Mittwoch, 24. Dezember 2014

2014 NOCH un-entschieden

Es braucht Zeit bis die Getauften (und die Kirche als Ganzes) merken, was da
an Weihnachten verkuendet, was da in Szene gesetzt wird. Aber so langsam tagt es...  Der Jenseits-Himmel ist inzwischen stark relativiert; das irdische Leben im Hier + Heute ist aufgewertet (leider zuwenig:  "fuer alle" ! ); das Handeln Gottes "von Ewigkeit her" ist als Idee aufgeweicht; das Bild vom Interventions-Gott ist etwas verblasst (zugunsten der Einsicht, dass der Mensch einen vernuenftigen Handlungs-Auftrag hat).

Die Evolution des Geistes hat uns Menschen dahin gebracht, dass wir in vernuenftigen und gluecklichen Zeiten einsehen: das menschliche Hauptgebot besteht darin: "einander zu lieben". Diese evolutionaere Einsicht ist ueber die
Inkarnation gelaufen: So sehr Gott die Welt, die Menschen (seine Schoepfung)
liebt, so sollt auch ihr (Pfingsten wird sagen: Ihr seid die Representanten Gottes
in dieser Welt).  Die Jesusbewegung "beweist" mit der Weihnachts-Inszenierung, dass die Evolution des Geistes stimmt.  Der Gedanke vom "Deus incarnatus" vollendet (erloest) die Geschichte zum heutigen Tag hin...  wo ER / der Immanuel gelebt, gefeiert werden sollte... leider hat sich die Kath. Kirche noch nicht entschieden: will sie den neuen "Deus incarnatus" / den IMMANUEL verkuenden oder : "Gott in der Hoeh' sei Preis und Ehr'; den Menschen auf Erden wohl aber sein Wohlgefallen.

Es waechst die Einsicht: Die Menschen von heute brauchen nicht mehr ein Gottes Wohgefallen, das ER vom Himmel her willkuerlich austeilt; gnaedig gewaehrt oder gar aushandelt.  (Dieser alte Manipulations-Mechanismus seitens der Religionen
ist inzwischen gut durchschaut) IMMANUEL bedeutet: Got hat einfuerallemal sich
total ausgeleert; der Schoepfung, den Menschen gegeben, was er je zu geben hat -
und nun braucht IMMANUEL offene Herzen, einende Gedanken, dienende Haende,
die IHN gemeinsam HIER + HEUTE realisieren (Kirche als Leib Christi); die IHN gelingen lassen, so dass ER eine irdische Wirklichkeit wird in und fuer diese Weltzeit.
Es wird von uns traditionellen Christen viel verlangt, wenn wir die christliche Botschaft von IMMANUEL / Deus incarnatus fuer die heutige Zeit ein wenig verstehen wollen. Sie fuehrt uns in die Teilnahme an der verheissenen Lebensfuelle.

2014 Emmanuel

Und nun ist wieder Weihnachten: Krippe in Bethlehem; Jesusgeburt; die drei Weisen aus dem Osten - und noch mehr Szenen. Die Welt aber singt: "Stille Nacht, heilige Nacht". Konsum, Ferienbetrieb, Kirchenbesuch, aber auch "Weinen und Wehklagen" sind in diesen Tagen etwas ueberdurchschnittlich. Es ist als ob ein Teil der Welt eine etwas hoehere Temperatur hat; es ist wohl kaum ein christliches Erwartungs- fieber; der Advent wurde von zuviel Sorgen und Noeten, von Profitstreben und Vergnuegen ueberschattet. Wer will schon ein NEUES Gottes-BILD erarbeiten? Man hatte einst eines - jenes von gestern, jenes aus den Kindheitstagen - und es hat nicht viel geholfen. Ist denn die Welt besser geworden ? Was erwartet die KIRCHE von einem NEUEN Gottes-BILD ? wenn schon das alte sich kaum durch- setzen laesst. Gott ist stets der alte; einigen gar zu sehr vertraut.

Wer aber Weihnachten meditiert, der entdeckt: Da ist was ganz NEUES am Er-
scheinen. Die Jesusbewegung (die ersten Christen, Paulus, die 4 Evv, etc.) hat die INKARNATION GOTTES inszeniert. Wie die Roemer den Kaiser zum "Goettlichen" erklaerten, so aehnlich sagt Markus, dass Jesus in unseren christ- lichen Augen eben auch ein "Goettlicher sei". Und die Geburt des Kindes weist spezielle Zeichen auf, dass dieser Jesus der erwartete Messias sei; und die Mutter - wie es sich bei einem Goettlichen gehoert - ist ebenso auch eine Jungfrau. Diese Inszenierung ist der Jesusbewegung irgendwie vielfaeltig sehr wohl gelungen. Wer Johannes liest, staunt ueber das Bild, das von Jesus von Nazareth bereits 100 Jahre spaeter gezeichnet wird, verkuendet werden kann. Die Einheit von JvN und Jahwe-Gott ist nun perfekt. JvN gilt als richtiger, normaler, sterblicher Mensch; er gilt ebenso als wahrer Gott, Licht, Logos - zusammen ist ER der inkarnierte Gott (1 =+ 1 = 3). Und er wird auch deutlich so bekannt: ER ist der Immanuel (Gott mit uns). Dies ist eine epochale Einsicht, die sich nun unter Wehen und schweren Turbulenzen langsam in Theologie und in der Liturgie einnistet (cf. die Geschichte der Konzilien); aber vom Klerus immer mehr sabotiert wird, und von den Glauebigen kaum rezipiert werden kann. Und doch - die Szene: dass Gott vom Himmel herabsteigt und Mensch-Gott wird in einem (JvN / Immanuel) - gilt bis auf den heutigen Tag. Und diese Geltung wird sanktioniert durch die Szenen der Auferstehung und der Himmelfahrt.
                                                                                      Fortsetzung folgt

Dienstag, 9. Dezember 2014

Eine Weihnachts-Geschichte

Wie aktives Warten aussieht wurde uns gezeigt am Beispiel des Profeten Isaias,
er hat grossartige Bilder geschildert, an Johannes, er hat eine Wassertaufe  ein-
gefuehrt, an Markus, er hat ein Evangelium geschrieben...
Und Petrus (2 Peter 3.8-14): Wir warten auf das was Gott selbst hat vesprochen: den NEUEN Himmel und eine NEUE Erde.

Die folgende Geschichte will uns aufwecken auf dem Weg zu einem neuen Gottesbild
dem eine NEUE Erde wird folgen.

Herr Shikongo war ein normal-guter Katholik; fast jeden Sonntag ging er in die Messe und betete viel; immer wieder rief er Gott um gnaedige Hilfe an...
und eines Tages starb er - wie es sich gehoert.
Er waehnte sich je schon auf dem Weg zum Himmel - und siehe da, halbwegs vor dem Himmelstor begegnete er schon dem Hl. Pfoertner Petrus. Dieser verlangte von ihm: er moege das ticket vorweisen. Herr Shikongo zeigte sein grosses H-ticket
und Petrus wurde verwirrt. Es ging nicht anders; Petrus musste Herr Shikongo aufklaeren und also mitteilen: dass dieses H nicht Himmel meint sondern Hoelle. Herr Shikongo war geschockt. Da begann er sich verzweifelt zu verteidigen: Er sei jeden Sonntag in die Kirche gegangen und das Glaubensbekenntnis habe er stets laut gebetet: Ich glaube an Gott, den Schoepfer, an den Himmel und dass Gott guetig und hilfreich sei und so... Auch bete er jeden Tag das Vater-Unser, das Gott im Himmel weiss...  Da verlor Petrus die Geduld und sagte bestimmt: Herr Shikongo wissen Sie denn nicht, dass Gott-Vater zusammen mit dem Sohn Jesus schon vor 2000 Jahren den Himmel verlassen hat, nach Bethlehem und Nazareth ging und nach Jerusalem und spaeter dann in das Gebiet der heutigen Schweiz und viel spaeter dann auch nach Namibia und so in die ganze Welt hinaus...
Haben Sie denn nie vernommen, dass Jesus den eigenartigen Namen "Immanuel"
erhielt (Gott mit uns) - und da Sie doch getauft sind, warum sind Sie IHM nicht gefolgt ??? Herr Shikongo, seither ist der Himmel leer und Sie sollten doch wissen,
dass Gott sich seither freut unter den Menschen zu sein.
Es blieb Herr Shikongo nicht anderes uebrig als ungluecklich umzukehren ...
Waehrend andere schon laengst gluecklich den "Immanuel" entdecken...

Freitag, 28. November 2014

Advent 2014

Der saekulare Staat kennt keinen Advent und kann ihn also auch nicht feiern.
Die Wirtschaft nutzt ihn clever fuer ihren Profit. Die Wissenschaft hat ihn vergessen. Die Zivilgesellschaft schwankt dazwischen - mit noch etwas vorweihnaechtlichem Gefuehl. Der KIRCHE aber ist der Advent wesentlich - daher feiert sie ihn (mehr oder weniger gluecklich) jedes Jahr.
Meine Ueberlegungen dazu (etwas kompakt niedergeschrieben):
Der Kosmos / die Welt ist in dynamischer Veraenderung / offener Bewegung. Diese
"bewegende Veraenderung" zeigt sich in drei Momenten stets in der Gegenwart:
An- und Aufkommen von Neuem / eine Art von Verweilen / Weggehen, Verschwinden.
cf. die Jahreszeiten / der Lebenszyklus: Geburt - Leben - Tod / Atom-Physik.
Im ADVENT feiern wir IN BEZUG AUF GOTT das erste Moment dieses weltlichen
Grundsatzes. Wir freuen uns, dass Gott immer wieder NEU in der Welt ankommt,
in der Geschichte auftaucht, irgendwie zur Erscheinung kommt; denn Gott ist (wie
die Welt) in Bewegung, Gott ist ein Prozess, Gott hat eine bewegende Biographie.
Dass ETWAS NEUES in bezug auf Gott stets ankommt, das ist mehr als evident.
In diesem Sinne ist Gott in der Welt immer schon toal incarniert (eingefleischt).
Aber, dass ER so weltlich wie die Sonne, wie der Fruehling, wie der Mensch stets
anfaengt, im Kommen ist (ADVENT), das freut die Glaeubigen: denn alle Welt ist Leben, ist Bewegung ! Sogar jene, die vom Tod oder Verschwinden Gottes reden,
bestaetigen (eher unbewusst) den ADVENT. Wir moechten diese Grund-Tatsache
feiern (auch wenn wir sie noch nicht genuegend ernst umsetzen cf. Liturgie).
Ein Beispiel, dass Gott NEU in der Welt ankommt ist Jesus (und mit ihm das Christentum).  1. Jesus macht bekanntlich die Entdeckung, dass der bis anhin so
zweideutige Gott eindeutig LIEBE ist. Diese NEUE VORSTELLUNG von Gott ist im Kommen (natuerlich steht uns zur vollen Bewusstwerdung dessen noch ein weiter Weg bevor). 2. ER macht den mutigen Vorschlag: der Mensch soll sich mit Gott identifizieren. Gott und das ICH sind irgendwie eins. Diesen Ratschlag zu kon- kretisieren ist fuer Glaeubige nicht so einfach (und bedarf der theolog.-psycholog.  pastoralen Weiterentwicklung). 3. Jesus meint: Es gibt diese Mensch-Gott-Einheit ralistisch / faktisch in gewissen "Gedanken, Worten und Werken". Auch diese heilende Meinung verdichtet sich (cf. Papst Franziskus ist ein Beispiel dafuer).

So freut sich der Christ, dass Gott neu (nicht immer nur als der bekannte Alte) ankommt - aber WIE ??? - und feiert seine Grund-Entdeckung mit Freude. Und in diesem Prozess wird Weihnachten zur grossen Ueberraschung.

Montag, 24. November 2014

Das KIRCHEN - Jahr

Die Abstinenz von meinem Vic-Blog is begruendet durch meine Teilnahme an der Abdankung von unserem juengsten Bruder KARL in Lausen BL (10.-17.11.2014)

Die Laufbahn der Erde um die Sonne bringt uns das Jahr und die Jahreszeiten. Die
Religionen nutzen diese Bahn als ihren Lebenszyklus. Das Christentum feiert in diesem Zyklus das Leben Jesu (wie in einer Spirale !). Sein irdisches und heiliges Leben wird auf den uralten Natur-Jahres-Zyklus projektiert ! (Ein weiteres Beispiel wie grossartig die Menschliche Projektionsfaehigkeit wirkt) ! Gott / Jesus ist wie das strahlende Sonnen-Licht - die richtige Distanz bringt das Ueberleben.

