ja zu erfragen zu einem Neuen Menschentyp: Ein Typ, wo Gott und Mensch eine gegen- seitige Beziehung anerkennen und sie zur Grundlage der Reifung und Beglueckung machen kann.
In den Abhaengigkeiten liegt der Kreuzweg (das Joch) zur Freiheit (Joh 8.31)

Montag, 12. März 2018

herrschen + dienen ???

Am 4. Fasten-Sonntag B wurde es klar:
Cyrus (Koenig von Perisen) proklamiert:
"Der Herr, der Himmels-Gott, hat mir
alle Koenigreiche der Welt in die Hand gegeben
und zugleich mir aufgetragen IHM einen Tempel
in Jerusalem zu errichten.
Und folglich will / soll das Volk Gottes dorthin ziehen -
zusammen mit seinem Gott" (2 Chron 36.22-23).











Deutlicher kann der goettliche Imperialismus kaum beschrieben werden:
Ich, totaler Welt-Herrscher und adm. Verantwortlicher fuer den Tempel,
das Zentrum der Religion, wo Gott wohnt. Religioese und weltliche Macht,
given bei Gott: das ist heiliger Imperialismus.

Jm johan. Nicodemus-Gespraech (John 3.14-21) toent es anders:
Gott liebt die Welt sosehr, dass er seinen Sohn einsetzt als Erloeser -
und wer IHN verkoerpert, hat Anteil an der Fuelle des Lebens. Und dies,
nicht um die Welt zu verachten, zu unterdruecken sondern dass sie durch
den Service Jesu befreit werde.
Und Paulus erklaert (Eph 2.4-10): Die Befreiung ist eine Gnade Gottes,
da wir Menschen das Kunstwerk Gottes sind, das im Jesus-Service gelebt wird.

Das imperialistische Herrschafts-System des koeniglichen Cyrus steht dem kreativen Befreiungs-System des Auferstandenen Jesu gegenueber; wer ist nun "Retter" ???
Es wird noch schlimmer: Beide Systeme sind geschichtlich ineinander verflochten;
streiten sich, machen Gemeinsamkeiten und wir - die Getauften - haben die interessante
Aufgabe zu entscheiden wo wir wie mitmachen:  Im Cyrus-Imperialismus oder im Jesus-Service. Den Ernst der Lage entdeckt, wer die Roem. Kath. Kirche unter die Lupe nimmt.
Die Mischung von beherrschendem Imperialismus und kreativem Befreiungs-Service
ist eklatant. Aber: der Missions-Auftrag Jesu heisst nicht: geht ueberall hin und herrscht 

sondern tauft! Im Imperialismus ist Gott, die religioese und weltliche Total-Macht, ver-
koerpert in jeglicher Regierung (weltlich oder religioes). Im Jesus-System ist Gott, die Befreiung, verkoerpert im Service.

Die Kirche ist gebeten, in der heutigen gaengigen Mischung von Cyrus und Jesus
etwas deutlicher Stelllung zu beziehen. Vielleicht indem sie entdeckt, wie imperialistisch
sie noch immer ist ???



Dienstag, 20. Februar 2018

"glauben + wissen" miteinander fuereinander

wissen im glauben geerdet...

Im CiG 02/2018 faszinierte mich der Artikel von Prof. Volker Gerhardt "Wissen und 
Glauben". Ich glaube VG will uns nicht den abendlaendischen Christenglauben vermasseln sondern klaeren. Mein Glaube an ihn basiert auf meinem Wissen von ihm: mehrere Artikel und vor allem: "Der Sinn des Sinns" (Versuch ueber das Goettliche / 2014). Seine Kenntnisse betreffs Nietzsche und Kant sind hervorragend; die humane Individualitaet ist ihm eine ernste Sorge und die Erkenntnis, dass "Glauben und Wissen" zusammengehen ein modernes Anliegen.
"Wer weiss, der glaubt nicht; wer glaubt, der weiss nicht" - wer hat uns diesen anti-humanen
Slogan einst in den Kopf gesetzt? Noch hallt bei mir die Mahnung nach: "Du musst nicht wissen, glauben sollst du!"; und: "Der Dummkopf glaubt; der Kluge weiss". Dieses Gegen-
einander von "glauben + wissen" saas tief in meinem Hirn und verkrebst auch meine Theologie.
Der Aufsatz fuehrt in sieben Schritten zur Einsicht: Paulus hat recht, wenn er meint :
der souveraene Akt des Wissens ist von grosser Bedeutung fuer den Menschen aber ihm zu glauben, dazu ist er frei-gestellt (2Kor 3.17). Wir werden darauf hingewiesen, dass das Wissen zwar eine retrospektivische, eine praesentische und eine futuristische Leistung vollbringt aber dass ihm der Glaube als Impuls der Wissensvermehrung vorausgeht und dass Wissen erst im Glauben Sicherheit erhaelt. Interessant wird die Differenziehrung in "natuerliches glauben" (eine normal Human-Eigenschaft) und in "religioeses glauben", wo der Mensch persoenlich unmittelbar sich dem Ganzen der Welt und der Existenz gegenueber weiss und in der Annahme darin heil und frei wird.
Es scheint mir, "glauben" ist soetwas wie: "Die Herausforderung, soweit ich um sie weiss und sie kenne, persoenlich annehmen, sich ihr stellen, ihr Resonanz gewaehren.
"Wissen" ist eine fragmentarische Subjekt-Objekt Begegnung im Sinne der Erkenntnis; "glauben" ist daselbe im Sinne erkannter Entscheidung; religioes ist er, wenn das Fragment seinem Ganzen (dem Geheimnis Gott) begegnet.


