Samstag, 26. Dezember 2015

Inkarnation als Erloesung

Weihnachten hat in der 2000 jaehrigen Geschichte nun 2 grosse Interpretationen erlebt.
In der Nachfolge von Lukas-Ev singen viele mit Freude: uns ist ein Erloeser geboren. Der Profet aus Nazareth ist erkannt als Erloeser der Menschheit; so wird er auch heute in allen Christlichen Kirchen gefeiert. Es ist eine erfreuliche Botschaft, dass ein Erloeser der Welt gekommen ist - auch wenn wir das Resultat der Erloesung noch nicht ganz vor uns haben. Einige gar sehen keine Erloesung; andere hoffen sehr, sie sei bald erkennbar....


Anderseits hat der Joh-Ev etwas weiter angesetzt und laesst uns wissen: Das Wort Gottes ist in Jesus Fleisch (Mensch) geworden (anfaenglich, geburtlich). Wir sprechen bis heute vom Menschwerdungs-Prozess Gottes.  Die Botschaft klingt eher "unglaublich". Der bekannte, allmaechtige Jahwe-Gott ist nun inkarniert zu sehen, im Inkarnationsprozess begriffen???  "Gott im Fleisch (Godintheflesh) - wer wagt sich ans Erklaeren?

Fuer heute mag ich skizzieren:
Wir nehmen Johannes "die Stimme aus der Wueste" etwas ernst: Er verlangt "Umkehr".
[metanoia in bezug auf das Denken (Brain), Fuehlen (Heart), und Handeln (Hand)]
Erst wenn der Mensch den "turning-point" (die Umkehr-Entscheidung) erreicht hat, erst dann wird die Jesus-Gestalt von Bedeutung. Wer umkehren will, muss sich ausdenken "wohin" (gewiss nicht zurueck, aber nun in welche Richtung?). Und hier praesentiert das Christentum den JvN, den es zum Messias (Christus) erklaerte; es empfiehlt die beruehmte Nachfolge Jesu. Wer sich nach dem "turning-point" auf diesen Jesus einlaesst, der wird so seine Erfahrungen machen. Diese Erkenntnisse, Ereignisse, Erfahrungen, die nun einsetzen und gelebt werden wollen, sind erhellend (offenbarend): Die Identification Jesu mit dem (Vater) Jahwe-Gott ist irritierend; seine Ich-Aussagen sind provozierend; sein Selbstverstaendnis als "Brot und Wein fuer das Leben der Welt" ... und all das immer nur als einer unter vielen andern... sein frueher, engagierter, verstaendlicher Tod und seine Erfahrung der Gott-Verlassenheit... all das zeigt, "Gott" kann als im Kommen gesehen werden; ist im Kommen... hinein ins Humanum; heutzutage im Versuch der Billionen Jesu nachzufolgen.

Jesus ist ein Weg fuer die, die nach dem Umkehr-Entscheid einen Pfad suchen; ein Angebot, das Kommen Gottes ins Humanum zu "erleben", die Inkarnation voranzutreiben. Im Mk-Ev wird dieser Gedanke uebersetzt mit "Das Reich Gottes ist nahe" d.h. realisierbar und daher die Empfehlung: Inkarnation / Reich Gottes is projekt Nr 1 fuer die Christlichen Kirchen im Jahr 2016. 

Mittwoch, 16. Dezember 2015

Woher kommt Jesu Authoritaet ???

Dass der Prophet Jesus von Nazareth, heute der Herr Jesus Christus, seit gut 2000 Jahren eine steigende weltweite Authoritaet hat, ja sogar ist, das scheint evident. Man hoert auf IHN, ER hat das Sagen, ER herrscht wie eine Regierung, man gesteht IHM Macht zu (er sitzt zur Rechten des Vaters)...   fuer viele Pesonen (getaufte Christen) und kleinere oder groessere Organisationen (Family, Vereine, Kirchen) gilt ER irgendwie als "mass- gebend". Jedenfalls der Gute Wille ist gross; ob es gelingt - das Leben in der Nachfolge Jesu - das sei hier nicht entschieden.

Auf dem Weg nach Weihnachten taucht die FRAE auf: Woher hat Jesus seine Authoritaet ? (Mt 21.23-27). Vom Jahwe-Gott oder von den Menschen ??? Eine ganz gefaehrliche FRAGE !!!  Jesus fand einen Trick, der FRAGE auszuweichen: Der beruehmte Taeufer: Woher hat er seine Authoritaet ?  Die Gelehrten getrauten sich nicht zu antworten; sie fuehlten zuviel haeangt an der Antwort. Und so auch Jesus: Er verweigert die Antwort.

Seit langem gibt es im Menschen dieses "entweder oder". Es kommt etwas von Gott oder von Menschen. Aber es gibt auch immer wieder die Extreme: "Alles kommt von Gott" oder: "Alles kommt von den Menschen" (Gott gibt es nicht). Wer Gott zum Schoepfer von Himmel + Erde deklariert und Jesus zum alleinigen Erloeser der ganzen Menscheit, bei dem ist klar:
Alles, gar Alles; Gut + Boes, alles kommt vom Jahwe-Gott. Schwieriger wird es, wenn Gott Mensch wird. Weihnachten bringt uns die Einsicht: Jenes "entweder oder" ist nun endgueltig vorbei. "Gott + Mensch" ist eine eigenartige Einheit geworden.

Jesus hat Authoritaet weil wir IHN in Verbindung mit Gott sehen und weil wir als Personen/Menschen IHM zugestehen, dass ER das Sagen hat. "Gott + Mensch" geben IHM Authoritaet. WIE dieses "Gott + Mensch" zusammengeht - dafuer haben wir offiziell ein Beispiel, eine Demonstration im Leben Jesu - bei vielen Heiligen erahnen wir diese Einheit, aber eigentlich sind wir noch auf der Spuren-Suche. 

Wichtig ist fuer die Zukunft einzusehen, dass die FRAGE "entweder oder" falsch gestellt ist. "Gott + Mensch" sind in der Wirklichkeit unentwirrbar verwoben. Ohne den Menschen gibt es den Gedanken "Gott ist Schoepfer" gar nicht, wie es ohne Jesus im Christentum die Wirklichkeit der Inkarnation nicht gaebe.
Wir feiern die Weihnachts-Wende vom "ENTWEDER ODER" zum "UND".

Dienstag, 8. Dezember 2015

Adventliche SPRACHE - falsch buchstabiert...

Am 8. Dezember feiert die Kath. Kirche das Fest: Maria - unbefleckt - empfangen.
* Das ERSTE: Es wird als FAKTUM dargestellt, dass Maria empfangen hat: Gnade + Leben + Kreuzweg + Auferstehung + Lebensfuelle. Alles, was Gott zu geben hat, hat sie empfangen: Gott als kreativ-zeugende Gnade, Gott als Kind in ihrem Schoss und in ihren Haenden, Gott als Geist der Annahme, des Beitrags und der Vollendung.
* Das ZWEITE: Aufgrund der Empfaengnis, also weil sie tatsaechlich empfangen hat, geraet sie in Erwartung; sie wundert sich sogar "wie und was da noch rauskommt".
Erwartung: Ich warte auf das Ergebnis und wundere mich, wie es aussehen wird.
Erwartung ist das Dazwischen, zwischen Empfangen und Ergebnis, zwischen Anfang und Ende. Aber Erwartung ist noch mehr: Erwartung ist auch mein Beitrag zum Herauskommen;

das Wie und Was des Ergebnisses ist teilweise erwartungsbedingt. 
* Das DRITTE: Die Empfaengnis ist "unbefleckt", wenn das Empfangene wirklich total angenommen wird. Wenn ich dazu stehe, dass ich empfangen habe; die Empfaengnis gilt dann als Faktum und wird bewusst akzeptiert - genau so wird der Weg zum Ergebnis, mein Beitrag, und das Ergebnis selbst implizit schon angenommen.
Kompliziert: Wir feiern die ganzheitliche Akzeptanz des Gegebenseins der Gabe. 
Aber wer weiss das schon? Katholiken werden eindimensional flach.


Vor allem in der Kath. Kirche - so scheint es mir - haben wir uns auf eine ungesunde allesbeherrschende SPRACHE der Erwartung verlagert. Wir erwarten das ganze Kirchenjahr hindurch, dass der Herr Jesus kommt (maranatha) und seine herrliche Herrschaft unter uns nun deutlich spuerbar antritt. Weihnachten, dass er gekommen ist, wird nicht akzeptiert. Wir erwarten die Auferstehung und immer mehr die Fuelle des Lebens; dass Gott allen alles gegeben hat, wird nicht akzeptiert. Deshalb sind (fast) alle unsere Gebete "BITTEN", weil wir scheinbar viel erwarten, mit der Voraussetzung, "es ist noch nicht geben"! Wir erwarten, dass Gott deutlich mehr tut... Die Erwartung wird beruehmt: Regierungen rufen zu Gebets-BITT-Tagen (und die Kirche macht mit); der Papst betet / bittet mit Politikern; Trockenheit fuehrt zu Gebets-Stuermen fuer Regen etc... Der Heilige Geist wird bestuermt, er moege doch kommen; dass er ausgeschuettet wurde, wird nicht akzeptiert.  Das Rauschen der Bittgebete in unseren persoenlichen und kosmischen Not- und Normal-Situationen, privat und oeffentlich, wird weithin hoerbar; manchmal wie ein ohrenbetaeubendes Gekreisch manchmal wie ein stilles Seufzen. Es scheint, wir alle sind "in Erwartung"; stimmt aber nicht, weil wir das Empfangen-haben nicht akzeptieren; leider realisieren wir es nicht; der Kosmos seufzt in den Wehen, aber das ist doch nicht alles. 