2013/14 (vergangen) zeigte uns den Neuen Papst am Ruder...  fuer viele verheissungsvoll... (und es wurde wie selten deutlich, wie sehr heute die kath. Kirche "papstzentriert" wirkt / wir wuenschen uns nicht ein Papst-Solo sondern ein Papst-Orchester). Die Katholiken feierten das "Jahr der Familie" - waehrend die Bischoefs-Synode versuchte das Thema auszurollen...
Mich haben zwei Buecher auf dem Theolog. Feld weitergebracht: Als ich die Philo.
Seins-Zuschreibung an Gott beackerte kam: JL Marion "Gott ohne Sein" und als
ich die Evolution Gottes (gen.obj) vertiefte kam Keith Hill: "Die Gottes-Revolution".
Die Zelebration in den Gemeinden empfand ich als erfreulich und lehrreich. Ansonsten hat das KIRCHEN-jahr neben der Strukturfunktion eher wenig Aufregendes. Noch gehen bei mir K-Jahr und N-jahr eher hand in hand und kreuzen sich nur in wenigen Punkten wie. zB im Maerz: als unser Praesident einen Nationalen Gebetstag anordnete.

2014/15 (zukuenftig)  Die Kath. Kirche hat ein neues Jahresthema angekuendigt: "Jahr des konsekrierten Lebens". Sie will unsere Aufmerksamkeit lenken auf die "Ordensberufe" (Kongregationen, religioese Gesellschaften) also auf die "Religioesen" (auch eine irrefuehrende Bezeichnung) Am besten sagt man es schwerfaellig: auf jene, die geloben "arm - gehorsam- keusch zu leben". Jahr des
Ordenslebens (ist zu eng gefasst) oder der Ordensgemeinschaften. Gottseidank
ist das Thema bereits von der Krimi-Literatur gut behandelt. Im Oct 15 will die Bischofs-Synode fuer das Kath. Familien-Leben Entscheidungen faellen. Ansonsten
freue ich mich, mit den Gemeinden Sonntag zu feiern.

Dienstag, 4. November 2014

Keith Hill: "Die Gott-Revolution" 2014

Der Autor beschreibt, wie die Vorstellung von Gott sich in der modernen Welt radikal veraendert hat - und zwar durch Erschuetterungen der alten ererbten Gewissheiten und durch den geistigen Aufschwung zubeginn des 20. Jhh.

Dieser erste Teil des Buches (Der Tod Gottes p 09 - 111) war mir wie ein geschichtlicher Spaziergang durch das 19. Jhh; viel Bekanntes wurde angeboten und in den Zusammenhang der einen Frage gestellt: Wie geht's Gott ? Die Neu-
entdeckung, zu unterscheiden zwischen der Gottes-Vorstellung und der Gottes-Wirklichkeit ist dem Leser ein ausserordentlicher Gewinn.

Die Proklamation von F. Nietzsche 1882: "Gott ist tot", stellt der Autor in den Kontext der Europa-Entwicklung seit 1582. Er zeigt die Erschuetterungen auf, die im 19. Jhh die Wirkllichkeits-Wahrnehmung vraenderte. Die Entdeckungen der Naturwissenschaften, der Glaube an die Vernunft, die Bibelkritik, der neue Deismus und die vergleichende Religionswissenschaft stuerzten das von Thomas von Aquin aufgestellte und von der Kirche gesegnete Weltbild um. Die Vollkommenheit der Natur konnte nicht mehr gehalten werden; wie das Erdbeben von Lissabon 1755 deutlich machte. Die Vernunft wollte mehr leisten als nur sehen und hoeren und bewundern; eben auch zweifeln und erforschen, auch gestalten wie in der Franzoesischen Revolution. Und die Offenbarung wurde als mythologisch durch-
schaut; der Mensch projektiert Gott.
Das europaeische gemeinsme Erbe vom Mittelalter her: dass da ein personaler hoechster Gott vom Jenseits her die Welt im Griff hat und gerne interveniert
(ens absolutum); dass die biblischen Mythen "die wirkliche Weltentwicklung" aufzeichneten - von der Schoepfung ueber den Suenden- Fall und die Volks- Fuehrung bis zur Erloesung in Jesus; dass eine Kirche in Staat und Gesellschaft fuer die rechte Ordnung sorgen muss - dieses Erbe kam in die Krise.  Wie ueberlebt der "alte Gott" in der "neuen Wirklichkeit" ? oder muss der Mensch gar einen neuen Gott erfinden - oder ist der Mythos, die Geschichte mit Gott fertig ?

Der zweite Teil des Buches (p 116 - 251) mit der Verheissung: "Die Auferstehung
Gottes" zeigt die vielen neuen interessanten Loesungs-Ansaetze im 20. Jhh.
Werden sie verstanden und sind sie tragfaehig ?

Freitag, 24. Oktober 2014

HEILIGER - trotz Fehlentscheid -

Wo liegt der Fehl-Entscheid ? Bei der Seligsprechungsbehoerde, bei mir oder beim Papst Paul VI ???  Ich bin dem Erzbischof von Milano Seine Ex. G.B. Montini
ca. 5 x persoenlich begegnet. Mein Eindruck: Ein richtig nobler Aristokrat.
Als er 1968 in der Enzyklika "Humanae Vitae" die kuenstliche Empfaengnis-Verhuetung fuer Katholiken als nicht anwendbar deklarierte, war ich gerade mit einer internat. kath. Jugendgruppe auf einer Pilgerreise. Die Gruppe spuerte: hier ist ein Papst fehlgegangen. Nicht nur gegen die eigene Expertenkommission, nicht
nur gegen den Weltkongress der Laien, nicht nur gegen die Mehrheit der Moral-theologen sondern eben auch gegen das Gespuer der Mehrheit engagierter Katholiken. Es haette "anderes anders" gesagt werden muessen. Wir gestehen
ihm zu: er hat nach "bestem Wissen und Gewissen" selbst autokratisch ent- schieden. Er hat gewisse Argumente fuer ein Verbot anders gewichtet: "paepstlich"
statt kollegial. Es ist eben gefaehrlich, "mit bestem Wissen und Gewissen" allein ! statt partnerschaftlich zu entscheiden.Erfreulich am Synoden-Seligen ist fuer mich nur, dass nun offensichtlich (in meiner Sicht) "solche Fehlentscheidung" im Heiligtum
ein- und nicht ausgeschlossen ist. D.h. wer kuenstlich verhuetet hat trotzdem die Chance heilig zu werden.

Nach dem schwierigen Marathonlauf (JL. Marion "Gott ohne Sein" 2014) musste ich zur Erholung eine Pause einschalten. Vielleicht gelingt es mir das Buch nun auch zu
studieren - Ontologie hatte ich zuletzt 1960/61 bei Prof. Truetsch - aber zuerst mal: relax ! Dazu dient mir das Buch: Keith Hill: "Die Gott Revolution" (Verlag Via Nova 2014).  Es ist wunderbar, wie Hill die Veraenderung der Gottes-Vorstellung - vor allem auch in Europa - beschreibt. Ich selber wuerde nicht von einer Revolution
sprechen sondern eher von einer Evolution (vor allem auch deshalb, weil viele Glaeubige diese Entwicklung kaum spueren, hoechstens erahnen und sehr wenige sie bewusst mitsteuern). Das Buch ritzt an der Frage: Ob der Mensch Gott er- funden hat? Und wenn JA, wuerde das dem Geheimnis Gott schaden ? oder den Menschen ehren ? Wie weit ertraegt es die Menschheit, einzusehen, dass sie Gott erfunden hat (nicht nur entdeckt!) Wenn schon der Kosmos-Anfang so sistiert war, dass Leben, Mensch entstanden, dann vielleicht auch so, dass Gott und Jesus dem
Leben entspringen konnten...  "Gott im Horizont des Lebens"

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Ein schwieriger Marathonlauf...

Seit 2000 Jahren beschaeftigen sich Maenner und Frauen mit der Christlichen Theology. Mit Jesus im Blick, die Evangelien im Ohr, die andeern Schriften im Gedaechtnis, das Alte Testament im Hintergrund, die Zeitepochen als Rahmen und vor allem "Gott im Glauben", so haben sie viel Erkenntnis, viel Streit und allerbeste Ratschlaege gefunden und all dies in den Geschichtsverlauf eingestreut... und die Entwicklung stolpert weiter in eine ungewisse Zukunft...

Und nun kommt ein Franzose, Mr. Jean-Luc Marion und veroeffentlicht erstmals 1982 ! den Text "Dieu sans l'etre".
Prof. JL Marion geb. 1946, lehrt Philosophie an der Sorbonne (Paris) und Theologie in Chicago und ist MItglied der Academie francaise.
Und - warum wohl ??? - wurde der Text erst 2014 ins Deutsche uebersetzt als
"Gott ohne Sein" ? Wurde dadurch nicht die Auseinandersetzung mit diesem epochalen Werk im deutschen Sprachraum straeflich verzoegert ???

Das Buch (erschienen 2014 im Verlag F. Schoeningh) empfinde ich als schwer zu lesen und noch schwerer zu verstehen. Es macht den Versuch - entgegen einer 2000 jaehrigen Tradition - Gott ausserhalb der Ontologie und der Metaphysik
anzusiedeln. Vor allem setzt er sich mit Thomas von Aquin auseinander und wider-
spricht Heidegger. Er versucht zu verstehen, was Schelling meinte mit "Freiheit Gottes gegen seine Existenz". Kann das Sein den wirklichen Gott in sich aufnehmen?
Hat Gott im Sein zu sein oder gibt es IHN ausserhalb des Seins?

Marion lehrt: Es gibt den unerkennbaren Gott - aber die Frage nach Gott hat nicht das Sein sondern die Liebe zum Horizont. Gott ist total GABE, die nicht ist da sie sich stets gibt bevor sie ist, also unfassbar. Es ist wie bei der eucharistischen Gabe, die darin besteht, dass in ihr die Liebe ein Leib wird mit unserem Leib.
            GOTT IST NICHT - ER EXISTIERT NICHT - ES GIBT IHN NUR
Gott ist nicht im Sein, noch ist er weder Seinsgrund noch Existengrund; Er gibt sich in die Annahme. DIE LIEBE MUSS NICHT SEIN - SO LIEBT GOTT OHNE SEIN.
Die Deklaration "GOTT OHNE SEIN" entzaubert die ONTO-logy, saekularisiert die
META-physik, fordert die Neuro-psychology und ladet die THEO-logy ein, ganz neu
zu denken.

Samstag, 11. Oktober 2014

HGU + APC (3)

In 1988 (also schon vor der Unabhaengigkeit Namibias) diskutierten wir intensiv
die FRAGE: WAS / WIE die Kirche in einem unabhaengigen Namibia zur gesellschaftl.
Entwicklung beitragen kann ? In einem dreijaehrigen kreativen Prozess erarbeiteten wir "APC" als eine "METHODE durch Kunst-AUSUEBBUNG zu erziehen"- um dann auf
der Missions-Station Otshikuku 1993 das erste APC zu eroeffnen (damals war ich Bischofs-Vikar fuer das gesamte Owambo-Gebiet / die Katechetin Lis Hidber
wurde erste CM (Centre Manager).
Ein Grundprinzip von APC ist die Freiwilligkeit - die Kinder kommen, weil das APC attraktiv ist; alle im APC sind Lernende und Lehrende... Auch im APC uebernimmst du Vor- Gegebenes (Instrument, Noten, Technik, Mitspieler etc...) aber mit und nach der Aneignung gehst du weiter, du verausgabst dich in Auffuehrungen, Ausstellung- en, Aktionen etc... In der Einzel- und Gruppen-performance wird das "glauben" an sich selbst, an die Welt (dass, wenn ich die Floete richtig "handhabe, sie auch richtig toenen wird) und an die Transzendenz (Noten/Instrument + Ich = Musik) eingeuebt. Im Mitarbeiten am APC und im Spielen in den Orchestern etc.. wird das Einleben in die Gemeinschaft deutlich. Auf Abmachung hin spielt APC oefters in Kirchen. Im APC werden die sozialen Probleme der Kinder direkt angegangen, oft wird ihre "Laufbahn" besprochen; Schulprobleme werden geloest etc... "job-creation" fuer APC-Absolventen in den APC's selbst und in andern Institutionen sind uns ein wichtiges Anliegen.
2004 waehrend dem Aufbau von APC-Tsumeb haben wir entschieden die APC's in einer staatlich anerkannten "Company not for gain" rechtlich als staatlich und religioes unabhaengigen selbstaendigen Verein fuer die Zukunft abzusichern...
Seit 2011 arbeiten wir auch am APC-Otjiwarongo... und wir wurden faehig "Marimbas" herzustellen.

Diese Schilderung versucht zu verdeutlichen, warum wir nicht im heutigen kirchlichen Sinne "Katechese" sind. Wir dienen weniger der Kirche als vielmehr den Menschen und der Gesellschaft - was ja Grundaufgabe der Kirche waere.
"Eine Kirche die nicht dient dient zu nichts".
Wenn die kirchliche Katechese sich nicht sprunghaft weiter-entwickelt, wird sie zur
Immunisierung der Kinder gegenueber der Weltentwicklung und nicht zur heilenden
Mitspielerin.Wir sind also der "kirchl. Katechese" voraus und zeigen konkret was in der heutigen Situation jede Christl. Gemeinde (Pfarrei) tun sollte: ein APC eroeffnen.