 


Montag, 5. Februar 2018

Gott neu denken

Neue Toene wagen...







Es sind die Menschen, die das "Geheimnis Gott" ins Gespraech bringen -
um Verstehen, um Worte, um Bilder ringen.
Die Geschichte der Theologie skizziert und animiert dieses Gespraech und
das kulturelle Ringen um Gott; die Religionen sind Ablagerungen davon und
die Kirchen (Synagogen, Moscheen, Tempel) ihre sichtbaren Verwalter.
Heute ist es hoechste Zeit, dass wir "Glaeubigen" uns wieder daran machen, das Geheimnis Gott mit der Kultur-Entwicklung etwas besser in Einklang zu bringen.

cf. Publik-Forum 01/2018 "Gott neu denken " von M. Schrom
cf. "Christ in der Gegenwart" hat angekuendigt: "Die Gottesfrage wird als Schwerpunkt
den siebzigsten Jahrgang des CiG begleiten: Wie sich der christliche Glaube erneuern kann: cf.03/2018 Der Artikel von Bischof HJ Algermissen ist jedenfalls ein kraeftiger
Schlag auf den Felsen Kirche. cf. ebenso: CiG 44 + 48/2017


Wer fuer Kosmologie, Natur, Evolution sensibel ist, der koennte in folgender Richtung
Gott denken und gutheissen:
Gott ist - fuer uns - die Ur-Energie  fuer alles, um ueberhaupt da zu sein
                                                                           um zu gehen (sich selbst entfalten)
                                                                           um zu voll-enden (Bluete + Frucht).
Diese Ur-Energie ist in vielen Bildern bewundert:
wer Vater sagt, bestaetigt die erzeugende Ursprungs-Energie...
wer Mutter sagt, meint die ernaehrende Entwicklungs-Energie...
wer Freund sagt, denkt die beglueckende Resonanz-Energie...
wer Koenig sagt, erkennt die unumgaengliche Macht-Energie...
wer Schoepfer sagt, trifft die stete Erhaltungs-Energie...
wer Liebe sagt, freut sich an der Beziehungs-Energie...
Gott als Energie ist nicht nur eine Theorie sondern fuer viele eine Praxis, eine
Erfahrung. Das Gottes-Bild zeigte schon immer seine Wirkung, bei den Einzelnen
als auch bei Voelkern und Gesellschaften.  Das Gespraech darueber ist fuer unsere

Welt-entwicklung nicht unbedeutend, denn: In dieser Ur-Energie sind wir und entfalten
und vollenden uns und die Welt, sie wirkt es in uns und wir worten es.
Wir muessen daher die Kirchen auffordern, das Gespraech ueber die Gottes-Bilder
zu wagen. Sie sind zu hinterfragen auf ihre Wirkung heute und vielleicht zu ersetzen
zugunsten von mehr Menschenfreundlichkeit Gottes. Diese Ersetzung bis in die
Sonntags-Liturgie hinein ist die harte Nuss unserer hartnaeckigen Zeit.
Die "Vater-Unser-Diskussion" ist darum wohltuende, weil sie eine verfestigte, biblische
und stark liturgische Formulierung ins Wanken bringt - ein Fells wird fluessig.
Das macht Hoffnung.
Gott als Energie zu sehen ist human, kulturell und naturwissenschaftlich einsehbar,
vielleicht sogar befluegelnd. Fuer unsere Zeit sehr wahrscheinlich wohltuend.
Ob im Gespraech weitere Archetypen auftauchen bleibt abzuwarten.
Ob die Kirche - wie die Dichtung - den Mut zum "Wort-Spiel" hat ???