Woher kommt diese exklusive Totalitaet der unendlich falschen Erwartungs-Haltung
in unserem kirchlichen und dann privaten Beten / Bitten ???
A) Von der Sehnsucht nach Erfuellung.  B) Vom Unglauben an die Empfaengnis.

C) Und daher zusammen: Vom Selbstverstaendnis als Bettler.

Wenn wir es genau nehmen und recht sehen, dann gilt: Mitten in der Sehnsucht nach Erfuellung gibt es momente wo die Sehnsucht durch Empfangen anfaenglich erfuellt wird. Immer und immer wieder, ganz natuerlich...  Es geschieht eine Erfuellung und der Mensch entdeckt: "Ich bin in Erwartung".  Die ERWARTUNG ist die FOLGE einer Sehnsuchts-Erfuellung. Erst eine Anfangs-Erfuellung bringt uns in gerechtfertigte, bescheidene, gute Erwartung. Ohne Anfangs-Erfuellung (Empfaengnis) wirkt die "Erwartung" inszeniert, falsch, ungedeckt, ungesund, hemmunglos, hoffnungslos; die Ueberschwemmung der frommen Erwartung basiert auf der Annahme, dass das Empfangen nicht stattgefunden hat. Wir meinen bis heute: (Maria und) wir alle haetten nicht richtig wirklich empfangen...  Nur wer das Faktum  "empfangen zu haben" realisiert, wird reagieren: verwerfend oder akzeptierend.
Wir verweigern uns als "begabt" zu verstehen und verfallen daher ins Betteln. 


* Katholisch heisst zuerst: Gott hat allen alles gegeben. Alle haben alles empfangen.
* Katholisch heisst dann: Akzeptiere die natuerliche und transnatuerliche Empfaengnis; bringe sie ins Bewusstsein und reagiere. Empfinde dich nun als "in Erwartung".
Leiste deinen Beitrag zum Ergebnis. Das ist deine Berufung und dein Selbstverstaendnis: dich als Beitrag-Leistenden zu sehen (wo und wie ist zweitrangig).  Auf dich kommt es an, wie die Gabe in der Welt in Erscheinung tritt. 
* Katholisch heisst dann auch: Empfinde deine Empfaengnis ganzheitlich. Oder: Alles ist empfangen - empfangen ist alles. Oder: wer nicht empfaengt hat nicht empfangen.
Es ist schade, dass wir das Fest "Maria Immaculata" nicht mehr verstehen (oder nur biologisch) und daher auch nicht mehr feiern koennen. 







Donnerstag, 3. Dezember 2015

Weihnachten als FEST der Inkarnation

Schon der alttestamentliche theistische Jahwe-Gott war ein "Gott fuer uns" (zugunsten seines Volkes Jsrael". Es ist die Erkenntnis des Moses im Brennenden Dornbusch und auf dem Sinai, der Proklamation der Ueberlebensregeln in der Wueste.
Nun singen wir (seit einigen Jahren) "Oh komm, oh komm Emmanuel".

Das heisst: wir rufen nach einem "Gott mit uns".
Der heute durchschnittlich, kirchliche Christ wuenscht sich einen "Gott fuer + mit uns".

Das ist eine vertrauensvolle Basis: Gott ist erwuenscht (denn ER ist fuer + mit uns).
Was uns nun ansteht, ist die Entdeckung, das Erkennen der Konsequenzen eines solchen Wunsches. Denn es besteht der "Ver-dacht", dass unser Wunsch Wirklichkeit wurde.
An Weihnachten werden einige Christen proklamieren: "Gott ist Mensch geworden".
Seither kennen wir den "Deus incarnatus". Eine solche provokative Proklamation ist eigenartig in der Weltgeschichte - sie ist christlich. Dass die alten Goetter oft "menschlich" erschienen, koennte als Vorahnung dessen, was das Christentum ernst nimmt, verstanden werden: Die Menschwerdung Gottes. Und Kurt Marti empfiehlt es ethisch bis heute auch uns: "mach es wie Gott - werde Mensch".


Die MENSCH-WERDUNG Gottes.
Dieses Faktum hat fuer Glaeubige 2 Seiten: Ganz religioes Fromme werden vordringen zur Frage, was bedeutet Menschwerdung fuer Gott selber. Auf dieses neugierige Vordringen moechte ich verzichten. Wir haben das Geheimnis Gott schon zuviel mit unseren anthropo- morphen Vorstellungen belastet.
Ich moechte eher der Frage nachgehen: was bedeutet die Botschaft von der Mensch-Werdung Gottes fuer uns Christen - und zwar im Jahr 2016 etc.

Darf ich dem Ailly sagen: Gott gibt es nicht mehr irgendwo im Himmel sondern - wenn schon - dann zwischen uns? Wenn schon eine Lokation Gottes gefragt ist, dann jene von DAZWISCHEN. Und wem die Zeit wichtig wird, dann ergibt sich Gott wie einen Funken, wenn uns "Liebe" gelingt.
Damit waere theoretisch die Vorstellung vom theistisch-patriarchalen Jahwe-Gott abgesetzt zugunsten der Vorstellung von Gott als "Einheits- + Liebes- EREIGNIS".
Diese neue Vorstellung Gottes ist nicht weniger anthropomorph als die alte Vorstellung;

aber sie entspricht eher den Menschen unserer Zeit (meine Ich) und sie ist "heilsamer".
Dass die heutige Kirche dieser Sicht nicht geneigt ist sondern in der alten Sicht verharrt, 

(cf. Sprache, Liturgie etc...) bedaure ich sehr. Es gibt in der Kirche keine offizielle Instanz, die beauftragt ist, dieser Frage nach einer zeitgemaessen Gottes-Vorstellung nachzugehen 



Mittwoch, 18. November 2015

Eine Stellungsnahme zum Wissen ueber Gott

Vielleicht haben es einige Blog-Besucher wirklich gespuert, wie ich beim letzten Blog
(Vic 151112) "Heute: Gott denkt - der Mensch lenkt" recht zynisch geworden bin.

Im Ernst: Es geht nicht mehr darum, herauszufinden  "Was und wie Gott lenkt und denkt".
Die biblische Offenbarung von der Schoepfung bis und mit Jesus Christus der Vollender
bringt zeitgeschichtlich genug humanes Resultat betreffs "was und wie Gott lenkt und denkt" und kommt zum Schluss: das Gottesreich ist nahe und die Gnade mit allen Heiligen 
(Apo 22.20-21).

Daher: Die Administration vom "Geheimnis Gott" (alle Religionen) muss sich zurueckziehen
vom Wissen ueber Gott - es wurde zu anthropomorph, zu philosophisch und zu oft miss-
braucht. Die Administration Gottes (gen.obj) muss heute deutlich sagen:

1. Wir wissen NICHTS ueber das Geheimnis Gott.

2. Unser NICHTWISSEN wurde in einem langen Suchprozess - mit vielen Irrwegen - 
dahingefuehrt, dass wir heute zu sagen wagen:  a) Gott ist inkarniert
                                                                      b) Gott tut dem Menschen grundsaetzlich gut.

3. Wir haben uns entschieden, dass Jesus und die Heiligen (die christlichen und die nicht-
christlichen) den fuer die Menschen besten Lebensstil praktizierten.

4. Darum verzichten wir bewusst auf das Wissen ueber Gott und uebersetzen die Praxis Jesu und der Heiligen in unsere Lebenssituation.

5. Wir hoffen, dass die Kath. Kirche in diesem Sinne METANOIA faehig ist, sich bekehrt und zukuenftig am Aufbau des Neuen Himmels und der Neuen Erde sich voll engagiert.

6. Wir wissen auch nicht, was uns beim Aufbau alles noch passiert und wohin das Ganze noch fuehrt. Aber wir glauben, dass der Einsatz fuer Einheit und Liebe auf dem Kreuzweg 
in die Fuelle des Lebens die menschlichste Strategie ist. 

Es ist einsichtig, dass im Neu-Aufbau die bestimmenden Horizont-Maechte: Natur + Kultur,
Politik + Wirtschaft, Gesellschaft + Christentum im Evolutionsfluss durcheinander geruettelt werden. Darum muss jeder irdische Lenker (wie Pilatus) fragen: Bist Du ein Katholik
also einer, der in seinem Aufbau-Suchprozess das GANZE und ALLE im Blick hat oder bist Du ein verkappter Religionist, der sich mit dem theistischen Gott identifiziert, weil er sich 
einbildet Gott zu kennen.

Mittwoch, 11. November 2015

Heute: "Gott denkt - der Mensch lenkt"

Wir sind heute froh und etwas stolz um unser wenn auch menschlich bedingtes Denken...
das fuehrt uns weit...  im Guten wie im Boesen...  und gibt uns eine Art von Mitsprache in
der evolutionaeren Entwicklung. Denken ist unsere Auszeichnung. Und wenn es christlich ist und wir ihm folgen, umsobesser.


Gleichzeitig sind wir in der Moderne in die Situation geschlittelt, dass wir auch immer mehr Entscheidungen faellen muessen, allein oder mit andern. Entscheidungsschwaeche steht 
uns heute nicht gut an. Das Leben besteht schliesslich aus Entscheidungen.

Einst waren wir froh und getroestet, dass Gott letztlich alles lenkt (auch wenn wir es nicht verstanden, wie er wohin lenkt). Heutzutage gilt die Ansicht, der Mensch selbst muesse Verantwortung uebernehmen und das heisst: entscheiden, lenken - sich selbst und andere,
die Enwicklung und die Welt. Gott hat alles in unsere Haende uebergeben.