Freitag, 10. Oktober 2014

HGU + APC (2)

Um dem katechet. Dienst gerecht werden zu koennen, muss die Situation der Kinder and Familien in der Gemeinde beruecksichtigt werden.
Eine Situations-Analyse zeigt:
Die meisten Kinder + Jugendlichen leben in einer "ungeordneten Familie" und sie
erleben "fortwaehrend" Alkohol, Droge, Gewalt, Diebstahl etc... etc...
die Wohnverhaeltnisse sind unzureichend... die Betreuung ist vernachlaessigt...
die Schule lahm... die beruflichen Zukunftsaussichten sind gering...(nicht nur wegen
der Arbeitslosigkeit)... Korruption ist normal...   die Kirche ist "obligatorisch"...
TV + IT +Nwss + Party's + Sekten sind zuhauf in Betrieb. Die Jugend schwimmt in
die Relativitaet...  zweifelt ob der Herrgott interveniert und singen doch: lobet und preiset ihr Voelker den Herrn" obwohl Namibia ein saekularer Staat ist.

Die FRAGE lautet: Zu welcher "katechet. Erziehung" sind wir als namibische Kirche heute in dieser Situation faehig ???    [glauben + leben einueben]

Unter Katechese verstehe ich "Einfuehrung von Kinder + Jugendlichen in das kirchliche Glauben und Handeln der Christlichen Gemeinde".
Dabei darf man in der Praxis weder das kirchl. Personal noch die Adressaten ueberfordern. Man muss auch die Gegenwarts-Situation" in Rechnung stellen
(zB in Namibia den Tribalismus / die Ratio-Kompetenz etc...)
Das Katechumenat wird heute so stark an die Institution Kirche gebunden, damit die Interessierten das offizielle kirchliche Glauben und Handeln uebernehmen - nicht um Glauben und Handeln in der modernen Zeit zu befaehigen zu ueberleben.  In diesem Sinne sehe ich die heutige kirchl. Katechese mehr als eine VEREINNAHMUNG als eine VERAUSGABUNG - das Salz, die Hefe, der Aufwind ??? Ich sehe die gefirmten jungen Katecheten/innen als not-
wendige Inspiration (Holy Spirit) fuer die heutige Kirche. Wer sie "einbettet"
reduziert sie auf den executiven Dienst... wie wir es uns in der Litugie angewoehnt haben: "Jetzt sagen mal alle schoen AMEN." (Ob du mit dem Gebet einverstanden bist oder nicht, spielt gar keie Rolle).
Das HGU Beispiel und viele andere zeigen, im moment ist die Kirche (auch in Namibia) nicht faehig die Inspiration fliessen zu lassen und ihre Attraktivitaet
schwindet bedenklich.

Donnerstag, 9. Oktober 2014

HGU - kirchl. Katechese ! + APC-Namibia?

Die HGU-Teams (Heim-Gruppen-Unterricht) von Muettern (und Vaeter) haben schon viel Gutes in den Pfarreien getan und wirken weiter.... Der HGU, entstanden aus dem Wind des Vatikanum 2, war eine Bewegung zur Verlebendigung der Kirche von
der Basis her. Und nun hat ein "Trend der Zeit", eine Stroemung, der auch die Kirche stark ausgesetzt ist, naemlich die Institutionalisierung, die gute Aufgabe einver- leibt. Der Verein ist aufgeloest. Er war Traeger und Beweger des Unternehmens.
Nun ist der HGU in den Haenden einer katechet. Fachstelle. Und die Basis wird nun
das "fachlich Richtige" tun - ob das "glauben" so weitergegeben werden kann ?

Es geht der liturg. Bewegung aehnlich. Eine zentrale Fachstelle im Vatikan sagt
wie in aller Welt in der kath. Messe der "Friedensgruss" ausgetauscht werden soll.
Und der Priester soll ja nicht zu den Glaeubigen "hinuntersteigen"; und der "Pax Christi" (und ja nichts anderes) soll ausgetauscht werden. Von oben angeordnet!
Ob in der Kathedrale von Chur oder unter der "Baumkirche" in Orwetoveni - der
Friede ist "institutionalisiert". Keine persoenliche Anteilnahme, keine Bewegung .
Und Papst Francis hat unterschrieben...               "ein Trend der Zeit" !

Schon 1988 kaum in Namibia, vesuchte ich in der Bischofskonferenz zu verhindern,
dass die Jugendverbaende (JW + BR) als "Leitung" ein bezahltes "Buero" in der Konferenz erhielten. Vergeblich! Nun serbeln die Vereine ab... Das ist nicht die
Schuld der "Angestellten" im Buero; die tun ihr Bestes.

Als "Ausbildner des kirchlichen Personals" gelang mir auf dem katechet. Feld u.a.:
a) In den Christlichen Gemeinden gibt es nicht mehr nur einen Katecheten sondern
eine Gruppe, die den katechet. Dienst ausfuehrt.
b) Das katechetische Team hat Mitspracherecht in der Logistic, in der Methodik und im Inhalt gegenueber "der Vergangenheit" (wie man es frueher tat) und gegenueber dem Pfarramt.
c) Mehrere Gemeinden haben auf ihre Art das Modell "HGU" inkulturiert.

Es ist mir noch heute eine Freude, die katechet. Bemuehungen mitzuverfolgen -
auch wenn sich der Misserfolg immer deutlicher abzeichnet.
                                                                                                  Frtstzg folgt...

Donnerstag, 25. September 2014

HGU / Heim-Gruppen-Unterricht

zum Anlass der Aufloesung des HGU-Vereins am 24.09.2014 erfand ich folgenden
Text unter dem Titel: gestern sagte der Schaffner:
                                 "Der Zug faehrt weiter bis zur Endstation".
Es gab einmal (so in den siebziger Jahren des letzten Jht) eine katechetische Bewegung von juengeren Muettern (und Vaeter), die in katholischen Pfarreien fuer die Erstklaessler etc...  den Einstieg ins "KATECHUMENAT" in die eigenen Haende nahmen... (also die Einfuehrung in den Glauben und in die Praxis des Kirchenlebens).
                Ob das gut gehen wird ?  Ist das nicht gefaehrlich ?
                Trotzdem: Der offizielle Segen war damals jedoch gegeben.
Gefaehrlich war die Bewegung wegen dem Dilemma: Welcher Glaube denn weiter
gegeben wird ? Jener der juengeren Muetter oder jener des Katechismus ?
                Klare Antwort: WEDER - NOCH !
Und "Reli" zuhause; weder in der Schule noch im Kirchenzentrum - ist das nicht zu
unoffiziell / unkontrollierbar :  WEDER - NOCH !

Eine HGU-Regel war:
Die "Gruppe der Muetter" (HGU-Team) traf sich zur Beratung und Vorbereitung des "WAS + WIE im HGU". Dieses Team war "Kirche in Bewegung": Das per- soenliche "glauben" und der offizielle "Glauben" trafen sich zum Gespraech um "glauben" an die naechste Generation weiter zu vermitteln. Also 1 + 1 = 3
               Sowas nennt sich Entwicklung von der Basis her !

Doch von der andern Seite naeherte sich hilfreich die Institution, die professionell
Abgesicherten, jene mit dem Siegel der Offizialitaet. Sie haben das Kind (HGU genannt) VORSORGLICH einverleibt und - abgesegnet.
Die schwierige Bewegung im Wirbelwind der Zeit (nach dem Vatik. Konzil 1962-65)
wurde institutionell sichergestellt - und der Foehn flaut ab !
Doch der bewegende Lebens-Geist weht weiter - und zwar wo ER will - eventuell
eben auch ausserhalb der Windschutzanlage.
Den interessiert Bewegten meine hohe Anerkennung zum HGU-Abenteuer;
die Jesus-Bewegung kommt von unten und die stattlichen Tempel verbluehen,
denn welchen Glauben wir weitergeben ist noch heute entscheidend.

Donnerstag, 11. September 2014

Das Leben ein Kunstwerk / WARUM eigentlich nicht ?

Die KUNST  "zu leben" basiert auf einem Vorverstaendnis, das uns in die Lebens-Ereignisse
einstimmt...  da gibt es viele Beispiele, u.a. - wobei vielen dieses Vorverstaendnis noch nicht bewusst geworden ist, geschwiege denn zur Sprache oder ins Gespraech kam.
a) "Das Leben ist ein Wuerfelspiel, wir wuerfeln alle Tage..."
bei diesem hohen Lied halten sich Eigenwerk und Zufall die Waage.
b) "Das Leben ist ein Mythos" (Erzaehlung), Hier wird aufgezeigt, wie sehr "das Leben"
von jenen abhaengt, die es erzaehlen.
c) "Das Leben ist eine Symphonie" weil ja viele mitspielen, irgendwo ein Dirigent
die vielen aufeinander abstimmt.
d) "Das Leben ist das Chaos ordnen"; wie es schon im AT angtoent wird und einer modernen
Erfahrung entspricht.
e) "Das Leben ist eine Reuss-Schifffahrt von Luzern ins Gotthardmassiv" -
das ist wahrscheinlich eine Urner-Erfahrung...
f) "La vie c`est un voyage avec une belle jeune fille". Dieses Vorverstaendnis stuetzt sich ab auf
die alte biblische Geschichte Gen 2 (Adam + Eva)
g) "Das Leben ist ein Buch mit 7 Siegeln" also wie die Bibel: eine Komposition von Erfahrungen,
die gar nicht so einfach zusmmenzubinden sind. Kurzsichtige sehen EIN Buch, weitsichtig sind es
52 oder mehr ausgewaehlte widerspruechliche Texte.
h) "Das Leben ist ein Kunstwerk", eine neuere modernere Auffassung, propagiert im Buch:
GGJZ: Lebenskunst im 20. Jhh (W.Fink Verlag 2014)
Hier befragen 18 Autoren 17 Beruehmtheiten nach deren Beitrag zur "LEBENSKUNST".
Dass "leben" eine Kunst werden kann, wie zB Violin-spielen oder reiten oder Gedichte schreiben,
das gefaellt mir.  Und ich wuenschte mir, viele gingen auf den Weg, ihr "leben" virtuos zu gestalten.
Ob dann ein Gesamtleben ein "Kunstwerk" war, das moegen stets DIE ANDERN entscheiden.
Die Kath. Kirche kennt die Heiligsprechung", wo sie deklariert: dieses Leben war in CHRIST-
LICHER SICHT ein Kunstwerk; grandios gelebt; alle sind eingeladen, diesem Leben Aufmerksamkeit und Ehre zu geben. Ich gehe davon aus, dass nicht GLANZ das Kunstwerk ausmacht (das ist etwas nur fuer die Zuckerbaeckerei) sondern die Komposition. Wie eine Person
die Lebens-Ereignisse komponiert, ihnen Gestalt, Sprache, Botschaft gibt, sie beherrscht, zur Bluete animiert und intensiviert, wo Lebensfuelle zur Weisheit rinnt... wo Gnade sichtbar wird...
wo "leben" sich als gut bis sehr gut erweist, da ist es inzwischen Kunst geworden.


















Sonntag, 31. August 2014

FATIMA "Kirche unter dem Baum"

1.) Ich kam zu spaet, denn der Weg dorthin wird "umgepfluegt", wahrscheinlich wird er geteert. 1 1/2 km vor Fatima gab's das Zeichen "gesperrt". So musste ich sehr langsam durch viele Umwege zwischen den Blechuetten durch meinen Weg suchen, kein Schild zeigte, wo's durchgeht.
2.) Ein recht kalter Wind liess das Altartuch flattern; zwei gefundene Steine verhinderten seinen Wegflug.
3.) Weder Leser'innen noch Saenger hatten vorbereitet; und wo ist der Kirchenrat?
4.) Im Gespraech einigten wir uns: fuer heute genuegt eine Lesung (Ev); wir vereinbarten Lieder und eine bessere Sitzordnung auf den liegenden Baumstaemmen (gegen den Wind).
5.) Als wir um 09h30 begannen liess ich die Hl. Geraete noch im Koffer.
6.) Im Kyrie sagten wir: Herr erbarme dich:
- wenn unsere Liebe + Guete im kalten Wind der rauen Wirklichkeit erkaltet:
- wenn wir vergebens auf Verstaendnis + Gemeinschaft warten:
- wenn wir die Wirklichkeit nicht wahrhaben wollen, uns in Jllusionen fluechten:
7.) Das Ev Mt 16.21-27 wurde in Oshiwambo gelesen.
8.) Homily: a) wer verheiratet ist moege nach vorne kommen (von 150 Tn kamen 5). Ich fragte: Was bringt euch die Ehe? Sie bekannten: Freude und Aerger....
b) Ihr habt Kinder; und sie bejahten: das bringt Freude und Schwierigkeiten.
c) Und die Arbeit (falls ihr welche habt)? Eben auch beides.
    Es scheint jedes engagement bringt Freude und Aerger.
d) Und nun hoert: ich verspreche euch eine Leben ohne Aerger, ohne Kreuz...
Mein Versprechen wurde skeptisch angezweifelt...
e) Doch das war heute genau Petrus. Er meinte zu Jesus: Dein Engagement in Ehren - aber doch kein Kreuz und Tod - davor behuet dich Gott.
f)  Jesus: Satan, du versprichst nicht Gottes Wege sondern des Menschen Jllusion.
g) Jesus stand zu den Konsequenzen seines Engagements; es gibt keinen Weg zur Einheit ohne Verzicht, keine Auferstehung (zur Fuelle des Lebens) ohne Kreuz.
h) Deshalb beten wir NICHT fuer das Wegnehmen von Schwierigkeiten sondern um die Kraft sie zu bestehen; in diesem Sinne gleich dem Gebet Jesu.
9.) Wie ich dann im kalten Wind die Gabenbereitung und das Hochgebet "zelebrierte"
ist der Fantasie ueberlassen.
9.) Auch der Friedensgruss folgte nicht der neuen roem. Instruktion, die ist etwas fuer die Kathedralen nicht fuer den Busch.
10.) Jedenfalls dankten mir die Leute fuer den Gottesienst recht herzlich:
Dies ist Ur-Christentum in 2014.

