2. Eine Auf-LOESUNG.
A) Das Sakrament der Ehe und die Kirche.
Es ist angezeigt zu sehen, dass die Ehe fuer die Kirche von heute vorerst ein Sakrament ist
(seit nicht einmal tausend Jahren) / ein offizielles Heilszeichen), und gerade daher freiwillig, nicht-erzwungen - und zuletzt dann auch ein Rechtsgut. Inzwischen aber ist die Ehe das komplizierteste und fuer viele das un-begruendetste Sakrament geworden. Ein Heilszeichen ist heilsam fuer die Partner sowohl als auch fuer die weitere Oeffentlichkeit. Wenn es nicht heilend wirkt, ist es kein Zeichen (der Gnade Gottes) mehr. Weil die Ehe ein Heilszeichen (gegenseitig heilsam) ist und zugleich der Vermehrung der Menschen dient, kommt der Familie (eine kontinuierliche "leben-teilende" Personengemeinschaft) als Bedingung fuer ein positives Erwachsen-werden sehr hoher Wert und Achtung zu. Gewiss: dem Gelingen von Familie muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden (in der Kirche, im Staat, in der Wirtschaft, in der Gesellschaft).
B) Trennung von Staat + Kirche.
Im Zeitalter der Trennung von Kirche und Staat sollte heute von allen Seiten dem Staat eine ganz eigene Ehe- und Familien-Gesetsgebung zugestanden werden. Der saekulare Staat muss sich davon loesen, die kirchliche Ehelehre (wie sie in der Tradition hervorgebracht wurde) noch immer als fuer die Staatliche Gesetzgebung grundlegend anzuerkennen. Vor allem der christlich-kulturelle Anspruch, die menschliche Sexualitaet auf die Ehe ein- zuschraenken, ja die Ehe als exklusiven Hort der Sexualitaet zu definieren, ist gesell-
schaftlich abwegig geworden. Der Staat darf und soll von der Kirche und von den Religionen lernen und ihre "Weisheit" nutzen. Er muss aber (mehr und mehr) fuer alle Buerger und Einwohner aller Religionen, aller Schattierungen, eine moegliche und gerechte Ehe- und Familien-Loesung finden. Das ist im Streit der Systeme alles andere als leicht;
gilt aber heutzutage vor allem auch fuer die theokratischen Staaten. Die Kirche durfte sich vorbehalten, fuer ihre Mitglieder ein eigenes Ehe-Verstaendnis entwickelt zu haben, das ihrem Welt-Auftrag und ihrem Stifter einst irgendwie gerecht wurde. Die Kirche darf auch stolz sein, dass ihr Eheverstaendnis in vielen Kulturen Einzug fand und zur Humanisierung in der Welt viel beigetragen hat.
Die Ehe ist inzwischen so werthaltig, dass sie kulturell-gesellschaftlich eine Ausweitung erfahren hat. Sogar gleichgeschlechtliche Menschen moechten heiraten - ihr Leben so intensiv wie moeglich und gesetzlich abgesichert miteinander teilen. Es ist inzwischen weitgehend anerkannt, dass die Ehe nicht mehr zuerst ein exklusiver Hort der Sexualitaet ist sondern ein Rechtsstatus, den Lebensweg gemeinsam zu gehen. Welchen Werten die beiden Partner miteinander sich verpflichten, das ist im modernen Ehe-Betrieb weitgehend untergegangen. Anderseits zeigen die Scheidungsraten: Ehe ist fuer viele nur ein temporaerer Versuch, wenn nicht gar eine Art notduerftige Hilfskonstruktion - die meta-
physischen Hintergruende werden nicht mehr anerkannt. Ehe ist (vor allem im Staat) ein Allgemein-Gut geworden, das niemandem vorenthalten werden darf. Jene Ehe, die ihren Ursprung in der Kirche hatte, ist der Kirche nun entwachsen. Die Kirche ist aufgerufen nun weiter zu gehen...
[Die gleiche Situation hat sich im Beicht-Sakrament ergeben; es ist heute mehr als reform-
beduerftig]. Frtszg folgt
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