Freitag, 26. Januar 2018

Vorbei: 32 Ueberlegungen fuers 2017

Hier folgt eine Zusammenfassung
der 32 Vic-Blog-Posts
der ca. 2000 mal besucht wurde.
Der Vic-Blog ist schwere theologische Kost
entnommen der Sonntags-Liturgie
und der Frage nach Gott, die einer
zeitgemaessen Antwort bedarf.








Ich wuensche mir, dass Sie, liebe Vic-Blog-Besucher/innen, diesen Blog wie ein
Samenkorn in das fragende Denken Ihrer Mitmenschen streuen - denn: wir alle sind
auf einen Aufbruch angewiesen. Nur das gemeinsame kreative Arbeiten an einem
Neuen Himmel und an einer Neuen Erde (hervorgerufen durch Neues Denken und
Fuehlen und Handeln) werden uns Frieden und Erfuellung bringen.


Post 01) erklaert Hingabe und sieht Gott als "der Welt gegeben" an.
02 + 03 + 04 + 05) zeigt, wie die Bergpredigt "selig" macht.
06) fraegt: welches Denkken foerdert die Welt-Rettung?
07) provoziert mit der Ansage: "Gott ist nicht aber es gibt ihn".
08) aktualisiert das Tabor- "peak-erlebnis".
09) zeigt eine Strategy-Order Gottes "nimm den Stab + schlag den Fels".
10) Die Passion zeigt: der Hl. Geist wirkt im Sternenstaub + im Samenkorn.
11 + 12) will  die Auferstehungs-Dramatik besser verstehen.
13) stellt Himmelfahrt in Frage.
14) sieht Pfingsten als Verkoerperungs-Fest der Energy Gottes.
15) definiert Gott als "Geheimnis-Ereignis, das erneuert.
16 + 22 + 23) warnt for der "Einbildung Gottes" (im gen.subj + im gen.obj)
        mahnt zur Vorsicht gegenueber der Einbildung 'Gott"
                und wagt trotzdem wieder die Frage nach Gott.

17) Der unglaeubige Thomas lehrt, dass Wunden bezeugen.
18) Der Geist Gottes wirkt von dort aus, wo er zuhause ist.
19) versucht, die Credo-Sprache zu finden.
20) Ubersetzt "Koenigreich Gottes" ins 2017
21) wie "man/frau" verklaert "Brot + Wein" werden.

24) begleitet die Katechese mit Fragezeichen.
25) Die Gott-Mensch-Beziehung wird als "Gabe + Empfang" gedeutet.
26. weist hin auf ein neueres Christliches Welt-Gefuehl.
27) fragt provokativ" darf ein Christ reich sein?
28) Joha erlebt: so spielt das Leben.
29) Wenn Begabte das "Vater-Unser" beten.
30 + 31) Gott interveniert nicht, er kommt einfach - das ist Inkarnation.
32) Stefanus: in der gemeinsamen Lebensfreude wird die gegenseitige
                       Provokation vermindert. 


Der Blog Vic wirkt wie ein theologischer Salat; er ist unstrukturiert, orientiert sich
aber in etwa am liturgischen Kirchenjahr. Etwas Provocation ist erwuenscht und
dient dem Nachdenken.
Wer den Vic. Hs. Leu naeher kennenlernen will, besucht von Zeit zu Zeit seinen
weitlaeufigen Tagebuch-Blog: www.leu-apcnamibia.blogspot.com 
und wer ein breiteres Spektrum wuenscht besucht: www.kath.ch/author/leuhans 
wer es gern english hat : www.kameel-doring-boom.blogspot.com (meistens
Meditationen zum Sonntags-Evangelium) und wer am Unternehmen APC/Namibia
interessiert ist, ruft auf: www.apcnamibia-lis.ch
Fuer 2018 wuensche ich mir und allen wieder anregende Posts auf Blog Vic. 

Donnerstag, 18. Januar 2018

Der Gang des Lebens

Zur Woche der Christlichen Oekumene:

Vorerst war das GANZE NICHTS: ueberall + fuer immer.
Aufeinmal gab's ein "knistern" im Ganzen;
                           ein Knistern im Gebaelk des Nichts.
                     wie ein Echo der Vereinbarung (Oekumene).
knistern + verhallen
es knistert noch heute und verhallt im All.