Dienstag, 26. August 2014

RKK: Oktober-Synode 2014 (6)

Ein Vorschlag: Wenn die namibische Bischofskonferenz mich als vollgueltigen Synodenteilnehmer delegieren wuerde, dann moechte ich - falls mich der Mut befluegelt - den anwesenden "Synodenvaetern" zum Synodenbeginn vorschlagen:
1.) Um konkret und nuetzlich fuer die Zukunft der Kirche zu wirken, moegen alle "Vaeter" morgen ihre MITRA ins Museum stellen und proklamieren, dass die heidnische MITRA-ZEIT nach fast 2000 Jahren fuer die Kath. Kirche endgueltig
vorbei sei.
2.) Wie beim Vatikan. Konzil II (1962-1965) beschliessen wir NICHT auf die Vatikan. Vorgabe einzutreten. Wir streichen das Thema "Family", weil wir als bewusst Zoelibataere "unzustaendig" sind. Erst wenn 75% aller Synodenteilnehmer verheiratet sind und 50% von uns Bischoefen weiblichen Geschlechts sind,
wollen wir das interessante Thema "Family today" wieder aufgreifen.
3.) Weil wir in den Christlichen Kirchen einem vergangenen Gottesbild anhaengen, mit dem nur noch wenige "etwas" anfangen koennen, erklaeren wir das Thema "GOTTESBILD fuer HEUTE" als unser jetztiges Hauptthema. Wer sich diesem
Thema nicht gewachsen fuehlt, wer die Gotteskrise in sich noch nicht erfahren hat, der ist eingeladen die Synode zu verlassen.
4.) Weil wir als Kirchen die Christliche Religion verwalten und verstauben lassen,
weil wir sie zusehr manipuliert haben zu unseren gunsten, setzen wir als zweites Hauptthema auf die Traktandenliste: "Saekulares Christ-sein". Dabei wird die Religion weiter entwickelt und gesehen als "Einheitsverlangen" von Mensch + Kosmos + Gott. Wir wollen dieses Eineitsverlangen foerdern und konkrete Schritte dazu als "KIRCHLICHE MISSION" aufzeigen.
5.) Wir beraten wie wir als Bischoefe in jeder Dioezese und in jeder Pfarrei alle Christen zu einer wahren heilsamen Einheit einladen koennen. Dabei gilt der Grundsatz "Einheit in Christlicher Vielfalt".
6.) Wir ernennen eine Aufsichtskommission, die alle Vorschlaege daraufhin untersucht, dass wir NICHT die Loesung im Sack haben, sondern dass wir
neue Loesungen tatsaechlich suchen und laden die wichtigsten Christlichen Stroemungen ein, uns bei der Suche ernsthaft zu helfen.
Mit diesem sechsfaeltigen Vorschlag meine ich die Grundidee Jesu fuer unsere Zeit vorlaeufig zu aktualisieren. Ich sehe: Papst Franziskus laechelt.

Dienstag, 12. August 2014

RKK: Oktober-Synode 2014 (5)

All jene, die fuehlen, dass ihnen Ehe + Family irgendwie gelangen, die moegen und sollen wissen, dass sie von Natur + Kultur beguenstigt wurden, gesegnet - und duerfen damit mit Recht auf die Einehit von Ehe + Family ihr Loblied anstimmen.
In der breiten Wirklichkeit aber, da gibt es unzaehlige verschiedenste "Erzaehlungen"
betreffs "FAMILY" (Family-mythen), um nur drei zu erwaehnen: die chinesische Ein-
Kind-Family, die europaeische Arbeiter-Family, die schweizerische Buerger-Family...
In allen bisherigen Family-mythen sind stets zwei Faeden wie eine Einheit ein-verwoben: der rote Faden des liebenden Zusammenlebens (Ehe) und der gruene Faden der Fruchtbarkeit (Family).
Ist es denkbare fuer die RKK, dass sie im 3. Jht nicht mehr den Schwerpunkt ihrer Lehre und Praxis auf die natuerlichen Fruchtbarkeits-Regeln setzt sondern auf die Faehigkeit des Zusammenlebens verschiebt ??? Es liegt in der Natur, dass Menschen zusammenleben und sich vermehren. Aber vielleicht oeffnet sich die Natur und die Kultur bietet die Moeglichkeit diese beiden natuerlichen Kraefte zu unterscheiden und zwar legal und auch im Namen Gottes. Einst hiess es, es liege
in der Natur der Sache und es sei hoechstes Kulturgut, ja sogar der Wille Gottes, dass der Mensch die wahre Religion akzeptiere - natuerlich die katholische - und heute sagt Natur und Kultur und Gott, dass es ein Freiheits-Recht gebe in bezug auf Religion. Genauso verschiebt sich die Lehre von der Einheit von Ehe + Family in eine Vielfalt von Formen und in ein  Freiheits-Recht, die geeignete Form zu waehlen und zu leben; aehnlich dem heutigen Konfessions-Recht.

Diese Freiheits-Rechte (Religion, Zusammenleben) sollte der Staat gewaehren, sie
sollten aber nicht das Hauptproblem der Kirche (der Synode 2014) werden.Was nuetzt es den Menschen Rechte zu haben, wenn sie nicht faehig sind, sie in Anspruch zu nehmen und sie zu leben? Hier appeliere ich an den "Service-Charakter" der RKK.Es steht ihr gut an, "es liegt in ihrer Natur", die Menschen zur Faehigkeit zu befreien "gluecklich zusammenzuleben". Ein guter Hirte sieht seine Hauptaufgabe heute nicht mehr darin, die Zaun-Regeln einzuschaerfen sondern die Verdau-Faehigkeit zu ver-bessern (die fuenf Sinne des Menschen zu kultivieren).
Das Lied: "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind
(d.h. zusammen- leben), da bin ich mitten unter ihnen" sollte an jedem Synoden-Morgen von allen Bischoefen + Experten gesungen werden.

Donnerstag, 7. August 2014

RKK: Oktober-Synode 2014 (4)

Unter der Herausforderung "einander zu lieben" gibt es eine wunderbar ganzheitliche
Form des "einander liebens". Sie laeuft unter dem Namen "Zusammenleben".
Die "Familie" ist wohl die intensivste Form des wohltaetigen Zusammenlebens.
Aber es gibt deren viele Formen wie WG, Kloster, Gruppe, Vereine, Ferienlager,
Bergsteigen, Hochseeschifffahrt, Spital, Schulklasse, Buero... alles Formen des
Zusammenlebens in verschiedener Intensitaet. Was es alles braucht, dass diese
vielen Formen des Zusmmenlebens gelingen ! ! !
Und ich meine, dass die "Familien-Synode" diese vielen Formen des Zusammenlebens staerken sollte. Es wird heute in der RKK viel getan mit den Ehe-Vorbereitungs-
Kursen, dass die Familie gelingt. Die Lehre + Praxis der vielfaeltigen Beziehungen,
d.h. der Aufbau eines tragenden Beziehungs-Netzes duerfte ein Spezifikum der RKK
werden...  Was fuer eine Hoffnung !  Und es ist dringend !

Sobald ich aber das Wort "cohabitatio" gebrauche, wird deutlich, wie sehr die RKK sich verlaufen hat. Sie "verbietet" cohabitatio, d.h. die RKK hat den Ruf: sie sei gegen das "Zusammenleben". Wie konnte sie sich ein so schlechtes Image erwerben ? In jedem Zusammenleben spielt die Sexualitaet seine Rolle - Gott sei Dank! Und hier ist die RKK nicht gesund. Sexualitaet mus "administriert" werden zugunsten des Zusammenlebens, gepflegt und gelernt werden; sie ist eine recht kostbare Gabe, die es zu entfalten gilt.

Wer sich stark macht fuer die vielen Formen des Zusammenlebens, der weiss bald,
dass die Versuche auch misslingen koennen. Die Scheidungsziffern sind ein Indikator
aber auch die Bindungsaengste. Beim Bergsteigen lernten wir: auch der Abstieg ist zu lernen. Darum erwarte ich von der Familien-Synode, dass sie Wege findet und einfuehrt, die das "Aus-einander-gehen" der Eheleute versoehnlich macht und die Wunden der Trennung heilt. Wer aus einem Beziehungs-Netz herausfaellt, dessen Leben ist gefaehrdet; darum braucht es die "de-montage"-Lehre oder die Faehigkeit
des "dis-engagement".

Die RKK tut der Welt eine grossen Dienst, wenn sie das Zusammenleben in den vielfaeltigsten Formen begruesst und lehrt und heiligt und deren Gelingen feiert
und deren Nichtgelingen heilt.

Freitag, 1. August 2014

RKK: Oktober-Synode 2014 (3)

Die kath. Kirche kennt "Die HEILIGE FAMILIE". Entweder als Ideal, wie es einige
"der Bibel entnehmen" oder als "gelungene Ein-Ehe mit Kinder" wie es einigen tat-
saechlich gelingt.
Wenn man dem Jesus von Nazareth zugesteht, dass sein Leben gelang, dann wird dies von vielen seiner Familie zugeschrieben. In meiner Sicht ist jene "Heilige Familie"
in Nazareth eine recht problematische. Auch wenn alle ihre Mitglieder durch die Evv hoch stilisiert sind, so darf man doch annehmen, dass die Situation des Vater Josef nicht einfach war. Der Mann meistert sein Schicksal, aber mit wieviel Frage-
zeichen, Unsicherheiten, Zweifel ... Und die gelobte Mutter Maria! Ihr "fiat" gilt als theologische Maximal-Leistung, teuer errungen mit dem Bild einer unbiologischen
Empfaengnis (virgo-mater)...  und ihr "ausserehelicher" Ersteborener ist keinesfalls
einfach, er hat da so seine "Eingebungen". Und dann die "verschwiegenen" Geschwister, weitgehend nicht anerkannt, kaum von der Kirche. Haben diese
"Familien-Mitglieder" zusammen-gehalten ? einander auch wirklich verstanden ?
Mir will scheinen, die biblische Heilige Familie ist stilistisch heilig gemacht worden - gerade weil wir die Realitaet nicht kennen und weil sie - theologisch - nicht zaehlt.
Sie ist ein biologisch-kulturelles Ereignis, das der Erloesung bedarf; d.h. der Ent-
wicklung und der In-Dienst-Nahme seitens des Gemeinwohls.
Ich hoffe sehr, dass die Synode gerade nicht die "Nazareth-Familie" als idyllische Einheit beschwoert sondern ihre zentrifugalen Kraefte ins Auge fasst:
a) Ein Mann, der den Willen Gottes erforscht und ein Wagnis eingeht...
b) Eine Frau, die es wagt, dem sog. Willen Gottes Fragen zu stellen...
c) Kinder, die den eigenen Weg wagen...
In diesem zentrifugalen Wagnis einander beistehen, weil keiner allein leben kann,
weil Menschen Menschen brauchen (MbM), weil Menschen nicht verzweckt werden duerfen - das ist ein GRUNDZUG, der in Erinnerung zu rufen ist. Dieser Grundzug
ist human und geht tiefer als "gender", geht hoeher als "Fruchtbarkeit", geht breiter
als "Familien-Stammbaum". Wenn die Kirche diesen Grundzug faehrt, wird sie den verschiedenen Kulturen einen wichtigen Dienst erweisen. Und die Kulturen werden eher gangbare und Gemeinwohl vertraegliche Familienbilder finden.
"Wenn die beiden Verliebten vor dem Altar ihr ehrliches Ja zueinander verlauten -
dann darf das offiziell und oeffentlich als Inkarnation der Liebe Gottes proklamiert
werden (Sakrament) - aber man darf dem Herrgott nicht auch noch ganz andere
Inkarnationen seiner Liebe verweigern".

