Ein ZWISCHEN-RUF
Es stimmt mich "erfreulich", wenn ein Mitglied der CH-Biko so pro-vokativ auftritt.
Jawohl, wir wollen "miteinander die Glut unter der Asche entdecken" (von Abt Martin Werlen / Einsiedeln 2012).
Die Kirche ein Aschenhaufen.
Wir bilden uns folgendes Gleichnis ein: die wunderbare Einsiedler-Barockkirche wird durch ein Erdbeben in Schutt und Asche zerstoert.Die modernen Feuerloescher von Zuerich und Schwyz stuermen heran... die Feuerwehrleute bergen die Verwundeten und die Toten... und wenn noch irgendwo Flammen im Schutt- und Aschenhaufen zischen, werden sie endgueltig geloescht. Wenn hier nun ein Feuerwehr-Hauptmann ermuntert, die Glut unter der Asche wieder zu entfachen, dann schuetteln alle den Kopf. Hier ist kalte Asche stummer und blinder Zeuge einstiger Herrlichkeit...
und ZU ASCHE KEHRST DU ZURUECK... ENDGUELTIG.
Die Glaubensglut.
Nach dem Nachtessen im Halbdunkel schueren wir das sterbende Feuer zusammen, sichern es ab gegen den Wind; moege die warme Asche die Glut schuetzen und erhalten durch die lange Nacht - bis morgens wir die Glut neuentfachen zum Feuer, das uns das Wasser erwaermt. Die Asche hat die Glut bewahrt - bis ein neuer Wind sanft das Feuer entfacht.
Auch die Asche ist zumindest zweideutig. Und wenn der kath. Barock zerfaellt, ist der Glaube noch keineswegs zur Glut reduziert. Die alten kath. Weltanschauungen brechen zusammen, weden zu Schutt und Asche, das ist einsichtig - dies aber nur dank dem grossen Feuer, das durch unsere Zeit weht. Das Feuer vom kosmischen Urknall hat jedem Primarschueler die Augen geoeffnet fuer den rechten Platz, der dem biblischen Schoepfungsbericht zusteht. Die Erzaehlung von der Evolution hat den juedisch-christlichen Jahwe-Gott vor dem dauernden parteiischen Eingreifen
ins Welt- und Personen-Geschehen befreit. Ein neues weihnaechtliches Gottes-
verstaendnis sieht den Menschen nicht mehr als Bettler und Suender, zerknirscht in Staub und Asche - sondern als Versuch dem Universum Sinn zu geben.
Die Biko sehe ich noch immer beschaeftigt mit der einstigen Kirchen-Restauration.
Beim Menschen aber geht es heute um den Glauben, der ist ihm zwar konstitutiv
gegeben - - - duerfte aber etwas mehr auch in der KIRCHE zum Feuer entfacht werden! - was eben frischen Wind voraussetzt.Und noch mehr: Das Feuer braucht Nahrung. Wenn aber nicht einmal die alten Hozbaenke zur Verbrennung frei gegeben werden, geschweige denn andere alte Strukturen... es fehlt das Feuer auch, weil nichts verbrannt werden darf! "Brandschutz" heisst das Geschaeft.
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