Der Sensenmann TOD ist ein Schnitter, das STERBEN aber ist ein Weg, ein Prozess,
eine Entwicklung. Im Sterben lernt der Eine zu gehen in eine unsichere Zukunft -
sich verabschieden tut weh - die Zurueckgelassenen muessen das Gehenlassen lernen.
So war es bei Jesus: IHN gehen zu lassen faellt den Juengern schwer.
Maria von Magdala musste ermahnt werden: Halte mich nicht fest!
Und die Juenger muessen in 40 Tagen lernen: Jesus is kein spekulativer Geist;
er ist aus der Wahrnehmungs-sphaere verschwunden.
Im Memorial-Service (Abendmahl / Eucharistie) kann Er zwar von Glaeubigen
real gegenwaertig gesehen werden. Aber gerade in diesem Gedenken
wird uns deutlich gesagt: die Zeit ist gekommen, die VERABSCHIEDUNG
ernst zu nehmen.
a) Man kann IHM nicht mehr begegnen.
b) Er ist kein Spukgeist; er ist mit Einbildung nicht zu fassen.
c) Man kann ihn erdenken, aber das ist nicht ER sondern mein
konstruiertes Denkgebilde (eine gebastelte Biographie).
Ohne endgueltige Verabschiedung bleibt man an der eigenen Trauer am Toten haengen. Es gibt nur den AUSWEG: man wendet sich den Naechsten zu; jenen,
die IHN auch kannten... und man beginnt die grosse Erzaehlung cf. Apostel- geschichte, Evangelien, Briefe... und man macht die Erfahrung: "Wo zwei oder drei
in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen"
Wir heutig Getauften stehen in dieser grossen christlichen ERZAEHL-TRADITION:
Jeder sagt, was er vom Profeten JvN haelt, welche Lebenskonsequenzen ihm richtig
erscheinen; die einen zitieren Bibelworte, andere Vaeter- Muetter-weisheiten...
Wir muessen - achtsam aufeinander hoerend - den christlichen Weg in die Zukunft
miteinander finden: "Wo zwei oder drei..."
Jesu einstiger "profetischer Song" ist in tausend Toene zesplittert - wer eine ertraegliche Melodie wuenscht, muss seine Toene ins Gesamtkonzert einbringen.
Wer an seinem Jesus festhaelt verpasst den Auferstandenen.
Es ist jetzt an uns, im Gedenken seiner Taten und Worte (christliche Meditation
und Eucharistie) auf unsere Art in unserer Zeit seine Wunder-Taten zu tun und
seine Worte zu verwirklichen. In diesem Sinne ist "Himmelfahrt Jesu" eine Abschieds-
partie mit unvorstellbaren Konsequenzen: Es ist jetzt an uns...
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