Mittwoch, 23. Juli 2014

RKK: Oktober-Synode 2014 (2)

Ein weiteres  "Family-problem", das die RKK in den Griff bekommen moechte ist die
WIEDER-VERHEIRATUNG. Sie wird bisher geahndet mit "Suende" und daher mit Ausschluss aus der Communio-Gemeinschaft. Hinter diesen Sanktionen versteckt
sich das Faktum der Aufloesung der ersten Ehe. In den Augen der RKK ist die Ehe
UN-AUF-LOESBAR. Soll man nun ab 2015 "Suender" zur Kommunion zulassen oder soll man die Unaufloeslichkeit der Ehe relativieren ?
Es ist theologisch, psychologisch und soziologisch recht verzwickt !!!
Nach dem bisherigen Dogma muss die erste Ehe durchgehalten werden. Das eheliche Zusammenleben kann zwar aufgegeben werden (Scheidung) aber eine weitere Ehe eingehen - auf keinen Fall. Denn damit geht der Symbolgehalt der
Ehe verloren: im AT: Gott + sein Volk / bei Paulus: Christus + die Kirche (Gemeinde)
Dabei hat Gott inzwischen viele Voelker und der Christus viele Kirchen !
Mit dieser Darstellung fliesst in die Wieder-Verheiratungs-Frage die ganze Oekumene ein: Gott + die Voelker; Christus hat eine Kirche oder viele?

Wenn der paulinische Symbolgehalt (Eph 21-28) und die Mattheus-Sicht
(Mt 19.5-6 ; dass Gott nur verbindet, nicht aber scheidet) saekularisiert wuerden,
koennte man die Ehe menschlich als einen Versuch "miteinander zu leben" sehen
lernen. Es steht also hier die Problematik an: Ist menschliches Leben einer gewissen zeitlichen Symbol- und Theology-Sicht unterworfen oder umgekehrt:
schaffen Menschen mit ihren Erfindungen immer wieder Symbole und das wird
"Gott sei Dank" von der Kirche anerkannt ???
theologisieren oder humanisieren ???  Ist der Sabbat fuer den Menschen
oder der Mensch fuer den Sabbat da ? Muss man nun die Ehe retten oder den Menschen ? (Und die Institution Ehe ist ganz klar eine Erfindung der "Kultur- evolution-in-progress, auch wenn sie dem Herrgot als Gebot zugeschrieben wird).
Wer die Institution so verhaertet und gegen das Menschliche zum entweder-oder
stilisiert, der schadet der Institution sehr; auch eine Institution lebt nur in der
Entwicklung (cf. die Entwicklung der Ehe-Gesetzgebung in den versch. Nationen).
Wieder-heiraten ist der Mut nach dem Scheitern nicht aufzugeben. 

Donnerstag, 17. Juli 2014

RKK: Oktober-Synode 2014

Gott sei Dank will die RKK ein Problem nun loesen, das sie sich seit vielen Jahren eingebrockt hat: Ihre FAMILIEN-Vorstellung (in Theorie + Praxis + Ethos: Familie = Ehe + Kinder) ist in eine weltweite Krise geraten. Die Kinder haben sich inzwischen veraendert und die Ehe noch viel mehr; was heisst da in 2014 "ein gutes Familien-Leben" ??? Noch abgesegnet mit dem frommen Spruch (sehr beliebt bei den afrikan.
Bischoefen): Familie = Hauskirche.

Ob da jene Bischoefe (die sich oeffentlich deutlich dagegen entschieden haben, eine
eigene Familie zu gruenden und zu leben) das der Krise zugrundeliegende Problem erkennen, geschweige denn gute Loesungen finden koennen, darf mit Recht aus verschiedenen Gruenden angezweifelt werden.

Eines der Probleme ist die "Einbildung": Familie sei ein humanes Naturprodukt,
wo Liebe + Sexualitaet + Fruchtbarkeit eine innere, natuerliche, exclusive Einheit bilden (Naturgesetz), sakramental als Ehe abgesegnet. Es war einmal...
Und doch, es gibt tatsaechlich dieses Wunder der Einheit von "Liebe + Sexualitaet
+ Kinder - und dazu noch ein genuegendes Einkommen + ein unterstuetzendes
Beziehungs-Netz". Eine wahrlich evolutionaere Hoechst-Leistung.
Seit der Neuzeit aber, da gibt es nun auch Kinder ohne Sex + Partner,
                          Sex ist nun ueberall zu haben (vor- ausser- nachehelich)
                    Liebe ist ein temperiertes Wohlgefuehl im Fuereinandersein.
          Ehe ist fuer alle geschlechtsunabhaengig eine Rechts-Institution
                  (das Recht miteinander zu teilen und zu besitzen).
Damit ist die in Kultur, Kirche + Staat gesegnete Einheit aufgebrochen, zersplit- tert, fragmentiert und als Einheits-Norm nicht mehr menschlich nach- vollziehbar  Was einst ein sog. vorwissenschaftliches "Naturgesetz" zusammen-
hielt hat sich elementar verselbstaendigt.

Will die RKK nun einen Leim erfinden, um die Fragmente notduerftig zusammenzu-
kleistern ? Und diesen neuen Leim am Synoden-Ende dem Papst von Humanae Vitae
Paul VI widmen ? Wo hat ein ganz neues Denken anzusetzen
um den Menschen der Zukunft ein Segen zu sein ?  MITDENKEN ist GEFRAGT !


Freitag, 11. Juli 2014

Die Saat als Erbe (Mt 13.1-23)

Unser alltaegliches christliches und kirchliches Leben (der Glaubensinhalt, der
Glaubensakt, der Lebensstil, die Rituale) ist bestimmt vom christlichen Erbe;
wir haben das Christentum nicht erfunden, nicht gesaeht. Es kommt auf uns zu...

Jesus Christus ist uns vererbt; ein Samenkorn in der Kosmos-Erde; urspruenglich in vier Bildern uns ueberliefert; spaeter noch in viel mehr... 
Und das Mix-Resultat dieser oft verschwommenen Bildern verfestigt sich kulturell in den Getauften; und selten bastelt eine getaufte Persoenlichkeit ein mehr oder weniger (bewusst und unbewusst) eigenes Jesus-Bild. Die Administration des Jesus-Bildes ist offiziell in den Haenden der Kirche; aber es gibt auch immer wieder eigen-staendige Kuenstler !

Ein weiteres Erbe ist die christliche Kirche, die offiziel das Erbe Jesu verwaltet, manipuliert. Ich sehe vier ueberwaeltigende Tendenzen, wilde Geist-Stroemungen, die uns bis heute bewegen (auch noch die roem. Okt-Synode 2014):
Der Mathaeus-Trend zeigt die Jesus-Bewegung als ein juedisches Ereignis,
zentriert im alt. Tempel mit seinen Psalmen und Heandlern... + Jahwe-Gott !
Der Paulus-Trend sieht ein weltweites Missions-Ereignis; eine neue Kosmos-
Geburt mit all ihren Wehen bis nach Heirachabis... [Neu-Evangelisierung ?]
Der Petrus-Trend baut im heidnischen Rom eine neue Hierarchie um die Welt
zu verbessern... [Ich meine, dieser Trend sei heutzutage in der Kirche dominant]
                  "Zwei Paepste heiligen zwei Paepste" / "unfehlbar" / "Liturgie-Diktat"
Der Johannes-Trend zeltet am Strand um allen Gestrandeten Solidaritaet
zu zeigen...   [Papst Franziskus- Trend ?]  Armuts-Diskussion...

Dieses Erbe wird empfunden teils als schwere bindende Kraft und Last, teils als
vielfaeltiges Angebot. Der Umgang und die Auseinandersetzung mit diesem Erbe ist, wie die Geschichte zeigt, teils synodal-demokratisch, teils kreuzzugartig-blutig.
Der Samen ist vielfaeltig aufgegangen...  

Ist bei so viel Erbe INNOVATION noch moeglich ? noch gefragt ?
Muessen wir uns wirklich als beguenstigte Erb-Verwalter verstehen ?
KIRCHE: Wir verwalten die Botschaft - aber leben sie nicht. Erb-sklaven ?


Mittwoch, 2. Juli 2014

Zu Ehren von Adolf Muschg * 13.05.1934

Mit Adolf Muschg sprach Martin Ebel zum 80. Gbtg: Tagi 20.05.14 /p20
Ein sehr eidrueckliches Interview mit vielen offenen Fragen:
"Was mich reut, sind Versaeumnisse an Courage" ? HsL: Wie gewinnt man Mut ?
"Der alte Mensch gleicht dem afrikan. Haeuptling, der noch alles ueber Geister weiss, aber nichts ueber Kunstduenger". HsL: aber vielleicht weiss er, welcher
Geist fuer Kunstduenger zustaendig ist.
"Die globalisierte Welt muss ja auch mit dem boesartigen Wachstum der Finanz-maerkte leben". HsL: Dieses Krebsgeschwuer wird heute wie von wem behandelt ?
"Ernst Bloch: Ein Abenteuer steht mir noch bevor, das Sterben." HsL:Hat er nicht im Alltag das Sterben erlebt und gelernt ?
"Ars moriendi. Sie ist die andere Seite der Lebenskunst." (Wie in einem Kunstwerk die Form, so sind unsere Grenzen verbindlich und zu akzeptieren). HsL: leben ist
aufbluehen und verbluehen! nacheinander oder in einem ?
"Was am Alter auch schoen ist: Das Nicht-mehr-muessen ist die gute Seite des
Nicht-mehr-koennens. Das entlastet ungemein." HsL: Die schlechte Seite: viele
fuehrt das Nicht-Koennen zum vermeintlichen Nicht-muessen.
"Mit dem Fluch der Endlichkeit sind wir alle geschlagen. Er definiert uns Menschen. Dieses Schicksal anzuerkennen macht uns sogar faehig, es zu lieben".
HsL: Ist Endlichkeit wirklich ein Fluch ? Und wenn wir beides sind ?
"Das Gefuehl, dass im Raffen der Wurm steckt, verbreitet sich allmaehlich".
HsL: Aber wohl kaum bei den Wurm-Esser.
"Die Hoffnung, lieber Teil der Loesung zu sein als Teil des Problems, stirbt zuletzt."
HsL: eine einseitige Hoffnung.
"Das Leben besteht aus Augenblicken, und die sind keine Bruchteile von Zeit."
HsL : sondern die Konzentration von Ewigkeit auf einen Moment.
"Ich erwarte nicht mehr, wie meine frommen Ahnen, dafuer (fuer meine Untaten)
im Jenseits richtiggestellt zu werden". HsL: denn es ist dann zu spaet.

Die Literatur ist fuer mich eine Art Temperatur-Messer der Gesellschaft; sie ist
disponiert Untergrundstroemungen sichtbar zu machen, Schlagseiten zu erkennen,
Heil und Unheil zu prophezeien. Vielleicht ist sie auch die Klagemauer der saekularen
Gesellschaft. Sie ist zum Vorbild der Welt-Bild-Konstruktionen geworden.


Samstag, 21. Juni 2014

Fronleichnam - unverstanden

Einst zeigte die Kirche "das Brot fuer das Leben der Welt" in oeffentlicher Prozession - die Welt hat uns nicht verstanden - wir muessen uns in 2014 verstaendlicher aeussern. Darum versuche ich eine Uebersetzung von Joh 6.51-18:
   Jesus teilt mit: Ich verstehe mich als Brot fuer das Leben der Menschen, Brot,
   das aus der Fuelle des Lebens kommt. Dieses Brot, das ich gebe ist mein Lebens-
   Stil, ein Lebens-Stil der das Leben der Welt garantiert.
   Diese Mitteilung wurde nicht verstanden, weshalb Jesus erklaert:
   Ich bin ueberzeugt, wenn ihr diesen meinen menschlichen Lebens-Stil nicht
   aktualisiert und meine Intentionen nicht als Lebens-Erfrischung realisiert,
   dann habt ihr nicht Anteil an der Lebensfuelle..
   Wer immer meinen Lebens-Stil aktualisiert und meine Intentionen realisiert,
   hat Anteil an der Lebensfuelle und ist einig mit mir.
   Mein Lebens-Stil ist wirklich Lebens-Energie
   und meine Intentionen sind wirklich Lebens-Erfrischung.
  Wie ich vom Geheimnis Gott gesendet, von ihm Lebens-Energie hatte,
   so hat wer mich lebt Lebens-Energie von mir.  
   Lebens-Energie, die aus der Lebens-Fuelle heraus fliesst bringt wirklich
   leben, nicht wie jene Lebens-Energie der Vorfahren, die nur Tod bringt.

Das Gottesverstaendnis Jesu sieht das Geheimnis Gott als BROT-GEBER,
der aus der Fuelle heraus gratis Lebens-Energie und Lebens-Erfrischung gibt.
Das Selbstverstaendnis Jesu ist: Mein Lebens-Stil und meine Intentionen, d.h.
Ich bin fuer Menschen dieses BROT, ich lebe und sterbe mit und fuer Menschen.
Und meine Lebens-Energie kommt aus der Lebens-Fuelle nicht aus dem Nichts.
Von der Lebensfuelle her leben und verteilen... das ist Christliches Leben.

