3.Das SAKRAMENT der LEBENS-GEMEINSCHAFT (LG)
Eine vorlaeufige Umschreibung:Christen geben sich das Sakrament der LG, wenn sie sich entscheiden ihren Lebensweg so gemeinsam wie moeglich mit- und fuereinander zu gehen - verschieden als Personen - einig, die Herausforderungen Gottes anzunehmen:
seine Gnade zu teilen und als "Brot + Wein" zu leben. Dieser Entscheid kann
und soll oeffentlich deklariert und von der Kirche gesegnet werden. Damit wird die christliche Lebens-Gemeinschaft als Heilszeichen installiert.
Dahinter stehet die biblisch-meta-physische Erkenntnis: "Wo zwei oder drei
(oder fuenf oder viele) in meinem Namen sich einen, da bin ich mitten unter ihnen."
Anmerkungen (nur im Entwurf / Gedankensplitter).
1. LG'n sind vielfaeltig variabel; grundsaetzlich aber dem Menschen wohltuend und daher segens-berechtigt. Brautpaare, Freundschaften, Work-Teams, Risikogruppen etc...
sind alle proklamations- und kirchlich segens-wuerdig, soweit sie ein kirchlich anerkanntes
Ziel, verantwortungsbewusste Strategie und kirchlich erhobene Bedingungen aufweisen.
2. Das bedeutet auch, dass es bei den LG'n verschiedene Grade der gegenseitigen Verpflichtung geben wird (die Pluralitaet der Personen- und Welt-situationen anerkennend.)
3. LG'n sind entweder terminiert oder zeitlich offen. Sie koennen auch neue Mitglieder aufnehmen oder eigene Mitglieder entlassen. Entscheidend ist der Start, wichtig ist Schritte zu wagen - das Ende unterliegt nicht unserem Urteil.
4. Wenn LG'n Kinder erziehen wollen, muesssen sie gewisse "paedagogische Bedingungen" erfuellen, um gesegnet zu werden.
5. Der Besitz- und Finanz-Haushalt ist gesetzlich zu regeln.
6. Die sexuelle Aktivitaet ist in der christlichen LG weder ds erste Ziel noch Auftrag von irgendwoher oder Bedingung "sine qua non" (wie es in der kirchlichen Ehe der Fall war).
Die Sexualitaet ist eine natuerliche Begleit-Erscheinung - fuer die meisten anregend gut
fuer einige zerstoerend. Es ist wichtig zu erkennen: Sexualitaet ist Natur, animalisch, archaisch, inkarniert, saekular. Sie darf nicht zu sehr "sanktioniert" (verheiligt) werden sondern sie bedarf der Inkulturation.
7. Sexuelle Aktivitaeten in LG'n sind der Freiwilligkeit, der Achtung, der Gewaltlosigkeit
und dem gegenseitgen Konsens unterstellt. Die Sexualitaet dient zuerst dem Gemeinwohl der LG - sie gibt ihr eine weitere Qualitaet. Es ist wichtig anzuerkennen, dass eine Sex-Hungerwelle (starvation of sex), der nicht qualitativ entgegengekommen wird, katastrophale Folgen haben wird.
8. Die biologische Fruchtbarkeit (Kinder erzeugen) ist in heterosexuellen LG'n verantwortlich erwuenscht, aber weder Bedingung noch Auftrag (cf. Diskussion betreffs Ueberbe- voelkerung). In homosexuellen LG ist Sexulitaet ebenfalls eine humane Qualitaet.
9. Die Familie und der "Stammbaum" sind eine sog. biologische Blutsgemeinschaft und als solche gerade kein "natuerlich-kirchliches Ereignis", weil die Kirche nicht Natur ist sondern sie voraussetzt. Die Familie als "Haus-Kirche" zu sehen, gar die Kirche als "Familie" zu deklarieren ist archaisch, rural und biblisch "unsachgemaess" fuer die zukuenftige Weltkultur.
10. Damit wird die Famlie nicht abgeschafft wohl aber desakralisiert / demystifiziert. Der saekulare Staat regelt sie mit der mitbestimmenden Weisheit der Zivilgesellschaft.
11. Familen aber ist es selbstverstaendlich gestattet das Sakrament der LG zu emfangen.
12. Wenn gewisse Partner es sich wuenschen: fuer ewig die LG als verbidlich anzusehen (solange bestimmte Partner leben), dann it das eine reife Lebens-Entscheidung der Partner; sie kann und soll als solche oeffentlich deklariert werden und auch den Segen der Kirche erhalten. Darin darf ein Zeichen der gegenseitigen Zustimmung von Gott+Mensch-Einheit, von Kirche+Jesus-Einheit gesehen und gelebt weden. Diese Stufe im LG-Sakrament sehen wir als erstrebenswert und segensreich fuer viele. Falls diese sakramentale LG nicht
gelingt, spricht das nicht gegen die gegenseitige Zustimmung von Gott + Mensch; das Scheitern liegt auf einer andern Ebene; auf jener der Orthopraxie.
13. Die kirchlichen Orden und Gruppierungen sind ertragreiche Vorlaeufer heutiger LG'n und ihre Regeln waeren eine Fundgrube fuer den LG-Erfolg. Die Hochzeitsfeiern und die Ordengeluebde-Ablegung (Profess) waren immer schon verwandt und basieren beide auf dem Gemeinsamkeits-Prinzip. Kirchliche LG'n koennen gesehen werden als eine zeitgemaesse Frucht des urspruenglichen Ordensgedankens: auf dem gemeinsamen Lebensweg mit-und fuereinander beten und arbeiten. Mit den LG'n wird die Ordenstradition in der Kirche zeitgemaess weitergefuehrt.
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