Da sind wir dann froh, dass wir glauben koennen, dass Gott sich bei der Schoepfung wohl etwas gedacht hat. Die Gedanken Gottes sind uns gewiss und wenn wir sie lesen, ergruenden koennten, waere es fuer alle ein Gewinn. Und so kam es dann: Gottes Denken wurde geoffenbart; sei es in der Kosmos-Eigenart, sei es in den Geschichtsspruengen, sei 
es in den Worten der Propheten, sei es in den Taten Jesu (sagt die Kirche als die begnadete Empfaengerin und Hueterin der Offenbarung). Dass Gott denkt, scheint ja gut; dass er es offenbart ist vielen etwas zuviel des Guten. Trotzdem fuehlen wir uns heute gut: wir kennen das Denken Gottes und haben die Chance es in unserem Lenken und Entscheiden als Richtschnur zu verwenden.

Die Wende vom alten "Der Mensch denkt - Gott lenkt" zum modernen "Gott denkt - der Mensch lenkt" scheint erfrischend. Mit dem geoffenbart-denkenden Gott im Hintergrund
koennen wir entscheiden, seine Gedanken, Plaene, Wuensche auszufuehren - was fuer ein Angebot - und wir versichern uns, dann geht alles gut. Denke wie Gott - und die Welt ist gerettet (und gottseidank haben wir jemanden der uns sagt, was Gott denkt).

Wenn wir guten Christen dann die Mehrheit haben, koennen wir sogar dieses Angebot demokratisch realisieren. Daher ist Evangelisation ziemlich wichtig. Sie zeigt uns was 
Gott denkt und ermuntert uns es in die Tat umzusetzen - was zur Erloesung fuehrt. 

Mittwoch, 4. November 2015

Family - Synod 2015 is over... "erbaermlich"

Auch im Blick auf die vergangene Familien-Synode 2015 kann man argumentieren:
"Der Mensch denkt - Gott lenkt". Das heisst: die Mitras haben viel gedacht, vor allem: 

wie kann man die alte Lehre behalten; moderne Neuerungen verhindern: (Gottes Wort ist
ja wie ein Fels). Die Mitra denkt nun: fuer das 21. Jhh ist etwas mehr Gunst, Gnade, Barmherzigkeit von oben herab wohl angezeigt, denn die Zeiten sind wahrhaft schwierig.
Und der Jahwe-Glaeubige glaubt Gott lenkt und so ist der Glaeubige bereit, das Resultat der Synode als "Wille Gottes" zu sehen. Das ist in der Kath. Kirche erlaubt. Aber bitte mit etwas Vorsicht... Es koennte ja auch sein, dass die Mehrheit der Hirten-Stab-Traeger den Willen Gottes verpasst! Es waere nicht das erstemal. Ob Gott die Welt auf die Art lenkt, wie der Mensch es denkt - das darf man in Frage stellen. Was sind denn die Kriterien um zu ermessen, ob die Synode den Willen Gottes erkannt hat ???


Wir aber sind froh, dass die vielen prominenten Mitra-Traeger einen je persoenlichen
Lernprozess mitgemacht haben und nun gewiss bestaerkt wurden in der Bedeutung der Mitra, des Hirten-Stabs und des Bischofs-Rings. In der Sache selber scheint das Resultat "mehr als erbaermlich" - ausser Spesen nichts gewesen. Es wurde keine neue Ehe-Theologie aufgearbeitet und die Familie wurde nicht neu geortet. Es wird zwar etwas mehr Barmherzigkeit regnen... aber der Segen ist nicht geoeffnet fuer andere Lebens-Gemeinschaften, nicht zugestanden fuer den Eucharistie-Empfang von Wieder-Verheirateten oder von oekumenischen Partnern. Der grosse Vorteil dieser "nichts-

sagenden Synode" ist es, dass die wenigen Betroffenen nun wissen: da ist kein gruenes Licht. Katholiken muessen nun mehr denn je lernen, eigene Entscheidungen zu faellen
und die Folgen in Kauf zu nehmen. Auf den Hirten-Stab ist kein Verlass.
Mir scheint, die Synode ist weit unter dem Niveau des Konzils (1962-1965) geblieben.

Attention please: Wer als Katholik einen "single-Entscheid" faellt, ohne Konsultation sei es mit guten Freunden oder mit seinem Priester (geistlicher Begleiter), der darf sich sagen: mein Entscheid ist gar egozentrisch. Man sollte auch als glaeubiger Katholik nicht ver- gessen: Gott ist nicht Dein Gewissen, Gott ist nicht Deine Vorstellung, Gott ist nicht Dein Wille...  Gott ist in der Beziehung! Gott ist im Gespraech...

Und fuer Pfarrei-Priester gilt noch mehr: auf die Leute zugehen, mit ihnen eine heilsame Loesung finden und zugestehen: solche Entscheide sind ein Reifeprozess.
Und welche Synoden-Fruechte wird uns Papst Francis noch schenken ???



Sonntag, 25. Oktober 2015

Der Mensch denkt - Gott lenkt (04)

Bem 01) Gibt es ein besseres Bild ueber die Situation der Menschheit und den Auftrag der Kirche in ihr als jenes von Bar-Timaeus (Mk 10.46...) ???

Bem 02) Wer die Synode 15 in den Blick nimmt, der sieht nicht den schlafenden Jesus im Kirchenschiff...  er sieht nur ein veraltetes Steuersystem, den Wogen nicht gewachsen...

Die religioese Volksweisheit, das Dogma: "der Mensch denkt - Gott lenkt" ist im integrativen Denken nicht ausgeloescht. Der Mensch wird zum ehrlichen, verantwortungsvollen Denken und Lenken gerufen und die Menscheit wagt zu denken, dass in ihrem Denken grundsaetzlich Gottes Denken und Lenken fragmentaisch aufscheint, aufblitzt, funkelt (wenigstens als Emergenz) also inkarniert. Das Jesus Wort: Der Vater und ich sind eins, ist nicht nur moralisch zu verstehen; es geht viel tiefer: Die intensivste All-Einheit von Gott und Mensch ist angesagt.

4. ZUKUNFT
Im zukuenftig integrativen Denken uebernimmt der Mensch die Verantwortung sowohl fuer das Weltdenken und Weltlenken als auch fuer das Gott-denken und Gott-lenken. Der Mensch weiss, dass er er-denkt, was er dann dem Herrgott als dessen Denken in die Schuhe schiebt. Schon oft haben Menschen ihr Denken als Gottes Denken ausgegeben.
cf. die vielen Propheten !!! Es geht darum, diesen Denk-Mechanismus zu durchschauen und (irgendwie) in den Griff  zu bekommen Die Menschen werden sich immer mehr bewusst, dass die Gabe des Bewusstseins und dessen Handhabung wichtiger wird, als die technische Entwicklung, der sie momentan anheimgefallen sind. Hier koennte die Geschichte der Bewusstseins-Entwicklung in der Menscheit bedeutungsvoll werden. 

Das Synoden-Ereignis 15 ist ein typisches Spiegelbild unserer Situation. Hoch religioes fromme Maenner (meistens Mitra-beschuetzt und Mitra-bedeckt) denken. Sie sind hoch motiviert, kennen Schrift und Tradition auf ihre Art, halten sich fuer verantwortungs- bewusst... all ihr fragmentarisches Denken, oft gar beschraenkt und relativ, ist in der Tat
jenes konstruierte Denken Gottes, an das sie zu glauben lernten als Das Denken Gottes
als ein eigenes goettliches Denksubjekt (Sie durchschauen nicht das Konstruieren). Die Vaeter denken und sagen: Gott will es so haben... und meinen Gott wird es dann als eigenes Subjekt schon richten; ER wird barmherzig walten... 
Sie gestehen ihm ein eigenes Wirksubjekt zu und vertrauen darauf. Die Synode aber ist theologisch nicht NICHTS... sie ist "Gott lenkt... (die Familien)". Wie schon einst:
Es hat uns und dem Heiligen Geist gefallen, dass...

[Ob das Aussage-System, die Synode mit vielen vielen alten Mitra's und alten in der Religion verwurzelten Maennern und von Rom finanzierten Stuehlen - faehig ist, zeitgemaesse Aussagen zu machen, dieses System wird nicht hinterfragt; im Gegenteil
als modern ausgegeben, zeitgemaess.]
Aber Gott hat eben schon immer kulturbedingt gesprochen. Er spricht armselig-menschlich... die Tragoedie ist, dass wir im DAMALS sitzen geblieben sind (dualistisch) und die Subjekt-Integration zwischen Gott und Mensch nicht zu denken wagen, geschweige denn zu ueberdenken.

Es offenbart sich hier ein bekanntes pastorales Problem, das wir von "der Bibel in der Predigt" her kennen. Der Pfarrer weiss, dass die Jungfrau Maria nicht medizin-biologisch begutachtet wurde. Jhre "Jungfraeulichkeit" ist nicht reduktionistisch - im Gegenteil: human -offen: Gott in Gabriel fraegt, ob der Mensch mitmacht und Gott einst ganz Mensch werden koennte (Subjekt-Identitaet). Und Maria - zwar erschrocken aber nicht vergewaltigt - antwortet JA (nur so, in der Subjekt-Identitaet, gibt's Erloesung und Heil und Lebensfuelle). 
Aber inzwischen stirbt der Glaube des einst Frommen, weil er medizin-biologisch nicht ueber die Runde kommt. Er meint, der Pfarrer meine es auch biologisch...

Das Thema der Inkarnation wird uns nicht in Ruhe lassen...   spaeter wieder ein Versuch.