Taufe heisst dieses Selbstverstaednis Jesu in sich einpflanzen... und es waer ja gut, wenn dieses Selbst-Verstaendnis moeglichst vielen Menschen einleuchtet.
Bis an die Grenzen der Erde und bis Otjiwarongo oder Heirachabis.
Die wirkliche Eucharistie-Feier gibt uns Lebens-Energie und Lebens-Erfrischung
weil wir uns fuer den Lebens-Stil und die Intentionen Jesu entscheiden konnten.
Die sog. Heilige Messe muesste daher eine Form und Sprache finden, in der die
Menschen von 2014 aufgerichtet werden, aufatmen und aufbluehen.

Montag, 16. Juni 2014

Vater-tag OSIRE 15.06.2014

Um 09h bekam ich im grossen Namibian Fluechtlings-Camp die Meldung, die Pfarrei moechte die Vaeter ehren. Zuerst aber begann das "Beicht-hoeren". Und sieheda: sie kamen ! Fuer 2 Stunden hoerte ich Beichte ... fuer uns Priester eines der eindruecklichsten Sakramente: Tief hinhoeren - die Situation des "Suenders" erfassen - und das Geheimnis Gott als liebevolle Herausforderung darstellen.
Und siehe da, es wirkt ! Schon oefters bekam ich das Feedback: Damals bei der Beichte, das war ein richtiger Aufsteller.
Und 11h begann die Messe mit dem Vaeter-Chor und dem tanzenden Lady-Chor.
Die Predigt war eindeutig: Sind wir noch einverstanden mit der einseitigen Gottes-
vorstellung als Vater ? "Im Namen des Vaters... Ehre sei dem Vater...Vater unser...
Es segne euch der Vater..." und wo ist die Mutter ? Im alten Patriarchalismus war der Patriarch totaler Eigentuemer ...   Jesus aber sagt im heutigen Evangelium
(Joh 3.16-18) Gott ist der absolute Geber: aus Liebe zur WELT hat ER alles gegeben: seinen Sohn, seinen Geist, seine Gnade... sein ganzes "Eigentum" ist dahin und  d.h WIR ALLE sind Empfaenger: die Kinder, die Frauen, die Maenner. Vor Gott sind wir alle gleich begabt... wir sind alle gleich wertig! Weder Frauen noch Kinder sind Eigentum. Diese neuere Botschaft zu beherzigen und dann zu bezeugen, zu realisieren ist die private und oeffentliche heutige Aufgabe der (noch die Macht beanspruchenden und verwaltenden) Vaeter /Maenner. Was fuer viele (privat und oeffentlich) eine schwierige Umkehr / Konversion bedeutet.
Dann wurden alle Vaeter in den Kirchenchor gerufen und erhielten einen speziellen
Segen. Und diese verteilten nach der Messe allen einen "z'Vieri". Und ich wurde dann
"Vorsitzender" eines kleinen Mahls, wo die Familien des Kirchenrates (Kinder, Frauen,Vaeter) meine Predigt (unvorhergesehen) hochleben liessen. Ich war beein-
druckt und dachte beim Heimfahren (um 16h / 150 km): drei Kuenste sind fuer einen
Priester von heute unerlaesslich: Die Kunst Liturgie zu feiern, die Kunst der
spirituellen Fuehrung (gerade auch im Beicht-hoeren) und die Kunst der Pfarrei-
Leitung. Wenn das die Rektoren der Priester-Seminare beherzigen wuerden...
Bemerkung: Der Vater-Tag ist nicht dazu da, den Patriarchalismus zu retten,
eher aber dazu da, die Vaeter zu ermuntern in ihrer neuen Rolle die Gleichwertigkeit
aller durchzusetzen. Auch fuer Namibia eine notwendige Aufgabe.
Ob das unsere Kirche auch so sieht ?

Samstag, 7. Juni 2014

PFINGSTEN - die Geburtsstunde der Kirche

Menschen, die im Augen-oeffnen die Welt entdecken (die Wirklichkeit) und zugleich die Sonne und den Wind spueren (den Heiligen Geist) und auch im Weltkonzert die Worte der Profeten hoeren (Moses, Joel, Jesus etc...) - und die sich fuer das Engagement Jesu' entscheiden, die Fuelle des Lebens fuer alle zu ermoeglichen -
das sind CHRISTEN...
wenn sie sich auch noch fuer ein gemeinsames Vorangehen entscheiden,
dann sind sie KIRCHE.

Genau das feiern wir an Pfingsten: Entschiedene Menschen sind vereint,
                                                  empfangen die Energie Gottes,
                                                  geben sie weiter -
                                                  und werden vielfaeltig verstanden.

Ob wir heute noch christliche Kirchen haben muss bezweifelt werden:
A) Sie tun so alsob der Heilige Geist aussteht ...   sie schreien nach ihm, sie singen
"Komme Heiliger Geist"!... alsob er nicht da waere... (strahlend wie die Sonne)
B) Sie senden ihm Bitten und Orders alsob er taub und untaetig waere... alsob er nicht wuesste, was es zu tun gaebe... (als ob keine Luft / Wind da waere)
C) Sie tun dies stark vereinzelt... nicht gemeinsam; oft sogar ohne voneinander zu wissen, nicht koordiniert, nicht abgestimmt aufeinander, oft gar gegeneinander ...
(alsob es keine total Vernetzung des Seienden gaebe).

Ein bizarres Beispiel:
Auf Pfingsten 2014 hat Papst Franziskus die Praesidenten Simon Peres und Mahmud Abbas zum gemeinsamen Gebet fuer den Frieden nach Rom eingeladen.
Das ist eine mutige hervorragend TAT !
Nun aber kommt die Nuntiatur an die Bischoefe und die Glaeubigen mit der Bitte
mitzubeten, "damit das Gebet so kraeftig wie moeglich sein wird und dem Land Jesu endlich der Friede gegeben wird". Das ist eine versteckte Anklage an den Hl. Geist, den Frieden noch nicht gegeben zu haben - die Gebete (Bitte an Gott) muessen ihn
herbeifuehren.  Eine andere Aktion kennt die Kirche kaum mehr...
Ich meine der Hl. Geist moechte den Frieden, aber es happert woanders... es gibt Leute, die ihn so nicht wollen! dort muessen wir taetig werden!
Dem Papst aber schicken wir eine Gratulation fuer seinen Mut!




Mittwoch, 4. Juni 2014

DER SEGEN fuer den Lion-Clan 31.05.2014 Charmey

Den Segen kann man "erleben" und spaeter vielleicht verstehen...
Etwas sagen als Information ist viel Wert. Einen guten Wunsch aussagen ist noch viel mehr Wert. Aber etwas als "gut" zu deklarieren - Besseres gibt's nicht mehr.
Der Segen ist eben so eine "Gutheits-Deklaration" und als solche ein alter, wohltuender, weltweiter Brauch. "Ich segne Dich" heisst: "Ich heisse Dich gut". Und wer den Segen Gottes gibt, der wiederholt Gottes Erklaerung Gn 1.1: dass sein Werk gut ist (ein juedisches und christliches Glaubensgut).
Es muesste heutzutage vieles deutlicher als "gut" oeffentlich deklariert werden !
zB ein fuenfzig jaehriger Ehe-Bund.

Wer etwas dreimal sagt, der meint in der ersten An-Sage eine Bekanntmachung, einen Wunsch, eine Bitte. In der zweiten An-Sage ist gemeint: Ich sehe es fuer richtig an, dass...  und in der dritten An-Sage ist mitgeteilt: Ich meine es sehr ernst...   (zB. dreimal "Herr erbarme Dich" / oder drei Kreuze beim Segnen / dreimal heilig heilig heilig etc...)

Wer etwas viermal sagt, der meint damit: es gilt fuer alle; es gilt total !
Der Segen deutsch:
Es segne und behuete Euch und alle Eure Wege der heilige und lebendige Gott
als der Schoepfer des Himmels und der Erde,
als der Erloeser aller in Jesus Christus,
als der Geist des Lebens fuer hier + jetzt und darum fuer immer + ueberall.
Der Segen english:
Accept the belssings of our God as Creator, as Redeemer, as Spirit of Life
for now and for ever.
Der Segen afrikaans:
Asseblief dog ontvang die seen van die Heilige God as die Skepper, die Verlosser
en die Gees van die Lewe, vir vandag vir more tot alle ewigheid.
Der Segen in oshiwambo:
He e mu yambeke Kalunga omunankondo adishe, Oshe n'Omona Mompepo Ondjapuki

AMEN heisst dann: jawohl, damit bin ich einverstanden.

Donnerstag, 15. Mai 2014

nach**** oesterliche Beerdigung

Im frischen Morgentau fuhr ich am Samstag 10. Mai 2014 in zwei Stunden nach Tsumeb; um 09h wurde der Sarg von Diakon Jeol Johnson  (geb.in Tsumeb 1935 / gest.in Tsumeb am 01.05.2014) im grosse Zelt neben der St. Francis-Kirche von ueber tausend Trauernden begruesst. Die Reden waren banal; fast nichts-sagend....nur die Ankuendigung der Prime Minister / PM (und zukuenftige Paesident von Namibia), einst geboren in Tsumeb, sei auf dem Weg, brachte etwas Spannung...
Mr. J. Johnson war Lehrer und 20 Jahre Prinzipal der Kath. Schule St. Francis in Tsumeb; 1976 wurde er als erster verheirateter Namibier zum staendigen kath. Diakon geweiht.
Mir war Diakon Joel viel mehr:
Als ich 1988  mein Quartier in Tsumeb aufschlug, hab ich mit Joel vereinbart:
dass er der Pfarreileiter sei und ich sein assistierender Priester; Bischof Haushiku hat diese ao. Neuerung damals akzeptiert! Joel hat mir bewiesen, dass sich die Kirche auf Diakone verlassen kann und hat mich gut in die kath.namib. Mentalitaet eingefuehrt. Als ich 1993 nach Otshikuku zog wurde unsere Freundschaft jedes Jahr durch ein Flasche Wein, die ich ihm brachte, gefestigt: Er gab mir seelsorg- lichen Rat, ich gab ihm modernere Theology.
Um 11h uebernahm der bischoefl. Delegierte WA das Szepter. Dass Bischof Lib selbst nicht kam, hab' ich angenommen - er haette bei Joel vieles beichten muessen - aber warum hat er nicht Fr. B. Heller delegiert (der 14 Jahre als Pfarrer mit Joel zusammen arbeitete). WA hat als erstes aufgezaehlt welche Feste er heute nicht besuchen kann, wegen dieser Beerdigung; er hat alle Mess-Vorbereitungen nicht eingehalten - wie ein selbstherrlicher Diktator - und am Schluss der Messe hat er auch keinen Segen gegeben.
Mir fiel auf, wie sehr die Kirche den verstorbenen Diakon Joel zum Schweigen bringen wollte. Immer wieder: Herr gibt ihm Ruhe; lass ihn ruhen im Frieden; er soll jetzt "schlafen" fuer ewig - also nichts mehr tun! Schon gar nicht auferstehen! Ich wuenschte mir das Gegenteil: dass seine Seele wie Jesus und andre uns inspiriere, uns ermutige, gar uns befaehige, uns herausfordere: seine Saat zum Aufbluehen zu bringen! Aber, was er saete wurde nicht erwaehnt...; das vom PM war eine Luege...; die Beerdigung war eine Katastrophe - Joel haette etwas besseres verdient
"Beerdigung" ist ein typisches humanes Kulturgut - es bedarf heute einer aufmerk-
samen Weiter-Entwicklung - auch in der Kirche !

Donnerstag, 1. Mai 2014

christlich agieren *** nach Ostern

Wer immer eine CHRISTLICHE Aktion durchfuehren will...
zB: Kirche reformieren / Family auffrischen / Economy gruenen / Armut aufheben /
Teufel austreiben / eine Pfarrei leiten / Hilfe in Not anbieten / einen Gottesdienst feiern etc...  etc...    dem ist heute (2014 nach Ostern)  empfohlen, folgende Rahmen-bedingungen, Vor-eingenommenheiten, Grundsaetze zu beachten:

A) Der christliche Gott ist ein "GOTT DES LEBENS"
    der im biologischen Leben sprudelt
    der im mentalen Leben phantasiert
    der im spirituellen Leben creiert
B) Der christliche Gott ist ein "GOTT DER LIEBE"
    der alles gibt, was ER je hatte....
    seine Schoepfung, seinen Sohn, seinen Geist...  d.h Gott ist ausgegossen !
    im Bild:  Gott ist wie der Tau am Morgen; in den Tag hinein verdunstet
               hinein in seine Schoepfung als Existenz- und Gestalt-Energy.
                  ER verdichtet sich im humanen Bewusstsein und wirkt als Liebe.
C) Der christliche Gott ist ein "GOTT DER EINHEIT"
    der stets eint, zusammenfuehrt, einlaedt...   ( 1 + 1 = 3 )
    der gemeinsam sehen, urteilen, handeln will...

Dieser CHRISTLICHE Gott ist fuer die Jahwe-Glaeubigen seit 2000 Jahren eine
starke Herausforderung - der Gott von heute gegen den Gott von gestern -
sowohl in der Theologie, in der Kirche und in der Praxis...
A) Die Freude ueber die Teilnahme aller an der Lebensfuelle ist angepeilt.
B) "liebet einander" heisst die Empfehlung;  wo Not: helft einander!
C) "Zusammen-arbeiten" heisst die Problemloesungs-Strategy.

