Mittwoch, 2. Mai 2012

Oster-Sonntag 5B John 15.1-8 (05. May 2012)

Die Gleichnis-Erzaehlung ist heute recht klar und deutlich: zu einem gelingenden christlichen Leben brauchen wir die Verbindung mit Jesus Christus (wer immer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht).
Die Erzaehlung basiert auf wichtigen Voraussetzungen:
   A) Der Jahwe-Gott und der Profet Jesus werden als Energie-Quelle gesehen.
   B) Der Angesprochene ist bereits mit Gott + Jesus vereint (Taufe und Firmung);
       es geht hier also um das Durchhalten dieser Vereinigung.
   C) Die Verbingung tut gut, bringt Frucht + ist eine Ehre fuer Gott.
Damit stehen wir vor der Frage: Wie bleiben wir mit dem verstorbenen JvN in
Verbindung?  Wie halten wir die Verbindung aufrecht?
Zuerst eine natuerliche Antwort: Da der Mensch ein Gedaechnis hat, bringt er durch intra-personale Wiederbelebung von gespeichertem Material (einstige Worte, Taten,
Bilder) die verstorbene Person selektiv und kontingent in sein Bewusstsein. Dies ist eine gute und gesunde Art mit der Vergangenheit konstruktiv umzugehen.Wie ist es doch wichtig, die verstorbenen Freunde nicht zu vergessen! Aber eben dieser Mechanismus ist noch nicht Auferstehung; er ist eine Gedaechnis-feier (memorial-service).Wir haben die Frage falsch gestellt: Verbindung mit einer toten Person!

Nach Ostern, nach der Taufe muss die Frage geaendert werden; sie heisst nun eindeutig: wie halten wir Verbindung mit dem auferstandenen Jesus, der mitten in unserer Gemeinschaft lebt und uns vorangeht (wir sind ja nicht blind; wir haben entschieden, dass Er lebt, bevor wir wissen, wie er unter uns lebt und wirkt).

Jesus selbst hat uns den Weg gewiesen:Er sagt: "tut dies zu meinem Gedaechnis".
Insofern ist das Abendmahl zuerst ein memorial-service. Aber wenn wir da hinhoeren auf die alten Worte der Bibel, da muessen wir unsere Einstellung so stimmen, dass wir sie als "Wort Gottes" hier und jetzt fuer uns hoeren. Das Brot wird in unsere Haende gegeben - aber wir verstehen es, wir haben entschieden, dass es "der Leib Christi" ist, den wir akzeptieren, so dass wir alle, die empfangen der eine Leib werden. Das ist gegenseitige Inkorporation. Wir in ihm und Er in uns - Aufbau der christlichen Gemeinschaft vor Ort. So werden Getaufte faehig, Brot zu teilen, Wunden zu heilen, sich des Lebens zu erfreuen, sich fuer Frieden einzusetzen, Armut zu reduzieren, sich zu einigen, Anmut auszustrahlen und zu transzendieren etc...

Damit sehe ich 3 Wege um die Verbindung mit Jesus aufrechtzuerhalten:
1.) Die taegliche Erinnerungsfeier;  seine Worte und Taten meditieren
2.) Den woechentlichen Inkorporations-Akt als Gemeinschaft taetigen (Eucharist)
3.) Die jaehrlichen Feste und Sakramente feiern ... um zu entdecken: das Leben ist ein Fest!




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