Dienstag, 20. Oktober 2015

Der Mensch denkt - Gott lenkt (03)

Bem 01) Am 20.10.15 / 03h - 05h hat's in Orjiwarongo geregnet !!!   Alleluja
Bem 02) Als der Glaeubige ueber den Glauben stolperte sagte Gott: "sorry".
        Der Glaeubige gab zurueck: "Keine Entschuldigung; bist Du doch die Grundursache".
Bem 03) Unser Papst vereinfacht Vieles:
         zB. Die Vernichtung der Abtreibungs-Suende (durch erleichterte Vergebung)
         zB. Die Vernichtung der Ehe (durch einen einfacheren Ehe-Nichtigkeitsprozess)
         zB. Die Vernichtung des veterinaerbiologischen Dogmas (Sex = Fortpflanzung)


3. heute NEU
Doch, das Dogma vom lenkenden Herrgott koennte heute auch anders, neu gedacht werden: Wenn der Herrgott schon lenkt, dann tut er das nicht mehr unabhaengig vom menschlichen Denken sondern Er denkt im Denken des Menschen das Lenken. Gott ist auch im Denken (Brain / Fleisch) inkarniert. Der Herrgot denkt und lenkt durch das Denken und Lenken des Menschen (Genitivus subjektivus!!!). Der Mensch denkt und lenkt und gerade darin kann und darf die Lenk-Macht Gottes gesehen werden. Gott im Menschen oder : Gott hat (zum denken und zum lenken) kein eigenes Hirn und keine eigenen Haende, es sei denn unsere. Aber eben nicht absolutistisch, nicht diktatorisch, nicht allmaechtig und allwissend sondern eben "inkarniert" und das heisst: aufgesplittert, wie spruehende Funken, fragmentiert. Dafuer waere Jesus ein sehr viel sagendes Beispiel. 
Heute wechseln wir vom dualistischen Mensch-Gott denken (2 je eigene Subjekte) zum integrativen Mensch-Gott denken (Gerade dazu war zB die grosse Heilige Theresa von Avila  vor 500 Jahren noch nicht faehig! und die meisten Heiligen bis heute ebenfalls...): Das Subjekt Gott ist im Menschen nicht nur zuhause sondern im Menschen aufgehoben; besser: in den Menschen hineinverdunstet (wie der Tautropfen in die Tagesluft): in sein Ahnen, Empfinden, Sehen- und Hoerendes-Denken, Fuehlen, Reden und Tun. Jesus koennte gesehen werden als ein wichtigster Meilenstein, ein Durchbruch des integrierten Denkens: Am aus-gebildeten Phaenomen Jesus wird erkannt, gezeigt, offenbart, wie der einst lenkende Gott "beginnt" (immer im Hier + Jetzt) oeffentlich menschlich zu denken und zu lenken....

Ja, der Mensch denkt (fragmentiert) und denkend ahnt er, dass ein geheimer Gott ihn herausfordert den inkarnierten Herrgott (fragmentiert) zu denken und dass alle Menschen miteinander das "hier + jetzt - Denken Gottes" zu repraesentieren haben; es zum 
 Vorschein bringen moegen, es zur Wirklichkeit werden-lassen duerfen. 

Freitag, 16. Oktober 2015

Der Mensch denkt - Gott lenkt. (02)

Bem 01) Hat sich die Family-Synod in Luft aufgeloest ???
Bem 02) Mrs. Simone Curau, vielen Dank fuer den Hinweis  www.feinschwarz.net
               ein neuer  theologischer Blog / Ich werd' darin stoebern geh'n.

Bem 03) In meinem schattigen Buero ist jetzt um 17h noch immer 31 grad.

Diese wunderbare religioese Volksweisheit hat uns eingetrichtert denkend zu glauben:
Hier der Mensch der denkt (und eben auch beim Glauben denken soll !!! mehr denn je !!!
)
Dort der Herrgott, der (wie fromm geacht) lenkt. Wie weit die beiden aktiven Subjekte 
(der denkende Mensch und der lenkende Gott) manchmal voneinander entfernt sind oder sich annaehern, gleicht der Umlaufbahn der Erde um die Sonne, was uns die Jahreszeiten bescheert. Gott ist wie die Sonne, wir Menschen wie die Erde; eben irdisch. Diese alte dualistische Vorstellung: Hier der kleine Mensch, total abhaengig, ein Bettler geworden, zwischenhindurch mal klar denkend, dort der grosse Gott, der Geber aller Gaben, der Lenker aller Wege - geht nun bankrott.
Wie kommt es zu einer NEUEN ERDE und einem NEUEN HIMMEL ? Was ja im Christentum auf dem Programm steht und der Herrgott auch selber sagt: siehe ich mache alles neu...



2. HEUTE.
Der lenkende Herrgott hat in Jesus am Kreuz sein Versagen demonstriert, trotz der apostolischen Theorien, die diesen Kreuzestod und IHN als Lenker zu rechtfertigen suchen. Inzwischen hat "der lenkende Herrgott" einen andern Weg gefunden, Verstaendnis zu erlangen. Der denkende Glaeubige kam angesichts der Jesus-Erfahrung auf die Idee der INKARNATION.

Das Christentum hat schon recht frueh in seiner denkenden Reflexion das Phaenomen der Inkarnation aufgegriffen. Schon der Ev-Mk 1.1 nennt Jesus: einen Sohn Gottes; schon die Mt-Epiphanie-Erzaehlung (2.1-12) stimmt inkarnatorisch; die Lk-Kindheitsgeschichte 1 + 2
tendieren darauf, was dann Johannes wagt deutlich zu sagen: Das Wort ist Fleisch geworden...  volkstuemlicher: Der Herrgott ist Mensch geworden.
Und nun durchzieht die Kirchengeschichte die denkende Suche nach dem Inkarnations-Verstaednis. Wie geht die Inkarnation? Ist der Herrgott in seiner Schoepfung, im Kosmos immer schon inkarniert? Oder relativ spaet erst seit Jesus Christus? Als das humane Bewusstsein sich entwickelte, daemmerte es dann beim Menschen ahnungshaft: dass da ein Gott schwebt?(Geheimnisvolle Kraefte zu Hauf, irgendwo oder dahinter oder jenseits oder inseits oder...) Und siehe da: Die Denkfaehigkeit hat sich dieses Phaenomens "Gott" angenommen: Religionen entstanden; der Mensch hat sich Gott ausgedacht, reichlich ausgeschmueckt: grossartig und in allen Kulturen verschieden. Nicht nur die Idee "Gott" wurde gedacht und ausgemalt und projeziert sondern auch "Gott an und fuer sich": Gott das "absolute Sein". Und spaeter wurde IHM zugestanden, dass ER sich offenbart, weil man vergass dass der Mensch IHN definierte.
Und als die von Jesus angestachelte Frage auftauchte: wie ist denn das absolute Sein inkarniert, gab's drei Antworten: a) Alles ist Gott (pantheistisch); b) Gott der Vater, Gott als Heiliger Gesit und Gott in Jesus c) Gott ist in allem und alles ist in Gott (pan-en-theistisch /
was schon Paulus angedeutet hat). Die Dreifaltigkeit Gottes wurde zum Kompromiss: Gott das Absolute, der Heilge Geist sein Wirken,und Jesus seine Inkarnation.
Aber die philosophische Frage: muss der Hergott seinsmaessig als eigenes Subjekt neben dem Subjekt Mensch oder Kosmos gesehen werden, musste seit je eindeutig mit Ja beantwortet werden. Es ist noch kaum moeglich zu denken, dass Gott sich total in Seine Schoepfung hineinverloren hat, hinein-verdunstet ist. Totale Inkarnation. Volkstuemlich ist Gott ein Drittel Mensch geworden, ein Drittel Vater-Gott und ein Drittel Wehender Geist.
Eine totale Inkarnation Gottes zu glauben und zu denken - das ist noch fuer viele Christen zuviel verlangt. Das geht theologisch theoretisch noch nicht und schon gar nicht pastoral-theologisch praktisch. Da schwimmen wir noch im "DAMALS".                       Fstg folgt



Sonntag, 11. Oktober 2015

Der Mensch denkt - Gott lenkt,

Bemerkung 01) Sorry! Seit der Eroeffnung der Family-Synod 2015 hab' ich diesbezueglich NICHTS mehr gehoert. Bin ich zuweit weg? Hat der Vatikan eine Info-Sperre verhaengt? Ist die Irrelevanz der Synode 15 angezeigt?

Bemerkung 02) Seit Paulus ueber Luther bis Papst Francis haben wir im Christentum die theologische Gottes-Auffassung vom christlich-theistisch-trinitarischen Gott als Haupt- stroemung. Dann gab es ein theologisches Erdbeben [Lissabon 1655 - Nietzsche ca. 1888 - Paul Tillich 1965] und seither gibt es eine starke Stoemung, die fraegt: Welchen Gott beten wir denn nun an? Natuerlich den Einen? Dabei durchzieht die Botschaft von der Inkarnation Gottes die christliche Theologie wie ein roter-brennender Faden. Heute ist 

die Frage: wie gehen der theistische Gott und der inkarnierte Gott zusammen?
THEOLOGIE: "Sprechen ueber Gott". Meta-THEOLOGIE: "Ueber welchen Gott?"


Woher nur erhielt ich diese religioese Volksweisheit und zwar so, dass sie mir bis ins Mark floss...  Wahrscheinlich von meinem Elternhaus und dann von der religioes katholischen Urner-Umgebung bestaetigt. Alle glaubten so. Auch dann im Gymi, im 
Semi und dann auch in der kirchlichen Pastoral... bis heute !
Zugut kam mir, dass ich schon von frueher Kindheit an den Herrgott eher als gut, liebevoll kennenlernte. Natuerlich konnte er boese sein, strafen, sich raechen - aber so sagten sie: das sei nicht sein Grundzug. Grundsaetzlich liebt der Herrgott die Menschen,er hat ja auch einen Erloeser geschickt, den Heiligen Geist  ausgegossen, die Beichte zugelassen, sich ein Volk auserwaehlt, und heute: Gott ist barmherzig etc...
Aber wenn die Menschen nicht mitmachen wollen - soll man sie etwa zum Guten zwingen? Natuerlich wurde der Herrgott auch erzieherisch eingesetzt: wenn... dann! Wenn du nicht gehorchst straft er dich (im schlimmsten Fall mit der Hoelle), wenn du gehorchst belohnt er dich (im besten Fall mit dem Himmel). Dieser aktive liebevolle Gott lenkt (auf allen Seinen unerforschlichen Wegen).