Vorbei, unmoeglich geworden ist: die starre Unbeweglichkeit
                                                    die Bettelei: Gott moege intervenieren
                                                    die diktatorische Einzel-Entscheidung

Samstag, 26. April 2014

Theologisches GEDICHT 3. Teil

Und wir sind draussen vor der Tuer ?

Noch stets in Mythen schwelgend
oder eindimensional verrechnet
der Verzauberung entflohen
dem Geheimnis nicht gewogen -
erstaunt und erschrocken
torkeln wir Schritte;
Glanz und Elend wecken uns auf
die Tuer ist das Angebot:
hinein oder hinaus ?
Du solltest eben wissen wo Du stehst !

Dein Entscheid pflastert deinen Weg.
Du ahnst im Jenseits ist das Neue
Dein Naehern macht's zur Wirklichkeit,
als dessen Resonanzkoerper Du dienst.

Die Ostertage 2014 waren fuer mich beeindruckend und erfreulich.
Die liturgischen Feiern verraten mir die religioese Temperatur meinerselbst und
der mitfeiernden Gemeinde. Seit dem 05. bis zum 25.04.2014 war ich "auf der
Reise" und ich erhielt besondere Besucher  cf. www.leu-apcnamibia.blogspot.com

Das Buch von Dr. Peter Wittwer: "Der Wind weht, wo er will" Paulusverlag 2013
hat mich auf den Evangelisten Johannes neugierig gemacht. Auf der Namibia-tour
2014 begann ich den Kommentar zum Johannesevangelium von Johannes Beutler
(Herder 2013) zu lesen. Ich bin gespannt, ob ich Martin Luther zustimmen kann:
"Johannes sei das einzige, zarte, rechte Hauptevangelium" Bibeluebersetzung 1522

Nach dem "theologischen Gedicht" werd' ich mir eine neue Struktur des theo- logischen Blogs ueberlegen.  Das Sonntags-Evangelium kommentieren, die Sonntags-Predigt skizzieren, das war strategisch vorteilhaft und einfach.
Aktuelle Thema's aufzugreiffen reizt mich...  scheint mir aber gefaehrlicher.
Vedremo...

Sonntag, 20. April 2014

Theologisches GEDICHT 2. Teil

Es blitzt im Sturmwind oder
ein Fluestern im verschwebenden Schweigen;
und als GRUND des Seins ist ER -
nicht etwas - unendlich sprudelndes NICHTS.

Dieses NICHTS beansprucht uns
ihm entspringt der KOSMOS,
der sich entfaltet in den UNIVERSEN.
Wo irgendwo und wann
der Mensch erblueht und welkt,
Sternenstaub in Geist verdunstet.
Im Bewusstsein Welt sich spiegelt.
Was der Staub errichtet, zeugt von Zukunft,
wie der Staub sich gibt, zeugt von Auferstehung.

Jesus hat es uns gezeigt.
Die Seinen haben IHN bewundert,
seinen Quantensprung ergriffen
als Licht + Salz + Brot + Wein
als Weg + Wahrheit und
als Leben, das der Fuelle inne wird.

Das Ganze im Fragment wirkt zweideutig.
Uns bleibt zu gehen - Wege entstehen -
das Leben als Kunstwerk zu sehen.

Staub ist heutige Weltwirklichkeit geworden,
entsprungen dem NICHTS
animiert uebersetzt zum Gedicht,
komponiert zum Orchester-Welt-Konzert,
dessen Echo wir verhandeln;
umgeben vom Schweigen - der Sprache Gottes.

                                                                                             wird fortgesetzt

Freitag, 18. April 2014

CHRIST SEIN - Eine Gratwanderung

Ein theologisches Gedicht von Vic. Hs. Leu                                 070314
Ich meine: einige beten den Rosenkranz
                andere meditieren Gedichte - fast taeglich -
                und viele weder dies noch das !
                Ein Gedicht verdichtet lange Gedankengaenge zu kurzen Anstoessen
                und diese provozieren neue Ueberlegungen...  oder:
                Jedes Wort steht fuer ein Buch
                wie jeder Mensch fuer ein Lebensabenteuer.

Manchmal - von Zeit zu Zeit - step by step -
WIR SUCHEN GOTT -
ER ist so nah + fern.
In IHM leben, bewegen, sind WIR.
Wir sind von seiner Art !
Er-finden wir IHN ? Ertasten wir IHN ?
Wird ER uns zur Erfahrung ?
Nie und nimmer - ER ist zu nah.
Aller Erfahrung entzogen
ist Gott im Gespraech - ent-aeussert,
in der Tat - irgendwie verwirklicht.

Der Mensch, die Welt sind uns gegeben,
im Spiegel der Wirklichkeit -
verstrickt ins Netz der Beziehungen -
und wir ahnen:
Sakrament der Gnade Gottes.
Im einander beruehren
funkt dann seine Liebe;
deren Geist zur Einheit
in Vielfalt verbindet.

                                                                   Dieses Gedicht wird als Oster-
                                                                   geschenk veroeffentlicht...
                                                                   im Verweilen oeffnet sich die Fuelle.







Dienstag, 1. April 2014

NATIONALER GEBETS-TAG / 4. Teil

ANFRAGE Als Theologe und "Mann der Kirche" interessiert mich sehr die FRAGE:
was geschieht hier eigentlich ? Die Regierung in einem saekularen Staat verordnet einen Gebets-Tag ! Ist das Nicht ein Widerspruch ? Liegt da Missbrauch vor ?
Worauf stuetzt sich diese Regierung ab ? Auf das traditionelle Christentum, das
in Namibia seit ca. 1850 langsam Fus fasste ? Gewiss nicht auf die Konstitution !Und was sagen die Religionen und christlichen Kirchen in Namibia zu dieser Verordnung HEUTE ? Kein Bischof ist offiziell aufgetreten, wohl aber die Sekretaerin des Oekumen. Rates der Kirchen. Keine Kirche hat gegen diesen staatlichen Gebets-Tag protestiert. Die Stimmung war "anerkennend".
Wir in der Schweiz haben jaehrlich etwas aehnliches: den eidgenoessischen Dank- Buss- und Bet-TAG. Und was sagen die Religionen, der Staat und die Kirchen dazu ?

Ich orte drei FRAGEN:
A) WAS ist denn nun eigentlich ein saekularer Staat ?
    cf. Charles Taylor: "Ein saekulares Zeitalter"  2012
B) Ist der christliche Gott interventionistisch ?
    cf. Mt. 4.1-11 / Mt 25.31-46
    cf. Georg Souvignier etc...  "Gottes Bilder"   2009
C) Bedeutung der Religionen im saekularen Staat ?
    cf. F.X. Kaufmann: "Kirchenkrise"   2011

Die Anfrage, die hier ansteht, ist von hervorragender Bedeutung. Die Anfrgae richtet sich zuerst an die Religionen und Kirchen, dann aber auch an die "gottes-
fuerchtigen " und an die saekularen Staaten: Wenn wir Gott anerkennen, uns fuer Gott entscheiden, dann fuer welchen Gott ?
Einst war diese Frage "fehl am Platz". Denn Gott war Gott ! Und die Glaeubigen wussten unbewusst und bewusst was fuer einen Gott sie respektierten. Und heute gehoert diese FRAGE zu jeder Person - und zwar sowohl wenn sie betet als auch wenn sie Gott ablehnt; wenn sie predigt oder zum Gottesdienst einlaedt; wenn sie als Bischof, Theologe oder Laie amtet: Gott ist nicht mehr "selbstverstaendlich !.
WELCHEN Gott ehrst Du ? WELCHEN Gott lehnst Du ab ?

( Im moment lass ich das Thema fahren...  und wende mich Ostern zu...   )




Montag, 24. März 2014

NATIONALER GEBETS-TAG / 3. Teil

WIE der Gebetstag tatsaechlich durchgefuehrt wurde, erlebten die Tn und berichteten die Medien. Das einmalige Ereignis hat tatsaechlich national, regional und local stattgefunden.
An der Nationalen Feier betonte der Praesident: "Namibia benoetigt Heilung,
denn die Nation ist krank". 
Pastor Maria Kapere (Scty.gen of the Council of Churches in Namibia): "Weil wir nicht den Geboten Gottes folgen, darum gibt es so viel Leid". (Es ist mir aufgefallen, dass kein Bischof weder das Wort ergriffen hat noch ein Gebet sprach).
Der juedische Rabbi sprach ueber den Wert der Family und warum Maenner die Frauen respektieren sollen.
Der evang. Pastor Katenda: "Unser Land ist eine Nation vieler unreiner Geister. Satan ist unter uns. Namibian Maenner sind wirklich eine Schande. Es fehlen die moralischen Werte in der Jugend"
Am 06.03.2014 titelte "the Namibian" (die groesste unabhaengige Zeitung Namibias):  "GOVT on its knees" In deutscher Uebersetzung ist die Aussage zweideutig:  + Die Regierung betet oder:
                   + Die Regierung ist bezwungen (sie weiss nicht mehr weiter).

Die offizielle Begruendung fuer den Gebets-Tag.
Als vordergruendigen Anlass zur Anordnung gilt die Haeufung der Gewalt-Akte in der Bevoelkerung. Vor allem wird die GBV (gender-based-violence), verstanden als "Toetung von "girls and Women", als ein Schock und eine Bankrott-Erklaerung der Regierung angesehen. Allein in Jan + Febr 2014 haben durch GBV 15 junge Frauen das Leben verloren.  M.Mensah-Williams: "Wir sind eine verfluchte Nation".  Sie fordert die offizielle Erklaerung des Notstandes (state of emergency) und schlaegt vor: Jeder / jede soll das ganze Jahr hindurch jeweils freitags 12h eine "Kerze der Hoffnung" entzuenden. Sam Nujoma laesst verlauten: Man soll diese Moerder "lebendig begraben". Recht viele verlangen die Todesstrafe! In dieser Situation beruhigt das Kabinet:  "lasst uns zusammen kommen, Christen und andere um zu beten. Was wir als Loesung finden ist: beten".  [Was in der Oeffentlichkeit uebersetzt wird mit: "Der Praesident sagt: 'Gebet ist die einzige Loesung'"

Donnerstag, 20. März 2014

NATIONALER GEBETS-TAG / 2. Teil

Mr. Hifikepunie Pohamba ist als Staatspraesident auch Vorsitzender im Cabinet.
Man weiss, er ist ein getaufter Christ - bescheiden, zurueckhaltend.  Er hat zusammen mit dem Cabinet an einer sepziellen Cabinet-Sitzung den Nationalen
Gebetstag angeordnet. Pohamba wird zitiert: "Gebet ist die einzige Loesung".
Er hat die Governors (Vorsitzende der 13 Regions-Regierungen) mit der Durch-
fuehrung beauftragt und "alle" eingeladen mitzumachen. Er hat einen 13 Punkte Aktionsplan bekannt gegeben u.a. einen Gebetstag mit einer Praesidialen Rede im Sam Nujoma Stadion in Katutura (06.03.14 / zw. 11h + 14h30).

Die Anordnung:
A) Der 6.Maeerz 2014 ist kein oeffentlicher Frei-Tag sondern ein von der Regierung verordneter Gebetstag.
B) Alle Regierungs-Taetigkeiten im ganzen Land kommen zum Stillstand (in den Ministerien, Schulen, Spitaelern, Institutionen etc..) denn die Staats-Angestellten sind aufgefordert um 10h auf den Weg zu gehen und um 11h an einer naechst-gelegenen "prayer-session" (Andacht, Wort-Gottes-Feier, etc.. ) obligatorisch teilzunehmen.
C) Das OPM (office of the Prime Minister) hat angeordnet:
1.) dass alle privaten, halbstaatlichen und staatlichen Institutionen, Kompanien,
Firmen, Geschaefte die Angestellten fuer die "prayer-session" freizugeben haben
(ob sie danach zur Arbeit zurueckkehren bleibt offen).
2. dass (in dieser Zeit) an diesem Tag kein Alkohol verkauft werden darf.
3. dass eine Schweigeminute einzuhalten sei (vor 13h)
4. dass um 13h alle Glocken im Land fuer 10 min laeuten sollen.
5.) das oeffentlich freier Transport zur Verfuegung steht.

Der Ombudsmann hat verdeutlicht:
a) Der Gebetstag ist nicht gesetzlich verpflichtend einzuhalten und so koennen die Leute nicht zur Teilnahme gezwungen werden und auch nicht zur "Ladenschliessung"
(Alkoholverkaufsverbot).
b) Der Gebetstag ist "nur" eine praesidiale bescheidene Aufforderung:
not a law but a request.
                                                                                    wird fortgesetzt...

