Donnerstag, 13. Dezember 2012

Ausweitung: auf welche Stimme hoere ich ?

Wer den Mut hat zu fragen: an welchen Gott glaub' ich denn ? der ist spirituell
auf einem guten Weg, befindet sich in einem wichtigen Reifeprozess (Humanisation).
Aber die Antwort sollte auf sich warten lassen...  nimm Dir Zeit...

Wer sucht schon Alkohol im Regenwasser ? Der Suchprozess nach Gott hat so seine Eigenheiten. Wo und wie suchen? Ich empfehle Gott vorerst weder im Himmel noch in der Hoelle zu suchen sondern bei den Menschen. Beim Suchen ist es mir eine grosse Hilfe zu erfahren: Gott ist ein Wort. Da und dort vernehm' ich es, Gott ist da und dort im Gerede. Das Wort ist eingemeiselt in den Heiligen Schriften und eingeritzt in viel Papier; Gott ist besungen in vielen Liedern und gemalt in vielen Bildern. Hinweise auf Gott gibt es fuer den Beobachter unzaehlige.Gott kommt als eine grosse Traditionswelle auf uns zu...
So wird es fuer mich wichtig hinzuhoeren: was sagen sie, die Menschen, von Gott ?
Es ist jammerschade, dass "Gott" ein starkes Tabu geworden ist in unseren Gesell- schaften. Das Geheimnis Gott wird im Geheimen verhandelt, selten mehr in der
Oeffentlichkeit. Gott ist heute leider den Theologen anheimgestellt und die Religionen erheben Anspruch auf ihn. Und dennoch - es gibt keinen besseren Weg zu Gott als auf das Wort "Gott" zu hoeren. Nicht zuerst auf das Wort, das schon als Gottes-Wort deklariert ist, sondern auf das Wort "Gott" wie es bei den Menschen vorkommt.
Dieses Wort "Gott" verweist nicht auf einen Sachverhalt - denn Gott ist keine
"Sache" - darin sind sich die Menschen heute einig. Gott hat "Wort-status", er ist wort-artig. Der Ev Johannes sagt es ziemlich deutlich: Gott ist anfaenglich Wort.
Und es ist bis heute ein Weltphaenomen, dass Gott den Menschen trifft als Wort.
Die moderne Literatur wagt es auch wieder von Gott zu reden, das ist ein gutes
Zeichen und fuer Suchende eine gewichtige Anweisung. Also gut beraten ist der,
der es sich vornimmt: auf moeglichst viele Stimmen zu hoeren. Ich hab' es mir ewas angewoehnt mit AMEN zu reagieren, wenn jemand das Wort Gott aussprach.
"Gott sei dank ist die Sache gut ausgegangen" - und ich: "Amen"
Der andere: "Gott verdammt - ist das ein Durcheinander" und ich: Amen.
Dadurch wurde ich auf das Wort Gott sensibilisiert...
Die richtige Reaktion auf ein Wort ist das zuhoeren. "Hoere Israel!"
Das hat die Taufe uns mitgegeben: effeta = oeffne dein Ohr dem Wort!
Es will mir scheinen, es gibt keinen anderen Weg zum "glauben" als durch das Hoeren!

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