Es erschien zuerst der Unterschied von sein und nicht;
wahrgenommen - keineswegs.


Und dann: das GANZE SEIN bricht auf in Teile, in Atome
und setzt sich wieder zusammen - immer + immer wieder.
teilen + einen


Eines Tages geht die Sonne auf: in dieser Welt, alles ist:
erscheinen + vergehen / aufkommen + untergehen / 
regnen + verdunsten
                                          jagen + essen / saeen + ernten / bluehen + verwelken
                                          geboren werden + sterben / einpflanzen + ausrupfen

Eines Tages sprudelt - was geschieht - im Bewusstsein auf;
das unterscheidet zwischen Schein und Wirklichkeit:
geworfen - spielen - entscheiden:  einen + teilen / ahnen + wissen
                                                           glauben + zweifeln / fragen + antworten


Eines Tages - mitten im Wissen - wird entschieden im glauben:
viele Goetter streunen - ein Gott bestimmt
Menschen werden Goetter - Goetter werden Menschen
Goetter verdunsten - Menschen verzweifeln
Ein Gott-Mensch wird geboren - ein neuer Weg - unbestimmt

Eines Tages - im Glauben - Mensch in Gott + Gott in Mensch
vereint und erfuellt / gemeinsam bestimmen
am Ende des Weges zur Auferstehung in die Fuelle des Lebens.

                                             

Samstag, 6. Januar 2018

Die Bedeutung Jesu kommt zum Vorschein

Die Kreatur betet an
Maria zeigt Vertrauen
Josef uebt Macht aus









Es scheint mir gut, Epiphany auf den Sonntag zu verschieben: Der Sonntag ist eine Offenbarung! Die sonntaegliche Eucharistie offenbart der Gemeinde und der Welt oeffentlich: Der Mensch wird Brot; Der Mensch ist Vertrauen; der Mensch ehrt Gott.

Der Ev Mt (2.1-12) ist gegenueber seinem juedischen Volk etwas verwegen.
Er erzaehlt: was muss dieser JvN feur ein grossartiger Prophet sein, wenn sogar koenigliche Weise aus dem beruehmten Morgenland IHN an-erkennen und beschenken.
Und Jerusalem muss sich schaemen.
Geht es uns heute besser? Die koeniglichen Weisen der Welt: Putin, Trump, Francis I
etc...    an - erkennen JvN offiziell; beschenken IHN in seiner heutigen Verkoerperung
(Kirchen) und vermeiden die Jesus Gegnerschaft. Man darf Ev Mt fragen: Ist das heute noch Epiphany? Macht es uns noch Eindruck, wenn die "Grossen" christlich sind?
Und die Sterne im Himmel (die Heiligen) und die Sterne in unserer Gesellschft (Kunst, Sport, Geschaeftswelt...) sind sie noch "window show"  fuer unsere christliche Existenz?
Dear Ev Mt. Die Roem. Kath. Kirche hat einst deine Erzaehlung ausgewaehlt um die Epiphany zu erklaeren. Gewiss brauchen wir "Epiphany". Es ist das Ereignis, in dem JvN
in seiner Bedeutung zum Vorschein kommt. Ist deine Erzaehlung dafuer heute noch zeitgemaess?
Ich mache den Vorschlag an Epiphany die "Versuchung Jesu" (Ev Mt 4.1-11) zum
Tages-Evangelium zu waehlen. Denn dort wird die Bedeutung Jesu fuer heutige
Menschen klarer. Gott fuehrt den Propheten JvN (wie alle Menschen) in Versuchung.
Es ist heute einsichtig geworden: Die ganze Schoepfung wird zur Versuchung - miss- braucht zu werden; diese Versuchung ist menschlich normal und gut. [cf. die momentane Diskussion um die Versuchungs-Bewahrung im Vater-Unser-Gebet]. Die Bedeutung
Jesu ist: 3 x Nein! Nein zum Missbrauch der Macht, des Vertrauens und der Anbetung.
Dort wo diesem dreifaltigen Missbrauch heutzutage ein entschiedenes Nein entgegensteht, da kommt Jesus zum Vorschein, da geschieht Epiphany; da ist Befreiung. Das Macht-,
Vertrauens- und Anbetungs Imperium wird von Jesus kreativ unterlaufen. Jesus offenbart
in der Versuchung: Der Mensch wird Brot, der Mensch verdient Vertrauen, das Geheimnis Gott allein wird in allem angebetet. In unserer gemeinsamen Kreativitaet koennte das
fragmentarisch gelingen.