Freitag, 20. April 2012

Oster-Sonntag 3B : Lk 24.35-48 (22.04.2012) !!!

Es will mir scheinen, Lukas ist in der selben Situation wie wir noch heute: das mit der Auferstehung ist keine leichte Kost, damals nicht, heute schon gar nicht. Und
es geht ja nicht nur darum, Auferstehung irgendwie zu verstehen, also vernuenftig zu glauben, sondern es geht gleichzeitig / gleichwertig auch darum, von der Auferstehung Zeugnis abzulegen.

Ich versuche eine Annaeherung ans Thema
1.) mit einer inhaltlichen Zusammenfassung (Lk 24.35-48)
2.) mit einer Deutung vom "Kommen Jesu"
3.) mit dem Hinweis auf eine Konsequenz: Zeugnis ablegen

ad 1) Die Juenger Jesu waren im Gespraech ueber das Emmaus-Ereignis versammelt
Da kam Jesus dawischen und gruesste sie. Zu den erstaunt Erschrockenen sagte er, ihre aufgewuehlten Gefuehle, Zweifel, Fantasien ansprechend: beachtet meine Haende und Fuesse  (Werke und Wege / ich bin ihr Existenzgrund); eigentlich bin Ich es. Nehmt Kontakt auf mit dem, was geschieht, versichert euch der neuen er-
freulichen Realitaeten. Diese Erkenntnis erfreute sie und sie setzten sich zum Mahl. Es wurde ihnen nun klar: was im Gesetz Moses, bei den Profeten und in den Psalmen steht, das kann auf Jesus gedeutet werden: auf seinen Einsatz-Tod und auf sein Weiter-wirken. Die eingefuehrte Bekehrung durch Vergebung wird nun fuer alle ein reales Angebot; und dafuer seid ihr Zeugen; dafuer wird mein Geist euch staerken.

ad 2) Fuer uns heute gilt: Das Ereignis Jesus wird seit 2000 Jahren erzaehlt und von einigen faktisch gelebt. Irgendwie ueberzeugte Menschen sagen, dass sie die Erzaehlung von der  Auferstehung inhaltlich in ihrem Weltbild als wirklich erachten und daraus fuer ihre Lebensgestaltung die Konsequenzen gezogen haben. Diese Erzaehlung, beglaubigt von Fakten, dringt an unser Ohr. Es toent vorerst fuer viele unglaublich". Wir erschrecken: unser Leben - ein Auferstehungsweg in die Fuelle des Lebens? trotz Leid und Tod?  Situationen, Natur und Kosmos als Angebot zu einer immer intensiveren Fuelle-partizipation? Ich zweifle; denn da hoer' ich eine ganz neue Lebens-Auffassung. Und die ist faktisch nicht bewiesen; es gibt Hinweise... mehr nicht. Es handelt sich also um eine riskante Grund-Entscheidung. Vielleicht bin ich dazu faehig? Die Entscheidungsfindung ist of ein turbulenter, anstrengender Weg. Es
gibt welche, die sich dann taufen lassen. Sie entscheiden sich, den Weg des JvN zu gehen. Diese personale Entscheidung ist der eigentliche "Beweis" fuer die Auferstehung. Das Ich transzendiert in ein lebendigeres, wirklicheres, weiteres ICH.
(Dass dieses "transzendieren" Gnade ist muss hier klargestellt werden, weil es gerade nicht als pure Eigenleistung deklariert werden kann).
Indem die Getauften die Erzaehlung (das Leben Jesu, sein Leiden und seinen Tod,
aber auch seine Auferstehung) als fuer sie real und richtig annehmen, identifizieren sie sich mit JvN; sie werden eine "Zelle im neuen Leib Christi". Sie leben ihr Ich
"Jesus-foermig". [Die Identification der Getauften mit JvN ist ein heikles Thema und soll ein andermal thematisiert werden].

ad 3) "Das Wort Gottes" kommt horizontal. Jemand hat es glaubhaft erzaehlt. Der Getaufte akzeptiert es und realisiert es in seiner Lebensgestalt. Er weiss: in allem partizipiert er an der Lebensfuelle. Und die andern? Und die andere Weltsituation?
Wei das "Wort Gottes" horizontal (inkarniert) wirkt, geht der "Bekehrte" an die Oeffentlichkeit. Er will Menschen und Situationen begegnen - damit der Impuls von Verzeihung (Erloesung) ueberspringt. Ein brennendes Zuendholz entflammt das Naheliegende.

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