Donnerstag, 13. März 2014

NATIONALER GEBETS Tag / Namibia 06.03.2014

Fuer einen Theologen, Mann der Kirche, einen Schweizer, wirkend und lebend seit 1988 in Namibia, ist dieses EREIGNISS von besonderer Bedeutung.
Vorerst lege ich vor: A) Die Voraussetzungen  B) Die Anordnung  C) Was geschah
D) Die offizielle Begruendung   E) ANFRAGEN

A) Die Konstitution deklariert NAMIBIA als einen saekularen Staat (Artikel 1.1 / 1990) Das ist eine Deklaration, eine Vision, eine Annahme, ein Handlungsprinzip.
Der Staat wird als saekular definiert; nicht die Einwohner !
Sie sind es noch lange nicht...

WAS bedeutet "saekular" in der namibischen Konstitution ? Vielleicht so viel:
a) Es gibt keine Staats-Religion. 
b) Alle Religionen sind gleich und der Konstitution verpflichtet.
c) Der Staat ist oberste Gewalt und die Religion ihr unterworfen.
d) Es gibt Religions- und Gewissensfreiheit.
e) Die allg. Menschen-Rechte sind anerkannt.

Die Regierung (alle drei Gewalten)  ist in einem republikanisch-demokratischen
Staat zwischen Konstitution und Bevoelkerung angesiedelt. Sie ist an die Konsti-
tution gebunden und muss das Gemeinwohl anzielen.
Die Regierung besteht aus Menschengruppen: Cabinet (die Minister); Parlament (die zwei Kammern); der Gerichtshof; und dann die vielen Institutionen mit den vielen Staats-Angestellten..  Und dann die Parteien und Verbaende etc...

Die Personen: als Handlungssubjekte / Entscheidungstraeger sind sie:
a) der Konstitution verpflichtet
b) dem Wohl der Bevoelkerung verpflichtet
c) dem eigenen Gewissen verpflichtet
d) der Religion verpflichtet
e) nicht aber der eignenen Bevorteilung (weder privat, geschaeftlich noch stammes-
    maessig)
Diese Verpflichtungen auf einen Nenner zu bringen und die Bevorteilung zu ver-meiden, ist die Kunst der ehrlichen Politik.

Dienstag, 4. März 2014

FASTENZEIT 2014 MT 4.1-11

Wenn man das REICH GOTTES in dieser Welt einfuehren will, dann muss man eine Strategy entwickeln. Dieser Strategy-Entwicklung dient der 40 Tage Wuesten-Rueckzug. Mt 4.1-11 (die Versuchung Jesu) dient als Abschluss-Examen. Hier wird uns ein Jesus (an die Sohnschaft Gottes appelierend) gezeigt, der unsere Probleme nicht SO loest (Steine in Brot verwandeln) und der die Naturgesetze nicht aufhebt (sondern sie respektiert cf. Fallgesetz). Wo ist da die grossartige Allmacht Gottes ? Was ist das fuer ein Gott, der die Probleme der Menschen SO nicht loest und die Naturgesetze (von Zeit zu Zeit) zugunsten der Menschen nicht aufhebt ??? wozu ist ER gut ??? Soll man da nicht besser auf die Kraft des Boesen setzen ? Mit "luegen, stehlen, toeten und huren" kann man viel erreichen !
Aber Jesus (als Gottes Sohn) will SO nicht die Macht- und Verteil-probleme der Menschen loesen; er will den Menschen zeigen, WIE SIE, die Menschen aller- zeiten selbst, ihre Probleme loesen und das REICH GOTTES (die Teilnahme an der Lebensfuelle fuer alle) herbeifuehren - und dies mitten im beruehmten Evolutions- prozess. Das ist eine NEUE Strategy: der MENSCH erfuellt den Willen GOTTES.

Gott ist weder gegen noch fuer die Unabhaengigkeit Namibias. Er ist neugierig und besorgt, dass die Staaten das Gemeinwohl foerdern und dass in Namibia die Verantwortlichen das Verteilungs- und Gewaltproblem loesen. Aber Gott hat nicht im Sinn durch spezielle Interventionen die Probleme Namibias zu loesen; das ist nicht seine, die christliche Strategy! Gott ist eher wie ein Sonntagsturist, er bewundert Namibia und laesst die Namibier die namibischen Probleme loesen!
Auch am 06.03.2014 - also am Tag, den die Regierung als Gebetstag ansagte,   damit diese Katastrophe von GBV verdunste. Ein saekularer Staat,der Gebets- tage ausruft, hat das "Vater-unser" natuerlicherweise nicht begriffen.
Er traeumt noch von biblischen Zeiten, als Jahwe im Tempel hauste und dem Koenig erfolgreiche Regierungs-Richtlinien sandte. Dies zeigt, wie sehr wir noch spirituell trotz moderner Technik im magischen Zeitalter leben.
Dabei hat doch Mt 4.1-11 deutlich gezeigt: mit goettlichen Machtinterventionen ist bei Jesus nicht zu rechnen. Was zaehlt, ist die menschl. Erfuellung des Willens GOTTES - religioes oder saekular!
Die Fastenzeit ist also geeignet in einem Wuesten-Rueckzug unsere Strategy
zu evaluieren: WIE wir denn die Fuelle des Lebens fuer alle herbeifuehren.

Freitag, 28. Februar 2014

kna WVH

Der achte Sonntag spricht von der Zusage Gottes und wie antworten wir.
Is 49.14-15 Wort Gottes: "Ich werde euch nie vergessen."
Paulus: Die Leute sollten von uns denken: wir seien Diener Christi, denen die Geheimnisse Gottes anvertraut wurden. Der Herr wird die Absichten des menschlichen Herzens offenbaren. oder: "Gott allein ist mein Richter"
(1 Cor 4.1-5)

Dazu eine Geschichte:
Es geschah einst im staedtischen Dorf "Jammertal", jenseits der Landesgrenze.
Der Pfarrer verlas letzten Sonntag in der RKK einen Bischofsbrief, der bedauert,
dass die knaWVH [kirchlich-nicht-anerkannte Wieder-Ver-Heiratete] leider noch immer nicht zur Kommunion zugelassen werden koennen; aber man sei daran, eine Loesung zu finden; weshalb die knaWVH sich nicht scheuen sollten zur Messe zu kommen; der Segen sei schliesslich das Wichtigste und der sei fuer alle; sei es als kleines Kreuz auf die Stirn oder, falls sie die Messe nicht fuehzeitig verlassen,
jener am Schluss.
Am kommenden Sonntag nun getraute sich einer der im Dorf bekannten knaWVH zur Messe. Der Pfarrer sagte beim Kyrie: es sei nicht mehr klar, wem die Barm-
herzigkeit Gottes gelte; etwa allen? Und bei der Wandlung meinte der Pfarrer: auch hier sei eine Wandlung eingetreten: Jesus wisse nun auch nicht mehr ob er eigentlich fuer alle oder doch wenigstens fuer viele gestorben sei, und wenn fuer viele, fuer wen denn nicht, etwa nicht fuer die knaWVH? oder fuer jene nicht, die jenen das "Brot des Lebens" verweigern?
Der knaWVH aber war hungrig nach spiritueller Nahrung und ging bei der Kommunion nach vorn, beide Haende geoeffnet. Und siehe da: der Pfarrer gab ihm
wahrhaftig ein Kilo Schwarzbrot in die Haende mit den Worten: Wir alle sind ein Brot, ein Leib. Und vor dem Schluss-Segen bemerkte der Pfarrer: Der Segen Gottes ist wie die Sonne, sie/er geht auf fuer alle.
Und seither haben in der Kirche (oder gar im Dorf ?) die knaWVH merklich zuge-
nommen.
Das Geheimniss Gottes ist: Dass ER alle Menschen (und das ganze Universum) unfassbar unvoreingenommen und un-bedingt liebt.

Mittwoch, 19. Februar 2014

Eine hochgradige Empfehlung...

Eine Buchempfehlung ist fuer mich ein heikel Ding... denn ich bin ein kritischer Typ.
Aber hier mach ich nun eine Ausnahme... das folgende Buch fuehrt weiter + tiefer !

 Dr. Peter Wittwer: "Der Wind weht, wo er will" Paulus-Verlag CH / 2013

Der Autor war ein roem.kath, ein christ.kath + ein reformierter Pfarrer in der Stadt Zuerich und damit gelaeufig im Predigen. Nun hat er 42 davon dreiseitig getextet und legt sie je mit einem Anschlussgebet vor. Momentan ist Pfarrer Wittwer schwer-wiegend oekumenisch taetig.
Meine erste Lesung war im Dec 13; die 2. Lesung im Febr 14

In diesem Predigt-Zyklus geht es um das erst-klassierte Johannes-Evangelium und dessen zentrale Frage: Wer ist der Christus? Methodisch wird je ein kurzer Johannes-text vor Augen gefuehrt und dann dessen Thema haerauskristallisiert.
Die wohltuende Lese-Atmosphaere entsteht aus dem Gemisch von Sachkenntnis, gezielter undefinierter Wortwahl und mystischer Tiefe. Jene Fragen, die ein suchender Christ von heute gerne stellt sind eigentlich alle present, werden vertieft und einer tragenden Antwort nahe gebracht. Sprachlich bietet jedes Kapitel "goldene Saetze" jenem, der tiefer schuerfen will und "fluessige Merksaetze"
jenem, der verweilen moechte.  Inhaltlich wird "die Sehnsucht" heiliggesprochen, die Intuition gesegnet und der Hinweis klar, dass der Profet Jesus von Nazareth von Johannes als ein Lebender geglaubt wird. Gott dagegen wird als existent voraus-
gesetzt, aber das wo seines zum-Vorschein-kommens, das wird glaubhaft bekannt gemacht. Der Petrus-Felsen-Kirche wird die johanneische Gemeinde zur Balance empfohlen und das ritualisierte Abendmahl des Gekreuzigten wird weiter herausgefordert durch das "saekulare Morgenmahl" jener, die das inkarnatorische Wirken Gottes in der Welt erahnen.
Da diese Predigten zu einem neuzeitlichen Christenleben einladen und der Staerkung dienen, wird das Buch selten kritisch wohl aber manchmal gut ironisch.Wer die Hinweise des Autors beachtet, die er dem Johannes-Evangelium verdankt, wird seinen christlichen Weg im Wirrwarr der Zeit finden.
Das Buch ist dabei wie Wasser aus dem Jakobsbrunnen... 

Freitag, 14. Februar 2014

Etwas viel verlangt Mt 517-37

Soviel ist eigentlich klar: Ein gerechtes Gesetz steht im Dienst des Menschen und der Gesellschaft, es hat die Funktion Gemeinwohl und Einzelwohl ins Gleichgewicht zu bringen und die Menschen an der Lebensfuelle teilnehmen zu lassen.
Als so ein wohlwollendes "Gesetz" sehen wir die 10 Gebote vom Sinai, die Menschenrechte, die namibische Konstitution etc...
Diese "Gesetze" duerfen nicht abgeschafft werden, sie sind zu entwickeln...  damit sie ihre Funktion in neuen Situationen erfuellen. Einsatz fuer diese Gesetze, deren Einhaltung und Entwicklung ist hoch zu loben. Aber bei der Gesetzes-Entwicklung muss sehr darauf geachtet werden, wer denn das Sagen hat. Wie demokratisch geschieht "Gesetzes-Entwicklung". Wem dienen die neuen Gesetze? Allen, die ja vor dem Gesetz als gleich erklaert sind, oder doch nur den einen ? ev. den Besser-
verdienenden ? den Regierenden ? den multinationalen Konzernen den Finanz-
haien cf. Papst Francis: "Die Freude am Evangelium". Nicht jedes Freihandels-Abkommen dient allen oder gar den wenniger Bemittelten.
 JvN ist eindeutig fuer die Gesetzes-Entwicklung: Es steht im Grundgesetz "du sollst nicht toeten" [und das sollte auch fuer alle Namibier gelten!] und wer toetet muss vor Gericht! Darueber hinaus lehrt JvN nun: Jeder der den Mitmenschen zuernt, ihn verachtet, sich selbst bevorteilt (Corruption) muss nun auch vor Gericht; d.h. Rechenschaft ablegen. Wenn die Kath. Kirche das auch fuer sich selbst anwenden wuerde; zB im Kinds-Missbrauchs-Skandal. Oder in der Be- Ver-
urteilung der profetischen Theologen.
Das Problem: wenn die Gesellschaft sich nicht auch entwickelt, dann muessen wir bald alle for Gericht. Noch sind wir fast alle zwischenhinein "der Verachtung", der
"Selbst-Bevorteilung" schuldig! Gesellschafts-Entwicklung + Gesetes-Entwicklung muss hand in hand gehen und so demokratisch wie nur moeglich! Der Profet JvN
macht uns darauf aufmerksam, dass die gerechte Rechtssprechung ausser ordentlich ernst genommen werden muss  [gerade auch im "Herrschafts-Bereich"
Gottes]. Die Barmherzigkeit kommt nicht vor sondern nach der Gerechtigkeit; genau wie die Gnade die Natur voraussetzt. Zuerst kommt die Creation erst dann die Inkarnation. Es kommt auf folgendes heraus:
Die Forderung des JvN kann nur erfuellt werden, wenn wir "DIE KUNST DES LIEBENS" lernen; und das ist mehr als die Gesetzgeber und die Gelehrten lehren.