1. DAMALS.
Dieses religioese Dogma war ein wirklicher TROST. Wenn etwas schief ging: Gott wird es lenken; und seine Allmacht lenkt alles zum Guten. Nicht nur in meinem Leben sondern auch im Volk, in der Kirche gar und auch in der Welt. Er lenkt die Sterne und die Atome. So kann man gut schlafen: Schreckliches ist passiert, Unheil droht, keine Loesung in Sicht - aber "schlussendlich" Gott wird alles zum Guten lenken, wenn nicht jetzt, dann am Juengsten Tag (spaetestens nach 4.5 Milliarden Jahren, wenn unser Sonnensystem kollabiert). So ein vertauensvolles Nachtgebet ist Gold wert, psychisch und physisch!

Das Dogma vom lenkenden Gott war immer auch eine DEMUTS-Erziehung. Wenn etwas nicht nach meinen oder unseren Plaenen ging, unser Denken hatte versagt. Gott ist eben goesser als unser Denken (sogar dann, wenn wir IHN denken !!!). Unser Denken ist fragmentiert, halb-dunkel, ego-besessen, veraltet, kurzsichtig (d.h. "bedingt") ...
Denken ist schon recht, aber recht denken, das koennen wir Menschen noch nicht. Dazu braucht es Uebersicht und mehr... Der Herrgott weiss alles; wir aber haben nur kulturell-ich-bezogenes Teilwissen, und manchmal sind wir denkmuede, wenn nicht gar denkfaul. Wir geben zu: unser Denken ist 
fragmentarisch und einem starken Regulativ unterworfen; wir werden demuetig und freuen uns, dass der Herrgott lenkt (dadurch ist unsere Schwaeche kompensiert).

Der Glaube an den lenkenden Herrgott wirkte oft auch als MAHNUNG: Sei vorsichtig in deinem denkenden Urteil. Dein sinnen-verhaftetes Denken ist vielen Taeuschungen ausgesetzt. Denken ist nicht alles: es gibt auch das Erahnen, Empfinden, Erfuehlen, 
das risikobehaftete Wagen. Und entdecke: wie verschieden wir Menschen denken...  und manchmal sturrsinnig recht behalten wollen oder wir stellen oft fest: unser Denken ist krankhaft. Der Mensch denkt... und wieviel Unheil hat er dadurch angerichtet, teils ohne es zu merken; Gottseidank auch viel Grosses geleistet. Es ist wahrlich ein Fortschritt, dass wir think-thanks haben, wo Menschen gemeinsam denken - aber: es bleibt dabei: unser Denken ist reduziert - Gottseidank: Gott lenkt. Und dieses Denken, dass Gott lenkt, erlaubt es uns auch persoenlich und kirchlich unsere "Lenk-Wuensche" ihm demuetig vorzutragen.

Eine alte religioese Volks-Weisheit - fast wie ein Dogma - spendet TROST, erzieht zu DEMUT und MAHNT zu Gott-Vertrauen - bis zum heutigen Tag 2015.




Mittwoch, 7. Oktober 2015

Ein verpasster SKANDAL: 600 + 22 + 1

Der beruehmte CH-Journalist Fr. Walter Ludin hat in der SKZ 37 / 2015 den Ordenstag der
VOS (Vereinigung der hoeheren Ordensobern der CH) informativ beschrieben. Der Kardinal Joao (Vatikan-Chef aller Orden: 1 Million Leute, 3000 Gruppen) kam auf Besuch. 600 Ordens-Leute (eine unerhoehrte Konzentration von "Gott-geweihtem Leben") erlebten einen
eindruecklichen Tag...  und niemand protestierte. WARUM ???

A) In freier Rede wuerdigte der Kardinal die Orden und Bewegungen als Zeichen von 
"Gott- geweihtem Leben" und er sah sie als Ergaenzungen und nicht als Konkurrenz; 
er gab Ermutigung (trotz jaehrlich 3000 Austritten).
Meine FRAGE: Warum gehoeren die sakramentalen Familien nicht dazu? - die fuehren eben offiziell kein "Gott-geweihtes Leben"!? cf. ANFRAGE an die Synode 2015: Sakrament der Lebensgemeinschaften in Blog www.vic-hs-leu.blogspot.com 
Die Communitaet Don Camillo (eine reformierte Familiengemeinschaft) wurde als Vorbild vorgestellt - es gibt sie bereits, die Gott-geweihten LG's.

B) Der Kardinal warnte vor dem Kapitalismus-Virus... Bankkonto oder goettliche Vorsehung.
Meine FRAGE: Muss das als Gegensatz gesehen werden? cf. "Das Geluebde des universalen gewinnbringenden Teilens" statt ARMUT im Blog: Vic: "Gott-geweihtes Leben in Frage gestellt".

C) Der Kardinal verteidigte die kontemplative "Klausur" (Aus- oder Abgrenzung).
Meine FRAGE: Wenn Gott wirklich in den realen Menschen begegnet und nicht in der frommen Einbildung der Seelentiefe, dann kann die Klausur als eine Erfindung Satans gesehen werden. Kann Papst Francis das Ordensleben re-formieren?

D) Abt von Sury erwaehnte: "Ordensmaenner werden Bischoefe"; gefaehrliches Charisma.
Meine FRAGE: Wo gehen denn nun "arm + gehorsam + keusch" hin? Werden sie nun auf die Welt-Priester fordernd konzentriert? cf. Geluebde der ehrlichen Ko-operation.


E) Beim oekumenischen Heiligen Bruder Klaus wurde auf die Eucharistie verzichtet.
Der Grund: weil auch Mitglieder von nicht-katholischen Gemeinschaften zum Gottesdienst eingeladen waren. Dafuer gab's persoenliche Zeugnisse (was die Eucharistie ja nicht ist?)
Meine FRAGE: Ist das nun die neue Oekumene von Rom diktiert? Weitgehender Verzicht auf die Eucharistie - anstatt sie alle vor dem Kardinal und allen "Gott-Geweihten" ernsthaft
einzuladen das Brot des Lebens zu empfangen. Das waere ein heilsamer roemisch kirchlicher SKANDAL! Er wurd prophetisch verpasst...

Montag, 28. September 2015

Synode 2015 / SEXUALITAET in der Verbannung (2)

Nachdem ich nun meine ANFRAGE and die Synode 2015 in 4 Abschnitten vorgestellt hab'
gehts nun darum diese Synoden-ANFRAGE zu meditieren und zu kritisieren.
Diese Synoden-ANFRAGE ging auch an Bischof M. Buechel (Praesident der SBK) und an
Bischof JM. Lovey (Delegierter der SBK an der Synode 2015).
Im Blog am 17.09.2015 hat mir Mr. Shikongo erklaert, warum er die Kath. Ehe "an sich" als ungueltig erachte. Im zweiten Teil nun zeige ich Hr. Shikongo meine Sorge:


10. Die Kath. SYNODE 2015 hat die Verbannung der aktiven Sexualitaet in die Ehe aufzugeben und die Sexualitaet in die Hand der menschlichen Beziehung zu ueber-geben. Sexualitaet ist eine Komponente der menschlichen Beziehung und von den Akteuren selbst zu verantworten. Die Ehe ist in Zukunft weder das Exil noch die Kathedrale der Sexualitaet...   "an den Fluessen von Babylon da weinten wir Traenen vor Freude" weil hier im Exil uns die Groesse unseres Glaubens aufging...  aber das Exil hatte ein Ende und wir wurden in alle Welt verstreut...  Daher: Sexualitaet ist nun nach der Kath. Verbannung ins Ehe-Exil der Human-Beziehung ganz allgemein anheimzugeben.

Als Hr. Shikongo mit der Liste der Argumente ein Ende fand - da war ich wie beklommen. Die FRAGE beschaeftigt mich: Wo irrt Mr. Shikongo? Was er da so sorglos sagt, kann doch nicht wahr sein. Die Synoden-Vaeter werden ihm nicht folgen koennen. Ich stimme den Konservativen bei: Bis zum Vaticanum 2 (20 Jahre nach dem furchtbaren Weltkrieg und Holocaust) war die Nachwuchs-Sorge prioritaer; auch in den harten Lebensbedingungen der Entwicklungs-Laender.  Es will mir aber nun scheinen, die Welt hat sich veraendert. Vielleicht kommt nach der Sicherstellung der Quantitaet nun das Gefuehl fuer die Lebens-Qualitaet staerker zum Zug und darf auch wieder gedacht werden. Aber statt der Menschheit einen weiteren Weg in die Zukunft zu weisen, beharrt die Kirche auf ihren Lorbeeren und (in der alten Sprache): "Gott ist so wuetend ueber die Fixierung der Sexualitaet in die Ehe noch bis heute, dass ER mit vielen Schleichwegen der Kath. Kirche inzwischen jede Glaubwuerdigkeit in Sachen Sexualitaet entzogen hat".

Das Sakrament der LEBENS-GEMEINSCHAFT koennte eine diskutierbare Loesung anbieten. Die Theorie, dass alle Kath. Ehen "an und fuer sich" ungueltig sind, scheint unglaublich. Und doch gilt: Je mehr einer "mit der Kirche glaubt" (vor allem ihrer Drohung der Hoelle fuer Sexualitaet ausserhalb der Ehe; oder ihrer Belohnung innerhalb der Ehe mit Himmel) umso ungueltiger ist seine Ehe (weil "erzwungen"); je weniger er der Kirche glaubt (die Hoellen-Drohung und die Himmels-Belohnung sticht nicht), umso gueltiger (weil ungezwungen / frei-willig) waere seine Ehe. Aber als Nicht-mehr-Glaubender kann er in diesem Falle das Sakrament ja gar nicht gueltig empfangen! Da stimmt doch etwas nicht! Wir brauchen dringend Jemanden, der die Instrumente im Orchester zum Stimmen bringt. 

Samstag, 26. September 2015

FAMILY-SYNOD 2015 / eine ANFRAGE... 4

4. Konsequenzen:    unvollstaendig und vorlaeufig...

1. Die Kirche weitet das Sakrament der Ehe zum Sakrament der LG aus. Damit verzichtet sie auf das bisherige Ehe-Sakrament; genauer: sie uebergibt die Ehe und die Familie dem Staat, der sie zum Gemeinwohl der Einwohner regelt.

2. Das Sakrament der Ehe in der Kirche weiterzufuehren und zugleich das Sakrament der LG einzufuehren scheint mir "verwirrend". [Es scheint dann, als ob die Ehe fuer die Sexualitaets-Regelung und die LG fuer alles andere "zustaendig waeren.] Eine Zeit des "Uebergangs" wird noetig sein. Dann aber koennen alle "Kirchlichen Ehe-Gerichte" abgeschafft werden, da die kirchlichen Nichtigkeits-Erklaerungen sich eruebrigen 
(Wenn schon ein Ehe-Gericht, dann jenes am "letzten Tag"!!!)

3. Das Ideal der christlich-katholischen Ehe darf nicht mehr zum Massstab fuer alle Christen, schon gar nicht fuer alle Menschen gemacht werden. Auch die Ehe ist eine kulturelle Errungenschaft, die nun saekular verantwortet wird. Leider herrscht die Meinung vor: Wer die bisherige Ehe als Christ nicht im katholischen Sinne leben konnte, wem sie nicht gelang, galt als Suender, als Versager; der Barmherzigkeit ausgeliefert. Das ist ungerecht. Wir brauchen ein gerechteres System, eben jenes der LG. 

4. Die gesegnete LG unterliegt nicht dem Massstab des Erfolgs. Sie ist Herausforderung und bleibt es taeglich - und weil das Scheitern moeglich bleibt, muss die LG auch rechtlich abgesichert werden. Damit werden die negativen Folgen des Scheiterns abgemildert. 

5. Sich in den Herausforderungen Gottes einigen und sie annehmen - dieser Auftrag an die christliche LG bedarf der besonderen Einfuehrung.
a) "Es ist nicht gut fuer den Menschen allein zu sein".
b) Die qualitative Stillung der humanen Beduerfnisse.
c) Die oekumenische Verantwortung.
d) Die Erfindung eines oekonomischen  Lebensstils. 
Zeitgemaesse Herausforderungen Gottes.

6. "Die Gnade Gottes teilen" bedeutet auch, sich zur Dankesfeier zu versammeln. Teilen kann man nur was man hat! Aber man hat nur, was man als eigen entdeckt. Der Kosmos ist nicht arm; sein fliessender Reichtum, gratis gegeben oder erworben, muss kanalisiert werden in Richtung "fuer alle". Das Leben ist "Gott geweiht" durch die Taufe, nicht durch besondere Geluebde.

7. "Teilen von Brot + Wein" heisst: sich im Engagement fuer andere (Brot / Hingabe) und in der Erfahrung von Freude und Gelingen (Wein) sich stets aufeinander abstimmen. Wer "Brot + Wein+ sein darf und will, wird gesegnet und wesensmaessig verwandelt in den auferstandenen Leib Christi.

Christliche Lebensgemeinschaften sind Menschengruppen - entschieden - miteinander und fuereinander und fuer die Welt sich als "Brot + Wein" zu servieren.

Donnerstag, 24. September 2015

FAMILY-SYNOD 2015 / eine ANFRAGE... 3


3.Das SAKRAMENT der LEBENS-GEMEINSCHAFT  (LG)

Eine vorlaeufige Umschreibung:

Christen geben sich das Sakrament der LG, wenn sie sich entscheiden ihren Lebensweg so gemeinsam wie moeglich mit- und fuereinander zu gehen - verschieden als Personen - einig, die Herausforderungen Gottes anzunehmen: 

seine Gnade zu teilen und als "Brot + Wein" zu leben. Dieser Entscheid kann
und soll oeffentlich deklariert und von der Kirche gesegnet werden. Damit wird die christliche Lebens-Gemeinschaft als Heilszeichen installiert.
Dahinter stehet die biblisch-meta-physische Erkenntnis: "Wo zwei oder drei 

(oder fuenf oder viele) in meinem Namen sich einen, da bin ich mitten unter ihnen."

Anmerkungen (nur im Entwurf / Gedankensplitter).
1. LG'n sind vielfaeltig variabel; grundsaetzlich aber dem Menschen wohltuend und daher segens-berechtigt. Brautpaare, Freundschaften, Work-Teams, Risikogruppen etc...
sind alle proklamations- und kirchlich segens-wuerdig, soweit sie ein kirchlich anerkanntes
Ziel, verantwortungsbewusste Strategie und kirchlich erhobene Bedingungen aufweisen.

2. Das bedeutet auch, dass es bei den LG'n verschiedene Grade der gegenseitigen Verpflichtung geben wird (die Pluralitaet der Personen- und Welt-situationen anerkennend.)
3. LG'n sind entweder terminiert oder zeitlich offen. Sie koennen auch neue Mitglieder aufnehmen oder eigene Mitglieder entlassen. Entscheidend ist der Start, wichtig ist Schritte zu wagen - das Ende unterliegt nicht unserem Urteil.
4. Wenn LG'n Kinder erziehen wollen, muesssen sie gewisse "paedagogische Bedingungen" erfuellen, um gesegnet zu werden.
5. Der Besitz- und Finanz-Haushalt ist gesetzlich zu regeln.
6. Die sexuelle Aktivitaet ist in der christlichen LG weder ds erste Ziel noch Auftrag von irgendwoher oder Bedingung "sine qua non" (wie es in der kirchlichen Ehe der Fall war).
Die Sexualitaet ist eine natuerliche Begleit-Erscheinung - fuer die meisten anregend gut
fuer einige zerstoerend. Es ist wichtig zu erkennen: Sexualitaet ist Natur, animalisch, archaisch, inkarniert, saekular. Sie darf nicht zu sehr "sanktioniert" (verheiligt) werden sondern sie bedarf der Inkulturation.

7. Sexuelle Aktivitaeten in LG'n sind der Freiwilligkeit, der Achtung, der Gewaltlosigkeit 
und dem gegenseitgen Konsens unterstellt. Die Sexualitaet dient zuerst dem Gemeinwohl der LG - sie gibt ihr eine weitere Qualitaet. Es ist wichtig anzuerkennen, dass eine Sex-Hungerwelle (starvation of sex), der nicht qualitativ entgegengekommen wird, katastrophale Folgen haben wird.
8. Die biologische Fruchtbarkeit (Kinder erzeugen) ist in heterosexuellen LG'n verantwortlich erwuenscht, aber weder Bedingung noch Auftrag (cf. Diskussion betreffs Ueberbe- voelkerung). In homosexuellen LG ist Sexulitaet ebenfalls eine humane Qualitaet.
9. Die Familie und der "Stammbaum" sind eine sog. biologische Blutsgemeinschaft und als solche gerade kein "natuerlich-kirchliches Ereignis", weil die Kirche nicht Natur ist sondern sie voraussetzt. Die Familie als "Haus-Kirche" zu sehen, gar die Kirche als "Familie" zu deklarieren ist archaisch, rural und biblisch "unsachgemaess" fuer die zukuenftige Weltkultur.
10. Damit wird die Famlie nicht abgeschafft wohl aber desakralisiert / demystifiziert. Der saekulare Staat regelt sie mit der mitbestimmenden Weisheit der Zivilgesellschaft.
11. Familen aber ist es selbstverstaendlich gestattet das Sakrament der LG zu emfangen.
12. Wenn gewisse Partner es sich wuenschen: fuer ewig die LG als verbidlich anzusehen (solange bestimmte Partner leben), dann it das eine reife Lebens-Entscheidung der Partner; sie kann und soll als solche oeffentlich deklariert werden und auch den Segen der Kirche erhalten. Darin darf ein Zeichen der gegenseitigen Zustimmung von Gott+Mensch-Einheit, von Kirche+Jesus-Einheit gesehen und gelebt weden. Diese Stufe im LG-Sakrament sehen wir als erstrebenswert und segensreich fuer viele. Falls diese sakramentale LG nicht 
gelingt, spricht das nicht gegen die gegenseitige Zustimmung von Gott + Mensch; das Scheitern liegt auf einer andern Ebene; auf jener der Orthopraxie.
13. Die kirchlichen Orden und Gruppierungen sind ertragreiche Vorlaeufer heutiger LG'n und ihre Regeln waeren eine Fundgrube fuer den LG-Erfolg. Die Hochzeitsfeiern und die Ordengeluebde-Ablegung (Profess) waren immer schon verwandt und basieren beide auf dem Gemeinsamkeits-Prinzip. Kirchliche LG'n koennen gesehen werden als eine zeitgemaesse Frucht des urspruenglichen Ordensgedankens: auf dem gemeinsamen Lebensweg mit-und fuereinander beten und arbeiten. Mit den LG'n wird die Ordenstradition in der Kirche zeitgemaess weitergefuehrt.


Mittwoch, 23. September 2015

FAMILY-SYNOD 2015 / eine ANFRAGE... 2

2. Eine Auf-LOESUNG.

A)  Das Sakrament der Ehe und die Kirche.
Es ist angezeigt zu sehen, dass die Ehe fuer die Kirche von heute vorerst ein Sakrament ist
(seit nicht einmal tausend Jahren) / ein offizielles Heilszeichen), und gerade daher freiwillig, nicht-erzwungen - und zuletzt dann auch ein Rechtsgut. Inzwischen aber ist die Ehe das komplizierteste und fuer viele das un-begruendetste Sakrament geworden. Ein Heilszeichen ist heilsam fuer die Partner sowohl als auch fuer die weitere Oeffentlichkeit. Wenn es nicht heilend wirkt, ist es kein Zeichen (der Gnade Gottes) mehr. Weil die Ehe ein Heilszeichen (gegenseitig heilsam) ist und zugleich der Vermehrung der Menschen dient, kommt der Familie (eine kontinuierliche "leben-teilende" Personengemeinschaft) als Bedingung fuer ein positives Erwachsen-werden sehr hoher Wert und Achtung zu. Gewiss: dem Gelingen von Familie muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden (in der Kirche, im Staat, in der Wirtschaft, in der Gesellschaft).


B) Trennung von Staat + Kirche.
Im Zeitalter der Trennung von Kirche und Staat sollte heute von allen Seiten dem Staat eine ganz eigene Ehe- und Familien-Gesetsgebung zugestanden werden. Der saekulare Staat muss sich davon loesen, die kirchliche Ehelehre (wie sie in der Tradition hervorgebracht wurde) noch immer als fuer die Staatliche Gesetzgebung grundlegend anzuerkennen. Vor allem der christlich-kulturelle Anspruch, die menschliche Sexualitaet auf die Ehe ein- zuschraenken, ja die Ehe als exklusiven Hort der Sexualitaet zu definieren, ist gesell-
schaftlich abwegig geworden. Der Staat darf und soll von der Kirche und von den Religionen lernen und ihre "Weisheit" nutzen. Er muss aber (mehr und mehr) fuer alle Buerger und Einwohner aller Religionen, aller Schattierungen, eine moegliche und gerechte Ehe- und Familien-Loesung finden. Das ist im Streit der Systeme alles andere als leicht; 
gilt aber heutzutage vor allem auch fuer die theokratischen Staaten. Die Kirche durfte sich vorbehalten, fuer ihre Mitglieder ein eigenes Ehe-Verstaendnis entwickelt zu haben, das ihrem Welt-Auftrag und ihrem Stifter einst irgendwie gerecht wurde. Die Kirche darf auch stolz sein, dass ihr Eheverstaendnis in vielen Kulturen Einzug fand und zur Humanisierung in der Welt viel beigetragen hat. 
Die Ehe ist inzwischen so werthaltig, dass sie kulturell-gesellschaftlich eine Ausweitung erfahren hat. Sogar gleichgeschlechtliche Menschen moechten heiraten - ihr Leben so intensiv wie moeglich und gesetzlich abgesichert miteinander teilen. Es ist inzwischen weitgehend anerkannt, dass die Ehe nicht mehr zuerst ein exklusiver Hort der Sexualitaet ist sondern ein Rechtsstatus, den Lebensweg gemeinsam zu gehen. Welchen Werten die beiden Partner miteinander sich verpflichten, das ist im modernen Ehe-Betrieb weitgehend untergegangen. Anderseits zeigen die Scheidungsraten: Ehe ist fuer viele nur ein temporaerer Versuch, wenn nicht gar eine Art notduerftige Hilfskonstruktion - die meta-
physischen Hintergruende werden nicht mehr anerkannt. Ehe ist (vor allem im Staat) ein Allgemein-Gut geworden, das niemandem vorenthalten werden darf. Jene Ehe, die ihren Ursprung in der Kirche hatte, ist der Kirche nun entwachsen. Die Kirche ist aufgerufen nun weiter zu gehen...
[Die gleiche Situation hat sich im Beicht-Sakrament ergeben; es ist heute mehr als reform-
beduerftig].                                                                                Frtszg folgt

Dienstag, 22. September 2015

FAMILY-SYNOD 2015 / eine ANFRAGE... 1

Vorwort.
Natuerlich empfinde ich es als Theologe und als Psychologe, dass es mein Recht und meine Pflicht ist, das Thema der kommenden Synode durchzudenken und meine Gedanken zu veroeffentlichen - als Diskussions-Beitrag. Ich hab' versucht, herauszufinden, wie weit mein Problem- und Loesungsdenken verantwortungsvoll zu gehen wagt. Als einer, einst recht aktiv in der Jugendpastoral, der das Buch "Kinder - Zeichen des Heils" (Rex-Verlag 1980) wagte, als einer der in vielen Ehe-Vorbereitungskursen mitarbeitete (Zuerich), als einer, der aktiv in einer Eherunde fuer viele Jahre stets einen Beitrag leisten durfte - fuehle ich mich diskussionsberechtigt. Die eigene Familie, die schweizerische Mittelstandsfamilie und die namibische Familien-situation gibt mir ein gutes weites Erfahrungsfeld. Die Gedanken, die ich hier vortrage sind nur ein Entwurf. Sie sind nicht katholisch-konservativ sondern suchend. Ich moechte sie als Gedanken-Anstoss verstanden wissen. Weiter-denken ist angesagt. Meine Hoffnung ist, dass moeglichst viele kritisch mein vorgelegtes Denken verbessern. Darum empfehle ich, viele auf diesen Blog  aufmerksam zu machen.


!!! 1. Ein DILEMMA.
In unserer Weltkultur hat das Justizwesen sich hervorragend entwickelt und bestimmt oeffentlich weitgehend "unsere Moral". Wir lernen (oder sollten es) was erlaubt und was verboten ist - mehr und mehr diktiert vom Justizwesen. Frueher lernten wir "es" eher von den Kirchen. In vielen Faellen, da wir unser Recht erstreiten oder ein Unrecht verhindern wollen, suchen wir Rat oder gar Einsatz beim Juristen. Dieses juristische Denken hat auch die Ehe-Kultur ueber-schwemmt. Die Ehe ist (bei vielen) immer mehr eine Rechts-Angelegenheit: Ein juristischer Akt konstituiert sie, ein juristischer Akt annuliert sie. Dieses juristische Dogma hat auch die Kirche ueberwaeltigt. Der kirchliche Akt bestimmt die Wirklichkeit: von nun an seit ihr verheiratet. Und ein hoeherer kirchlicher Akt hat das Recht zu entscheiden: nun sei ihr (wieder) "unverheiratet" (geschieden). Und ein kirchliches Grundgesetz bestimmt: es gibt die Ehe nur zwischen Mann und Frau. Die Kirche begruendet diesen Grundsatz mit der Bibel, genauer: sie haelt Jesus fuer den Grund-Gesetzgeber. Wenn Jesus wuesste, dass er so sehr zum Gesetz-Geber wurde (ein neuer Moses), er wuerde sich im Grab umkehren (trotz der Auferstehung).
Im Feld der Bewusstseins-Psychologie ist die Ehe zuerst ein persoenlicher Entscheid. Was denn der Entscheid beinhaltet ist mehr Hoffnung, Versprechen und eher vage und oft kulturell fremd-bestimmt, definiert. Der Entscheid hat eine Geschichte, Motive, Bedingungen - und gilt daher als reif, ueberlegt und bestimmend, vor allem wenn er einem hoeheren Bewusstseinsgrad entspricht. Der Entscheid ist so gesehen "entwicklungs-bedingt". Vor allem auch, weil er motivations-bedingt ist! Die einen werden faehig, den Entscheid in die Tat umzusetzen, ihn zu leben. Andern ist dieses "Glueck", diese Faehigkeit, diese Bestimmung nicht gegeben. Waehrend gewisse Ehepaare ihre Gluecksmomente und Schwierigkeiten meistern, scheinen andere in "ausweglose Zerruettung" zu schlingern oder zu einer andern Entscheidung zu gelangen. Die Schuldfrage muss auf "alle" uebertragen werden, sogar auf die "Gesellschaft". Die Psychologie weiss, dass jede Ehe praegend wirkt fuer die ganze Zukunft. Eine Ehe kann psychologisch nicht ungeschehen gemacht werden; sie wirkt weiter. In diesem Sinne gibt es keine "Trennung", nur eine Beziehungs-Verhaltens-Veraenderung. Und da viele Menschen aus Erfahrungen lernen, ist der Versuch, es wieder zu wagen, positiv gewertet. In der Psychologie ist "ehe-unfaehig" keine Diagnose - sie ist rechtlich oder medizinisch angesagt. Wohingegen psychologisch gewarnt werden kann ist die Voraussicht, dass fuer diesen Partner jener ein schwieriger weden kann. Dass gelingende Beziehung eine Kunst ist, das wird heute weitgehend anerkannt.

Es muss in der Familien-Synode gefragt werden: warum hat sich die Kirche (in der Ehefrage) so sehr dem Recht  als bestimmend ausgeliefert, waehrend der Psychologie (wenn's gut geht) nur Beratung zugestanden wird. Vielleicht war Jesus doch mehr Psychologe als Jurist ?

Donnerstag, 17. September 2015

Synode 2015 / SEXUALITAET in der Verbannung

Wiedereinmal kam ich zufaellig mit Hr. Shikongo ins Gespraech; wir blieben lange sitzen.
Ich fragte ihn: Warum Er ums Himmels willen die Kath. Ehe als solche, "an und fuer sich"
als ungueltig erachte? Hr. Shikongo vertritt die Meinung: alle kath.Ehen seien zumindest seit dem Vaticanum II ungueltig und beruft sich in seiner Antwort auf viele Tatsachen: 

1. Das SAKRAMENT. Die Ehe is nach der Kath. Kirche heutzutage ein Sakrament, kann also nur frei-willig vollzogen werden. Ein erzwungenes Sakrament ist zum vorhinein ungueltig. 2. Der GLAUBE. Das Sakrament setzt den Glauben der Kirche voraus; ohne kirchlichen "glauben" kein Sakrament. Und zu diesem "glauben" gehoeren bis heute "Himmel + Hoelle" (abgestiegen zur Hoelle; aufgefahren in den Himmel) "Gott und der Teufel" (die barmherzige Liebe und ihr Missbrauch durch eine Kirche der Macht).
3. Die VERBANNUNG. Die Kath. Kirche hat die Aktivierung der Sexualitaet in die Ehe verbannt. Weder vor noch ausser, noch nach der Ehe ist heterogene Sxualitaet zu akti-
vieren (geschweige denn homosexuelle). Wer das tut, der suendigt. Und in der Kath. Kirche
ist Sexual-Suende schnell mal Todsuende; du bist dann auf dem Weg zur Hoelle. Und wer an die Hoelle glaubt: im Eis oder im Feuer brennend fuer ewig, du und jene die du liebtest... was fuer eine Qual / Drohung fuer jene, die in den Himmel gelangen moechten!
4. Die SEXUALITAET. Sie ist eine natuerliche grandiose Ur-Kraft, das Menschengeschlecht auf Erden ueberleben zu lassen; sie muss human domestiziert, kultiviert werden.
5. Die VERPFLICHTUNG. Falls du also sexuell aktiv werden moechtest oder willst, bist dazu auch noch katholisch und geneigt, nicht zu suendigen, weil ihr ja nicht in die Hoelle gehen wollt, dann bist du zugunsten der erlaubten Ausuebung deiner oder eurer Sexualitaet zur kath. Ehe verpflichtet (moralisch gezwungen). Ohne Ehe keine suendenfreie Aktivierung der Sexualitaet. Sexualitaet ist bekanntlich vergeltungs-reich: sie bringt kurzfristig Leben oder Tod, langfristig beides. 6. Der ZWANG. Ob du willst oder nicht, aktive Sexualitaet gibt es katholisch nur in der Ehe - damit wirst du als glaeubiger Katholik gezwungen zugunsten Eurer Sexualitaet in den Hafen der Ehe einzufahren; es sei denn, ihr verzichtet auf die Aktivierung Eurer Sexualitaet; was man auch oefters als "unmenschlich" bezeichnen kann.
Keine Sexualitaet ohne Ehe heisst: falls du sexuell aktiv werden willst und nicht suendigen willst, must du (kirchlich) heiraten. Das Sakrament wirkt dann wie ein Ticket zum Sex.
7. Die UNGUELTIGKEIT. Damit bist du zu einem Sakrament gezwungen, falls du nicht sex-los leben willst oder kannst (unabhaengig davon, wie sehr das Dir bewusst ist). Und ein erzwungenes Sakrament ist kein Sakrament - jedenfalls un-gueltig (trotz allem Segen).
8. EHE-ZWECK: NACHWUCHS. Solange die Sexualitaet mit der Fortpflanzung primaer verbunden war, konnte die Ehe als bester Ort der Aufzucht gut begruendet werden (eine liebe Mutter und ein guter Vater, beide auf ewig verbunden - da gibt's theoretisch keinen besseren Hort). und die Sexual-Lust wurde inklusive mittoleriert. 9. EHE-ZWECK: BE-
Friedung
. Nach dem 2. Vaticanum hat "man" (die Kirche) die Sexualitaet als bekoemmlich akzeptiert, aber weiterhin nur verbannt im Rahmen der Ehe. Die allgemeine Verhuetungs-
Praxis hat ueberhand genommen, die Single-Muetter sind gewichtig geworden (beruehmt in Namibia). Die Verbannung der Sexualitaet in die Ehe ist nicht nur in der Christen-Praxis
aufgegeben worden , sie kann auch theoretisch nicht mehr begruendet werden. Die eliptische Ehe ist entkernt (ausgehoehlt). Die Vollendung des Christen besteht nicht mehr
zuest in der Nachwuchs-Beschaffung.
"Liebet einander mit Leib und Seele" (in Tat und Wahrheit) gilt fuer alle.








Mittwoch, 9. September 2015

EHE oder Geluebde der Keuschheit ???

Das Leben besteht aus Entscheidungen: Diesen oder jenen Weg zu gehen etc...
Das Leben besteht aus Zeit + Raum, Energie + Faehigkeit, Versagen + Gelingen...
Unter Beachtung dieser konkreten Gegebenheiten steht die WAHL an:


EHE meint (auch heute im Kath. Verstaendnis) mit einem Partner das Leben zu teilen und zu gehen...  zugunsten personaler Tiefe, moeglichst umfassender Kenntnis und Gestaltung.
Theologisch gesagt: "Brot + Wein zu teilen"; psychologisch gesagt: "Hoehen und Tiefen zu teilen".  Dieses "teilen" ist womoeglich koerperlich, geistig, seelisch = ganzheitlich !!!
Hinzu kommt oft die gewollte Fruchtbarkeit, Kinder, aber auch gemeinsame Werke und Beziehungen...  Dieses menschliche Experiment mit einem Partner zu wagen ist Gnade.
Du reduzierst die Anzahl moeglicher Partner zugunsten allumfassender Erlebnis-Tiefe.
Diese Lebensgemeinschaft hat ihren ganz eigenen Erfahrungs-Reichtum.


Ehe aber ist nicht der "Sinn des Lebens" fuer alle. Darum ist Ehe frei-willig.

Der "vernetzte Beziehungsreichtum" meint einen anderen Weg. Du gehst bewusst mit mehreren Partner. Du teilst mit (moeglichst) Vielen.  Das ist eine schwierige Balance. Was, wieviel mit wem ???  Im Kloster ist das "mit wem?" and das "was?" ziemlich entschieden.
In der offenen Welt bleibt dieser Entscheid stets offen. Die Partnerschaften sind graduell,

seien es Freundschaften, Wohngemeinschaften, Arbeitsgruppen etc...  Die Offenheit fuer neue und mehr Begegnungen ist stets gefaehrdet; die Vielheit verhindert die Tiefe der Begegnungen: koerperlich, geistig, seelisch - aber nicht ihren eigenen Erfahrungs-Reichtum

Es gibt einen dritten Weg: Der konzentrierte Interessen-Reichtum.  Es gibt Leute, die
sich entscheiden fuer ein bestimmtes Erfahrungs-Gebiet und sie stellen alle andern Interessen hintan. Auch das ist "unter Umstaenden" erlaubt.


Der vierte Weg: "weder / noch"; keine bewusst eigene Entscheidung, ist an und fuer sich (theoretisch) nicht human; sie wird oft praktiziert  "umstaendehalber", obwohl nicht erlaubt, zumindest nicht ratsam.  cf. die moderne Uebung: "leben ohne entscheiden".

Die Psycho-Analyse mag herausfinden, warum wer welchen Weg wie geht. Die Tradition und die Umstaende gelten oft als bestimmungs-dominant. und muessen als Entschuldigung dienen. Wir haben alle vier Wege im Auge zu behalten, realistisch einzuschaetzen und schlussendlich heilsam zu tolerieren.
Der biblische Aufruf  "liebet einander"  gilt fuer alle vier Wege.




Montag, 7. September 2015

"Gott-geweihtes-Leben" in FRAGE gestellt 4.

Drei gewichtige Bedenken moechte ich zum Thema "G-gw-L" vorlegen:
1. Ob die Orden den Willen und die Kraft haben sich zur Inkarnations-Theology hin-

zuentwickeln ??? Diese Innovation sehe ich fuer die Zukunft entscheidend.
2. Wo wohnt der inkarnierte Gott ? Die alten Religionen meinten: draussen in den Vorstellungen. Die Jesus-Bewegung glaubte: Im Schoss der Mutter Erde, im Schoss Marias, in der Krippe zu Bethlehem und in der Krippe seiner Juenger (Inkarnation).
Dem heutigen Christentum bleibt: Emmanuel ist gegeben im Wort und im Ritus.


3. Es gibt im Verlauf der menschlichen Geschichte Einsichten,hinter die man besser nicht mehr zurueckgehen wuerde. Auch die Wissenschaften bearbeiten diese Einsichten und
die Weisheit waehlt sie fuers Leben aus. Inkarnation ist so eine errungene Einsicht, vergleichbar jener, dass die Erde um die Sonne kreist, obwohl die Sonne fuers Auge taeglich untergeht. Alles was wir sehen, erkennen, denken ist erkanntermassen menschenbedingt; sogar die Atomwissenschaften, geschweige denn die Theology.

Sogar die Offenbarung Gottes ist menschenbedingt.
So koennte auch das Gott-geweihte-Leben zu einer Hinwendung zum Menschen werden.Gott geweiht wuerde dann heissen: dem Menschen gewidmet. 

Diese inkarnatorische Wende ist 2015 nicht nur angebracht sondern lebenswichtig. Statt sich zu feiern sollte ds "Gott-geweihte-Leben" sich re-formieren; sich transformieren zu einer herzlicheren Menschlichkeit im Rahmen der Imitatio Christi. 

Damit wuerde ARMUT zum Geluebde des universalen gewinnbringenden Teilens
[statt gegen das "immer-mehr-haben -wollen" anzukaempfen.]

GEHORSAM wuerde zum Geluebde der ehrlichen Kooperation
[statt gegen den Individualismus und die Pluralitaet vorzugehen] und
KEUSCHHEIT zum Geluebde des vernetzten Beziehungs-Reichtums
[statt gegen Lust und graduelle Partnervielfalt zu wettern].

Und Mr. Shikongo will das letzte Wort haben indem er uebersetzt:
Emmanuel heisst nicht: "Gott mit mir' sondern  "Gott mit uns"


Das Thema "G-gw-L" halte ich fuer die Okt-Familien-Synode 2015 als relevant.
Nicht im Sinne der alten Hoffnung, dass die Familien ihre Toechter und Soehne wieder mehr zum G-gw-L anhalten. Heute gilt: die jungen Menschen muessen selber entscheiden. 

Aber es gilt: Familien und G-gw-L sind Lebens-Gemeinschaften.
Darauf werde ich in der naechsten Serie eingehen. Nicht in der  Hoffnung, dass die Bischoefe darauf eingehen koennen; aber ich moechte glaeubige Christen zum Weiter-
Denken anregen.